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Veröffentlicht am 27.08.2020

Warmherzige Fortsetzung mit dem Bücherbus in den schottischen Highlands

Happy Ever After – Wo dich das Leben anlächelt
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„Wo dich das Leben anlächelt“ ist der zweite Teil aus der „Happy Ever After-Reihe“.
Das Buch kann aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da auf die wichtigen Ereignisse und Personen aus dem ersten ...

„Wo dich das Leben anlächelt“ ist der zweite Teil aus der „Happy Ever After-Reihe“.
Das Buch kann aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da auf die wichtigen Ereignisse und Personen aus dem ersten Teil immer wieder mal Bezug genommen wird.

Zoe ist alleinerziehende Mutter eines 4-jährigen Jungen, der nicht spricht. Sie arbeitet in einer Kita und lebt mit ihrem Sohn in einer winzigen Wohnung in der Stadt. Als die Miete steigt und sie kaum noch weiß, wie sie ihr Leben finanzieren soll, bekommt sie das Angebot vertretungsweise eine fahrende Buchhandlung zu übernehmen. Wohnen kann sie in einem alten Schloss bzw. Herrenhaus, wo sie die drei Kinder des alleinstehenden Hausherrn betreuen soll. Mit dem Angebot scheinen sich ihre Probleme zu lösen und da Zoe Bücher und Kinder liebt, macht sich auf den Weg in die schottischen Highlands. Was sie dort erwartet, hast sie sich so aber nicht vorgestellt …

Anfangs lernen wir Zoe kennen und ihre aktuelle Lebenssituation in London. Der Vater ihres kleinen Sohnes kümmert sich nur sporadisch um den Jungen und unterstützt Zoe finanziell auch nicht, da er selbst nur wenig Geld hat.
Da kommt Zoe das Angebot gerade recht, nach Schottland zu ziehen. Nina, die Inhaberin der fahrenden Buchhandlung im Bus, ist schwanger und sucht eine Vertretung. Da Zoe Bücher liebt, sollte ihr dieser Job leicht fallen.
Aber auch in Zoes neuem Zuhause, das alte Schloss, spielen Bücher eine große Rolle, denn der Hausherr Ramsey besitzt eine riesige Bibliothek in der wahre Bücherschätze schlummern.
Dieses Bücherthema zieht sich neben anderen Themen durch die ganze Handlung, was mein Bücherherz auch höher schlagen lässt.

Zoes Neustart in den Highlands ist aber nicht gerade leicht. Die Kunden des Bücherbusses verlangen immer wieder nach Nina, die immer genau weiß, welches Buch sie empfehlen muss. Die Kinder des Schlossherrn wollen Zoe nicht akzeptieren, denn sie sind der Meinung, sie brauchen keine neue Nanny. Zoe ist schließlich schon Nummer 7.
Und der Schlossherr selbst vergräbt sich den ganzen Tag in seiner Bibliothek und kümmert sich kaum um die Kinder. Aber man spürt, dass er seine Kinder sehr liebt, wenn er sich mal mit ihnen beschäftigt. Da habe ich mich schon gefragt, was in diesem Haus los ist und was mit der Mutter der Kinder geschah.
Zoe lässt sich aber nicht unterkriegen und versucht mit dem Bücherbus Umsatz zu machen und zu den Kindern durchzudringen. Ebenso versucht sie den Kontakt zu Ramsey zu verbessern, um der Kinder willen.
Das ist teilweise sehr berührend aber es kommt auch immer wieder zu sehr humorvollen Szenen.
Für mich war es spannend zu verfolgen, wie Zoe ihren Weg geht und mehr und mehr kleine Erfolge erzielt. Und auch Ramsey entwickelt sich und öffnet sich ganz langsam.
Da Zoe Kinder sehr liebt, schafft sie es nach und nach auch, die Kinder zu verändern.
Dazu gibt es etliche Überraschungen und sogar eine dramatische Situation wird geboten. Auch eine ganz zarte Liebesgeschichte gibt es, die sich aber gar nicht in den Vordergrund drängt sondern eher am Rande eine Rolle spielt und das Ende abrundet.

