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Veröffentlicht am 19.07.2021

Raumfahrer

Raumfahrer
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Nachdem ich bereits "Mit der Faust in die Welt schlagen" von Autor Lukas Rietzschel gelesen habe und mir dieses Buch vor allem wegen der gestochen scharfen und pointierten Sprache in Erinnerung geblieben ...

Nachdem ich bereits "Mit der Faust in die Welt schlagen" von Autor Lukas Rietzschel gelesen habe und mir dieses Buch vor allem wegen der gestochen scharfen und pointierten Sprache in Erinnerung geblieben ist, war ich sehr gespannt auf dieses Buch. "Raumfahrer" handelt von einer Generation, die unumgänglich von der DDR geprägt wurde.
Die Sprache, ist wie erwartet sehr stark, trotz der Knappheit kann sie sich einer gewissen Melancholie nicht entziehen. Das hat mir gut gefallen und macht einen ganz besonderen Reiz aus.
Inhaltlich habe ich von diesem Buch jedoch mehr erwartet. Die Handlung springt immer wieder zwischen verschiedenen Protagonisten und Zeitpunkten, eine klare Struktur war nicht erkennbar. Wechsel wurden auch nicht durch kurze Hinweise zu Kapitelbeginn kenntlich gemacht. Ich habe stets etwa eine Seite gebraucht um mich neu zu orintieren und den Inhalt einer Person und Zeitschiene zuzuordnen. Dieser Umstand hat mir das Lesen massiv erschwert, so dass ich zwischenzeitlich keine Lust zum Weiterlesen hatte.
Die Story ist insgesamt spannend und für mich, als ähnliche Generation wie Protagonist Jan auch bedeutend aktuell. Emotional packen konnte mich die Handlung jedoch nicht - wahrscheinlich liegt das an den vielen Sprüngen und meiner damit einhergehenden Grundverwirrung.

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Veröffentlicht am 02.06.2021

Partem

Partem. Wie die Liebe so kalt
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"Partem. Wie die Liebe so kalt" ist der Auftakt einer Fantasy-Dilogie der Autorin Stefanie Neeb, das Buch ist zugleich ihr Jugenbuch-Debüt.
Der Klappentext verspricht eine mitreißende Geschichte mit interessanten ...

"Partem. Wie die Liebe so kalt" ist der Auftakt einer Fantasy-Dilogie der Autorin Stefanie Neeb, das Buch ist zugleich ihr Jugenbuch-Debüt.
Der Klappentext verspricht eine mitreißende Geschichte mit interessanten Charakteren. Ich hatte anhand des Klappentextes und der Leseprobe hohe Erwartungen an das Buch - welche leider nicht erfüllt wurden.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und passt sehr gut zum Genre, er hat sich gut lesen lassen. Die Geschichte wird aus vier unterschiedlichen Charakter-Perspektiven (Xenia, Jael, Felix und Chrystal) erzählt, dies ist jeweils zu Kapitelbeginn vermerkt - diese Hinweise waren für mich auch elementar wichtig, denn sprachlich oder vom Ausdruck haben sich die vier Charaktere nicht unterschieden, da hätte ich mir ein wenig mehr Individualität gewünscht. Durch die vielen unterschiedlichen Perspektiven gibt sich für mich als Leserin die Möglichkeit einige Szenen durch verschiedene Blickwinkel zu betrachten, was mir sehr gut gefallen hat und enorm dabei hilft die komplexe Organisation des Partem und seinen Machenschaften zu verstehen - wirklich verstanden habe ich es dennoch nicht.
Mein großer Kritikpunkt an dem Buch ist die fehlende Aufklärung rund um die Welt, in der wir uns in diesem Buch befinden. Schnell wird klar, dass sie sich nicht so sehr von der Realität unterscheidet - wären da nicht Menschen, die anderen die Liebe nehmen können oder Menschen, die andere Menschen durch Berührung "hören" können und einiges mehr... Von Anfang an hatte ich viele Fragen zu diesen Fähigkeiten und auch zum Partem allgemein - Was ist die Mission? Wo kommt er her? Zu welchem Zweck wurden die WGs gegründet? etc. ... Keine meiner Fragen wurde geklärt.
Nach 480 Seiten so gut wie nichts über die Welt zu wissen, in der das Buch spielt, ist eine besondere Leistung - leider keine besonders gute.
Mit den Charakteren verhält es sich leider ähnlich, denn sie haben allesamt viel Potential, werden nur leider oberflächlich beschrieben, so dass gerade bei Chrystal und Jael (also diejenigen, die in direkter Verbindung zum Partem stehen) vieles offen bleibt. Es gibt haufenweise Andeutungen über die Vergangenheit oder die aktuellen Beweggründe, jedoch keinerlei Vertiefung dessen. Das kann ich im Rahmen des Spannungsaufbaus nachvollziehen, macht es mir jedoch enorm schwer eine Verbindung zu den Charakteren herzustellen.
Die Intention ist wahrscheinlich den Partem und alles damit zusammenhängende als sehr undurchsichtig und ominös erscheinen zu lassen. Leider ging das auf Kosten des Spannungsaufbaues und der Plot-Entwicklung.
Ich hatte mir wirklich eine aussagekräftigere Geschichte erhofft. Ich werde den folgenden Teil dennoch lesen in der Hoffnung, dass er mehr Licht ins Dunkel bringt. Denn trotz der Schwächen will ich dennoch wissen, wie es weiter geht und habe die große Hoffnung, dass meine offenen Fragen beantwortet werden.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Unterwasserflimmern

