Cover-Bild Chroniken der Dämmerung, Band 1: Moonlight Touch
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Romance
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 18.08.2020
  • ISBN: 9783473401963
Jennifer Alice Jager

Chroniken der Dämmerung, Band 1: Moonlight Touch

In a kingdom of light, she is the darkness.

Als Sheera festgenommen und in den Palast der Hochalben gebracht wird, fürchtet sie um ihr Leben. Denn sie ist nicht nur eine gesuchte Diebin, sondern auch eine Nachtalbe – ein geächtetes Wesen der Dunkelheit. Ihre Festnahme hat allerdings einen anderen Grund: Sheera soll an einem Wettstreit um den Königsthron teilnehmen. Wenn sie das tödliche Spiel überleben will, darf sie niemandem vertrauen – weder ihren adeligen Konkurrentinnen noch dem jungen Kommandanten der Armee. Doch Sheera wird schon bald einem weitaus gefährlicheren Feind gegenüberstehen: dem Kronprinzen des Menschenreichs …

Band 1 der epischen Fantasy-Saga von Jennifer Alice Jager

*** Leseprobe ***„Ich weiß nicht, was das zwischen uns ist." Sein Blick wanderte über meinen Körper, hinauf zu meinen Lippen und blieb für einen Moment an ihnen hängen, bevor er mir direkt in die Augen schaute. „Und ich weiß nicht, ob du es ebenfalls spürst. Aber es war da, vom Augenblick unserer ersten Begegnung an. Und es macht mich zugleich schwach und stärker denn je.“



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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2020

Ein ganz passabler Auftakt einer Dilogie, deren Fortsetzung ich nicht unbedingt lesen muss.

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"Dieser Palast birgt nicht nur Schönheit. Er birgt auch viele Gefahren. Wenn du dich entscheidest, zu bleiben, wird das wahrscheinlich das größte Abendteuer deines Lebens. Aber nicht jeder ist dazu geboren, ...

"Dieser Palast birgt nicht nur Schönheit. Er birgt auch viele Gefahren. Wenn du dich entscheidest, zu bleiben, wird das wahrscheinlich das größte Abendteuer deines Lebens. Aber nicht jeder ist dazu geboren, Abenteuer zu erleben. Nicht jedem ist genug Mut gegeben."


Der Ravensburger Verlag ist ja mittlerweile bekannt für seine wunderschönen Fantasy-Cover, bei "Moonlight Touch" haben sich die GestalterInnen aber nochmal selbst übertroffen. Das metallic-graue Cover mit den glänzenden Tropfen, der erhabenen Schrift und dem blassen Mädchen in Abendgarderobe ist einfach ein absoluter Hingucker! Umso mehr hat es mich gefreut, dass ich bei der Bloggeraktion mitmachen durfte und neben dem Leseexemplar ein ganzes Paket voller Goodies wie Lesezeichen, einem Notizbuch, einer Landkarte, Aufkleber, farbigen Steinen und Postkarten erhalten habe. Auch das Innere des Buches kann mit tollen Extras wie mit Tropfen verzierte Kapitelanfänge, einer roten Karte und einem bedruckten Buchdeckel unter dem Schutzumschlag aufwarten. Leider konnte mich der wirkliche Inhalt, die Geschichte, jedoch lange nicht so beeindrucken wie die Gestaltung...


Erster Satz: "Das Herrenhaus des Barons von Embran glich einem Schloss."


Wir lernen unsere Protagonistin Sheera auf einem ihrer diebischen Streifzüge kennen, mit denen sie neben ihrer harmlosen Arbeit auf dem Markt ein bisschen Geld dazuverdient. Als geächtete Nachtalbe erfüllt sie damit das Klischee einer gefährlichen Wilden, wie sie von den Hochalben verachtet und ausgestoßen leben. Als sie bei ihrer Rückkehr in ihr Dorf durch die brutalen Blutalben gefangen genommen und in die Hauptstadt Haran gebracht wird, ist sie nicht überrascht. Doch statt für ihre Taten hingerichtet zu werden, offenbart man ihr, dass sie eine der zehn von Göttin Muraya auserwählten Anwärterinnen auf den Thron ist. Obwohl sie an eine Verschwörung glaubt und ihr überall Argwohn und Abscheu entgegenschlagen, legt sie sich bei den gestellten Aufgaben ins Zeug, um für das Ansehen der Nachtalben zu kämpfen...