Das Setting in den schottischen Highlands nahe dem Loch Ness passt perfekt zur dieser Geschichte. Die schöne Natur und die freundlichen, hilfsbereiten Menschen bilden eine schöne Grundlage.
Zoe war mir sehr sympathisch, denn sie hat das Herz am rechten Fleck. Ramsey ist sehr geheimnisvoll dargestellt, aber man spürt, dass auch er ein gutes Herz hat.
Begeistert hat mich die Darstellung der Kinder und hier vor allem Zoes kleiner Sohn Hari. Das ist der Autorin wirklich gelungen und die Kinder haben sich schnell in mein Herz geschlichen.

Der lockere und anschauliche Schreibstil der Autorin macht auch in diesem Buch das Lesen wieder zum Vergnügen und ich war durch die fast 600 Seiten flott durch.
Der zweite Ausflug mit dem Bücherbus und in die schottischen Highlands war abwechslungsreich, warmherzig, teilweise emotional und gute Unterhaltung, besonders für Bücherfreunde!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 26.08.2020

Bewegende Geschichte auf zwei Zeitebenen über Verlust, Trauer und den Weg zurück!

Das Kind der Wellen
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Lisa ist verheiratet und hat zwei Söhne und eine kleine Tochter. Und dieses kleine Mädchen hat sie durch einen Badeunfall am Strand verloren. Mit diesem Verlust kommt Lisa nicht zurecht und sie verlässt ...

Lisa ist verheiratet und hat zwei Söhne und eine kleine Tochter. Und dieses kleine Mädchen hat sie durch einen Badeunfall am Strand verloren. Mit diesem Verlust kommt Lisa nicht zurecht und sie verlässt ihre Familie, um alleine in das Ferienhaus an der Nordsee zurückzukehren. Hier hofft sie Ruhe zu finden und das tragische Ereignis verarbeiten zu können.
Im Ferienhaus findet sie noch alles so vor, wie die Familie es vor rund einem Jahr hinterlassen hat. Lisa versinkt nach wie vor in tiefer Trauer und auch in Selbstmitleid.
Als sie einen Wasserschaden entdeckt, der durch das defekte Dach entstanden ist, beauftragt sie auf Empfehlung der Nachbarin den alten Schreiner Lars, der sich mit Unterstützung seines Sohnes Jonas an die Arbeit macht. Im Rahmen der Renovierungsarbeiten entdeckt Lisa Notizen und Bilder zu einem Märchen über eine Meerjungfrau. Lisa und Jonas haben den Verdacht, dass dieses Märchen in früheren Jahren von einer Mutter für ihr Kind entworfen wurde und sie machen sich auf Spurensuche. Dabei entdecken sie eine weitere tragische Geschichte …

Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Wir erleben die Gegenwart im Jahr 2019 und die Vergangenheit im Jahr 1919. Hier lernen wir die 17-jährige Vicky kennen, die in wohlhabenden Verhältnissen zur Zeit der französischen Besatzung mit ihrer Familie in Mainz lebt. Sie verliebt sich in Jamal, einen französischen Soldaten mit marokkanischer Herkunft. Diese Liebe steht unter keinem guten Stern, da die deutsche Bevölkerung keine gute Meinung über die Besatzer hat.

Beide Handlungsstränge werden wechselnd parallel zueinander erzählt und die Wechsel enden oft mit einem kleinen Cliffhanger. Das ist so nicht unbekannt, hier aber gut umgesetzt und hat für mich durchaus dazu beigetragen, Spannung zu erzeugen.
Vickys Geschichte hat mich sehr in ihren Bann gezogen. Der geschichtliche Hintergrund der französischen Besatzung in Mainz und den Umgang der deutschen Bevölkerung damit, war gut dargestellt. Auch die Klassenunterschiede zwischen wohlhabenden Familien und den Bediensteten werden hier deutlich gemacht. Ich habe mich sehr mit Vicky gefreut, wie sie die erste große Liebe erlebt und auch mit ihr gelitten bei allem was dann folgte. Ihr Schicksal war sehr ergreifend.

