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Veröffentlicht am 25.06.2020

Willkommen in einer ganz anderen Fantasy-Welt!

ELFENKRONE
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Elfenkrone beginnt mit der Szene, die das weitere Leben von Jude und ihren beiden Schwestern, Taryn und Vivi, für immer verändern soll: Während sie ein fast langweiliges, aber gutes Leben mit ihren Eltern ...

Elfenkrone beginnt mit der Szene, die das weitere Leben von Jude und ihren beiden Schwestern, Taryn und Vivi, für immer verändern soll: Während sie ein fast langweiliges, aber gutes Leben mit ihren Eltern führen, erscheint eines Tages plötzlich ein Mann, bei ihnen Zuhause. Die drei Geschwister müssen den brutalen Mord an ihren Eltern mitansehen.

Die Hauptfigur Jude, ein Menschenmädchen, erzählt ihre Geschichte grundsätzlich aus der Ich-Perspektive, in der sie sich aber teilweise an den Leser persönlich wendet, sodass der Erzählungs-Charakter doch erhalten bleibt. Der Prolog ist im Gegensatz zum Rest des Buches in der 3. Person Singular geschrieben, was dem Leser das Gefühl gibt, die Geschehnisse von außen zu betrachten. Oder betrachtet vielleicht Jude die Ereignisse im Nachhinein von außen?

Das erste Kapitel ist eines der besten, die ich jemals gelesen habe. Es ist unfassbar kurz, unfassbar simpel und doch unfassbar aussagekräftig: Durch den Mörder ihrer Eltern werden Jude, ihre Zwillingsschwester Taryn und ihre Halbschwester, die Halbelfe Vivi, aus der – vielleicht langweiligen – Welt der Sterblichen in die grausame Welt der Elfen, Elfenheim, entführt.

Dort wächst sie bei dem Mörder ihrer Eltern auf, zu dem sie in gewisser Weise eine Vater-Tochter-Beziehung entwickelt. Jude und ihre Zwillingsschwester Tyran leben sich zum Teil in der Elfenwelt ein – gehören letztendlich aber weder in der Welt der Sterblichen noch in Elfenheim dazu. Im Gegensatz dazu tut Vivi, die beim Mord an ihrer Mutter durch ihren Vater bereits älter war, alles, um sich gegen ihren Vater Madoc aufzulehnen. Sie vermisst die Welt der Sterblichen und sieht dort ihr wahres Zuhause.

Zu Beginn bedient sich Holly Black der klassischen Klischees der Elfen: Schöne, erhabene Wesen, die den Menschen sowohl äußerlich, als auch bezüglich ihrer Fähigkeiten, überlegen sind und die Künste schätzen. Doch sie schafft es, diese Charakterzüge mit dem der Grausamkeit zu verbinden, was die Geschichte in eine ganz andere Richtung lenkt:

Sterbliche sind in Elfenheim nicht mehr als ihre Arbeitskraft wert. Doch Madoc lässt Jude und ihre Geschwister aufgrund seiner Stellung als General mit dem Adel der Elfenwelt aufziehen – was diesem natürlich ein Dorn im Auge ist.

Die Gruppe um den jungen Prinzen Carden macht Jude das Leben zur Hölle. Durch die Dinge, die Jude angetan werden, bekommt man eine Ahnung davon, wie grausam die Elfen sind. Doch Jude ist dickköpfig und wehrt sich. Sie möchte nicht nur dazugehören, sie möchte den Elfen beweisen, dass sie ihrer würdig ist. Jude ist ein schwieriger Charakter. Sie wirkt zu Anfang sehr unbeständig und trifft Entscheidungen, die ich persönlich nie getroffen hätte, die aber zu ihrem Charakter passen und deswegen wieder nachvollziehbar sind.

