Profilbild von Beust

Beust

Lesejury Profi
offline

Beust ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Beust über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2017

Trashig, grell und unverbraucht - willkommen in der Hauptstadt

Mitternachtsnotar
0

Der „Mitternachtsnotar“ von Bettina Kerwien jagt zwei sympathische Ermittler durch das Milieu der anrüchigen Berliner Immobilienhaie: Die Kleinhauskolonie „Am Rabennest“ soll gentrifiziert werden, und ...

Der „Mitternachtsnotar“ von Bettina Kerwien jagt zwei sympathische Ermittler durch das Milieu der anrüchigen Berliner Immobilienhaie: Die Kleinhauskolonie „Am Rabennest“ soll gentrifiziert werden, und eine unheilige Kamarilla aus Lokalpolitikern, Immobilienhaien, Baugewerbetreibenden und dem „Mitternachtsnotar“ legen sich mit den alteingesessenen Mietern an. Dieser Haufen ist so sympathisch wie gut organisiert und schreckt nicht vor aktivem Widerstand zurück. Als es Tote gibt, steckt der Privatermittler Martin „Sanders“ Sanders seine Nase in das Gewühl, trifft die Escortdame Liberty Vale wieder, und beide geraten in den Sog der Handlung. Diese spielt zwischen Tegel und Moabit und steigert sich bis hinauf auf die Kuppel des Berliner Doms zu einem dramatischen Finale.
Ist das ein Regionalkrimi? Man ist geneigt, laut „Nein!“ zu rufen, denn häufig verbindet sich mit diesem Label provinzielle Betulichkeit. Dieser Makel haftet der Geschichte von Kerwien in keiner Weise an: Die Sprache strotzt vor unverbrauchten Bildern, einem frechen, hauptstadtgerechten Tonfall und respektlosen Pointen. Der Stil erinnert an Raymond Chandler oder Philip Kerr und macht aus Sanders eine Art Philip Marlowe bei Karstadt an der Turmstraße - das macht Spaß. In jedem Fünf-Worte-Satz kann sich eine schnoddrige Pointe verstecken, viele Absätze enden mit einer Sentenz wie aus einem Schwarz-Weiß-Thriller. Das erhöht den Lesegenuss, geht aber auf Kosten des Leseflusses.
Dass die Textbilder auf dem schmalen Grat zwischen Wortwitz und Klischee, schön oder kitschig wandeln, passt zu Story, die in ihrem Klang und mit ihren beiden Sympathieträgern das Trashige auslebt.
Der „Mitternachtsnotar“ ist bereits die zweite Kriminalgeschichte, in der Libby Vale und Sanders es mit dem Verbrechen zu tun haben. Man wünscht den beiden noch viele weitere Abenteuer und der Autorin weiterhin so viel Gespür für den Tonfall des „Berlin noir“.

Veröffentlicht am 16.08.2017

Ihr mögt Hoover haben - aber wir haben Nero Wolfe!

Es klingelte an der Tür
0

Man muss kein linker Ultra sein, um es zu genießen, wie Nero Wolfe J. Edgar Hoover und seine Truppe - das FBI - reinlegt. Rex Stout versteht es in seinem erfolgreichsten Krimi um den fettleibigen Privatdetektiv ...

Man muss kein linker Ultra sein, um es zu genießen, wie Nero Wolfe J. Edgar Hoover und seine Truppe - das FBI - reinlegt. Rex Stout versteht es in seinem erfolgreichsten Krimi um den fettleibigen Privatdetektiv Nero Wolfe, den Leser in ein Spiel mit dem allmächtig erscheinenden FBI einzuladen und auf die Folter zu spannen: Wie wird es ihm gelingen, das FBI auszutricksen?

