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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unbedingte Leseempfehlung!

Die Seiten der Welt
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Dieser erste Band einer Trilogie ist ein herausragendes Highlight der fantastischen Literatur! Ich habe bereits einige Bücher von Kai Meyer gelesen, aber so wunderschöne Einfälle hat er noch nie gehabt...

Da ...

Dieser erste Band einer Trilogie ist ein herausragendes Highlight der fantastischen Literatur! Ich habe bereits einige Bücher von Kai Meyer gelesen, aber so wunderschöne Einfälle hat er noch nie gehabt...

Da wimmeln Schwärme von Buchstaben herum, es gibt staubfressende Origamitiere, Seelenbücher, Schimmelrochen und eine herzallerliebste, sprechende Leselampe nebst Sessel. Es ist einfach faszinierend und bezaubernd, wie er diesen Dingen Leben einhaucht! Die gesamte Atmosphäre strahlt den Geruch alter, kostbarer und magischer Bücher aus und man sieht sich förmlich selbst die engen Gänge einer unendlichen Bibliothek mit all ihren Geheimnissen entlangwandern.

Das Mädchen Furia ist noch keine Bibliomantin und wartet sehnsüchtig darauf, dass ihr Seelenbuch sie findet. Dabei hat sie ein spezielles Buch aus ihrer Kindheit schon ins Herz geschlossen. Der "Fantastico" aus dem ihr ihre bereits verstorbene Mutter immer vorgelesen hat und der ihr so kostbar ist, dass sie ihn vor ihrem Vater verstecken muss, damit er ihn nicht vernichtet, wie alle anderen Erinnerungsstücke an sie. Bei ihrer Rettungsaktion kommt ihr ein Schimmelrochen gefährlich nahe, den sie mit Hilfe eines Buchstabenschwarms gerade noch so besiegen kann. Diese Szene ist, trotzdem sie so harmlos klingt, richtig spannend und aufregend. Kaum ist diese Gefahr gebannt, erfährt man von einem weiteren, besonderen Buch. Furia kann darin mit einem Jungen aus einem anderen Jahrhundert kommunizieren. Das hat so viel Charme und Romantik, man glaubt kaum, wie der Autor das alles schon in den wenigen, ersten Seiten untergebracht hat.

Doch vom Inhalt will ich nicht mehr verraten, man muss es einfach selbst lesen und miterleben. Das Einzige was ich bemängeln kann ist, dass bei der temporeichen Handlung mit vielen actionreichen Kämpfen, dem Leser leider zu wenig Raum gegeben wird, die vielen wundersamen Dinge auf sich wirken zu lassen und zu genießen.

Insgesamt bin ich jedoch rundum begeistert, da dieses Buch alles beinhaltet, was ich mag und auch mit der richtigen Mischung von Fantasie, Spannung, Atmosphäre, Romantik und interessanten Charakteren aufwartet. Unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 27.02.2023

Charlet und die rätselhaften Kuverts

Das Geheimnis des Duke
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Geheimnisvolle Briefe, Suchbilder zum Kombinieren, Botschaften zum Knobeln und mittendrin eine junge Frau aus der Regency-Ära, die ihre Familie vor dem Ruin retten möchte und dabei zur Detektivin wird. ...

Geheimnisvolle Briefe, Suchbilder zum Kombinieren, Botschaften zum Knobeln und mittendrin eine junge Frau aus der Regency-Ära, die ihre Familie vor dem Ruin retten möchte und dabei zur Detektivin wird. Dazu sorgen noch zwei sehr unterschiedliche Zwillingsbrüder, zwischen denen sie sich entscheiden muss, für die nötige Portion Romantik und Dramatik. Die Zutaten für dieses spannende und abwechslungsreiche Rätselabenteuer sind eine gelungene Mischung, die mich sehr gut unterhalten hat.

Die Anweisung am Anfang des Buches, wie man zu den nächsten Seiten gelangt, ist gut verständlich beschrieben und so kann man ohne große Vorbereitung gleich loslegen. Das hat mir gut gefallen und auch die Möglichkeit, dieses Abenteuer zusammen mit Partner oder Freundinnen im Rahmen eines Spieleabends, erleben zu können, ist mal was ganz anderes.