Generell sind die Charaktere in Elfenkrone sehr schwierige Charaktere, die zu Beginn absolut nicht durchschaubar sind – und Holly Black gibt dem Leser auch nicht viele Informationen, um sie besser einschätzen zu können. Teilweise wirken die Erzählungen der einzelnen Kapitel fast oberflächlich. Was mir nicht ganz aufgegangen ist: Taryn und Jude wollen nicht mehr zurück in die Menschenwelt, da sie sich dort nicht mehr Zuhause fühlen. Allerdings wird Elfenheim so schrecklich beschrieben und Jude passieren so viele grausame Dinge, die mich diese Entscheidung nicht nachvollziehen lassen. Ist es nicht besser in eine Welt zurück zu gehen, von der man sich zwar entfremdet hat, aber in der nicht die Möglichkeit besteht, andauernd fast umgebracht bzw. zu grausamen Dingen gezwungen zu werden, die man niemals aus freien Stücken tun würde?

Die Geschichte entwickelt sich zu einem ausgewachsenen Geflecht aus Intrigen, Verrat und Feindschaft. Es fällt teilweise schwer mitzuhalten, da manche Handlungsstränge so schnell voranschreiten, dass man sich als Leser nach Verschnaufpausen und Erklärungen sehnt.

Doch hier hat mich Holly Black wirklich überrascht: Das liegt nicht etwa daran, dass sie eine schlechte Autorin ist, vielmehr schafft sie damit ein Ende, in dem dem Leser endlich alle Fäden gemeinsam in die Hände gelegt werden. Endlich werden alle Ungereimtheiten aufgeklärt. Zudem schafft das Fehlen an Erklärungen und Verständnis eine Spannung, die einen das Buch nicht aus der Hand legen lassen. Ich finde, viele Bücher sind vorhersehbar und deswegen überrascht mich die Handlung meistens nicht sehr, doch das ist bei Elfenkrone ganz und gar nicht der Fall! Allerdings muss man auch sagen, dass es einem die Charaktere auch zum Schluss noch schwer machen, sie zu mögen. Teilweise verfällt man in einen Hass auf einzelne Charaktere, was sicherlich auch so gewollt ist.

Das Zitat auf dem Buchrücken lässt den Leser auf eine doch irgendwie geartete Liebesgeschichte hoffen:

,,Natürlich möchte ich wie sie sein. Sie sind unsterblich. Cardan ist der Schönste von allen. Und ich hasse ihn mehr als den Rest. Ich hasse ihn so sehr, dass ich manchmal, wenn ich ihn ansehe, kaum Luft bekomme…"

Leider wird man hier etwas enttäuscht. Zwar kommen sich Cardan und Jude in gewisser Weise näher, doch der Fokus liegt definitiv nicht auf der Liebesgeschichte zwischen den beiden. Im Gegenteil: Romantik ist eigentlich gar nicht zu finden.

Fazit



Wer sich nach einem etwas anderen Fantasy-Roman, entgegen des Klassischen der-unnahbare-und-faszinierende-Typ-verliebt-sich-in-das-doch-so-starke-Mädchen, sehnt, der kommt mit Elfenkrone voll auf seine Kosten. Die Handlung ist sehr komplex und absolut nicht vorhersehbar, was ich sehr spannend finde. Man muss sich auf den Schreibstil von Holly Black einlassen. Die schwierigen Charaktere und die teilweise zunächst nicht nachvollziehbare Handlung sind nicht für jeden etwas. Wer auf eine ausgewachsene Liebesgeschichte gehofft hat, was das Zitat auf dem Buchrücken erahnen lässt, der wird zum Schluss etwas enttäuscht sein, allerdings umso mehr Lust (und Hoffnung) auf den nächsten Band „Elfenkönig“ haben.

Ich kann auf jeden Fall nachvollziehen, warum das Buch die Meinungen spaltet. Entweder man mag es, oder eben nicht. Dafür muss man es aber gelesen haben. Für mich persönlich steht „Elfenkrone“ nicht auf der Liste meiner Lieblingsbücher, doch vielleicht ändert sich das ja noch mit den Folgebänden.

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Veröffentlicht am 06.09.2020

Edward grübelt sich durch die Geschichte!