"Weil die grauen Priester hörten, wie Muraya deinen Namen im Rauschen der Wasserfälle flüsterte, und weil du womöglich die sein wirst, die Farhir in eine neue Ära führt. Du bist auserwählt, Sheera Abendhauch. Auf dich wartet ein Schicksal, das du dir nicht einmal in deinen kühnsten Träumen hättest vorstellen können."


Während Sheera sich den Palastintrigen und den gefährlichen Missionen stellt, treffen wir im benachbarten Amberan, dem Menschenreich, auf den Menschenprinzen Lysander, der ganz eigene Probleme hat. Zuerst verstößt sein Vater seine große Liebe Amelia, dann muss er sich verletzt einem tödlichen Turnier stellen und zur Krönung erwischt er auch noch ein zierliches, blasses Mädchen dabei, wie sie versucht, den wertvollen Dämmerstein zu stehlen. Dass er die dunkelhaarige Schönheit nicht unterschätzen darf, bemerkt er erst, als sie ihn kurzerhand entführt und in ein fremdes Land voller Magie, Blut und Tod mitnimmt...


"Am heutigen Tag entscheidest du nicht nur über dein Schicksal, Lysander", erklärte ihm sein Lehrmeister. Er packte Lysander bei den Schultern und schaute ihm direkt ins Gesicht. "Du entscheidest über das des ganzen Königreichs."


Jennifer Alice Jager hat den Einstieg in ihre Geschichte actionreich und packend gestaltet, sodass man sich sofort zusammen mit dem beiden Protagonistin in den beiden Reichen Amberan und Farhir befindet und aufmerksam verfolgt, wie ihre beiden Wege sich auf ein Treffen vorbereiten. Nach starken 50 Seiten lässt die Spannung dann aber leider wieder nach und die Geschichte rutscht sehr in die typischen Schienen eines Jugendfantasy-Romans. Es werden Intrigen gesponnen, es gibt viele Irrungen und Wirrungen, gestellte Aufgaben, eine Rebellion wird geplant und wir bewegen uns in den vorhersehbaren Kreisen des gewohnten Ablaufs. Zum gewohnten Ablauf gesellen sich viele Fantasy Klischees: der Kampf um den Thron, die perfekte Rivalin, zickige Anwärterinnen, der böse aber gutaussehende Gegenspieler, die erwählte Außenseiterin und der Feind, der zum Freund wird... Es hätte der Geschichte meiner Meinung nach besser gestanden, das besondere Setting und die spannenden Protagonisten mehr auszukosten, als die Story in bereits bekannte Formen zu pressen.


"So lange schon führte ich zwei Leben. Eines bei Tag und eines bei Nacht. Und ich hatte alles dafür getan, beides fein säuberlich voneinander getrennt zu halten, um die wenigen mir Nahestehenden nicht zu verletzten. Doch nun hing so viel mehr davon ab. (...) Es ging nicht mehr nur um mich. Es ging um das Ansehen aller Nachtalben und all jener, in deren Adern unser Erbe floss."


Dazu kommt, dass viele dieser genannten Aspekte nur grob angerissen werden, im Endeffekt aber nur eine Nebenrolle spielen. So werden zum Beispiel die Anwärterinnen auf den Thron bis auf drei noch nicht mal namentlich genannt und Sheeras Leben am Hof, ihre Reise durchs Land und die Aufgaben der anderen Mädchen ziehen durch große Zeitsprünge recht flott am Leser vorbei. Dabei haben mir vor allem der Dämmerwald und all die enthaltenen Geheimnisse, genau wie andere innovative Ideen des Settings sehr gut gefallen und ich hätte gerne noch mehr von den Nachtalben, der Göttin Muraya und der Geschichte der beiden Reiche gelesen. Auch die innerpalästliche Verschwörung war ein spannender Zusatz, wurde aber leider von Anfang an so klar angedeutet, dass ich kaum mehr, von einer nennenswerten "Wendung" sprechen möchte. Dabei wäre hier an allen Ecken und Enden Potential für ein wirklich interessantes Spannungsgefüge gewesen. Ein weiterer Punkt, den es sich auszubauen gelohnt hätte, ist die Frage nach der Magie, die hier in einigen Szenen kurz auftaucht, ansonsten aber keine tragende Rolle spielt. Vielleicht will die Autorin die Geschichte des Landes, die Hintergründe der Magie und Eckdaten ihres Setings noch im Finale der Dilogie vertiefen, hier sind mir für meinen Geschmack aber viel zu viele offene Fäden und unbeantwortete Fragen unter der oberflächlichen Spannung zu finden.


