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Veröffentlicht am 30.09.2020

Starke Frauen im 9. Jahrhundert

Das Erbe der Päpstin
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Inspiriert vom Weltbestseller „Die Päpstin“. - Mit diesen Worten wird „Das Erbe der Päpstin“ beworben. Und tatsächlich knüpft die Handlung an den großartigen Roman von Donna W. Cross an. Allerdings sind ...

Inspiriert vom Weltbestseller „Die Päpstin“. - Mit diesen Worten wird „Das Erbe der Päpstin“ beworben. Und tatsächlich knüpft die Handlung an den großartigen Roman von Donna W. Cross an. Allerdings sind die Gemeinsamkeiten zwischen den Büchern sehr knapp bemessen und beschränken sich hauptsächlich auf das Attentat auf die Päpstin, die dabei stirbt. Hier hatte ich ein paar Verbindungen mehr erwartet. Doch die Atmosphäre in dem Roman ist wie schon bei dem Bestseller sehr dicht und das Buch ist auch sehr spannend geschrieben.
Erzählt wird die Geschichte Freyas. Deren Mutter wurde 837 von den Dänen verschleppt. 17 Jahre später lebt Freya mit ihr und ihrer Schwester Asta als Sklavin in Dänemark. Als der brutale Vater wieder einmal die Hand gegen die Mutter erhebt, tötet Freya ihn und flieht mit der Schwester in Richtung Heimat. Sie sind auf der Suche nach ihrem Großvater Gerold. Doch dieser lebt mittlerweile in Rom. Als Mann verkleidet schafft Freya es tatsächlich in die Heilige Stadt. Doch die Freude ist von kurzer Dauer, Freya muss miterleben wie Gerold ermordet wird und mit ihm die Päpstin.
Ich fand die Geschichtesehr spannend und unterhaltsam. Wie schon die Päpstin ist auch Freya eine für die damalige Zeit sehr starke Frau, die sich nicht scheut es mit der Männerwelt aufzunehmen. Zwar muss sie sich als Mann verkleiden, doch die Angst vor den Dänen, die auf Rache sinnen, lässt ihr keine andere Wahl. Die Handlung und die Personen sind größtenteils fiktiv, manche jedoch historisch belegt.
Insgesamt ein sehr guter historischer Roman. Eine Reise in das 9. Jahrhundert, das all die Probleme aufzeigt, mit denen die Menschen zu kämpfen hatten. Sehr spannend und empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 16.09.2020

Spiel mit tödlichem Ausgang

Raum der Angst
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Sieben Probanden nehmen an einem wissenschaftlichen Experiment teil. Die Gruppe soll in sieben Räumen, in sieben Escape-Rooms die Lösungen finden, die den Schlüssel zum Ausgang bilden. Schon gleich am ...

Sieben Probanden nehmen an einem wissenschaftlichen Experiment teil. Die Gruppe soll in sieben Räumen, in sieben Escape-Rooms die Lösungen finden, die den Schlüssel zum Ausgang bilden. Schon gleich am Anfang stoßen die Sieben dabei unerwartet auf eine achte Person, die Psychologiestudentin Hannah. Sie wurde entführt und kann sich kaum an die Ereignisse davor erinnern. Gemeinsam versucht die Gruppe die einzelnen Räume zu knacken. Doch kaum ist der erste Raum gelöst, stirbt einer der Teilnehmer. Schnell wird allen klar, dass hier etwas nicht stimmen kann und dies ein Spiel mit tödlichem Ausgang ist…

Was für ein spannendes Buch! Ich war von Beginn an gefesselt von der Idee, aber auch von der Erzählweise. Die Figuren werden sehr gut eingeführt und man behält von Anfang an den Überblick über die Gruppe. Nichts ist so wie es scheint und das Buch steckt voller überraschender Wendungen. Die Perspektiven wechseln zwischen den Probanden in dem Gebäude und denen draußen, wie z.B. der Polizei, die fieberhaft auf der Suche nach den vermissten Teilnehmern ist. In einem rasanten Tempo wird der Plot vorangetrieben und ständig passiert etwas, mit dem man nicht gerechnet hat. Lediglich das Ende hat mich etwas unzufrieden zurückgelassen, da hier doch einige Fragen offengeblieben sind. Dennoch verdient das Buch die volle Punktzahl.

