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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2020

„Ganz fabelhaft. Ein Mensch. Eindeutig.“

Flüsterwald - Das Abenteuer beginnt (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 1)
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Da ich diesmal so gar nicht Spoilern möchte bleibt mir nur der einschlägige Verweis auf die vielen Rezensionen, die auf Communityplatformen wie Lovelybooks oder Lesejury und auch in den Onlinevertrieben ...

Da ich diesmal so gar nicht Spoilern möchte bleibt mir nur der einschlägige Verweis auf die vielen Rezensionen, die auf Communityplatformen wie Lovelybooks oder Lesejury und auch in den Onlinevertrieben von Hugendubel oder Thalia bereits erschienen sind.

Wozu ich mich jedoch gerne äußern möchte, ist der aus meiner Sicht wirklich gelungene Einstieg des Autors in die Kinderliteratur.
Andreas Suchanek ist ist es gelungen seinen bereits mehrfach unter Beweis gestellten guten und sehr fantasievollen Schreibstil für Erwachsene aller Altersklassen auch jungen Lesern zugänglich zu machen.

Die Handlung beschränkt sich im Wesentlichen auf 4 Charaktere, die das Abenteuer bestehen. Diese sind mit all ihren netten Eigenheiten sehr gut beschrieben und können so auch die Fantasie des Lesers beflügeln. Die Handlung selber ist in sich erst einmal abgeschlossen, gibt jedoch auch aufgrund kleiner Andeutungen Ausblick auf die Möglichkeit neuer Abenteuer, so dass man auf diese gespannt sein kann.
Mir gefiel die Darstellung der Sicht der magischen Wesen auf die menschliche Welt sehr gut. Das hatte ordentlich Witz und Humor und wird Kinder bisweilen auch zum Lachen bringen.

Die Illustrationen von Timo Grubing sind super und könnten für meinen Geschmack häufiger vorkommen. Sie leiten die Kapitel immer passend zu deren Überschriften ein.

Und noch ein Wort zum Gesamteindruck des Buches. Ich muss gestehen, dass es an der Qualität, sowohl die der Bindung als auch die des Papieres, wirklich nichts auszusetzen gibt. Das muss man dem Ueberreuter Verlag lassen – die gebundenen Ausgaben sind immer gut. Das Buch wird ganz sicher sehr lange halten, auch wenn mein Sohn da altersbedingt nicht immer sehr vorsichtig mit umgeht.

Ich empfehle das Buch mit Freude weiter. Es wird bei Kindern super Anklang finden. Naja, und Erwachsenen bereitet es auch noch Freude.

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Veröffentlicht am 12.08.2020

Wenn Künstler zu Autoren werden

Timeless - Retter der verlorenen Zeit
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… dann kann dabei wunderschöne Literatur entstehen.

Der Autor ist ja eigentlich Illustrator und war als Art Director für verschiedene bekannte Animationsstudios tätig. Aus diesem Grund ist es ein Buch ...

… dann kann dabei wunderschöne Literatur entstehen.

Der Autor ist ja eigentlich Illustrator und war als Art Director für verschiedene bekannte Animationsstudios tätig. Aus diesem Grund ist es ein Buch voller cooler Bilder mit einer tollen Handlung.

Haben sich die gut zehn Jahre der Entstehung dieses Werkes gelohnt? Ich denke ja.
Es ist eine sehr umfangreiche fantastische Geschichte, die durch die zahllosen Illustrationen unterstützt und weitergeführt wird. Das ist ein Werk, dass man nicht alle Tage findet.
Armand Baltazar hat mit einer Welt, in denen mehrere Zeitlinien kollidiert nun eine neue Realität bilden einen Rahmen geschaffen, in dem Personen unterschiedlichster Lebensweise miteinander klar kommen müssen. Und so ist es auch verständlich, dass die vier Jugendlichen, die versuchen zwei Elternteile zu retten, erst einmal sich selbst und ihren Gegenüber besser kennen lernen müssen, um die Ereignisse um sie herum überhaupt bewerten zu können.
Damit liegt ein Kern der Geschichte für mich im Erwachsen werden der Jugendlichen – Vorurteile überwinden, die Augen gegenüber anderen Lebensweisen nicht verschließen und natürlich die ersten Gefühle füreinander.
Das alles hat der Autor in eine Welt geprägt durch Hochtechnologie auf Dampfkraftbasis inmitten einer Umwelt in der auch noch unsere von Kindern sehr geliebten Urzeitmonster, die Dinos existieren eingebettet. Dazu die Entführung der erwachsenen Wissenschaftler, die mittels eines Piratenabenteuers gerettet werden sollen; und schon ist für eine breite Zahl jugendliche Leser etwas dabei – Abenteuer, fantastische Technik und auch ein wenig Romantik.