In der Gegenwart war natürlich Lisa die Hauptfigur. Ihre Trauer und ihre Empfindungen sind gut bei mir angekommen. Es ist für eine Mutter sicher das Schlimmste, ein Kind zu verlieren. Dennoch konnte ich nicht ganz verstehen, warum sie nicht mit ihrer Familie gemeinsam versucht, die Trauer zu verarbeiten, denn immerhin hat sie ja noch zwei Kinder.
Nach einiger Zeit wird aber klar, dass ihr die Abgeschiedenheit im Ferienhaus am Meer gut tut und sie beginnt allmählich sich zu fangen und wieder zu sich selbst zu finden. Dabei hilft natürlich auch die Ablenkung durch die Renovierungsarbeiten und den Fund des Märchens, der sie zu Nachforschungen animiert.
Auch die Bekanntschaft mit Jonas scheint ihr gut zu tun, denn die beiden führen gute Gespräche. Dennoch kam mir die Handlung in der Gegenwart ein bisschen zu kurz und Lisas Entwicklung wurde mir ein bisschen zu knapp dargestellt.

Das Setting in dem kleinen Ort an der Nordsee sowie die Abgeschiedenheit rund um das Ferienhaus am Meer waren sehr schön beschrieben. Das Kopfkino sprang an und ich sah den einsamen Strand und die Wellen vor mir. Auch die Nachbarn und die Dorfbewohner haben ihre Rollen und fügen sich gut in die Handlung ein.

Das Ende beider Handlungsstränge ist versöhnlich und warmherzig und für mich passend.
Insgesamt hat mich diese bewegende Geschichte mit ihren interessanten und unterschiedlichen Protagonistinnen, vielen Emotionen und einer besonders fesselnden Handlung in der Vergangenheit gut unterhalten!



Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 25.08.2020

Unterhaltsamer Frauenroman zum Wohlfühlen und Genießen!

Zauberblütenzeit
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„Zauberblütenzeit“ ist der dritte Band der „Im Alten Land-Reihe“ von Gabriella Engelmann.
Da ich die ersten beiden Teile leider nicht kenne, habe ich die kleine Vorgeschichte „Freundinnen zum Verlieben“ ...

„Zauberblütenzeit“ ist der dritte Band der „Im Alten Land-Reihe“ von Gabriella Engelmann.
Da ich die ersten beiden Teile leider nicht kenne, habe ich die kleine Vorgeschichte „Freundinnen zum Verlieben“ gelesen, in der ich die drei Freundinnen kennenlernen konnte.
Und so konnte ich der Geschichte auch ohne Vorkenntnisse gut folgen.

Leonie, Nina und Stella sind gute Freundinnen und haben auch eine Zeit lang gemeinsam in der „Villa zum Verlieben“ in Hamburg gelebt.
Heute lebt nur noch Nina dort. Leonie lebt inzwischen im Alten Land und führt dort eine Pension, die nach einem teuren Umbau aber nicht so gut läuft, wie sie sich das vorstellt. Stella ist Innenarchitektin und lebt in einer Patchwork-Familie mit drei Kindern. Sie möchte wieder mehr in ihrem Beruf arbeiten aber ihr Mann ist Arzt und hat viel in seiner Praxis zu tun.
Als Nina sich gerade damit abfinden muss, dass sich ihr Freund in eine andere Frau verliebt hat, steht das Mädels-Wochenende in der Villa an und ihre Freundinnen können sie auffangen. Und die drei haben noch immer eine Lösung für ihre Probleme gefunden …

Ich konnte schnell in die Geschichte eintauchen und habe auch bald gespürt, welche besondere Freundschaft die drei Frauen verbindet. Auch wenn sie räumlich jetzt getrennt sind, ist ihr Kontakt nach wie vor sehr eng und sie halten zusammen und unterstützen sich gegenseitig.
Mir hat es große Freude bereitet, die Freundinnen zu begleiten, denn ihre Geschichten sind aus dem echten Leben gegriffen und authentisch.
Die kurzen Kapitel sind wechselnd jeweils aus der Sicht einer der drei Freundinnen geschrieben und ich war allen nahe und konnte ihre Gedanken und Gefühle gut miterleben.
Es geschieht so einiges und es gibt Überraschungen und Wendungen.
Die Freundinnen müssen Probleme lösen, sich gegenseitig trösten und wieder aufbauen aber sie erleben auch schöne Momente zusammen. Auch Romantik und Humor kommen nicht zu kurz, so dass die Handlung bunt ist, wie das echte Leben. Vielfältige Themen machen die Geschichte abwechslungsreich und sorgen auch für unterschiedliche Stimmungen. Im Verlauf der Handlung entwickeln sich alle drei weiter, machen Pläne oder gehen neue Lebenswege. Am Ende fügt sich alles, so wie man es sich erhofft.