Biss zur Mitternachtssonne (Bella und Edward 5)
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Vorab muss ich sagen, dass ich mich sehr auf dieses Buch gefreut habe. Ich verbinde einiges mit den Biss-Büchern. Durch die Reihe rund um Bella und Edward bin ich erst wirklich zum Lesen gekommen. Ich ...

Vorab muss ich sagen, dass ich mich sehr auf dieses Buch gefreut habe. Ich verbinde einiges mit den Biss-Büchern. Durch die Reihe rund um Bella und Edward bin ich erst wirklich zum Lesen gekommen. Ich habe früher hauptsächlich Hörbücher gehört. Diese sind aber meist gekürzt, so auch im Fall von Twilight. Aber ich wollte mehr. Ich war total begierig nach jeglichen zusätzlichen Szenen, sodass ich Biss zum Ende der Nacht gelesen habe. Und danach nicht mehr aufhören konnte.

Diese Geschichte bedeutet mir also einiges und ich liebe sie von der ersten biss zur letzten Seite (höhö, Wortwitz).

Dementsprechend habe ich mich riesig auf das Erscheinen des Buches gefreut. Ich hatte schon die wenigen kostenlosen Szenen auf Englisch gelesen, die frei zugänglich waren. Stephenie Meyer hatte ja bereits vor Jahren begonnen, das Buch zu schreiben, wurde dann aber von jemandem aus ihrem engsten Kreis verraten, der die Szenen an die Öffentlichkeit weitergegeben hat. Es hat sie danach sehr viel Zeit gekostet, das Buch überhaupt wieder in Angriff zu nehmen, da sie dieser Vertrauensbruch sehr getroffen hat und sie das, so wie ich das verstanden habe, damit verbunden hat.
Diese öffentlich zugänglichen Kapitel waren die Schlüsselszenen des ersten Bandes und haben mir damit viel Freude bereitet.

Ganz ehrlich? Ich hatte gar nicht mehr damit gerechnet, dass das Buch jemals wieder erscheint. Umso größer war dann die Vorfreude, als es Anfang des Jahres angekündigt wurde. Ich musste dann auch am Erscheinungstag sofort in die Buchhandlung rennen, um es zu kaufen (nachdem ich es selbstverständlich vorbestellt hatte).

Meine anfängliche Freude erhielt aber leider relativ schnell einen Dämpfer.

Der Schreibstil hat sich absolut nicht verändert und ich liebe ihn immer noch.

Die Geschichte ja im Prinzip nicht neu. Das war mir auch im Vorhinein bewusst und das muss auch jedem bewusst sein. Großartige Wendungen oder Überraschungen darf man nicht erwarten.

Edward wird im Buch sehr gut dargestellt und es wird seinem Charakter vollständig gerecht. Er hat als Vampir die besondere Fähigkeit, die Gedanken anderer zu lesen, was einem einen „Rundumblick“ in die Köpfe und Gedanken der anderen Buchcharaktere gibt und daher für den Leser äußerst praktisch ist. Man erfährt viel über Hintergründe, Gedanken und Gefühle der anderen, was natürlich als Hardcore-Fan spannend und erfreulich ist.

Nun aber zu dem Aspekt, der mich etwas gestört hat. Edward denkt viel nach. Sehr viel. Er grübelt die ganze Zeit, wodurch es sich an vielen Stellen wirklich gezogen hat. Das erklärt auch die Länge des Buches. Leider wiederholt er sich ziemlich oft, was ja auch im Leben normal ist, schließlich denkt man über vieles öfter als nur einmal nach, aber in einem Buch etwas anstrengend.

Da Edward ja ein Vampir ist, denkt er schneller als normale Menschen. Dadurch hat sich die Handlung auch gezogen, da Edward zwischen den Handlungselementen natürlich auch viel nachgedacht hat und sich die Handlung dann erst fortgesetzt hat, nachdem er einen ewigen Monolog gehalten hat.

Ich habe dementsprechend ziemlich lange für das Buch gebraucht (über eine Woche), einfach, weil sich die Handlung nicht in der Schnelligkeit ergeben hat, die ich gerne und schnell lese.

