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Veröffentlicht am 14.08.2020

Als Grafen noch über ihre Untertanen herrschten

Der Turm aus Licht
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Für heutige Verhältnisse wohl kaum vorstellbar, dass der Bau eines Kirchenturms tatsächlich 60 Jahre dauerte. Kein Wunder also, dass er bis heute als Meisterwerk der Baukunst gilt und zu den schönsten ...

Für heutige Verhältnisse wohl kaum vorstellbar, dass der Bau eines Kirchenturms tatsächlich 60 Jahre dauerte. Kein Wunder also, dass er bis heute als Meisterwerk der Baukunst gilt und zu den schönsten Denkmälern zählt. Es begann im Jahr 1270 als Baumeister Gerhard mit seiner Gemahlin nach Freiburg eilte. Er war der erste Verantwortliche bei der Gestaltung der mächtigen Kathedrale und konnte trotz seiner Mühe nicht erleben, wie sie vollendet wurde. Aber es gab weitere kluge und fleißige Männer, die sich nicht beirren ließen und schlussendlich dazu beitrugen, dass im Jahr 1330 die Einweihung gefeiert wurde.

Astrid Fritz schuf mit ihrem Roman ein Meisterwerk. Sie verstand es nahezu perfekt, den Werdegang des Bauwerks ins Leben zu erwecken. Da gab es zunächst die ausführlichen Beschreibungen der Arbeiten von Bildhauern und Steinmetzen. Worauf mussten sie achten und welche Sicherheiten bauten sie ein, dass das hohe Gebäude vor Einsturz bewahrt wurde?

Es gab viele Hürden, die zu überwinden waren. Nach anfänglicher Begeisterung für das gotische Bauwerk und als klar wurde, wie hoch die Kosten werden, wollten Grafen und Kirchenfürsten von ihrer Zusage zur Finanzierung zurücktreten. Das Volk musst hart kämpfen und der Zwist forderte auch Opfer. Und damit der Roman auch das ist, was Leser von ihm erwarten können, gab es zudem Geschichten über unerfüllte Liebe und arrogante Verhaltensmuster von Kirchenoberen und Grafen.

Mir gefiel das Hörbuch gut. Allerdings hätte es meiner Meinung nach etwas weniger Pathos vertragen. Besonders zum Schluss nahmen die Verwicklungen der Liebenden doch zu viel Raum ein und der Bau der Kirche trat in den Hintergrund. Die Sprecherin Svenja Pages trug dazu bei, dass ich dieses Buch in bleibender Erinnerung behalten werde.

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Veröffentlicht am 14.08.2020

Ein sehr persönliches Buch

Der Krieg in mir - Das Buch zum Film
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Sebastian Henzel ist der Autor des Buches „Der Krieg in mir“ und drehte auch den gleichnamigen Film. Begründet hat er diese Aktion mit seinen Alpträumen, die sich alle um Krieg und Verderben drehen. Er ...

Sebastian Henzel ist der Autor des Buches „Der Krieg in mir“ und drehte auch den gleichnamigen Film. Begründet hat er diese Aktion mit seinen Alpträumen, die sich alle um Krieg und Verderben drehen. Er vermutet, dass es mit den beiden Großvätern zusammenhängt, die beide als junge Männer eingezogen wurden. Mehrere Reisen unternimmt er zu den Stätten der Vergangenheit und zu einer begleitet ihn auch sein Vater. Wird er die schlimmen Erlebnisse der Vorfahren erkennen und gleichzeitig wahrnehmen, wie eng sie mit seinem heutigen Leben im Zusammenhang stehen?


Beim Lesen des Buches kam ich mir zuweilen vor wie ein Voyeur. So persönlich ist es geschrieben. Was mich allerdings noch viel mehr beschäftigt ist die Tatsache, dass ich es ausgerechnet jetzt las. Der Autor schreibt von seinen Erlebnissen in Belarus und jeder aufmerksame Mensch, der das Weltgeschehen verfolgt weiß, was dort momentan los ist. Also stimmt es doch, das mit der Epigenetik? Auch wenn ich keine Alpträume habe, oder viel mehr keine, die mit dem Zweiten Weltkrieg im Zusammenhang stehen. Die Ausführungen des Autors ließen mich nachdenklich zurück. Traumtherapie und Traumaverarbeitung kenne ich zwar, aber nicht so, wie hier beschrieben. Also ist es so, dass die Schrecken, welche meine Großväter erlebten, mich selbst noch immer belasten können? Ein interessantes Buch mit guten Denkanstößen für das ich gerne vier Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 13.08.2020

Ein Lehrstück in Anatomie

Die verstummte Frau
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Nach „Die letzte Witwe“ folgte nun mit Die verstummte Frau Band 8 der Georgia-Serie von Karin Slaughter. Jeder Band lässt sich auch sehr gut ohne Vorkenntnisse der anderen Bücher lesen. Hier geht es um ...