Ich bin auch als Erwachsener schwer von dem Buch beeindruckt und wünschte mir, es gäbe mehr solch in sich harmonischer Buchprojekte, in denen die Illustration mehr als nur nettes Beiwerk sind.

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Veröffentlicht am 31.07.2020

Die realste der drei Königinnen

Der rubinrote Thron
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Matilda wächst am flandrischen Hof ganz in der Tradition des frühen kontinentalen Hochmittelalters auf – gebildet und recht selbstbewusst. Ihr Vater, Graf Balduin von Flandern sieht für sich und die Grafschaft ...

Matilda wächst am flandrischen Hof ganz in der Tradition des frühen kontinentalen Hochmittelalters auf – gebildet und recht selbstbewusst. Ihr Vater, Graf Balduin von Flandern sieht für sich und die Grafschaft einen politischen Gewinn darin, seine Tochter mit William, dem Herzog der Normandie zu verheiraten. Und auf ihrer ganz eigene Art scheinen die beiden gut zueinander zu passen, denn in beiden schlummern politische Ambitionen.

In ihrem dritten Band widmet sich die Autorin Matilda von Flandern, die an der Seite ihres Mannes schließlich zur Königin von England aufstieg. Auch über Matildas Leben ist – wie über sie beiden anderen Königinnen – relativ wenig historisch genau überliefert. So konnte die Autorin auch hier viel Freiraum für eine passende Geschichte finden.
Matilda wird für mich als die der Realität der politischen Welt ihrer Zeit am festesten verbunden Perönlichkeit dargestellt. Dabei tritt sie gar nicht so sehr als Herrscherin in Erscheinung. Allein über die Darstellung ihres Ehelebens mit William und die Ereignisse um dessen Thronansprüche in England gelingt es Joanna Courtney diesen Eindruck hervor zu rufen. Und wenn man genauer darüber nachdenkt steht bisweilen William dadurch viel mehr im Vordergrund des Buches als Matilda. Das ist jedoch gut so, da Matildas Leben über die Beziehung zu William wiedergegeben wird.

Zudem schneidet die Autorin die Handlung des ersten Bandes Das purpurne Herz noch einmal an. Denn Judith, Matildas Tante tritt regelmäßig in Erscheinung. Beide Frauen wachsen am gleichen Hof auf. Doch Judith wird durch ihren Bruder nach England verheiratet, an Torr Godwinson. Dieses Mal wird die Beziehung der beiden jedoch nicht aus englischer Sicht beschrieben, sonders aus Judiths Sicht heraus. Und damit bekommen einige Ereignisse einen ganz anderen Blickwinkel.

Auch wenn das dritte Buch der Saga für mich der „nüchternste“ Band war, finde ich es schon bedauerlich, dass die Reihe beendet ist.
Wer genau liest erhält einen tollen Einstieg in das beginnende Hochmittelalter. Und alle drei Bände stecken voller Emotionen, jeder auf eine andere und sehr spezielle Weise.

Diese Bücher wollen und sollten gelesen werden.

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Veröffentlicht am 15.07.2020

Von ängstlichen Helden und linkischen Elfen

Burg Tollkühn
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Viele kennen das Problem. Da hat man berühmte Eltern und muss mit deren Erwartungen aufwachsen, in die entsprechenden Fußstapfen zu treten. Naja, vielleicht möchte man das ja auch. Doch was, wenn man dem ...

Viele kennen das Problem. Da hat man berühmte Eltern und muss mit deren Erwartungen aufwachsen, in die entsprechenden Fußstapfen zu treten. Naja, vielleicht möchte man das ja auch. Doch was, wenn man dem Vorbild der Eltern so gar nicht entspricht?
So geht es auf jedem Fall Siegfried junior, auch Siggi genannt. Helden wie Kriemhild und Siegfried als Eltern zu haben ist gar nicht so leicht. Denn die sind überall bekannt und stürzen sich blindlings auch in jedes Abenteuer. Doch Siggi ist irgendwie alles andere als ‚klassisch heldenhaft‘ – eher klein, super ängstlich und so gar nicht waffenaffin. Wie soll er da ein Held werden?
Die Lösung heißt – Burg Tollkühn, die erste Schule an der künftige Helden ausgebildet werden. Und dort ist er dann auch gleich in entsprechender Gesellschaft mit Elfen, Zwergen und anderen Kindern, deren Eltern zumeist auch heroische Größen sind.

