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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2022

nicht ganz mein Fall

Schwarzlicht
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Ich fand ja die ersten Romane von Camilla Läckberg richtig gut. Später nahm mir die Familiengeschichte der Akteure etwas viel Raum ein und darunter hat meistens die Spannung gelitten. Aber ich dachte mir, ...

Ich fand ja die ersten Romane von Camilla Läckberg richtig gut. Später nahm mir die Familiengeschichte der Akteure etwas viel Raum ein und darunter hat meistens die Spannung gelitten. Aber ich dachte mir, neue Reihe, neuer Versuch. Und der Mord der Frau in der Kiste war schon sehr speziell und ungewöhnlich und als Grundidee genau mein Fall.

Aber Frau Läckberg hat auch weiterhin das größte Augenmerk auf dem Privatleben, den persönlichen Befindlichkeiten, den Problemen des Ermittlerteams. Ja, natürlich möchte man die Protas näher kennen lernen. Aber wenn sie, wie hier, mehr Raum als der eigentliche Fall und der Mörder einnehmen und dann auch noch so schlechte Ermittler zugange sind, dann wird das schon etwas nervig.

Ich bin einfach Kommissare wie Wisting oder Hole gewohnt. Und MIna und Vincent und der Rest der Crew sind schon sehr schräg, sehr unproffessionell sehr erfolglos. Da muss sich schon der Mörder wirklich bemühen und gravierende Fehler machen, damit man ihm doch noch auf die Spur kommt.

Für mich war es ziemlich viel aufgebauschter Psychothriller und ziemlich wenig handfester Thrill. Nicht ganz mein Geschmack.

Veröffentlicht am 11.07.2021

schöne Idee

The Comfort Book – Gedanken, die mir Hoffnung machen
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Ehrlich gesagt hatte ich von diesem Buch etwas mehr erwartet. An mancher Stelle vor allem etwas mehr Tiefgang oder etwas Neues.

Es ist ein Sammelsurium an Texten, die im weitesten Sinne alle Hoffnung ...

Ehrlich gesagt hatte ich von diesem Buch etwas mehr erwartet. An mancher Stelle vor allem etwas mehr Tiefgang oder etwas Neues.

Es ist ein Sammelsurium an Texten, die im weitesten Sinne alle Hoffnung machen sollen. Für Menschen, die sich in einer schwierigen Situation befinden, finde ich aber wenig Handfestes. Vieles ist mir zu oberflächlich zu allgemein. Ich hatte den Eindruck, dass die Menschen, die hier zu Wort kommen, nicht IN einer Depression steckten sondern von außern darauf blicken. Entweder, da sie die Depression überwunden haben, oder weil sie nie drin steckten, sondern mit ihren Worten Mut machen wollen.

Bei mir hat das nicht wirklich funktioniert. Ich fühlte mich nur teilweise angesprochen. Manches machte mich eher unwillig oder ich fand es sogar kitschig. Sicherlich stecken auch kluge Ansatzpunkte darin, die einen zum Nachdenken anregen können und sollen. Aber am Ende fühlte ich mich doch etwas allelingelassen mit Vielem.

Schön finde ich die Idee und die Aufmachung und ich schätze Haig durchaus. Deshalb 3 Sterne.

Veröffentlicht am 31.01.2021

etwas langatmig

Big Sky Country
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Big Sky Country spielt in Montana und man begleitet den jugendlichen August beim Erwachsenwerden. Ich bin ein Fan von Kent Haruf und mag eigentlich diese Geschichten über amerikanische Kleinstädte, amerikanische ...

Big Sky Country spielt in Montana und man begleitet den jugendlichen August beim Erwachsenwerden. Ich bin ein Fan von Kent Haruf und mag eigentlich diese Geschichten über amerikanische Kleinstädte, amerikanische Landbevölkerung, den ganz eigenen langsamen Lebensrythmus, die wortkargen Menschen, das reduzierte und kleinteilige in dem man das große Ganze widerfindet. In diesem Buch habe ich mich nicht so ganz wohl gefühlt. August ist einfach sehr jung und hat sehr wenig Ecken und Kanten. Seine Erlebnisse sind weder besonders spektakulär noch spannend und die Story plätschert schon sehr vor sich hin.