Marc Meller ist das Pseudonym eines bekannten Roman- und Drehbuchautors. Wer jetzt neugierig geworden ist, um wen es sich dabei handelt, sollte sich vor allem in den sozialen Netzwerken umschauen, hier wird man eigentlich recht schnell fündig.

Insgesamt bietet das Buch alles, was einen guten Thriller ausmacht. Hohe Spannung, jede Menge Überraschungen mit Gänsehautmomenten und dennoch unterhaltsam. Für mich ein echter Pageturner!

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Veröffentlicht am 16.09.2020

Spannend, aber kein klassischer Krimi

Ihr Königreich
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Os, ein kleiner Ort in den norwegischen Bergen. Hier wachsen die beiden Brüder Roy und Carl auf einem Berghof auf. Nach dem plötzlichen Unfalltod der Eltern kümmert sich der um ein Jahr ältere Roy um seinen ...

Os, ein kleiner Ort in den norwegischen Bergen. Hier wachsen die beiden Brüder Roy und Carl auf einem Berghof auf. Nach dem plötzlichen Unfalltod der Eltern kümmert sich der um ein Jahr ältere Roy um seinen Bruder. Doch während Carl schon bald sein Glück im Ausland sucht, bleibt Roy seinem Heimatort treu. 15 Jahre später, Roy ist bereits in den 30ern und führt eine Tankstelle, kehrt Carl nach Os zurück. Mit dabei hat er seine exotische Ehefrau Shannon und einen großen Plan. Ein Hotelprojekt soll gemeinsam mit den Bewohnern finanziert werden und er will damit den ganzen Ort reich machen. Doch Carls Rückkehr sorgt nicht nur für Freude, sondern auch für Unruhe, denn streng gehütete Geheimnisse drohen nun wieder ans Licht zu dringen…

„ihr Königreich“ gehört weder zur Reihe um Harry Hole, noch zur „Blood on snow“ Serie. Es ist ein Stand-Alone-Roman, betitelt als Kriminalroman. Was die Spannung in dem Buch anbelangt, so kann der Roman allemal mit einem Krimi mithalten. Und doch ist es kein Kriminalroman im klassischen Sinn, bei dem die Guten die Bösen jagen. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Art Familiendrama, aber eben auch sehr spannend erzählt. Natürlich passieren auch einige Verbrechen, aber es ist einfach fern vom mainstream. Nach und nach erfährt man Dinge aus der Vergangenheit, die zum einen erschütternd sind, aber auch erklären, warum die beiden Brüder zu denen wurden, was sie heute sind. Roy beschützt sein ganzes Leben lang seinen jüngeren Bruder Carl. Doch wie weit geht Bruderliebe? Was ist man bereit dafür zu tun? Die Erinnerungen der beiden an die Vergangenheit werden Schicht für Schicht aufgedeckt und Nesbø kehrt dabei stets zum „Jetzt“ zurück.

Trotz der relativ hohen Zahl von 600 Seiten möchte ich keine einzige davon missen. Ein sehr spannendes Werk.

Lang in Erinnerung bleiben wird mir noch die Fritz-Nacht. Aber was es damit auf sich hat, müsst ihr schon selber lesen…

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Veröffentlicht am 11.08.2020

Super Fortsetzung - Charlie, die zweite

Hagebuttenblut
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Charlie ist zurück! Nach dem großartigen Erfolg „Löwenzahnkind“ nun also der zweite Fall für Charlie Lager. Erneut kehrt die brillante Ermittlerin aus Stockholm in ihren Heimatort Gullspång zurück, der ...