Was mich auch ziemlich überrascht hat, ist, dass Edward teilweise wirklich übertriebene Anwandlungen zeigt, die über die normale Liebe zwischen zwei 17-jährigen weit hinaus geht. Das war mir in den Büchern aus Bellas Sicht gar nicht so bewusst. Wie viel Zeit Edward z.B. darin investiert, Bella zu beobachten und zu beschützen, nimmt wirklich kranke Züge an.

Letztendlich wird in diesem Buch auch viel deutlicher, dass Edward als 17-jähriger in seiner Entwicklung einfach stehen geblieben ist. Auch dieses aufregende, dennoch zermürbende der ersten großen Liebe erlebt man mit ihm. In den Büchern aus Bellas Sicht kam er mir so souverän und perfekt vor. Das hat Bella aber letztendlich nur so wahrgenommen, was mir im Nachhinein klar geworden ist. Leider wurde mir auch mein Bild von Edward dadurch etwas kaputt gemacht.

Und was mich an Edward auch etwas gestört hat, ist, dass er ziemlich viel auf sich bezieht und sich die Schuld an Ereignissen gibt, für die er nichts kann oder die sich einfach so ergeben haben. Was er Bella ja auch teilweise vorwirft. Dann kommt noch das aller schlimmste hinzu: Ich hasse es total, wenn Personen meinen, Entscheidungen treffen zu müssen, die auch andere Leute betreffen, aus dem Antrieb heraus, dass es diesen anderen Leuten dann besser geht. So wird zum Beispiel deutlich, dass Edward Bella eigentlich verlassen will, weil er meint, es sei besser für sie. Das wissen wir schon, aber es regt mich deshalb nicht weniger auf.

Das Cover des Buches hat mich zu Beginn etwas verwirrt und ich finde es ehrlich gesagt auch nicht sehr schön. Allerdings hat sich der Granatapfel als kleines Leitmotiv herausgestellt, wodurch die Auswahl verständlich wurde.

Fazit



Biss zur Mitternachtssonne ist nur etwas für wirkliche Twilight-Hardcore-Fans. Die Handlung ist nicht neu und damit auch nicht überraschend, weshalb man dieses Buch mit der Intention lesen muss, mehr über Edward und andere Buchcharaktere zu erfahren, was man ja praktischerweise aufgrund der Tatsache, dass Edward Gedanken lesen kann, tut.

Das Buch zieht sich an vielen Stellen unheimlich, weil Edward so viel nachdenkt und grübelt. Das macht ihn aber auch aus.

Ich werde das Buch wahrscheinlich (im Gegensatz zu denen aus Bellas Sicht, die ich immer wieder lesen kann und werde) nicht noch einmal lesen. Vielleicht blättere ich noch mal durch meine Lieblingsszenen.

Trotz allem negativen: Ich habe mich sehr darüber gefreut, noch mal aus Edwards Sicht in Band 1 eintauchen zu können, was an einigen Stellen wirklich interessant war. Man konnte viel über andere Charaktere erfahren und somit hatte das Buch für mich persönlich letztendlich auch einen Mehrwert. Aber nur, weil ich mich auch über jede Kleinigkeit freue, weshalb ich auch verstehen kann, weshalb viele so enttäuscht sind.

Ich bräuchte auf keinen Fall die gesamte Reihe aus Edwards Sicht noch einmal, nur Biss zum Ende der Nacht wünsche ich mir wirklich noch aus seiner Perspektive. Es wäre unglaublich spannend, alles was in diesem Buch bewegendes und mitreißendes passiert, aus seiner Sicht und damit auch aus Sicht anderer Charaktere zu lesen. Gerade auch die Auseinandersetzung mit den Volturi.

Es bleibt also nur zu wünschen und zu hoffen.

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Veröffentlicht am 23.07.2020

Lebensnahe, unperfekte Geschichte

Truly
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Andie hat es definitiv nicht leicht im Leben, aber wer kann schon von sich behaupten, dass sein Leben perfekt verläuft? Sie besitzt eine schüchterne, leicht verschrobene Art, die ihr das ein oder andere ...