Den Auftrag dazu erhält er von der reichen Witwe Rachel Bruner, die sich den Zorn Hoovers zugezogen hat, als sie ein Enthüllungsbuch über die demokratisch fragwürdigen Praktiken nicht nur etwa öffentlich gelobt, sondern 10.000 Exemplare an ebenso viele bedeutende Personen in den USA versendet hat. „Sie haben sich mit dem FBI angelegt, und jetzt stecken Sie mittendrin.“ Dass sie nun den Leibhaftigen am Hals hat, soll Wolfe ändern, und sie ködert ihn mit einer Summe, die er nicht ablehnen kann. Nero nimmt an und schickt seinen Ermittler Archie Goodwin aus, um diversen Spuren nachzugehen. Der Roman trägt das Gewand von Goodwins Bericht, so dass der Leser alles aus erster Hand erfährt.

Im Mittelteil hängt die Geschichte ein wenig, weil man nicht genau versteht, warum Goodwin in einer bestimmten Mordangelegenheit ermitteln soll. Auch erfährt man von einer Falle, die Wolfe dem FBI stellt, erst, als sie zuschnappt, weshalb zugunsten der Überraschung auf erläuternde Details verzichtet wird. Aber zum Schluss versöhnt die Handlung mit der Erzählweise, und der Leser schaut dem Meister Nero Wolfe als Meister seines Faches dabei zu, wie er seinem Auftrag auf pfiffige und selbstbewusste Weise nachgeht.

Die neue Ausgabe bei Klett-Cotta erscheint mit schönem Leineneinband und mit einem hervorragenden Nachwort von Jürgen Kaube, in dem der liberale Grundgedanke erläutert wird, der dem Spiel zwischen Wolfe und FBI zugrunde liegt: Rex Stout schlägt nicht zum ersten Mal den Bürgerrechten eine Bresche, wenn es wieder einmal eine demokratische Institution damit übertreibt, „Sicherheit gegenüber Freiheit vorzuziehen“ (S. 241). Der antikommunistische Kreuzzug des Senators Joseph McCarthy war gerade zehn Jahre vorbei, als „Es klingelte an der Tür“ erschien, während Hoover immer noch - nach 40 Jahren - FBI-Direktor war, weshalb die Kriminalliteratur hier ihrem Auftrag nachkommt, gesellschaftliche Themen in den Kontext ihrer Handlung zu setzen.

Ein Wort zur Neuübersetzung: Sie ist gelungen, auch wenn Wolfes wiederkehrender Kommentar „Zufriedenstellend“ im Deutschen unpassend klingt. Überdies scheint die Übersetzerin Conny Lösch anzunehmen, ein Zentner entspräche 100 Kilogramm, denn sie nennt Wolfe einen „knapp anderthalb Zentner schweren Mann“ (S. 48), wo er doch zutreffender „300 Pfund“ wiegt (S. 176). Ein Zentner entspricht in Deutschland 50 Kilogramm, und ein anderthalb Zentner schwerer Mann wäre nur dick, wenn er 1,20 m Körpergröße hätte.

Alles in allem ein großartiger Auftakt eines oldschooled wirkenden, gerissenen Ermittlers im Auftrag zeitloser gesellschaftlicher Themen. Man kann sich nur auf die Fortsetzung der Reihe freuen!

Veröffentlicht am 27.08.2021

Die Auflösung der Zeit

Das Archiv der Gefühle
0

Ein Mann mäandert durch den hermeneutischen Zirkel seines Lebens: Ist, was war, wahr? Was wirklich, geschehen? Was möglich, immer noch möglich?

Mit einem Titel wie „Das Archiv der Gefühle“ traut sich ...

Ein Mann mäandert durch den hermeneutischen Zirkel seines Lebens: Ist, was war, wahr? Was wirklich, geschehen? Was möglich, immer noch möglich?

Mit einem Titel wie „Das Archiv der Gefühle“ traut sich Peter Stamm etwas, denn das Vorurteil lässt gleich den Staubhusten über hehre Emotionen wischen: langweilig, kellermäßig, für pensionierte Strickliesel. Das Bändchen hustet den Vorurteilen aber eins – zumindest anfangs.