Unterwasserflimmern
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"Unterwasserflimmern" ist das Debüt der Autorin und eines, das sich sehen lassen kann.
Der eindringliche Schreibstil fällt schon auf den ersten Seiten auf. Er ist klar und schnörkellos, dabei auch sehr ...

"Unterwasserflimmern" ist das Debüt der Autorin und eines, das sich sehen lassen kann.
Der eindringliche Schreibstil fällt schon auf den ersten Seiten auf. Er ist klar und schnörkellos, dabei auch sehr direkt, zuweilen schon vulgär. Und zeitgleich ist die Sprache sehr bildstark und wie aus dem Leben gegriffen. Ich fand den Schreibstil herrlich modern, direkt und auf den Punkt. Das hat mir gut gefallen und meiner Meinung nach hat die Sprache auch gut zum Inhalt des Buches gepasst.
Die Handlung wird aus Perspektive einer Protagonistin geschildert, deren Name man als LeserIn nicht erfährt, das hat mich jedoch nicht gestört, ich konnte mich zunächst dennoch gut in sie hineinversetzen. Je mehr ich sie kennen gelernt habe, desto mehr habe ich mich jedoch von ihr distanziert, was vorrangig an ihren Handlungen und Einstellungen lag, die sich im Laufe der Story zeigten. Die Protagonistin ist Anfang 30, lebt ein Leben, von dem sie sich ziemlich sicher ist, es nicht so wirklich zu wollen, ohne dabei sagen zu können, was eine bessere Alternative wäre. Als Leser begleitet man sie auf einer Reise, die eher eine Flucht zu sein scheint. Es passiert einiges und dann doch wieder nichts - ich hatte den Eindruck, als würde sich die Protagonistin im Kreis drehen, verzweifelt einen Ausweg suchen um dann doch die nächste Runde zu starten - ich habe mir mehr sichtbare Entwicklung gewünscht und habe sie nicht finden können.
Das Tempo des Buches ist zunächst sehr zügig. Es passiert sehr viel auf einmal und in rascher Abfolge zueinander, dann flacht das Tempo abrupt ab - ein gelungener Tempowechsel, der den Inhalt der Story unterstützt.

Ich finde die Thematik des Buches trifft einen aktuellen Zeitgeist, so richtig zufrieden bin ich aber schlussendlich nicht, ohne genau den Finger drauf legen zu können, was mich stört. Es mag an der scheinbar fehlenden Entwicklung der Protagonistin liegen, an dem offenen Ende, was unbestreitbar passig ist aber dennoch zu viel offen lässt... Dieses Buch ist trotz der sehr direkten Sprache ein sehr subtiles, auf das man sich einlassen muss, um die Feinheiten zu bemerken.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Weil alles jetzt beginnt

Weil alles jetzt beginnt
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Evvie sitzt schon im heimlich gepackten Auto, um ihren Mann zu verlassen, da erfährt sie, dass er tödlich verunglückt ist. Doch wie sagt man der trauernden Familie, den mitfühlenden Freunden, dass dieser ...

Evvie sitzt schon im heimlich gepackten Auto, um ihren Mann zu verlassen, da erfährt sie, dass er tödlich verunglückt ist. Doch wie sagt man der trauernden Familie, den mitfühlenden Freunden, dass dieser Mann nicht der perfekte Ehemann, Arzt, Freund war?
Dann zieht Dean, ein New Yorker Baseballstar auf der Flucht vor der Presse, bei Evvie ein. Erste Regel der WG: Ihre Ehe und seine Karriere sind tabu. Bis sie merken, dass der jeweils andere genau der ist, den sie jetzt für einen Neuanfang brauchen ...
Der Klappentext verspricht ein durchaus romantisches und auch beinah tragisches Buch. Ich habe zwei Charaktere erwartet, die aneinander Halt finden und gemeinsam einen Neuanfang beginnen, eben, „weil alles jetzt beginnt“. Und so richtig enttäuscht wurde ich mit diesem Buch auch nicht. Aber die vom Klappentext zu erwartende Story verlief dann ziemlich plätschernd und unaufgeregt, dass es sich durchgehend eher so angefühlt hat, als würde man einen ziemlich langen Prolog lesen. Mir hat in der Story häufig die Spannung und Charaktertiefe gefehlt.
Evvie und Dean sind zwei durchaus sympathische Protagonisten, sie sind nur nicht sonderlich facettenreich finde ich. Ich habe innerhalb des Buches nur wenig Entwicklung wahrgenommen. Es muss ja auch nicht jeder Buchcharakter unglaublich tiefgründig und facettenreich sein, das wäre nun auch nicht realistisch, ich würde mich aber freuen, wenn Protagonisten wenigsten so viel zu bieten haben, dass ich dies in mehr als zwei Seiten erfahren kann. Tatsächlich habe ich die Nebencharaktere (allem voran Andy!) in diesem Buch mehr ins Herz geschlossen als Evvie und Dean.
Die Handlung an sich ist auch eher unspektakulär, ich habe sie als ziemlich vorhersehbar und insgesamt wenig überzeugend empfunden. Die Seiten sind so dahingeflogen aber wirklich passiert ist nichts. Es war aber auch nicht wirklich langweilig zu lesen. Nur auch nicht so sehr spannend. Ich habe mich zumeist auch gut unterhalten gefühlt – die Handlung war halt weder überraschend noch spannend.
Insgesamt ist „Weil alles jetzt beginnt“ ein solides Buch, das angenehm zu lesen ist. Überraschend oder mitreißend ist dieses Buch jedoch nicht. Für warme Sommerabende, an denen man den Kopf nicht zu sehr anstrengen möchte ist dieses Buch jedoch ideal. Starke Charaktere sollte man jedoch nicht erwarten.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Wirklich Leben heißt entscheiden

Wirklich leben heißt entscheiden
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Dieses Buch gliedert sich in 14 kurzweilige Kapitel, die allesamt in einer sehr angenehmen und flüssigen Sprache verfasst sind. Jedes Kapitel hat in sich den gleichen Aufbau: einen eher allgemeinen Part, ...

Dieses Buch gliedert sich in 14 kurzweilige Kapitel, die allesamt in einer sehr angenehmen und flüssigen Sprache verfasst sind. Jedes Kapitel hat in sich den gleichen Aufbau: einen eher allgemeinen Part, dann folgen persönliche Anekdoten der zwei Autoren. Diese persönlichen Erfahrungen und Geschichten haben mir ermöglicht einen sehr intimen Blick auf einige Bereiche des Lebens der Autoren zu werfen.

So richtig packen konnte mich der Inhalt dann aber nicht. Und so recht kann ich nicht nachvollziehen woran es lag. Zum einen handelt es sich bei diesem Buch eindeutig nicht um einen reinen Ratgeber - dazu wurde hier zu wenig Rat gegeben. Andererseits ist deutlich, dass der/die Leser/in persönlich etwas aus den Anekdoten ziehen soll und die eigene Lebens- und Denkweise überprüfen sollte. Dieser Ansatz war zu erkennen, für mich jedoch ein wenig zu versteckt. Die beiden Autoren wirken nciht belehrend, sondern zeigen durch eigene Erfahrungen knifflige oder wegweisende Augenblicke auf. Ich persönlich hatte jedoch an der ein oder anderen Stelle dies auf mein eigenes Leben zu projizieren - dafür waren die Lebenswelten der Autoren zu sehr von der meinen entfernt. An anderen Stellen konnte ich deutlich eine Brücke schlagen und feststellen, dass diese Leitsätze des Buches bereits auf mein Entscheidungsverhalten zutreffen.

So recht weiß ich also noch nicht, was ich mit diesem Buch anfangen soll. Ich habe gern über die Schicksale der Autoren gelesen, habe mir an vielen Stellen eine tiefergehende Auseinandersetzung mit den persönlichen Schicksalen und weniger Allgemeinplätze gewünscht.

Insgesamt habe ich das Buch durchaus gern gelesen, der Impact auf mein Leben ist dann aber doch eher gering schätze ich.

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