Der Autor bemüht sich um schöne Beschreibungen der Natur und Landschaft, versucht die Wünsche und Gefühle des Jungen einzufangen. Aber mir war das trotzdem etwas zu schwach erzählt, zu blass blieb August für mich und ich hab mich doch etwas gequält mit dem Buch.

Veröffentlicht am 07.09.2020

Madame Curie

Madame Curie und die Kraft zu träumen (Ikonen ihrer Zeit 1)
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Um mich auf die aktuelle Verfilmung des Lebens der Marie Curie vorzubereiten, habe ich mir dieses Buch gekauft und gelesen. Ich bin etwas zwiegespalten, wie es mir gefallen hat. Der Schreibstil ist sehr ...

Um mich auf die aktuelle Verfilmung des Lebens der Marie Curie vorzubereiten, habe ich mir dieses Buch gekauft und gelesen. Ich bin etwas zwiegespalten, wie es mir gefallen hat. Der Schreibstil ist sehr angenehm und gut lesbar und man kommt Marie auf zwei Zeitebenen persönlich näher. Das hat mir gut gefallen. Weniger gut fand ich die Aufarbeitung der Fakten und der wissenschaftlichen Arbeit. Da nicht das gesamte Leben von Curie erzählt wurde, manches nur am Rande oder am Schluss erwähnt, fehlten mir wichtige Elemente und interessante Einzelheiten. Ich hatte auf eine vollständige Lebensgeschichte gehofft aber es ging wohl explizit darum, dass zu Lebzeiten ihres Mannes ihr Wirken und Schaffen nicht angemessen gewürdigt wurde. Außerdem mochte ich es mal wieder nicht, dass in zwei Zeiten erzählt wurde. Diese Art des Erzählstils liegt mir einfach nicht besonders.

Ein nettes Buch, aber der faszinierenden Frauengestalt und Wissenschaftlerin wurde es meiner Meinung nach nicht gerecht. Wie der Film übrigens auch nicht ganz.

Veröffentlicht am 07.09.2020

ein wilder Garten

Das Leben ist ein wilder Garten
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"Das Leben ist ein wilder Garten", dieser Titel ist Programm. Erzählt wird episodenhaft aus dem Leben eines Landschaftsgärtners. Dabei wird mal hierhin und mal dahin gehüpft. Mal in der Gegenwart, mal ...

"Das Leben ist ein wilder Garten", dieser Titel ist Programm. Erzählt wird episodenhaft aus dem Leben eines Landschaftsgärtners. Dabei wird mal hierhin und mal dahin gehüpft. Mal in der Gegenwart, mal in der Vergangenheit. Mal treffen wir die Mutter im Altersheim, mal den Kollegen Agon, der zusammengeschlagen wird, mal die Ex-Frau, die ihm immer noch Vorwürfe macht oder die seltsame Tochter.

Der Hauptdarsteller, Carlo, befindet sich an einem Wendepunkt. Er scheint zu erkennen, dass sich etwas ändern muss in seinem Verhalten, denn irgendwie kommt er an die Menschen, die ihm wichtig sind, nicht so richtig ran. Lange hat er emotional auf Sparflamme agiert und das hat sich gerächt. Jetzt muss er neu lernen, dass Nähe nur durch Aufmerksamkeit und Engagement kommt. Man muss seine Beziehungen pflegen, wie einen Garten. Unkraut jäten, Dünger streuen, regelmäßig Gießen. Sonst verwildern die Beziehungen und verkümmern.

Ein stilles und unaufgeregtes Buch. Mich konnte es irgendwie nicht richtig fesseln auch wenn mir die Sprache gefallen hat.