"Ich weiß nicht, was das zwischen uns ist." Sein Blick wanderte über meinen Körper, hinauf zu meinen Lippen und blieb für einen Moment an ihnen hängen, bevor er mir direkt in die Augen schaute. "Und ich weiß nicht, ob du es ebenfalls spürst. Aber es war da, vom Augenblick unserer ersten Begegnung an. Und es macht mich zugleich schwach und stärker denn je."


Die beiden Protagonisten sind wie bereits erwähnt, sehr interessant konzipiert. Erzählt wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive der Nachtalbe Sheera und der personalen Erzählperspektive des Kronprinzen des Menschenreichs Lysander. Durch die geteilte Erzählperspektive bekommen wir nicht nur einen (wenn auch kurzen) Einblick in die beiden benachbarten Reiche, das Albenreich und das Menschenreich, und deren Beziehung zueinander, sondern auch einen netten Eindruck der beiden so unterschiedlichen Charaktere. Das Unwort "nett" wähle ich hier absichtlich, da die beiden leider sehr blass bleiben und sich nach der anfänglichen Vorstellung nur wenig weiterentwickeln. Lysander ist und bleibt sehr naiv, während Sheera oftmals hochmütig und leichtsinnig reagiert. Die einzige in meinen Augen wirklich runde Person ist Sheelas Rivalin Mayla, die mich aufgrund ihrer grandlinigen aber doch undurchschaubaren Art fasziniert hat.


"Mein Blick wanderte über sein Gesicht, die vollen Wimpern, seine schmalen, blassen Lippen und die weichen Züge in diesem doch eigentlich so rauen, kantigen Menschenantlitz. Er war alles, nur nicht das, was man mir mein Leben lang über Menschen erzählt hatte. Weder war sein Herz aus Stein, noch schienen sich seine Gedanken nur um das Vergießen von Blut zu drehen."


Was mich an dieser Geschichte jedoch am allermeisten enttäuscht hat, sind nicht die etwas blutleeren Protagonisten, der gewohnte Ablauf, die Fantasy-Klischees oder die offenen Fragen sondern die geringe emotionale Nähe zu den Protagonisten. Trotz, dass mir Jennifer Alice Jagers Schreibstil mit jeder Seite besser gefallen hat, liest man hier wie durch ein Fernrohr: man fühlt kaum etwas und ist nur stiller Beobachter der Geschehnisse aus der Ferne. Das sorgt leider dafür, dass die Geschichte trotz spannender Handlung einfach nicht besonders mitreißend und packend war. Das ändert sich auch nicht mehr, als die Handlung gegen Ende nochmal rasant an Fahrt aufnimmt, endlich bekannte Wege verlässt und sich die Ereignisse auf den letzten 30 Seiten praktisch überschlagen. Auch nach dem Cliffhanger, der so gemein war, dass die Geschichte fast unvollständig wirkt, ist mein Verlangen nach der Fortsetzung also zwar da, aber nicht besonders drängend.


"Ich glaube an dich", sagte er und trat einen Schritt auf mich zu. "Ich weiß, dass mehr in dir steckt, als die meisten dieser Männer und Frauen in dem Saal hinter uns ahnen. Und ich will nicht, dass du aufgibst, bevor du es ihnen allen bewiesen hast."




Fazit:


Ein ganz passabler Auftakt einer Dilogie, deren Fortsetzung ich nicht unbedingt lesen muss. Etwas blutleere Protagonisten, ein typischer Ablauf, Fantasy-Klischees, eine Menge offener Fragen und die geringe emotionale Nähe zu den Figuren stehen der spannenden Grundidee, dem flüssigen Schreibstil und dem abwechslungsreichen Setting im Weg.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Leider wurde ich nicht warm mit der Geschichte

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Ich kann wirklich sagen, dass ich zu diesem Buch unterschiedliche Gefühle habe. Auf der einen Seite konnte es mich mit seinen unerwarteten Wendungen wirklich positiv überraschen, aber auf der anderen Seite ...