Nach „Die letzte Witwe“ folgte nun mit Die verstummte Frau Band 8 der Georgia-Serie von Karin Slaughter. Jeder Band lässt sich auch sehr gut ohne Vorkenntnisse der anderen Bücher lesen. Hier geht es um junge Frauen, die brutal misshandelt und ermordet werden. Dabei muss Will Trent weit in die Vergangenheit gehen. Es sieht nämlich so aus, als wenn alte Fälle und dieser neue Überfall zusammen hängen. Dass bei den Ermittlungen seine Lebensgefährtin Sara fast zusammenbricht, ist verständlich. Hat doch ihr Mann Jeffrey damals die Nachforschungen geleitet. Dass er inzwischen tot ist und erschossen wurde, wissen die Leser der ersten Stunde gewiss.

Die verstummte Frau ist ein Thriller, der die Bezeichnung tatsächlich verdient. Auch wenn er für meine Begriffe zuweilen sehr in die Länge gezogen wurde, so konnte er mich gut unterhalten. Die Spannung beginnt schon im Prolog und der Bogen setzt sich bis zum Ende fort. Irritierend war für mich der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Daran gewöhnte ich mich aber bald. Spannend fand ich auch, wie gut sich die Autorin in der Anatomie des Menschen auskennt. Der Thriller ist gleichzeitig ein Lehrbuch dieses Faches. Tja, und der Mörder? Das war für mich recht schnell klar, wer es ist. Aber wie die Ermittler darauf kamen und ihn überführten, das sorgte für Spannung. Ich gebe vier Sterne für dieses Buch der Bestsellerautorin.

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Veröffentlicht am 06.08.2020

Rache ist süß und tödlich

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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„Wings of Silver-Die Rache einer Frau ist schön und brutal“ ist das zweite Buch, welches das Leben der Unternehmerin Faye schildert. Schon im ersten Band trumpfte sie gegen ihren Mann und seine Artgenossen ...

„Wings of Silver-Die Rache einer Frau ist schön und brutal“ ist das zweite Buch, welches das Leben der Unternehmerin Faye schildert. Schon im ersten Band trumpfte sie gegen ihren Mann und seine Artgenossen auf und jetzt geht es munter weiter. Eigentlich wollte sie ja ihre Ruhe haben und in Italien gemütlich ihr Leben verbringen. Das gelingt ihr allerdings nicht. Neue Anfeindungen kommen auf sie zu und nicht nur ihre Firma ist in Gefahr….

Auch dieser zweite Band konnte mich gut unterhalten. Er ist in zwei Kategorien und vier Kapitel aufgeteilt. Einmal die Ich-Erzählerin Faye, die von ihrer Kindheit in Fjällbacka berichtet. Und dann die Ausführungen einer dritten Person, die das Leben der Faye heute beschreibt. Die Frau wird von sogenannten Freunden enttäuscht und wiederum helfen ihr Menschen, von denen sie es nie gedacht hätte. Also, genau so, wie im realen Leben. Es gibt einige Sexszenen mit viel Erotik und noch mehr spannende Abenteuer, die es zu bestehen gilt. Zuweilen ist die Autorin für meinen Geschmack ein wenig über das Ziel hinausgeschossen. Trotzdem, empfehle ich das Buch und gebe vier Sterne. Ganz wichtig finde ich das Werk für alle, die den ersten Band bereits lasen. Das Cover ist so gestaltet, dass jeder Betrachter direkt erkennt, welchen Leserkreis das Buch ansprechen soll.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Glaube ohne Liebe ist Fanastismus

Quälender Hass
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Mary ist 60 Jahre alt und fährt mit ihren beiden Enkelinnen zum leerstehenden Hof der Nachbarn. Dort wollen wie Walnüsse ernten. Schon wenige Minuten nach der Ankunft ist sie tot. Ermordet von einem brutalen ...

Mary ist 60 Jahre alt und fährt mit ihren beiden Enkelinnen zum leerstehenden Hof der Nachbarn. Dort wollen wie Walnüsse ernten. Schon wenige Minuten nach der Ankunft ist sie tot. Ermordet von einem brutalen Menschen, der immer wieder mit einem Messer auf sie einstach. Und nicht nur das. Er nimmt auch die kleine, 7jährige Enkelin namens Elsie mit.

Kate Burkholder ist Polizeichefin in Painters Mill und muss die Ermittlungen leiten. Es gibt etliche Verdächtige, jedoch führen die Spuren ins Nichts. Kate und ihre Kollegen sind äußerst besorgt, da es hier um ein Kind geht, dem möglichst nichts geschehen soll. Alle Betroffenen gehören der Gemeinschaft der Amischen an. Das macht die Sache nicht leichter. Sie haben keinen Führerschein, keinen öffentlichen Stromanschluss und ihre privaten Daten sind schwer zu ermitteln.

Quälender Hass ist ein solider Krimi, der mich gut unterhalten hat. Mir gefielen besonders die Ausführungen über eine Glaubensgemeinschaft, die ich bisher nicht kannte. Wer hier mordete, wird erst zum Ende gelöst und war keineswegs vorhersehbar. Leichte Kost für heiße Tage, so fasse ich für mich das Leseerlebnis zusammen. Vier Sterne und eine Leseempfehlung gibt es von mir.

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