Der einfühlsame und eingängige Schreibstil macht das Buch zum Lesevergnügen. Das Setting in Hamburg und im Alten Land ist schön beschrieben und inspiriert das Kopfkino.
Auch die kulinarischen Genüsse der Region kommen nicht zu kurz und im Anhang gibt es entsprechende Rezepte, die die Leckereien in die heimischen Küche bringen.

„Zauberblütenzeit“ ist ein warmherziger Frauenroman mit liebenswerten, sympathischen Figuren, der Frauenthemen klug und einfühlsam behandelt und ohne Kitsch und Klischees auskommt.
Ich hatte mit den drei Freundinnen eine schöne Lese-Zeit zum Wohlfühlen und habe die unterhaltsame Geschichte über eine besondere Frauen-Freundschaft genossen!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 18.08.2020

Spannender Urlaubskrimi auf Kreta mit viel griechischem Flair!

Kretischer Abgrund
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Der zweite Fall für Kommissar Michalis Charisteas schließt zeitlich nahe an den ersten Fall an.
Michalis und seine deutsche Freundin Hannah haben gerade eine gemeinsame Wohnung bezogen aber Hannah wird ...

Der zweite Fall für Kommissar Michalis Charisteas schließt zeitlich nahe an den ersten Fall an.
Michalis und seine deutsche Freundin Hannah haben gerade eine gemeinsame Wohnung bezogen aber Hannah wird nur noch wenige Tage auf der Insel sein können, bevor sie wieder nach Hause zurückkehren muss.
Da ist es Michalis natürlich nicht so recht, dass es einen Mordfall gibt.
In der bekannten Samaria-Schlucht wird eine junge Frau ermordet aufgefunden. Michalis und sein Partner Koronaios müssen zu Fuß mit der Spurensicherung und viel Ausrüstung zum Tatort wandern. Die Schlucht wird für Touristen gesperrt.
Michalis und Koronaios beginnen mit den Ermittlungen im Umfeld der Ermordeten und stoßen auf einen eifersüchtigen Verlobten sowie ihren Arbeitgeber, eine Firma, die in einer Bucht vor der Küste eine Fischzuchtfarm errichten will.
Als es einen zweiten Mord gibt, wird klar, dass es wohl nicht das vermutete Eifersuchtsdrama gewesen sein wird.

Es war schön nach Kreta zurückzukehren und so beim Lesen ein bisschen Urlaubsgefühl zu bekommen.
Der Autor, der nach eigenen Angaben Kreta gut kennt und die Insel liebt, beschreibt die Örtlichkeiten und auch das Leben in den kleinen Orten an der Küste sehr anschaulich und bildhaft. Man spürt die flimmernde Hitze im Hochsommer, sieht das blaue Meer vor dem inneren Auge und hat den Duft des leckeren griechischen Essens in der Nase.
Es hat mir auch gut gefallen, Michalis quirlige Familie, die ein Restaurant betreibt, wieder zu treffen. Die Familienmitglieder sorgen oft auch für humorvolle Situationen.

Der Fall gestaltet sich undurchsichtig und spannend und es gibt so einige Wendungen und Überraschungen.
Michalis und sein Partner ermitteln fast rund um die Uhr, observieren Verdächtige und müssen weitere Wege zurücklegen. Dadurch bekommt man als Leser neben der Spannung auch viel von der Insel „gezeigt“.
Das Thema der Fischzuchtfarm ist interessant, denn es zeigt, dass solche Firmen nur ihren Profit nicht aber die Natur und das ökologische Gleichgewicht, das sehr gestört werden würde, im Blick haben.
Dadurch gibt es natürlich einigen Widerstand in der Bevölkerung, was den Kreis der Verdächtigen nicht kleiner macht.

Für Auflockerung zwischen der Ermittlungsarbeit sorgt das Privatleben der Ermittler, vor allem das von Michalis. Seine Familie und natürlich seine Freundin Hannah liegen ihm am Herzen und er ihnen.
Der Autor zeigt aber auch viel von der kretischen Lebensweise, was zusätzlich für eine schöne Stimmung sorgt.