Andie hat es definitiv nicht leicht im Leben, aber wer kann schon von sich behaupten, dass sein Leben perfekt verläuft? Sie besitzt eine schüchterne, leicht verschrobene Art, die ihr das ein oder andere Mal Probleme bereitet, aber sie absolut sympathisch macht.
An ihrer Seite ist ihre beste Freundin June, auf die sie sich verlassen kann und die sich in den Momenten, in denen Andy sie braucht, schützend vor sie stellt. Denn June ist das genaue Gegenteil: Vorlaut, bissig und teilweise etwas vorschnell in ihren Entscheidungen.

Cooper ist ein sehr undurchsichtiger Typ, der sich teilweise wirklich abweisend Andie gegenüber verhält, dann aber wieder fürsorglich. Andie kann sein Verhalten verständlicherweise absolut nicht einordnen. Der Leser allerdings erhält auch Einblick in Coopers Gefühlswelt, da einige Kapitel aus seiner Perspektive geschrieben sind. Leider muss ich sagen, dass das die Spannung etwas herausnimmt, da man schon relativ früh erfährt, was Cooper zu dem gemacht hat, der er heute ist.

Es entwickeln sich gefühlt unendlich viele Missverständnisse zwischen Cooper und Andie und beide sind aufgrund ihrer Art einfach nicht dazu in der Lage, miteinander zu reden. Das ist letztendlich etwas frustrierend.

Allerdings muss ich sagen, dass sich die Geschichte trotzdem sehr flüssig liest. Ava Reeds Schreibstil ist zwar leicht und teilweise etwas unaufregend, er passt aber absolut zu Andie und Cooper, deren Geschichte ja letztendlich erzählt wird. Man vertieft sich in die Geschichte und bemerkt fast gar nicht, dass man gerade 50 Seiten gelesen hat.

Ava Reed hat einen tollen Freundeskreis mit Charakteren geschaffen, die alle ihre Eigenheiten haben und auf so unterschiedliche Weisen einfach sympathisch sind.

Mich nervt es mittlerweile etwas, dass so viele Buchreihen nicht mehr von einem Paar erzählen, sondern jeder Band sich auf ein anderes bezieht. Allerdings muss ich dieses Mal ehrlich sagen, dass ich mich auf Band 2 (Madly) wirklich freue, da June und Mason schon in Band 1 den Humor und das Aufregende in die Geschichte eingebracht haben. Ich erhoffe mir hier mehr Prickeln und Leidenschaft. Das hat mir stellenweise in Truly einfach gefehlt. Die Liebeszenen haben mich nicht richtig gepackt und mir fehlte etwas Romantik.


Fazit


Das Leben schreibt nicht immer schöne und perfekte Geschichten. Genau das fängt Ava Reed mit Truly ein.
Sie hat einen Freundeskreis geschaffen, in den man gerne direkt eintauchen will. Andie und Cooper sind ein perfekt unperfektes Paar, das, vom Leben gezeichnet, erst einmal über Umwege zueinander finden muss.
Truly beschreibt eine lebensnahe Geschichte, bei der mir an einigen Stellen leider etwas Romantik und Aufregung gefehlt hat, die sich allerdings trotzdem wunderbar flüssig und leicht lesen lässt.
Damit ist es ein gutes Buch für zwischendurch und perfekt für jeden, der leichte Unterhaltung sucht.

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Veröffentlicht am 06.09.2020

Schöne Grundidee mit nicht ganz runder Umsetzung

Weil alles jetzt beginnt
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Ich habe mit Weil alles jetzt beginnt an der Leserunde der Lesejury teilgenommen und somit mein erstes Rezensionsexemplar erhalten. Der erste Ausschnitt hatte mir sehr gut gefallen und mich neugierig auf ...