Ich kann wirklich sagen, dass ich zu diesem Buch unterschiedliche Gefühle habe. Auf der einen Seite konnte es mich mit seinen unerwarteten Wendungen wirklich positiv überraschen, aber auf der anderen Seite hatte ich das Gefühl, nie wirklich in die Geschichte einzutauchen. Ich war nie richtig dabei und habe deshalb auch nicht passend mitgefühlt. Das hat mir echt gefehlt. Hauptsächlich lag das wahrscheinlich daran, dass ich das Buch immer mal wieder kurz zur Hand genommen und dann relativ schnell wieder weg gelegt habe und der Lesefluss so immer wieder unterbrochen wurde. Nichtsdestotrotz hatte ich aber auch so meine Probleme mit dem Schreibstil und konnte da nicht so mit warm werden. Die Protagonistin Sheera fand ich aber ziemlich cool und es hat echt Spaß gemacht mit ihr ihre Geschichte zu erleben. Für mich war es persönlich einfach nicht das Richtige, aber ich bin mir ganz sicher, dass viele Freude an dem Buch hätten, einfach weil es Fantasy pur ist. 3/5 ⭐

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Handlung & Charaktere ausbaufähig, gegen Ende wird's besser :)

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Die Hauptfigur Sheera erzählt ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive und nach anfänglichen Schwierigkeiten mit ihr (sie wirkte anfangs etwas oberflächlich) kam ich gut mit ihr zurecht. In der ersten Hälfte ...

Die Hauptfigur Sheera erzählt ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive und nach anfänglichen Schwierigkeiten mit ihr (sie wirkte anfangs etwas oberflächlich) kam ich gut mit ihr zurecht. In der ersten Hälfte des Buches wird immer wieder erwähnt, dass sie eine Diebin ist und zugegeben nervte mich das nach einer Weile, insbesondere, weil teilweise identische Wortgruppen dabei verwendet wurden.

Und wo ich einmal bei der Sprache bin: Diese ist einfach gehalten, wodurch ich sehr schnell lesen konnte. Am Anfang des Buches war der Schreibstil etwas holprig, evtl. könnte man sogar gestellt sagen, denn die Überleitungen von Sheera (was sie gerade macht/denkt) zu bspw. der Landschaft und zurück waren nicht gerade flüssig. Das zog mich immer etwas aus der Geschichte heraus. Im Laufe der Seiten wurde es besser, doch der Schreibstil könnte etwas flüssiger und angenehmer sein.

Allerdings folgen wir nicht nur Sheeras Weg, sondern begleiten auch den Kronprinzen Lysander; hier dann aber mit dem personalen Erzähler, der Fokus liegt also erkennbar bei Sheera. Welche Art von Charakter Lysander verkörpern soll lässt sich leicht erkennen, die Umsetzung hat aber nicht geklappt. Er ist mir viel zu leblos, mit einer Art künstlichen Tiefe, sodass der Funke nie übersprang und ich bis zur letzten Seite keine Emotionen, Empathie oder ähnliches für ihn entwickeln konnte.

Bevor ich zu den anderen Charakteren etwas schreibe, erst einmal zur Handlung:
Puhh, es ist das erste Buch seit langem, bei dem ich mich stellenweise etwas langweilte und die Seitenzahlen im Auge behielt. Der Einstieg, das Kennenlernen mit Sheera, war noch in Ordnung, doch der Übergang zwischen ihrem alten Leben und dem bevorstehenden Abenteuer scheiterte in meinen Augen. Es ging so schnell, teilweise wurden nur wenige Details beachtet und somit wirkte es unwirklich (Vielleicht war aber auch genau das das Ziel der Autorin?). Auch empfand ich die Abfolge der Szenen und Ereignisse vor und zu Beginn des Abenteuers als sprunghaft, wenig zielgerichtet und "mehr Quantität als Qualität". Witzigerweise musste ich anfangs bei dem Wettstreit an 'Die Tribute von Panem' denken: Junge Leute werde auserwählt, um (tödliche) Aufgaben zu meistern und nur eine kann siegen. Zudem müssen sie sich wohlgesonnene Reiche auf ihre Seite ziehen. Nicht ganz Panem, doch ich musste oft dran denken.
Die erste Aufgabe war eine Enttäuschung: Der Hintergedanke ist verständlich und super, doch es wirkte gestellt und gekünstelt. Hatte ich anfangs noch in die Geschichte hinein gefunden, war ich spätestens hier wieder raus. Die Atmosphäre ist mir immer sehr wichtig und hier gab es irgendwie kaum welche: Ich las die ersten zwei Drittel des Buches wie durch ein Fernrohr, ich fühlte nichts.
Spannung taucht im letzten Drittel endlich auf, doch vorher gab es echt keine Spur von ihr. Welcher Teil mir überhaupt nicht gefiel war der mittlere, hier war mir auch etwas langweilig und ich schaute oft nach, wie viel ich noch lesen musste.

Einiges an negativer Kritik bisher, doch das Beste kommt zum Schluss, richtig?
Das letzte Drittel hat sprichwörtlich die Kurve gekriegt und es gefiel mir endlich! Spannung gab's, Intrigen, ein paar kleine Geheimnisse und Überraschungen wurden aufgedeckt und die einleitende Wendung für all das war super und ich hatte die echt nicht kommen sehen! Ich denke jedoch, der eigentliche Hauptgrund für diese Verbesserung des Lesevergnügens waren die Charaktere. Endlich gab es Interaktion untereinander, die Figuren bekamen mehr Farbe und Leben eingehaucht und nahmen aktiv an der Handlung teil. Denn genau das fehlte auf den Seiten davor: Die Charaktere wirkten alle wie Statisten, die holprig ihren Text laut vorlasen und schlecht schauspielerten. Somit blieben mir nur Lysander und Sheera und wie ihr bereits gelesen habt, fällt Lysander für mich auch raus.

Nun zur Welt der Alben und Menschen: Ich sehe das Worldbuilding (=die erschaffene Welt) als recht simpel an, das aber trotzdem überzeugt. Es muss ja nicht immer Tolkien sein. Ich brauchte ein paar Kapitel, um mich mit der Idee der Alben anzufreunden, doch sie ist gelungen und immer überall "Elf" oder "Elb" zu lesen ist ja eintönig. Insbesondere die Nachtalben bringen Abwechslung mit. Trotz der beigefügten Karte im Buch hatte ich jedoch meine Schwierigkeiten mit den Entfernungen. Diese sind für mich nicht ganz aufeinander abgestimmt und ziehen die Handlung selbst damit etwas ins unwirkliche.
Auch die Magie spielt hier eine kleine Rolle, anfangs empfand ich die Darstellung als gelungen und es war auch nicht schlimm, dass dem Leser kaum etwas über die Magie, ihre Anwendung etc. berichtet wird. Doch gegen Ende passte in einer Szene das dort Geschehene in meinen Augen nicht mehr in das vorher erschaffene Bild. (Ohne schlimmen Spoiler, keine Sorge): Eine Figur macht einen total mächtigen Zauber und ist danach trotzdem noch normal ansprechbar, kann rennen, weitere Magie bewirken etc., und das, obwohl auf jeder Seite gefühlt fünfmal steht, wie schwach alle sind..? Eigentlich hätte sie schlafend und Süßigkeiten essend im Bett liegen müssen.

Alles in allem, Moonlight Touch hat mich größtenteils gut unterhalten, doch es fehlte an einigen Ecken und Kanten, somit kann ich leider nur 3/5 Sterne vergeben. Nichtsdestotrotz bin ich neugierig auf den zweiten Band, jedoch mit deutlich geringerer Lese-Priorität.

Veröffentlicht am 24.08.2020

Eine Geschichte mit viel Potenzial, welches leider nicht ganz ausgeschöpft wurde

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Moonlight touch - Chroniken der Dämmerung (Band 1) von Jennifer Alice Jager
Erscheint am 27.08.2020 - 442 Seiten - Genre: Fantasy

Inhalt:
In den Chroniken der Dämmerung ist die Welt in Menschen und Alben, ...

Moonlight touch - Chroniken der Dämmerung (Band 1) von Jennifer Alice Jager
Erscheint am 27.08.2020 - 442 Seiten - Genre: Fantasy

Inhalt:
In den Chroniken der Dämmerung ist die Welt in Menschen und Alben, auch Mahr genannt, unterteilt. Beide Völker leben in Angst vor dem anderen. Das Volk der Alben besteht hauptsächlich aus den wunderschönen und hoch angesehenen Hochalben, es existieren aber auch die Nachtalben welche als böse und verwildert angesehen werden, da sie in den Wäldern leben und dort vollkommen verwahrlosen. Sheera ist eine Nachtalbe und überlebt in den Schatten als eine sehr geschickte Diebin, doch eines Tages bekommt sie die Chance sich als unerwartete Anwärterin auf den Königsthron zu beweisen und vor allem den Hochalben zu beweisen, dass die Nachtalben kein abstoßendes und erschreckendes Volk sind. Leider ist dieses Vorhaben alles andere als einfach, da es am Königshof nur so vor intriganten Hochalben und Verschwörungen wimmelt und Sheera eine Aufgabe mit niemals erwarteten Folgen erfolgen muss, die das ganze Land Fahir in Gefahr bringen kann.

Eigene Meinung:
Von Anfang an hat mich das Cover des Buchs besonderes angesprochen. Es ist wunderschön und hat mich als erstes auf die Geschichte aufmerksam gemacht. Auch der Klappentext klang direkt sehr interessant und vielversprechend, sodass dieses Buch bereits lange ganz oben auf meiner Wunschliste stand und ich entsprechend hohe Erwartungen hatte. Vor allem die Idee mit den Alben habe ich so noch nie gesehen/gelesen und das hat mich besonders neugierig gemacht.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen und man kommt dadurch sehr schnell in die Geschichte. Sheera war mir von der ersten Seite an sehr sympathisch, da sie sehr stur und mutig ist und sich trotz dessen, dass sie eine verhasste Nachtalbe ist, für nicht weniger wert hält, was sie in der Geschichte auch oft genug beweist. Das Worldbuilding hat mir sehr gut gefallen und ich konnte mir Fahir und auch die Welt der Menschen sehr gut vorstellen. Die erste Hälfte des Buchs habe ich an sich sehr schnell weglesen können, leider kam diese mir aber eher wie eine sehr lange Einleitung vor. Ich hatte das Gefühl das nicht wirklich viel passiert, außer, dass man den Prinzen Lysander und Sheera aus verschiedenen Perspektiven kennenlernt und Lysander in der Welt der Menschen und Sheera auf dem Weg zum Königspalast in der Welt der Alben begleitet. Auch haben mir bis zur Mitte noch die zusammenhänge zwischen Sheera und Lysander gefehlt. Ab der Mitte des Buchs sind die Protagonisten dann das erste Mal auf einander getroffen und es wurde wirklich spannend und ich wollte nicht mehr aufhören zu lesen. Allerdings hatte ich dann das Gefühl, dass sehr viel sehr schnell auf einmal passiert ist, was man vielleicht hätte umgehen können, wenn die erste Hälfte des Buchs noch mehr ausgebaut worden, bzw. spannender gestaltet worden wäre.

Die Grundidee der Geschichte hat mir wirklich gut gefallen und die Geschichte hat auch wirklich sehr viel potenzial wie ich finde, welches im 1. Band meiner Meinung aber leider nicht voll ausgeschöpft wurde.

Ich hatte von Anfang an sehr hohe Erwartungen an das Buch, da mich der Klappentext und die Idee der Geschichte total begeistert haben, leider konnte das Buch diese Erwartungen aber nicht erfüllen, was ich schade finde, da die Geschichte einfach nichts dafür kann, wenn der Leser mit zu hohen Erwartungen an das Buch ran geht. Mir ist aber definitiv in der ersten Hälfte zu wenig und in der zweiten Hälfte dann alles zu "Schlag auf Schlag" passiert, auch war ich mit der Entwicklung der Geschichte irgendwie nicht so richtig zufrieden da ich mir einfach was anderes erhofft habe. Im Lauf der Geschichte ist sehr viel passiert bei dem sich der Leser fragt "Wie wollen die Protagonisten das nun kitten, bzw. wie soll das irgendwie positiv enden?". Ich hoffe diese Fragen werden im 2. Band beantwortet, da das Buch direkt mit mehreren fiesen Cliffhangern geendet hat. Was mir bei dieser Geschichte leider auch total gefehlt hat war ein gewisser Romantikanteil, hiervon fehlte bis auf ein paar Blicke leider jede Spur und ich hoffe dass auch dieses im 2. Band nachgeholt wird.