Andreas Völlingers Kinderbuch besticht durch Witz und Humor, mit der er die klassische Fantasywelt und auch Heldengeschichten ein wenig aufs Korn nimmt.
Alle handlungsbeteiligten Charaktere besitzen einen sehr eigenen und zumeist sehr liebenswürdigen Charakter. Herausragend haben mir und meinem Sohn selbstverständlich der kleine Siegfried, namensmäßig ein Heldenarchetyp mit atypischen Ängsten und Vorlieben und Filias, ein Elfenarchetyp mit atypischer Tollpatschigkeit gefallen. Aber auch die anderen Schüler und vor allem die Lehrer sind ganz einzigartig dargestellt.

Ansonsten hat das Buch die Erwartungen meines Sohnes vollkommen erfüllt. Es war abenteuerreich und lustig zu gleich. Da mein „Kleiner“ eher ein Siggi, als ein Siegfried ist fand er vor allem den kreativen Ansatz, dass jeder auf seine Art und Weise ein Held sein kann ganz wunderbar. Und noch schöner fand er den Zusammenhalt der drei Freunde Siggi, Filias und Brünhild.

Aufgrund des Alters meines Sohnes musste ich ihm das Buch überwiegend noch vorlesen, da seine Erstlesererfahrung da noch nicht für reichte. Aber der Handlung konnte er trotzdem super folgen. Zudem sind die Illustrationen von Zapf richtig gut, der comicartige Zeichenstil passte in die Handlung. Mein Sohn hätte sich davon noch mehr und ich gebe es zu auch mehr in Farbe gewünscht. Das Buchcover erweckt dahingehend einen sehnlichen Wunsch in uns.

Burg Tollkühn ist ein Buch, das aus unserer Sicht in jedem Kinderregal stehen sollte.

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Veröffentlicht am 10.07.2020

Absolut unterhaltsam

Die geheime Drachenschule
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Ein Junge, der zuerst Drachen eher für Humbug hält, wird ausgerechnet per ich nenne es einmal ‚Schicksal‘ auserwählt sich zum Drachenreiter ausbilden zu lassen. Dabei wäre Henry doch viel lieber als Fussballass ...

Ein Junge, der zuerst Drachen eher für Humbug hält, wird ausgerechnet per ich nenne es einmal ‚Schicksal‘ auserwählt sich zum Drachenreiter ausbilden zu lassen. Dabei wäre Henry doch viel lieber als Fussballass entdeckt worden. Doch was soll’s? Denn letztendlich findet er die Drachenschule toll und die meisten seiner Mitschüler nett oder zumindest ’schräg‘. Und auf einem Drachen zu reiten ist, so stellt sich schnell heraus ‚voll sein Ding‘. Alles könnt gut sein, wäre da nicht ‚Happy‘, sein Drache, der sich stur weigert sein Drache zu sein.

„Der Zwerg war nicht einfach nur dämlich. Er war völlig wahnsinnig. Vielleicht sogar gefährlich. Wäre er nicht der unbesiegbare Grind, würde er sich so ganz allein mit diesem Wicht wahrscheinlich fürchten …“ S. 108

Ja, Happy bekommt bisweilen schon mal Panik vor Henry. Denn der gibt dem Motto seines Clans folgend nie auf und versucht mit dem Drachen ein Team zu werden. Doch hinter der Ablehnung des Drachen steckt keine Abneigung Henry gegenüber, sondern ein ganz besonderer Grund.

Mir gefällt die gesamte Grundgeschichte als Auftakt für eine Buchserie sehr gut. Da alle Charaktere so ihre Eigenheiten haben ergibt sich eine bunte Mischung, die eine vielseitige Story verspricht. In diesem Band geht es um, wie es der Ausbilder Duncan McBain, auszudrücken beliebt, den Zusammenhalt in der Gruppe.

„Also, haltet zusammen und helft euch gegenseitig. Das ist das Wichtigste.“ S. 57

Das fällt gerade Henry nicht leicht, der sich mit seinem Problem den anderen nicht anvertrauen mag. Und so muss er schon einen harten Lernprozess durchlaufen.

Wie gesagt, tolle Story; coole Szenen und wunderbare Illustrationen.

Mein persönlicher Favorit unter den Kinder ist jedoch nicht Henry, sondern Arthur. Immerhin ist er irgendwie ein Ron Weasley – nur in schlau.

„Wir sollen die da beschützen? Das muss doch ein riesengroßes Missverständnis sein. Irgendjemand sollte uns vor denen beschützen!“ Arthur war kurz davor durchzudrehen. „Da ist ja nicht mal ein Zaun zwischen uns und denen.“ S. 45f.

Dieses Buch kann man auch jüngeren Kindern vorlesen. Ich habe das bei meinem Sohn schon angetestet.

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