Ich habe mit Weil alles jetzt beginnt an der Leserunde der Lesejury teilgenommen und somit mein erstes Rezensionsexemplar erhalten. Der erste Ausschnitt hatte mir sehr gut gefallen und mich neugierig auf den Rest der Geschichte gemacht. Denn grundsätzlich fand ich den Ausgangspunkt der Geschichte unheimlich spannend und die möglicherweise ausstehenden Charakterentwicklungen wollte ich unbedingt erfahren.

Der Schreibstil von Linda Holmes war für mich absolut gewöhnungsbedürftig. Das Buch ist in der 3. Person geschrieben und leider fehlten mir Tiefe und Gefühl. Ich konnte mich aber daran gewöhnen und mich letztendlich mehr auf die Geschichte einlassen.

Evvies Geschichte hat mich wirklich interessiert, denn ich habe mich gefragt, was ihr Ehemann Tim so schlimmes gemacht haben muss, dass Evvie niemandem in ihrem Umfeld, nicht einmal ihrem besten Freund Andy, verraten kann, dass sie in ihrer Ehe nicht glücklich war und Tim verlassen wollte.

Leider konnte Linda Holmes mich mit ihrer Erklärung nicht gänzlich überzeugen. Im Gegenteil – ich kann eigentlich auch nach Beendigung des Buches nicht wirklich nachvollziehen, was Evvie davon abgehalten hat. Generell fiel es mir in manchen Szenen schwer, Evvies Gedankengängen und Handlungen zu folgen und sie zu verstehen. Teilweise kam sie mir sehr impulsiv, sprunghaft und negativ vor.

Die Geschichte zwischen Evvie und Dean ist keine stürmische Liebesgeschichte, in der sich die Charaktere Hals über Kopf in einander verlieben. Evvie und Dean haben beide ihre eigenen Baustellen und bauen langsam immer mehr Vertrauen zueinander auf, was mir insgesamt sehr gut gefallen hat. Deswegen darf man auch nicht sehr viel von der im Klappentext erwähnten „Regel“ erwarten, welche dadurch in gewisser Weise als Kernthematik erwartet wurde.

Dean ist ein sehr vielschichtiger, sympathischer und nachvollziehbarer Charakter. Er und Evvie tun sich gegenseitig definitiv gut. Mit Andy und Monica hat Linda Holmes zudem tolle Nebencharaktere geschaffen!
Generell sind die Buchcharaktere schon älter und erfahrener, sodass das Buch sich eher an erwachsene Leserschaft richtet.

Die wesentliche Charakterentwicklung spielt sich eher zum Ende des Buches ab und es wirkt etwas so, als wolle Linda Holmes das Buch überstürzt beenden. Mir waren im Verlauf des Buches teilweise die Schwerpunkte falsch gesetzt. Ich konnte das Buch aber zufrieden zuschlagen und die Geschichte findet einen runden, zufrieden stellenden Abschluss.

Fazit



Weil alles jetzt beginnt liegt eine sehr gute Idee zugrunde, die allerdings in der inhaltlichen und sprachlichen Ausführung für mich nicht rund war. Trotz der Kritik hat mich das Buch unterhalten und an manchen Stellen schmunzeln lassen, sodass es sich nicht unnötig lange gezogen hat.

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Veröffentlicht am 25.06.2020

Kleine Enttäuschung nach dem grandiosen Band 1!

Heartless, Band 2: Das Herz der Verräterin
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Nachdem mir der erste Band so gut gefallen hat, habe ich mich riesig auf Band 2 gefreut. Vor allem darauf, dass der böse Cliffhanger aus Band 1 endlich fortgesetzt wird. Ich hatte Hoffnung auf viel Liebe, ...

Nachdem mir der erste Band so gut gefallen hat, habe ich mich riesig auf Band 2 gefreut. Vor allem darauf, dass der böse Cliffhanger aus Band 1 endlich fortgesetzt wird. Ich hatte Hoffnung auf viel Liebe, Vergebung und eine Geschichte, in der Zera und Lucien den Kampf gegen den Krieg gemeinsam aufnehmen.