Charlie ist zurück! Nach dem großartigen Erfolg „Löwenzahnkind“ nun also der zweite Fall für Charlie Lager. Erneut kehrt die brillante Ermittlerin aus Stockholm in ihren Heimatort Gullspång zurück, der Ort, den sie eigentlich nie wieder betreten wollte. Dieses Mal geht es um den Fall der verschwundenen Francesca vor gut 30 Jahren. Die damals 16jährige verschwand plötzlich nach dem Herbstball. Zuvor hat ihr bester Freund Paul angeblich Selbstmord begangen. Doch Francesca hatte daran ihre Zweifel.
Schon „Löwenzahnkind“ konnte mich total begeistern. Nun also die Fortsetzung der Reihe rund um Charlie Lager und wieder geht es in den Heimatort der Protagonistin. Mit dabei sind auch wieder einige Figuren aus dem Vorgängerband. Diese werden zwar kurz erklärt, dennoch empfiehlt es sich die Bücher in ihrer chronologischen Reihenfolge zu lesen, da man die Zusammenhänge so besser versteht. Charlie ist kein einfacher, aber trotzdem sehr sympathischer Charakter. Noch immer gehört Alkohol zu einem ihrer Probleme und auch sonst befindet sie sich in psychologischer Behandlung.
Erzählt wird auf sehr spannende Art und Weise. Man erfährt Stück für Stück aus der Perspektive Francescas in den Zwischenkapiteln aus der Zeit von vor 30 Jahren. Dies geschieht in Form von Tagebucheinträgen. Diese sind allerdings etwas rätselhaft und man fragt sich, ob man all dem Glauben schenken darf. Hinzu kommen immer mehr Erinnerungen von Charlie aus dieser Zeit, die damals ebenfalls in Gullspång lebte. Erst ganz am Ende zeichnet sich ein Bild ab und man erkennt die ganze Wahrheit. Ein paar Fragen bleiben allerdings immer noch offen und so bleibt die Hoffnung auf einen dritten Band.

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Veröffentlicht am 07.08.2020

Duffy in Bestform

Alter Hund, neue Tricks
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Die Tage bis zur Pension sind schon gezählt. Obwohl DCI Sean Duffy erst Anfang 40 ist, macht er nur noch einen Teilzeitjob. Dieser besteht hauptsächlich aus Papierkram erledigen und dies auch nur an sechs ...

Die Tage bis zur Pension sind schon gezählt. Obwohl DCI Sean Duffy erst Anfang 40 ist, macht er nur noch einen Teilzeitjob. Dieser besteht hauptsächlich aus Papierkram erledigen und dies auch nur an sechs Tagen im Monat. Dazwischen pendelt Duffy mit der Fähre zwischen seinem Arbeitsplatz in Carrickfergus, Nordirland und Schottland, wo er mit seiner Partnerin Beth und der gemeinsamen Tochter Emma lebt. Doch dann geschieht ein Mord an einem Maler und weil gerade alle in Urlaub oder sonst wo sind, muss Duffy noch mal ran. Erst sieht alles danach aus, als ob es sich um einen Fall von Autodiebstahl handelt, der unglücklich mit dem Tod des Besitzers endete. Doch dann tauchen immer mehr Ungereimtheiten auf. Warum rief der Maler immer wieder die Nummer einer Telefonzelle in Irland an? Wie konnte er sich einen Jaguar leisten? Duffy nimmt die Ermittlungen auf und ahnt noch nicht, dass er dabei selbst ins Visier gerät…
Es ist bereits der achte Fall für Sean Duffy. Die meisten der Fälle fanden in den 70er und 80er Jahren statt. Doch nun sind wir in den 90ern gelandet und die Pensionierung von Sean Duffy steht bereits in zwei Jahren an. Einiges hat sich verändert, denn die Zeit ist nicht stehen geblieben. Was immer noch gilt, ist der obligatorische Blick unter Duffys BMW, um zu prüfen, dass keine Sprengsätze angebracht wurden.
Mit dabei ist wieder Sergeant John McCrabban, den alle nur Crabbie nennen. Die beiden verfolgen eine Spur, die erst nach Irland führt, aber später noch weitere Kreise zieht. Das Ganze wird sehr spannend, aber auch unterhaltsam erzählt. Was mir wie immer sehr gut gefallen hat, ist die Art von Humor, die Adrian McKinty immer in seine Romane einbringt. Obwohl die Zeiten damals politisch gesehen nicht einfach waren, hat Sean Duffy immer seinen trockenen Humor bewahrt. Die schlimmste Zeit des Krieges mit der IRA ist zwar vorbei, aber so ganz darf man dem Frieden nicht trauen. Ich finde es auch immer wieder sehr spannend, wie man so nebenbei etwas über die Spannungen zwischen Nordirland und Irland erfährt.
War das jetzt der letzte Fall für Duffy? Ich hoffe nicht. Dieses Buch war auf alle Fälle eines der besten aus der Reihe rund um den smarten katholischen Bullen.

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