Profilbild von ech68

ech68

Lesejury Star
offline

ech68 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ech68 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2020

Vergnügliche, aber dennoch fundierte Betrachtungen aus der Welt von Psychiatrie und Psychotherapie

Neue Irre - Wir behandeln die Falschen
0

Der Autor und langjährige Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Manfred Lütz bietet in diesm Buch eine vergnügliche Reise durch die weite Welt seines Fachgebietes, die trotz eines lockeren Plaudertones ...

Der Autor und langjährige Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Manfred Lütz bietet in diesm Buch eine vergnügliche Reise durch die weite Welt seines Fachgebietes, die trotz eines lockeren Plaudertones in der Sache doch immer fundiert rüberkommt.

Bei dem Buch handelt es sich um eine überarbeitete Neuausgabe des bereits im Jahr 2009 erschienenen Werkes. Die Überarbeitung bezieht sich in erster Linie auf den ersten Abschnitt, in dem der Autor an aktuellen Beispielen aus Politik und öffentlichem Leben eindrucksvoll beschreibt, warum seiner Meinung nach in unserer Zeit die scheinbar Normalen das eigentliche Problem darstellen. Hier steht dann erwartungsgemäß der aktuelle amerikanische Präsident besonders im Fokus.

Im weiteren Verlauf widmet sich der Autor dann den tatsächlichen psychischen Krankheiten und beschreibt Krankheitsbilder und Behandlingsmethoden auf anschauliche Art und Weise, die man auch als Laie gut nachvollziehen kann. Die vom Autoren selbstgewählte Vorgabe, das komplexe Thema auf knapp 200 Seiten zu behandeln, führt an einigen Stellen allerdings dazu, das einzelne Aspekte etwas zu schnell und oberflächlich behandelt werden.

Unter dem Strich bietet das Buch aber einen guten und vor allem unterhaltsamen Überblick über das Thema der psychischen Krankheiten, Detailwissen erlangt man aber eher über die entsprechende Fachliteratur.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.10.2020

Ein Autoren-Duo schreibt während ihrer Corona-Quarantäne eine Geschichte über ein Ehepaar in Zeiten von Corona, die zum Nachdenken anregt

Das Corona-Ende
0

In diesem Buch verarbeitet das Autoren-Duo Matti Sund und Dorit Biel ihre eigene selbstverordnete 14-tägige Corona-Qurantäne und schreibt eine Geschichte über ein Paar in Zeiten von Corona, in die sie ...

In diesem Buch verarbeitet das Autoren-Duo Matti Sund und Dorit Biel ihre eigene selbstverordnete 14-tägige Corona-Qurantäne und schreibt eine Geschichte über ein Paar in Zeiten von Corona, in die sie auch eigene Erfahrungen aus der Zeit einfließen lassen.

Stefanie arbeitet in einem Pharmaunternehmen, in dem sie und ihre Kollegen unter Hochdruck an einem wirksamen Medikament gegen Covid-19 forschen. Ihr Mann Sebastian ist freiberuflicher Autor und arbeitet von zu Hause aus an einem neuen Roman. Als er erste Symtome einer Grippe zeigt und gleich vom Schlimmsten ausgeht, nimmt Stefanie ihn zunächst nicht besonders ernst. Doch dann verschlechtert sich sein Zustand immer mehr und Stefanies Forschung wird zu einer ziemlich persönlichen Angelegenheit.

Mit einem ruhigen, aber dennoch packenden Schreibstil treibt das Autoren-Duo ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bestückt sie mit gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten. Neben der Geschichte von Sebastian und Stefanie spielt auch Sebastians Roman, in dem sich eine Gruppe alter Freunde wiedertrifft und Geschichten aus ihrem Leben erzählt, bei denen die anderen entscheiden müssen, ob sie wahr oder erfunden sind, eine große Rolle. Durch diese Geschichten in der Geschichte gerät das Ganze stellenweise doch ziemlich verschachtelt und man muss schon ziemlich aufpassen, auf welcher der unterschiedlichen Erzählebenen man sich gerade befindet.

Ein insgesamt gelungener Roman, der nicht nur gut unterhält, sondern auch als Zeitdokument funktioniert und zum Nachdenken anregt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.10.2020

Abwechslungsreiche Storysammlung zum Thema Künstliche Intelligenz

Fast menschlich
0

In diesem Buch befassen sich insgesamt 25 Autorinnen und Autoren mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) und liefern dabei eine abwechselungsreiche Sammlung an Geschichten, die das komplexe Thema aus ...

In diesem Buch befassen sich insgesamt 25 Autorinnen und Autoren mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) und liefern dabei eine abwechselungsreiche Sammlung an Geschichten, die das komplexe Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten.