Ich dummes Naivchen…

Bis zu einem gewissen Grad war natürlich zu erwarten, dass Zera sich riesige Vorwürfe macht und Lucien und ihre Freunde schwer enttäuscht von ihr sind. ABER FAST DAS GANZE BUCH LANG?

Zera. Ist. Ätzend. Sie versinkt in Selbstmitleid, Selbsthass und bedauert ihre Entscheidungen. Ihre Freunde sind sauer auf sie, was ja wirklich nicht unvorhersehbar war. Was ich wirklich nicht verstehen kann ist, dass die Beziehung so stark erschüttert wurde. Denn in den zwei Wochen, in denen Zera dort war, haben sie sie zu einem gewissen Grad kennengelernt und auch so viel Vertrauen aufgebaut.

Aber auch daran ist Zera schuld. Sie macht alles nur schlimmer, indem sie den anderen sogar vorspielt, sie habe gar nichts empfunden und sie wirklich nur ausgenutzt. Selbst als Fione, Lucien und Malachite langsam wieder auf sie zugehen wollen, benimmt sie sich ätzend und zurückweisend ihnen gegenüber. Immer mit der Begründung, nicht gut genug zu sein und die anderen nicht in Gefahr bringen zu wollen.

Dieser Mantel der Selbstlosigkeit… Ich empfinde das als äußerst egoistisch. Mich ärgert es schon immer, wenn sich Menschen – oder in diesem Fall eine Herzlose – das Recht herausnehmen, für andere zu entscheiden, was besser für sie ist. Denn natürlich will auch Zera eigentlich die Beziehung zu den anderen wieder aufnehmen. Sie möchte Malachite und Fione als Freunde zurück und Lucien als ihren Partner. Und doch stößt sie sie immer wieder von sich, egal wie oft die anderen versuchen, auf sie zuzugehen. Schlimmer noch! Sie beginnt sogar einer neuen Brautkandidatin Hoffnungen auf eine Vermählung mit Lucien zu machen und sie in seine Arme zu treiben. Letztendlich hat man das Gefühl, Zera und ihre Freunde spielen gegeneinander, was ich total schade finde.

Zera hat meine gesamte Sympathie aus Band 1 verloren – und da gehörte wirklich einiges dazu.

Lucien und Malachite liebe ich immer noch. Bei Fione konnte ich einfach nicht nachvollziehen, dass sie sich so vor Zera fürchtet, trotz dessen, dass sie Zera als Freundin liebgewonnen hatte, nur aufgrund der neuen Erkenntnis, dass sie eine Herzlose ist.

Die wehleidige Zera steht leider wirklich im Vordergrund. Die Geschichte hat sich dadurch so unnötig gezogen und ich konnte mich fast gar nicht auf die Entwicklung der Handlung konzentrieren. Das hat mich wirklich in eine Leseflaute gebracht, was für mich sehr ungewöhnlich ist.

Aber um Mal zur Haupthandlung zurück zu kommen: Zera muss einem Valkerax beibringen, wie man weint, also wie man sich von dem Einfluss der zermürbenden Glut befreit. Das Ziel ist es, den Knochenbaum zu finden. Denn wer den Knochenbaum findet, kann die Valkeraxe beherrschen und so vielleicht den Krieg zwischen Menschen und Hexen endlich beenden. Dafür wird ihr versprochen, dass sie ihr Herz zurück bekommt. Allerdings gibt es da einige Komplikationen, mit denen Zera klarkommen muss…

Die Handlung klingt an sich also wirklich nicht schlecht und ist auch gut durchdacht. Nur ist der Fokus leider falsch gesetzt.

Fazit


Um die Sache auf den Punkt zu bringen: Band 2 hat mich wirklich enttäuscht. Zwar ist die Haupthandlung interessant, aber man kann sich gar nicht darauf konzentrieren, da die Charaktere so sehr mit sich selbst beschäftigt sind. Um das wieder gut zu machen, muss Band 3 grandios sein! Generell mag ich die Idee, die Sara Wolf mit dieser Geschichte umgesetzt hat, immer noch, weshalb ich auf jeden Fall Band 3 lesen werde.

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