Fazit:
Ein spannender Fantasyroman mit tollen Protagonisten, einem tollen Schreibstil, einer tollen Idee und viel Potenzial, welches meiner Meinung nach leider nicht ausgeschöpft wurde. Die Grundidee ist wirklich fantastisch, meine Erwartungen konnten aber leider nicht erfüllt werden. Was in der ersten Hälfte an Spannung gefehlt hat, wurde in der zweiten Hälfte auf jeden Fall wieder wett gemacht, trotzdem ist mir da zu viel zu heftiges auf Einmal passiert, was man meiner Meinung nach ruhig noch etwas in die Länge hätte ziehen können. Aufgrund des fiesen und vor allem spannenden Endes bin ich nun gespannt wie es im 2. Band weitergeht, welchen ich aufgrund der Idee, von der ich immernoch sehr überzeugt bin, unbedingt noch lesen möchte.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Fantasy-Geschichte mit Potenzial, aber unausgereiften Charateren

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Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag die graue Grundfarbe und die Vorhebung des Titels durch die Absetzung in weiß. Aber vor allem gefällt mir, wie die einzelnen Tropfen bei dem richtigen Lichteinfall ...

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag die graue Grundfarbe und die Vorhebung des Titels durch die Absetzung in weiß. Aber vor allem gefällt mir, wie die einzelnen Tropfen bei dem richtigen Lichteinfall glitzern und so das Buch zu etwas Besonderem machen. Zudem passt die abgebildete Frau hervorragend zu meiner Vorstellung von Sheera und spiegelt so zumindest ansatzweise den Inhalt wider.

Auch die Story an sich klingt erstmal spannend: Sheera Abendhauch ist eine Nachtalbe und lebt somit am Rande der Gesellschaft fernab der Paläste der Hochalben. In dem kleinen Dorf in der Nähe zum Menschenreich schlägt sie sich tagsüber als Kräutersammlerin und nachts als Diebin durch, bis sie eines Tages plötzlich von der königlichen Garde verhaftet wird. Ihre Panik wegen ihrer Raubzüge hingerichtet zu werden weicht bald Verwirrung, als sie feststellt, dass sie eine von neun Kandidatinnen für die Nachfolge der Königin ist. Während viele der Hochalben Sheera mit Ablehnung und sogar Ekel begegnen, ist diese wild entschlossen ihre Chance zu nutzten und die schwierigen Aufgaben zu erfüllen. Dabei kann sie niemandem vertrauen, weder ihren Konkurrentinnen noch dem jungen Kommandanten Athura, der sie immer wieder unterstützt. Bei einer ihrer Aufgaben trifft sie dann plötzlich auf einen neuen Feind, den Kronprinzen der Menschen, doch dieser scheint so gar keinen Groll gegen sie und ihr Volk zu hegen und auch Sheera fühlt sich zu Lysander hingezogen, doch Menschen und Alben hassen sich schon seit Jahrhunderten…

Der Schreibstil des Buches gefällt mir zu Beginn des Buches noch ausgesprochen gut. Die ersten Kapitel habe ich nur so verschlungen und mich richtig auf den Rest des Buches gefreut. Diese Euphorie ließ aber leider recht schnell nach und ich musste mich immer wieder ein bisschen zwingen, weiterzulesen, das wurde erst im letzten Drittel des Buches wieder ein bisschen besser.