Die Gestaltung ist verspielt, bunt und detailreich und ich habe beim Blättern immer wieder neue Kleinigkeiten entdeckt. Die Textpassagen erzählen die historische Geschichte anschaulich und lebendig, so dass ich mich gut in diese Zeit und in Charlet hineinversetzen konnte. Man merkt zwar recht schnell, in welche Richtung die Handlung gehen wird, aber das ist nicht so schlimm, denn es kommt hier hauptsächlich auf die Rätsel an und die sind teilweise richtig schwer. So war ich an einer Stelle komplett ratlos, denn man musste dazu Kenntnisse im Noten lesen haben! Da ich die nicht habe, musste ich durch Schummeln weiterkommen, was aber auch mein einziger Kritikpunkt ist.

Die meisten Rätsel konnte ich aber (manchmal mit Hilfe der Lösungstipps) gut meistern und sie haben mir viel Spaß gemacht. Auf der Verlagsseite stehen noch ein aufschlussreicher Epilog und weitere Informationen, die man sich unbedingt nach Beendigung des Abenteuers durchlesen sollte, weil es die Geschichte sehr schön abrundet.

Insgesamt ist dieser Regency-Escape-Roman eine tolle Idee und war bestimmt nicht der letzte, den ich gelesen und gespielt habe!

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Veröffentlicht am 18.05.2021

Wenn Wünsche wahr werden...

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
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Das gefährliche Spiel mit dem Teufel! Beängstigend und unerwartet - wenn plötzlich deine Wünsche wahr werden und du es nicht mehr ändern kannst...

Adeline LaRue führt ein langweiliges Leben in einem kleinen ...

Das gefährliche Spiel mit dem Teufel! Beängstigend und unerwartet - wenn plötzlich deine Wünsche wahr werden und du es nicht mehr ändern kannst...

Adeline LaRue führt ein langweiliges Leben in einem kleinen französischen Dorf. Wie es dort vor über 300 Jahren üblich war, kann sie als junge Frau diesem beengten Umfeld nicht entkommen und soll einen Mann heiraten, den sie nicht kennt. In ihrer Verzweiflung bittet sie eine höhere Macht um ihre Freiheit und um mehr Zeit, die Welt zu entdecken. Ihr Flehen wird erhört, doch wie sie erfahren muss, hat alles seinen Preis!

Mir ist der Einstieg in die Geschichte sehr leicht gefallen, denn ich konnte sofort Addies Gefühle und Wünsche nachvollziehen. Das eintönige Leben, dass sie führen muss und die Aussicht auf wenig Änderung bis zum Tod, hätten mich auch frustriert. Ich konnte gut verstehen, dass ihr jedes Mittel recht war, um auszubrechen. Die Autorin wechselt kapitelweise zwischen Vergangenheit und Gegenwart, was die Handlung auflockert, Einblicke in die Anfänge ihres Lebens mit der "Gabe" gewährt und was sie später daraus gemacht hat. Es war erschreckend zu lesen, wie sehr sie unter dem Vergessenwerden leiden musste. Einsamkeit und schlichte Existenznot bestimmten ihr Leben und das wurde eindrucksvoll und anschaulich beschrieben.

Bei jedem neuen Abschnitt wird ein Kunstwerk vorgestellt, welches für Addie eine besondere Bedeutung hat. Diese wird im Verlauf der Handlung aufgedeckt und führt zu interessanten Erkenntnissen. Bei der Reise durch die Jahrhunderte tauchen sogar einige berühmte Persönlichkeiten auf, was mich sehr überrascht und gefreut hat.
Besonders gut hat mir der poetische Schreibstil der Autorin mit seinen zahlreichen, zitatwürdigen Sätzen gefallen. Ich habe es außerdem sehr begrüßt, dass es so gut wie keine Action-Szenen gab und trotzdem Spannung aufgebaut wurde, die sich kontinuierlich zum Ende hin steigerte.
Das gesamte Buch war sehr angenehm und unterhaltsam zu lesen, auch weil die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander sehr authentisch und realistisch beschrieben wurden. Es war ebenso schön zu lesen, mit welcher Selbstverständlichkeit die Liebe zwischen Menschen, egal in welcher Konstellation, geschildert wurde.

Mir hat die Geschichte bis zu ihrem überraschenden und emotionalen Ende hin ausnehmend gut gefallen, welches noch Spielraum für eigene Gedanken lässt, wie es danach weitergehen könnte.

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Veröffentlicht am 25.10.2020

Und täglich grüßt die Pandemie...

