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EstherStu

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2024

Escape Game des Grauens

Die Burg
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In "Die Burg" begleiten wir eine gemischte Gruppe "ExpertInnen", einen noch nicht eröffneten innovativen Escape Room zu testen. Gründer ist der Milliardär Nevio, der Mithilfe einer KI auf einer alten Burg ...

In "Die Burg" begleiten wir eine gemischte Gruppe "ExpertInnen", einen noch nicht eröffneten innovativen Escape Room zu testen. Gründer ist der Milliardär Nevio, der Mithilfe einer KI auf einer alten Burg individuell angepasste Escape Games anbieten will.
Zunächst noch beeindruckt von den technischen Möglichkeiten, wird der Gruppe schnell klar, dass die KI andere Ziele verfolgt als ihren Spaß am Rätseln. Schon bald kreist sich ihr Aufenthalt in den Kellerlabyrinthen der Burg nur noch um ihr Überleben und die Frage, was die KI mit ihnen vorhat.
Insgesamt fand ich die Idee stark, da ich auch gerne Exit Rooms spiele und außerdem die Bücher von Ursula Poznanski toll finde. Leider hatte das Buch aber dann über die Mitte hinweg deutliche Längen und auch das Erzählte wiederholte sich gerne immer wieder. Die Figuren fand ich etwas austauschbar und wenig tiefgründig, bis auf die Figur der Yvonne, die ich mochte.
Zu empfehlen ist das Buch aber Escape Game versierten LeserInnen (ich glaube viele Rätsel versteht man sonst eher langsamer, denn ja, man kann mitraten...).

Veröffentlicht am 03.07.2023

Cafe der kleinen Leute

Das Café ohne Namen
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Das "Cafe ohne Namen" entführt den Leser in das Wien der Sechziger Jahre, eine Stadt, die man sonst eher aus anderen Epochen beschrieben kennt. Diese Jahre Wiens waren mir neu und damit habe ich die Stadt ...

Das "Cafe ohne Namen" entführt den Leser in das Wien der Sechziger Jahre, eine Stadt, die man sonst eher aus anderen Epochen beschrieben kennt. Diese Jahre Wiens waren mir neu und damit habe ich die Stadt und ihre Menschen sozusagen aus einer anderen Sicht gesehen.
Der Protagonist Robert eröffnet ein Cafe, und auch das ist alles andere als das typische Wiener Kaffeehaus, viel mehr ist es eine Zusammenkunft der kleinen Leute. Nach und nach blickt der Leser dann in ihre Schicksale, ist Zeuge der Unterhaltungen und nimmt Teil am Leben einiger gescheiterter Existenzen. So weit, so gut. Grundsätzlich gefällt mir der Gedanke des Buchs, leider aber kam der Stein für mich nicht so Recht ins Rollen. Eine Handlung gibt es praktisch nicht. Die Geschichten hinter den Figuren werden angerissen, aber aus meiner Sicht nicht zuende erzählt. Insgesamt habe ich mich beim Lesen gelangweilt. Schade, andere Bücher von Seethaler wie den "Trafikanten" habe ich verschlungen, aber dieses Buch ist keine Empfehlung.

Veröffentlicht am 20.07.2021

Philosophie pur

Das Buch eines Sommers
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Den Autor Bas Kast kannte ich bis dato nur als Verfasser des "Ernährungskompasses" und war daher umso neugieriger, ob ihm auch ein Roman gelingen könnte.
Beim Lesen von "Das Buch eines Sommers" wurde ich ...

Den Autor Bas Kast kannte ich bis dato nur als Verfasser des "Ernährungskompasses" und war daher umso neugieriger, ob ihm auch ein Roman gelingen könnte.
Beim Lesen von "Das Buch eines Sommers" wurde ich aber nicht enttäuscht. Auch hier gelingt es Kast, pointiert und fokussiert zu erzählen. Der Sprachstil ist akkurat, aber ebenso amüsant und enspricht meinem Geschmack.
Auch inhaltlich gefiel mir das Buch zumeist, allerdings war ich mit dem Werk Sloterdijks nicht vertraut und habe ich deshalb nebenbei ein bisschen eingelesen. Allein die Figur des Nicolas hat mich nicht immer restlos überzeugen können, ihm geht es eindeutig zu gut und daher keine Identifikationsfigur. Aus meiner Sicht ist das Buch aber ebenso für Philosophie-Anfänger geeignet, sowie als leichte Sommerlektüre mit nicht allzu großen Erwartungen. Bas Kast kann Sachbuch und Roman.

Veröffentlicht am 17.08.2020

sehr berührend

Die Unruhigen
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Das Buch behandelt die Beziehung zwischen Vater und Tochter und ist an vielen Stellen autobiografisch. Es geht im Buch um den Versuch, dass Vater und Tochter das Altern in einem gemeinsamen Buch festhalten. ...

Das Buch behandelt die Beziehung zwischen Vater und Tochter und ist an vielen Stellen autobiografisch. Es geht im Buch um den Versuch, dass Vater und Tochter das Altern in einem gemeinsamen Buch festhalten. Die Autorin ist die Tochter von zwei Berühmtheiten, was ein Aufwachsen nicht unbedingt einfacher macht. Das Cover zeigt ein Foto der beiden, das fand ich sehr schön.
Das Buch an sich hat mich aber vor einige Herausforderungen gestellt: Man erfährt zwar viel über die Lebensgeschichte, auch spannende Banalitäten sind darunter, an den Schreibstil muss man sich aber gewiss gewöhnen. Die Autorin springt in ihren Methoden hin und her, sie schwelgt in festgehaltenen Erinnerungen und dann transkribiert sie Tonaufnahmen. Ein nettes Buch, aber für mich kein überaus großes Lesevergnügen, leider.

Veröffentlicht am 17.08.2020

Zukunft aus anderer Perspektive

Zukunft - Eine Biografie
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Ein wahnsinnig interessanter Blickwinkel: einmal die Geschichte der Zukunft zu beschreiben, oder auch die Zukunftsvorhersehung. Denn der Autor legt in diesem Wer eine Chronik des Wahrsagens dar, ob in ...

Ein wahnsinnig interessanter Blickwinkel: einmal die Geschichte der Zukunft zu beschreiben, oder auch die Zukunftsvorhersehung. Denn der Autor legt in diesem Wer eine Chronik des Wahrsagens dar, ob in der Antike, im Mittelalter oder Heute, immer war es den Menschen wichtig, in die Zukunft zu blicken.
Woher kommt dieser Wunsch? Auch dieser Frage geht Ogiermann auf den Grund.
Was ich vor allem spannend beim Lesen fand, waren solche Zukunftsvorstellungen, die bisher nicht eingetreten sind und die eher an kitschige Science Fiction erinnern als an reale Gesellschaftsvorstellungen.
Leider war mir das Buch dann an vielen Stellen aber doch viel zu reißerisch geschrieben und hatte wenig von einem fundierten Geschichtsbuch. Dennoch: die Idee ist gut!