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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2021

etwas langatmig

Big Sky Country
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Big Sky Country spielt in Montana und man begleitet den jugendlichen August beim Erwachsenwerden. Ich bin ein Fan von Kent Haruf und mag eigentlich diese Geschichten über amerikanische Kleinstädte, amerikanische ...

Big Sky Country spielt in Montana und man begleitet den jugendlichen August beim Erwachsenwerden. Ich bin ein Fan von Kent Haruf und mag eigentlich diese Geschichten über amerikanische Kleinstädte, amerikanische Landbevölkerung, den ganz eigenen langsamen Lebensrythmus, die wortkargen Menschen, das reduzierte und kleinteilige in dem man das große Ganze widerfindet. In diesem Buch habe ich mich nicht so ganz wohl gefühlt. August ist einfach sehr jung und hat sehr wenig Ecken und Kanten. Seine Erlebnisse sind weder besonders spektakulär noch spannend und die Story plätschert schon sehr vor sich hin.

Der Autor bemüht sich um schöne Beschreibungen der Natur und Landschaft, versucht die Wünsche und Gefühle des Jungen einzufangen. Aber mir war das trotzdem etwas zu schwach erzählt, zu blass blieb August für mich und ich hab mich doch etwas gequält mit dem Buch.

Veröffentlicht am 07.09.2020

Madame Curie

Madame Curie und die Kraft zu träumen (Ikonen ihrer Zeit 1)
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Um mich auf die aktuelle Verfilmung des Lebens der Marie Curie vorzubereiten, habe ich mir dieses Buch gekauft und gelesen. Ich bin etwas zwiegespalten, wie es mir gefallen hat. Der Schreibstil ist sehr ...

Um mich auf die aktuelle Verfilmung des Lebens der Marie Curie vorzubereiten, habe ich mir dieses Buch gekauft und gelesen. Ich bin etwas zwiegespalten, wie es mir gefallen hat. Der Schreibstil ist sehr angenehm und gut lesbar und man kommt Marie auf zwei Zeitebenen persönlich näher. Das hat mir gut gefallen. Weniger gut fand ich die Aufarbeitung der Fakten und der wissenschaftlichen Arbeit. Da nicht das gesamte Leben von Curie erzählt wurde, manches nur am Rande oder am Schluss erwähnt, fehlten mir wichtige Elemente und interessante Einzelheiten. Ich hatte auf eine vollständige Lebensgeschichte gehofft aber es ging wohl explizit darum, dass zu Lebzeiten ihres Mannes ihr Wirken und Schaffen nicht angemessen gewürdigt wurde. Außerdem mochte ich es mal wieder nicht, dass in zwei Zeiten erzählt wurde. Diese Art des Erzählstils liegt mir einfach nicht besonders.

Ein nettes Buch, aber der faszinierenden Frauengestalt und Wissenschaftlerin wurde es meiner Meinung nach nicht gerecht. Wie der Film übrigens auch nicht ganz.

Veröffentlicht am 07.09.2020

ein wilder Garten

Das Leben ist ein wilder Garten
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"Das Leben ist ein wilder Garten", dieser Titel ist Programm. Erzählt wird episodenhaft aus dem Leben eines Landschaftsgärtners. Dabei wird mal hierhin und mal dahin gehüpft. Mal in der Gegenwart, mal ...

"Das Leben ist ein wilder Garten", dieser Titel ist Programm. Erzählt wird episodenhaft aus dem Leben eines Landschaftsgärtners. Dabei wird mal hierhin und mal dahin gehüpft. Mal in der Gegenwart, mal in der Vergangenheit. Mal treffen wir die Mutter im Altersheim, mal den Kollegen Agon, der zusammengeschlagen wird, mal die Ex-Frau, die ihm immer noch Vorwürfe macht oder die seltsame Tochter.