Archivare – und der Erzähler ist einer bzw. ein Dokumentar – erweisen sich als Hüter der Vergangenheit, mithin alles Menschlichen. Zu jedem Thema hortet der Erzähler Zeitungsauschnitte in seinem Archiv, füllt damit seinen ganzen Tag und verliert den Kontakt zur Wirklichkeit, die für ihn nur durch die tägliche Sortieranstrengung gefiltert wird. Stamm versteht es, in der ersten Hälfte des Buches darzulegen, wie in Archiven eine Gleichzeitigkeit stattfindet: Vergangenes wird in der Gegenwart bewertet, um für die Zukunft genutzt zu werden. Diese Gleichzeitigkeit findet sich auch im Erzählen selbst, denn der Erzähler vermischt die Erinnerung an seine Jugendliebe (seine einzige Liebe) mit der Gegenwart, mit Träumen und Fragen an Wahrnehmung und Wünsche. Das ist toll, denn dadurch wird die Zeit selbst aufgehoben, weil sich des Erzählers Bewusstsein an mehreren Punkten in der Zeit befindet.

Doch der Filter wird zur Folter, wenn die Dokumentarseele den Kontakt zur Wirklichkeit verliert und das eigentliche Leben verpasst, mithin Erinnerung, Wahrnehmung und Gefühle im rechtwinkligen Ordnungswahn verloren gehen (S. 21). Das Ich trennt sich dann vom Leben und hüllt sich in eine „angeborene Schmerzlosigkeit“ (S. 36). Auf diesem Erzählpfad begibt sich Stamm leider wieder hinab in die Gefilde des Klischees, wo sich die Fähigkeit zu leben und im Saft der Gegenwart zu stehen im völligen Widerspruch zum Dasein als Vergangenheitsbewahrer befinden. Das gähnte mich an, auch wenn die Gedankenspiele – wie ordnet man Erinnerungen? Welche Rolle spielen Fotos beim Überschreiben des Hirnspeichers? Kann man dem eigenen Vergessen trauen? – spannend und schön erzählt sind. Wie übrigens auch die Geschichte einer ungeliebten Liebe sich lesbar und angenehm aus den trockenen Papierumschlägen des Erzählers schält.

Kurzum: Das Spiel mit dem Klischee des Archivs taugt nur für die kurze Strecke, am Ende bleiben die Stereotypen doch an den Haxen des Erzählers hängen und bedienen die staubhustenden Erwartungen der Leser.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2020

Zwischen Fakten und Fiktionen

Doppelte Spur
0

Ilija Trojanow mischt sich immer wieder in die Debatte um abschmelzende Bürgerrechte, den Machthunger des staatlichen Leviathans und die Korruption der Mächtigen ein, hier denkt man vor allem an die Zusammenarbeit ...

Ilija Trojanow mischt sich immer wieder in die Debatte um abschmelzende Bürgerrechte, den Machthunger des staatlichen Leviathans und die Korruption der Mächtigen ein, hier denkt man vor allem an die Zusammenarbeit mit Juli Zeh zu „“Angriff auf die Freiheit“. In seinem neuen Roman steigt Trojanow - er sich selbst als handelnden Journalisten innerhalb des Romans literarisiert - in die Whistleblower-Szene ein und versucht das Dokumentendickicht nach der Wahrheit zu durchdringen, das ihm zwei Whistleblower zugesteckt haben. Eine von Westen, einer von Osten - FBI und KGB.