Die große Pause
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Das Thema ist leider gerade wieder sehr aktuell und man fühlt sich unsicher und hilflos angesichts der beängstigenden, steigenden Zahlen zur Ausbreitung von Covid-19. Schon bei der ersten Welle mit anschließendem ...

Das Thema ist leider gerade wieder sehr aktuell und man fühlt sich unsicher und hilflos angesichts der beängstigenden, steigenden Zahlen zur Ausbreitung von Covid-19. Schon bei der ersten Welle mit anschließendem Lockdown gab es für uns nicht viel zu lachen. Was liegt für einen Komiker da näher, als ein witziges Tagebuch darüber zu schreiben? Bastian Bielendorfer hat es getan und das Ergebnis ist gelungen. In gewohnt lässiger Manier und mit viel Selbstironie beschreibt er, wie sich die neue Situation mit ihren Beschränkungen auf seinem Beruf auswirkt. 'Amüsant statt Kopf in den Sand' könnte dabei sein Motto sein, womit er mir beim Lesen seines Tagebuchs ein paar Mal ein Grinsen entlockt hat. Die Sendung, auf die er sich am Anfang bezieht, habe ich sogar gesehen und kann mich noch gut an die Szene mit der Flasche Desinfektionsmittel erinnern.

Mir gefällt sein frecher Schreibstil mit den witzigen Vergleichen und wie er sich über seine eigenen Fehler lustig macht. Ich freue mich, dass auch seine Familie samt Mops wieder eine große Rolle spielt und man launige Anekdoten aus ihrem Alltag während der Krise serviert bekommt. Er beleuchtet unser aller Verhalten und man erkennt sich in der einen oder anderen Situation direkt wieder. Übrigens finde ich, dass der Titel 'Die große Pause' sich mit seiner doppelten Bedeutung sehr passend und genial in die Reihe seiner Schulbücher einordnet. Dieses besondere Tagebuch kann ich zur Aufheiterung gegen den Corona-Blues sehr empfehlen, auch wenn es ein paar nachdenkliche und ernste Gedanken enthält, die mir den Künstler nur noch sympathischer machen.

Veröffentlicht am 04.12.2019

Eine atemberaubende Saga

Die Spiegelreisende
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Ich war sehr gespannt auf die Fortsetzung der Spiegelreisenden-Saga und auch dieser dritte Teil hat mich nicht enttäuscht und konnte überzeugen. Man sollte die Bücher allerdings unbedingt der Reihe nach ...

Ich war sehr gespannt auf die Fortsetzung der Spiegelreisenden-Saga und auch dieser dritte Teil hat mich nicht enttäuscht und konnte überzeugen. Man sollte die Bücher allerdings unbedingt der Reihe nach lesen, weil die sehr komplexe Handlung aufeinander aufbaut und man sonst vieles nicht versteht.

Ophelia reist dieses Mal zur Arche Babel, um sich auf die Suche nach ihrem Ehemann Thorn zu begeben. Aber auf Babel ist alles sehr fremdartig und ungewohnt, so dass sie zuerst große Schwierigkeiten hat, sich zurecht zu finden.
Mich hat dabei wieder diese unheimlich vielfältige Welt begeistert, die die Autorin mit faszinierenden und ungewöhnlichen Einfällen geschaffen hat. Jede Arche hat ihre Besonderheiten und ihre skurrilen Figuren, die sie interessant machen, auch wenn sie manchmal sehr seltsam wirken. Aber gerade das gefällt mir besonders gut an ihnen.

Der Schreibstil ist auch hier wieder anschaulich und fesselnd. Die Charaktere, allen voran Ophelia, werden authentisch und nachvollziehbar beschrieben, so dass man sich sehr gut in sie hineinversetzen kann. Ophelia sieht sich wieder vor etliche Probleme gestellt. Ihre Suche nach Thorn und nach Antworten stürzen sie in ein Gefühlschaos, aus dem sie sich kaum befreien kann.

Man lernt einige neue Charaktere kennen, die frischen Wind in die Handlung bringen. Mir hat die kleine Viktoria sehr gut gefallen, die mit ihrer kindlichen Sichtweise zeitgleich Einblicke auf die Ereignisse am Pol gewährt. Es gibt zwar ein paar Stellen, die sich ein wenig in die Länge ziehen und kleine Schwächen in der Aufklärung am Schluss, aber insgesamt habe ich auch diesen Teil wieder sehr gerne gelesen.

Eine atemberaubende Saga, die mich in ihren Bann gezogen hat und deren letztem Band ich schon entgegen fiebere!