Das hat vor allem damit zu tun, dass ich anfangs noch dachte, die dargestellte Welt innerhalb der ersten Seiten halbwegs zu verstehen und das fiel mir bei den Fantasy-Büchern, die ich in letzter Zeit gelesen habe, vermehrt schwer. Hier hatte ich zu Beginn, das Gefühl, genau zu verstehen, wie die Strukturen der Welt sind, musste meine Vorstellungen dann immer wieder im Kopf korrigieren, weil manche Dinge erst sehr spät oder gar nicht erklärt werden. Es ist natürlich klar, dass man nicht erst ein Regelwerk der phantastischen Umgebung aufstellt und das dann minutiös abarbeitet, aber hier werden für mich zu viele Dinge nur oberflächlich angesprochen oder einfach offen gelassen, sodass ich immer mehr das Gefühl hatte, ziellos durch die Welt zu irren anstatt einem klaren Weg zu folgen. Deutlich wird das vor allem im Bezug auf das Verhältnis von Menschen, Hochalben und Nachtalben deutlich, weil man immer wieder neue Informationen bekommt, die sich teilweise widersprechen. Es ist klar, dass das sehr bewusst so gemacht wird, aber mich hat es einfach nur verwirrt und mir nicht geholfen, die Welt zu verstehen.

Leider geht es mir mit der allgemeinen Handlung ebenso. Es werden irgendwie zu viele Themen angesprochen, aber nicht wirklich ausgearbeitet. So ist der Hauptstrang des Buches die Auswahl einer neuen Königin, allerdings lernt man lediglich drei der Bewerberinnen einschließlich Sheera kennen, ja es werden nicht einmal alle namentlich genannt. Das hat mich extrem gestört, weil ich gerade bei den zwischenmenschlichen Beziehungen der Mädchen, die aus vollkommen unterschiedlichen Bereichen stammen, sehr viel Potenzial für das Buch gesehen habe, doch dieses wird nicht einmal im Ansatz genutzt. Stattdessen spielen die Mädchen bis auf eine Ausnahme eine bloße Nebenrolle und der Fokus wird vielmehr auf eine Dreiecksgeschichte gelegt. Damit hätte ich durchaus gut leben können, wenn wenigstens diese so ausgearbeitet worden wäre, dass ich die Emotionen hätte ebenfalls empfinden können, doch dies war leider zu keinem Zeitpunkt der Fall.

Das lag vielleicht auch an den Charakteren an sich. Zu Beginn des Buches fand ich Sheeras Mut und ihre Dreistigkeit ziemlich cool und mochte ihren Trotz gegenüber den Hochalben. Aber leider ließ auch das mit der Zeit nach. Sie reagiert für mich manchmal etwas unlogisch und zieht aus gewissen Sachen Schlüsse, die ich so gar nicht nachvollziehen konnte. Ich habe zudem nicht wirklich verstanden, wie sie manchen Leuten von einer auf die andere Sekunde zu hundert Prozent vertrauen konnte, obwohl sie es ja eigentlich besser wissen müsste. Gerade weil ich ihre Handlungen und noch mehr ihre Emotionen so selten verstehen konnte, fiel es mir sehr schwer, so richtig mit ihr mitzufiebern.
Bei Lysander waren meine Gefühle sozusagen umgekehrt. Ihn fand ich noch zu Beginn sehr naiv, ja fast schon dumm, dass ich immer wieder genervt die Augen verdreht habe. Das hat sich im Laufe des Buches ein wenig geändert, weil ich mochte, dass er sich selbst treu bleibt und allem gegenüber ziemlich aufgeschlossen ist, ohne Handlungen oder Personen vorschnell zu verurteilen. Dennoch konnte mich die Liebesgeschichte der beiden nicht wirklich abholen. Sie treffen sich, finden sich zunächst blöd und sind dann plötzlich verliebt. Die Funken zwischen den beiden sind zu keinem Zeitpunkt auf mich übergesprungen, sondern ich habe mich immer wieder gefragt, ob die beiden überhaupt etwas empfinden oder die Gefühle lediglich als Worte bestehen.

Alles in allem klingt diese Rezension deutlich negativer als ich es beim Lesen empfunden habe. Ich habe die Geschichte durchaus gemocht und der Schreibstil ist auch recht angenehm, sodass ich das Buch, nachdem ich erstmal in die Geschichte gefunden habe, recht schnell durchgelesen habe. Allerdings bleiben die Figuren blass, die Geschichte wird nicht richtig ausgearbeitet und die Gefühle bleiben bloße Worte statt zu Emotionen zu wachsen.

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