Im Zentrum stehen die Machenschaften von „Schiefer Turm“ (= Donald Trump) und Mikhail Iwanowitsch (=Wladimir Putin), also wie in der implodierenden UdSSR der KGB mit seinen Apparatschiks den Staat und die Wirtschaft übernehmen konnte, und wie in den USA ein windiger Geschäftemacher bei seinen Immobiliendeals die Nomenklatur aus Mafia, politischer Korruption und Spionage vereint und dabei offenbar einen Geldbeutel ohne Boden hat. Gipfel des Romans ist ein Gesprächsprotokoll zwischen Schiefer Turm und Mikhail Iwanowitsch, bei dem der täppische US-Präsident als unwissentliche, aber willige Marionette des skrupellosen Russen dasteht. Der hinter der Romanfigur Geoffrey Wasserstein hervorschimmelnde Jeffrey Epstein ist ein besonders pointiertes Ekeldetail.

Die „Doppelte Spur“ spielt mit Fakten und Fiktion - eine Fülle an überraschenden Details und Fakten zu den sinisteren Milieus in beiden Zentren der macht überzeugen einerseits - andererseits steht stets die Frage im Raum: Faktum? Oder Fiktion? Wenn diese bemerkenswerte Konzentration verurteilter Verbrecher und Spione unter den Bewohnern des Newyorker Trump-Towers Fakt ist, dann will ich das lieber als überprüfbares Fanal investigatorischen Journalismus in einer vertrauenswürdigen Zeitung lesen, um mir aus den Informationen ein Urteil bilden zu können, das nicht aus einem Roman gewonnen wurde, der jederzeit behaupten kann, dieser Teil sei doch der erfundene.

Trojanows Roman ist Littératur engagée und liest sich so gänsehauterregend, wie man Oliver Stones „JFK“ anschaut. Die Vielzahl an Fragen, die sich angesichts der aufgereihten Fakten schreiend aufwerfen, verstört und empört gleichermaßen. Gleichzeitig kann man sich zu keiner Zeit sicher sein, das der Roman die Reaktion nicht manipuliert - mithin also ein Beitrag zur Verschwörungstheorie ist, obschon er eigentlich das genaue Gegenteil sein möchte.

Hätte „Doppelte Spur“ nicht auf den letzten 20 Seiten eine erhellende, neue Wendung genommen, die das Augenmerk weg von den Protagonisten des alltäglichen Politdramas auf die supranationalen Akteure lenkt, wäre der Roman beinahe bei mir durchgefallen. So bleibt dennoch das Bedauern, dass Faktum und Fiktion nicht immer trennbar sind und das erlaubte Mittel des literarischen Lückenschließens durch Erfindung eben nicht die Antwort auf den fehlenden letztgültigen Beweis gegen Trump & Co. darstellen.

Wenn lesen, dann jetzt lesen - ab November 2020 könnte Trump schon Geschichte sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2020

Ach du Scheck!

Schecks Kanon
0

Denis Scheck ist ein Literaturkritiker, der uns Laien zum gefallen die Sache gern auf den Punkt bringt, krachledern, kräftig und komisch. Ich habe Tränen gelacht, als er im Deutschlandfunk ein Werk von ...

Denis Scheck ist ein Literaturkritiker, der uns Laien zum gefallen die Sache gern auf den Punkt bringt, krachledern, kräftig und komisch. Ich habe Tränen gelacht, als er im Deutschlandfunk ein Werk von Jussi Adler Olson mit dem Vergleich niedermacht, es zu lesen sei so nervenzerfetzend „wie ein Weltmeisterschaftsfinale im Pfahlsitzen“. Gleichzeitig spart er auch nicht an Lob, wenn ein Werk gelungen ist, und empfiehlt immer wieder gute Bücher zu späten Stunde. Wenn er den Sledge Hammer macht – „Vertrauen Sie mir, ich weiß, was ich tue“ –, dann hat er wieder meinungsstark eine Leseempfehlung ins Rampenlicht gerückt.