Ich habe Michalis gerne bei seinem zweiten Fall begleitet und den Ausflug in diesem Urlaubskrimi nach Kreta genossen.
Ich hoffe, es wird weitere Fälle mit dem sympathischen Kommissar und seiner turbulenten Familie geben!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 12.08.2020

Humorvoller Wohfühlroman mit sympathischen Figuren!

Die Liebe kommt auf Zehenspitzen
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Lucy hat bei Ben eine Mitfahrgelegenheit, denn beide möchten an Heiligabend zu ihren Familien.
Doch ein Schneesturm lässt sie in einem kleinen Dorf stranden. Sie finden Unterkunft und Hilfe auf dem Hof ...

Lucy hat bei Ben eine Mitfahrgelegenheit, denn beide möchten an Heiligabend zu ihren Familien.
Doch ein Schneesturm lässt sie in einem kleinen Dorf stranden. Sie finden Unterkunft und Hilfe auf dem Hof der alten, alleinstehenden Dorle.
Als Dorle wenige Zeit später stirbt, vererbt sie den Hof und ihren Hund an Lucy und Ben. Ihre Bedingung: Die beiden sollen dort leben und Ben, der Arzt ist, soll sich um die medizinische Versorgung der Landbevölkerung kümmern.
Ben arbeitet in der Notaufnahme einer Klinik und leidet unter Panikattacken. Deshalb hat er seinen Job gekündigt.
Lucy ist Autorin und Übersetzerin und muss aus ihrer Wohnung in Hamburg raus. Ihre Arbeit kann sie überall machen, daher wagen die beiden das Experiment. Sie wollen als Wohngemeinschaft und Freunde dort leben. Wird das funktionieren?

Gespannt habe ich Lucys und Bens Neuanfang auf dem alten Hof am Rande eines kleinen Dorfs verfolgt.
Die Autorin hat mich mit dem Aufbau ihrer Geschichte überrascht, denn sie läuft nicht nach dem in Liebesromanen oft üblichen Schema ab.
Natürlich erahnt man, dass es zwischen den beiden irgendwann funken wird und ich habe auch ein Happy End erhofft, aber der Weg dahin ist anders als sonst.
Die beiden Städter müssen sich erst mal mit dem Landleben und ihrem Hof vertraut machen. Von Landwirtschaft und Tieren verstehen beide nichts. Lucy kann noch nicht mal kochen, glücklicherweise sorgt Ben für die Versorgung der beiden.
Unterstützung erfahren die beiden aber von den Nachbarn und Dorfbewohnern, die den Neuen offen gegenüber stehen.
Mit der Zeit lernt man so das ganze Dorf und seine Bewohner kennen, die alle so ihre Eigenarten haben aber insgesamt alle liebenswert sind. Sie haben auch teilweise ihre eigenen Geschichten, die das Geschehen bereichern.
Die Autorin stellt hier auch das typische Dorfleben dar, wo jeder jeden kennt und alle zusammenhalten und sich helfen.

Mit der Zeit öffnen sich Lucy und Ben einander und ihre Freundschaft vertieft sich. Wir erfahren den Grund für Bens Panikattacken und Lucy hilft ihm, damit umzugehen und sie zu überwinden.
Lucy dagegen schreibt an einem Liebesroman, hängt dem Abgabetermin sehr hinterher und ihre Figuren entwickeln ein Eigenleben und sich gar nicht so, wie Lucy sich das vorgestellt hat. Dadurch hat sie eine Schreibblockade. Die Autorin hat hier sicherlich sehr real geschildert, wie ein Autorenleben so sein kann.
Aber Ben gibt Lucy immer wieder Denkanstöße und sorgt für eine gute Schreibatmosphäre für Lucy.
Und so kommen die beiden sich immer näher und die Liebesgeschichte entwickelt sich dem Buchtitel entsprechend „auf Zehenspitzen“.
Das war mal ganz was anderes und schön zu lesen.

Dieser Roman punktet mit seinen sympathischen, liebenswerten Figuren, einer Wohlfühlatmosphäre und dem schönen Setting des ländlichen Dorfes. Eine etwas andere Liebesgeschichte, Humor und einige gefühlvolle Momente ergänzen das Gesamtpaket zu einem unterhaltsamen, warmherzigen Roman für schöne Lesestunden!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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