Der Hauptdarsteller, Carlo, befindet sich an einem Wendepunkt. Er scheint zu erkennen, dass sich etwas ändern muss in seinem Verhalten, denn irgendwie kommt er an die Menschen, die ihm wichtig sind, nicht so richtig ran. Lange hat er emotional auf Sparflamme agiert und das hat sich gerächt. Jetzt muss er neu lernen, dass Nähe nur durch Aufmerksamkeit und Engagement kommt. Man muss seine Beziehungen pflegen, wie einen Garten. Unkraut jäten, Dünger streuen, regelmäßig Gießen. Sonst verwildern die Beziehungen und verkümmern.

Ein stilles und unaufgeregtes Buch. Mich konnte es irgendwie nicht richtig fesseln auch wenn mir die Sprache gefallen hat.

Veröffentlicht am 26.07.2020

Backbuch oder Lesebuch

Kinder backen mit Christina
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Ich habe das Buch geschenkt bekommen und bin nicht ganz zufrieden damit. Im Laden hätte ich es erst durchgeblättert und schnell gesehen, dass es kein Backbuch ist, wie ich es mir vorstelle.

Es sind mir ...

Ich habe das Buch geschenkt bekommen und bin nicht ganz zufrieden damit. Im Laden hätte ich es erst durchgeblättert und schnell gesehen, dass es kein Backbuch ist, wie ich es mir vorstelle.

Es sind mir zuwenige Rezepte im Buch und zu viele Bilder die nichts mit den Rezepten zu tun haben.

Es ist fast ein Lesebuch geworden, da so viel erklärt und Grundsätzliches zu Lebensmitteln gesagt wird. Es wäre damit fast ein Kinderbuch geworden, aber auch nur fast, denn der Ton ist für Erwachsene gedacht. Ich habe also gegrübelt, für wen das Buch etwas wäre. Und bin auch Kindergärten und Schulen gestoßen. Ich könnte es mir hier gut als Lehr- und Anschauungsstoff vorstellen. Für Lehrer und Erzieher, die Kindern und Jugendlichen das Backen nahebringen wollen.

Vielleicht für eine Oma mit kleinen Enkeln, die noch nichts vom Backen wissen. Aber nichts für Erwachsene mit großen Kindern.

Veröffentlicht am 24.02.2020

rote Kreuze

Rote Kreuze
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Alexander zieht in eine neue Wohnung. Schon am ersten Tag lernt er seine über 90-jährige Nachbarin Tatjana kennen. Diese leidet an beginnender Demenz und dem zum Trotz erzählt sie dem neuen Hausbewohner ...

Alexander zieht in eine neue Wohnung. Schon am ersten Tag lernt er seine über 90-jährige Nachbarin Tatjana kennen. Diese leidet an beginnender Demenz und dem zum Trotz erzählt sie dem neuen Hausbewohner ihre Lebensgeschichte. Vielleicht, damit sie nicht in Vergessenheit gerät. Um sie sich selber wieder ins Gedächtnis zu rufen aber auch um einen Menschen in ihrem Umfeld zu haben, der sie kennt.

Die russischen Autoren sind ja eigentlich eher für ihre ausschweifenden wortgewaltigen Geschichten bekannt. Und das ist mir oft zu langatmig. Aber hier hätten mir mehr Erklärungen und Beschreibungen gut getan. Dazu noch etwas mehr belletristische Erzählung und nicht so kühle hölzerne Dialoge. Dann wäre bei mir vielleicht mehr Gefühl aufgekommen für die zwei Erzähler, die durchaus dramatische Erlebnisse zu verarbeiten haben.

Tatsächlich kamen mir aber Tatjana und Sascha emotional nie wirklich nahe und die politischen Umbrüche der russischen Nation werden schablonenhaft angerissen und mit den harten Geschehnissen der Kriege vermischt, ohne allerdings in die Tiefe zu gehen oder sich für das ein oder andere etwas Zeit und Muße zu lassen.

Leider konnte Sascha Filipenko mich nicht abholen mit seinem Erzählstil. Es hat mir einfach etwas gefehlt.