Nichts weniger erwartete ich also von seinem, von „Schecks Kanon“: Sledge Hammers ultimative Liste der zu lesenden Bücher, abgeliefert von einem, der uns Laien versteht. Aber diese Liste kommt nicht, weil sich in Denis Scheck zwei Literaturmenschen verbergen: Der pfiffige Lausejunge, der saftige, umstürzlerische, direkt in den Bauch gehende Bücher liebt und uns Dagobert Duck, die Peanuts oder Karlsson vom Dach empfiehlt. Und andererseits der ruhmsüchtige Intellektuelle, der sein Können auch nicht gewonnen, sondern hart erarbeitet hat, weshalb er gern auf seinen überlegenen Intellekt hinweist. Das sind dann die anderen Werke, die Versepen etwa oder „Zettels Traum“.

Scheck geht bei fast allen ausgewählten Werken nach gleichem Schema vor: Er leitet seine Werkvorstellung mit einem allgemeinen Vergleich ein, der sowohl (autbiographisch als auch historisch-kontextuell oder literarisch-intertextuell gestaltet ist. Hier brilliert Scheck meistens (Ausnahmen s.u.). Dann zitiert er aus den Werken, zum Teil überraschend weite Passagen, und verfehlt leider häufig das Ziel, einen Einblick und ein Gefühl für Wirkung und Gestalt des Werkes zu geben. Eine Darlegung der Bedeutung des Werkes für seine Zeit und für uns Heutige darf nicht fehlen, eine Einordnung in die Literaturgeschichte folgt nicht immer, bisweilen muss auch eine subjektives Zeugnis Schecks ausreichen.

Die Auswahl ist – das sagt er einleitend – von vorn herein kritikabel, weshalb es wohlfeil ist, sich darüber zu sehr aufzuregen. Viele Hinweise auf einzelne Werke habe ich als erhellend und Leseempfehlung begriffen, der ich zu folgen beabsichtige. „Zettels Traum“ wird nicht dazu gehören.

Noch habe ich die durchschnittliche Seitenzahl der von Scheck kanonisch eingestuften Werke nicht ermittelt, aber es stellt sich der überschlägige Verdacht ein, dass ein Buch umso höhere Chancen hat, Weltliteratur zu sein, wenn es mehr als 600 Seiten umfängt. Mich beschleicht hier – und angesichts der oft klaffenden Diskrepanz zwischen Kritikerlob und Markterfolg – manchmal der Verdacht, dass sich eine Lektüreelite abgrenzt und definiert, indem sie besonders schwere Texte und besonders umfangreiche Bücher bespricht.

Die Mischung aus beidem – Comic und Proust – ist einerseits typisch Scheck, anderseits unwuchtig. Hinzu kommt, das Schecks Sprache im Fernsehen gewiss gut funktioniert, geschrieben aber mitunter arg flapsig wirkt. Die sich wiederholenden Wendungen ermüden ebenfalls, weshalb es womöglich sinnvoll ist, die Lektüre des Kanons auf hundert Tage zu verteilen, statt ihn am Stück zu lesen.

Was noch aufstößt, ist Schecks wiederkehrende Geilheit auf Sex, homosexuelle Chiffren und andere inszenierte Tabubrüche. Wie oft in Schecks Kurztexten gevögelt wird, korrespondiert anmutig mit der Zahl ausgewählter Werke, in denen „gevögelt“ wird. Ist das ein Kriterium für Weltliteratur oder doch ein Kennzeichen des Ausbruchs aus der schwäbischen Provinz?

Mich irritierte der wiederholt falsche Gebrauch des Apostrophs (meist durch seine Auslassung) sowie die mehrfach abgedruckten Bücherstapel aus der Reihe ansonsten gelungener Illustrationen. Auch die Schwäche der Einleitung, die wie aus zwei Teilen nachträglich zusammengezimmert wirkt und deshalb eine argumentative Stringenz vermissen lässt, hat mich verwundert.

Aber: Nur weil Scheck in monatlichen Dosen („Druckfrisch“) bekömmlicher ist, ist sein Kanon nicht überflüssig. Denn Scheck weiß stets zu unterhalten und hat ja ein Herz für Trash, weshalb ich ihm seine fortwährende Reklame für Zettels Traum nicht nachtrage (wie käme ich auch dazu!).