So bieten die Geschichten nicht nur gute und spannende Unterhaltung, sondern darüber hinaus auch viel Stoff zum Nachdenken über ein Thema, dessen Bedeutung in den kommenden Jahren noch einmal deutlich zunehmen und uns früher oder später alle betreffen wird.

Wie bei Anthologien üblich, kann dabei nicht jeder Beitrag den persönlichen Lesegeschmack zu 100 % treffen, insgesamt habe ich mich durch die Geschichten aber doch sehr gut unterhalten gefühlt.

Wer ein gewisses Faible für Science Fiction und das Thema KI im Speziellen hat, dürfte hier auf jeden Fall den einen oder anderen Beitrag ganz nach seinem Geschmack finden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.10.2020

Amüsante Zeitreise, die eine komplizierte Liebesgeschichte mit markanten Ereignissen der Popkultur aus den letzten 50 Jahren verknüpft

Liebe machen
0

In diesem Buch verknüpft der Autor Moses Wolff markante Ereignisse der Popkultur aus den letzten 50 Jahren mit einer komplizierten Liebesgeschichte und bietet dabei eine amüsante Zeitreise, die jede Menge ...

In diesem Buch verknüpft der Autor Moses Wolff markante Ereignisse der Popkultur aus den letzten 50 Jahren mit einer komplizierten Liebesgeschichte und bietet dabei eine amüsante Zeitreise, die jede Menge Spaß macht und auch viele Erinnerungen bei mir wecken konnte.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die anfangs 20-jährige Dagmar aus Köln und der gleichaltrige Götz aus Hamburg, die sich Anfang der 70er-Jahre nach zwei schicksalhaften Begegnungen auf dem Münchener Oktoberfest wieder aus den Augen verlieren, die Erinnerungen an diese besondere Momente aber weiter mit sich herumtragen. Wird es für die beiden Verliebten, die scheinbar füreinander bestimmt sind, noch eine weitere Chance geben ?

Mit viel Liebe zum Detail lässt der Autor hier vor allem die bunten und wilden 70er-Jahre wieder zum Leben erwachen und bindet dabei jede Menge historische Figuren und tatsächliche Ereignisse in das Geschehen ein. So sind es gerade die kleinen Begebenheiten am Rande, die für mich den Reiz dieses Buches ausmachen. Doch auch der gut aufgebaute Hauptplot um Dagmar und Götz, der von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten getragen wird, weiß insgesamt zu überzeugen. Allerdings werden die Ereignisse im letzten Drittel des Buches nach meinem Geschmack etwas zu schnell abgehandelt, dabei verliert die Geschichte so ein wenig an Tiefe. Das stimmige Ende bietet hierfür dann aber reichlich Entschädigung.

Unter dem Strich bleibt so ein sehr unterhaltsamer Roman, der neben viel Humor auch einiges in Sachen Nostalgie zu bieten hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.08.2020

Packender Kriminalroman mit einer düsteren Geschichte voller Tragik und Dramatik

Der Mann, der niemals töten wollte
0

Mit diesem Kriminalroman schickt die Autorin Ulrike Blatter ihren Ermittler Erich Bloch und sein Team in ihren zweiten von bislang drei Fällen. Man braucht hier aber keine Vorkenntnisse aus dem ersten ...

Mit diesem Kriminalroman schickt die Autorin Ulrike Blatter ihren Ermittler Erich Bloch und sein Team in ihren zweiten von bislang drei Fällen. Man braucht hier aber keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um dieses Buch lesen und nachvollziehen zu können. Alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Die Kripo Konstanz bekommt es diesmal mit gleich zwei Vermisstenfällen zu tun. Während sich Hanna Kronawitter um den Fall des verschwundenen Leiters des Jugendamtes kümmert, begeben sich Erich Bloch und sein Kollege Cenk auf die Suche nach der sechsjährigen, schwerkranken Yasmin. Doch dann werden aus beiden Fällen plötzlich Mordermittlungen und die Suche nach Yasmin wird zum Rennen gegen die Zeit.

Mit einem packenden Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und erzählt sie dabei aus immer wieder wechselnden Perspektiven. So setzt sich das Puzzle um die beiden Fälle erst nach und nach zusammen, bis sich schließlich zum Ende hin das tragische Gesamtbild offenbart. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die teilweise auch ziemlich sperrig geraten. Dies trifft insbesondere auf Erich Bloch zu, der es einem wilrklich nicht leicht macht, ihn zu mögen. Wenn man ihn dann aber im Umgang mit dem kleinen Max oder seinem Hund Churchill erlebt, merkt man schnell, das unter der rauhen Schale doch ein weicher Kern steckt.

Ein tiefgründiger und packender Kriminalroman voller Dramatik. der mich gut unterhalten und zugleich zum Nachdenken anregen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere