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Veröffentlicht am 11.12.2020

Modernes Märchen

Kissing Chloe Brown (Brown Sisters 1)
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„Fünfundneunzig Kilo Frau“ – das ist die Brillenträgerin & Webdesignerin Chloe Sophia Brown. Die Afrobritin kommt aus einer wohlhabenden Familie. „Chlo“ ist chronisch krank, Fibromyalgie lautet die Diagnose, ...

„Fünfundneunzig Kilo Frau“ – das ist die Brillenträgerin & Webdesignerin Chloe Sophia Brown. Die Afrobritin kommt aus einer wohlhabenden Familie. „Chlo“ ist chronisch krank, Fibromyalgie lautet die Diagnose, die sie nach einer Ärzte- Odyssee erhält. Als sie mit 31 Jahren einen Autounfall hat, wirkt dieses Ereignis wie ein Weckruf auf sie – sie beschließt, sich nicht mehr von ihrer Krankheit einschränken zu lassen, sondern das Leben in vollen Zügen zu genießen.
Daher erstellt sie eine To-Do – Liste. Überhaupt schwört Chloe auf Listen, da Ermüdungserscheinungen und Gedächtnisprobleme (aufgrund der Einnahme von Schmerzmitteln) ihr zu schaffen machen. Erster Punkt auf der Liste – eine eigene Wohnung. Also zieht Chloe aus der elterlichen Villa aus.
Redford Morgan ist Hausmeister in Chloes Wohnblock, zunächst hält er die abweisende Mieterin für eine verwöhnte Upper-Class-Göre. Als Chloe ein Kätzchen rettet, und „Red“ Morgan, dem die Autorin implizit das Helfersyndrom attestiert, ihr zu Hilfe kommt, lernen die beiden sich kennen. Chloe will sich betrinken, Motorrad fahren, die Punkte auf ihrer Wunschliste für ein erfülltes, mutiges Leben abhaken. Der Biker Red willigt ein, ihr dabei zu helfen (eigentlich ist er Künstler, sie bietet dem Technikmuffel daher an, im Gegenzug seine Website zu programmieren) und verliebt sich dabei in die Frau, die er anfangs unausstehlich fand…
Die Autorin Talia Hibbert leidet selbst an einer chronischen Krankheit & sie gehört zur schwarzen community.
Mit „Kissing Chloe Brown“ (der englische Titel „Get a life, Chloe Brown“ gefällt mir viel besser) präsentiert sie daher keine Sick-Lit oder Inspiration Porn im Stil einer Jojo Moyes. Chloes Krankheit ist insofern kein Element, das dazu dienen soll, den potentiellen Leser aufzuwerten. Dies gefiel mir gut. Die Schilderung von Chloes Gesundheitszustand ist wohl realistisch, Hibbert zeigt auch auf, dass eine chronische Krankheit oft in’s soziale Abseits führt, leider versäumt sie es, zu zeigen, dass viele chronisch kranke Menschen neben gesundheitlichen Problemen oft auch mit einem finanziellen Abstieg zu kämpfen haben, der die Isolation verstärken kann. Chloes Familie ist angesehen & wohlhabend, sie selbst verdient als Webdesignerin sehr gut, kann sich ein Auto und eine Wohnung leisten. Chloes Familie unterstützt sie, es gibt die exzentrische Oma, die besorgte Mutter und die quietschfidelen Schwestern. Diese Figurenkonstellation hat mich etwas genervt, um ehrlich zu sein. Die Autorin arbeitet auch mit Tropen, die den Roman vorhersehbar machen. Wie oft hat man schon etwas über Protagonisten gelesen, die eine Wette abschließen, oder eine Liste abarbeiten (die sich im Verlauf der Geschichte als problematisch erweisen soll)?
Chloe ist eine klasse Protagonistin, eine Figur mit Ecken & Kanten. Red Morgan hingegen ist eine Figur, die fast zu gut ist, um wahr zu sein, solche Menschen gibt es in der Realität gar nicht. Er ist ein tätowierter Adonis, ein sensibler, einfühlsamer, hilfsbereiter Mensch; außerdem ein toller Liebhaber. Es ist seine Virilität, die Chloe anzieht, und sein unbedingter Wille, ihre Normalität auch als die seine zu akzeptieren. Die Anziehungskraft, die entsteht, wenn zwei Menschen auf einer Wellenlänge liegen, beschreibt die Autorin perfekt. Es ist gut, dass sie ihre Protagonistin nicht als asexuelles Wesen beschreibt, sondern ihrer Figur „erlaubt“, Lust zu empfinden & einen schönen Mann zu begehren. Chloes Überempfindlichkeit erweist sich in Liebesdingen nämlich als Pluspunkt, was nicht unplausibel ist. Aber es ist nicht ganz logisch, dass sie sich Red mehr oder weniger ohne Komplexe zeigen kann. Red findet Chloe heiß, er schwärmt von ihrem „Rokoko-Gesicht“. Es gibt sehr explizite Liebesszenen im Roman. Die Sprache in den Passagen (bzw. die deutsche Übersetzung) ist sicher Geschmackssache. Die Erotik trägt in gewisser Weise zur Figurenentwicklung bei, daher fand ich sie passend, auch wenn ich mich darüber wunderte, dass Chloe kein Problem mit Reizüberflutung zu haben schien.
Red, der auf Chloe sehr selbstbewusst wirkt, hat schlechte Erfahrungen gemacht ( es ist faszinierend, wie die Autorin Geschlechterstereotype in Reds Geschichte außer Kraft setzt), die ihn verletzlich machen. Er ist jedoch kein verkorkster Mensch, damit vermeidet die Autorin meines Erachtens das „zwei – gebrochene – Seelen – geben- einander- Halt“ Stereotyp.
Insgesamt hätte Talia Hibbert aber mehr aus der Geschichte machen können. Als Chloe sich aus ihrem Schneckenhaus wagt, geht es eigentlich nur noch steil bergauf. Sie findet sogar eine neue Freundin, ich muss aber sagen, dass der Zufall eine große Rolle spielt, auch wenn die Intention der Autorin war, zu postulieren, dass Selbstakzeptanz der Schlüssel zum Lebensglück ist, vermittelt ihre Geschichte widersprüchliche Botschaften. Die Quintessenz ist irgendwie „All you need is love“. Erst durch Red gewinnt Chloe an Lebensqualität, durch Chloe fühlt sich Red geerdet, er ist erstaunt, als sie für ihn „kocht“ und sich um ihn kümmert, da das Helfen (seine Mutter ist Diabetikerin) zu seinen Kernkompetenzen gehört (aber wie gesagt bedeutet das nicht, dass eine „Kranke“ einen anderen „Kranken“ findet und eine Schicksalsgemeinschaft entsteht). Talia Hibbert schneidet viele Themen an: Klassenunterschiede, Gewalt in Beziehungen, soziale Ausgrenzung. Das macht sie gut – ihre Hauptfigur wird von ihrem Verlobten aufgrund ihrer Krankheit verlassen. Die Autorin stößt stilistisch und erzählerisch aber auch rasch an ihre Grenzen, macht nicht vor kitschigen Formulierungen halt. Chloe „schmilzt dahin wie Butter“. Red nennt seine Angebetete „Chloemaus“. Im Großen & Ganzen wird aber auf Melodramatik verzichtet, auch wenn der Protagonist seine Freundin „tapfer“ und „taff“ findet.
Ich wünschte, Hibbert hätte sich mehr Zeit für die Entfaltung ihrer Geschichte genommen, die guten Ansätze ausformuliert. Im Prinzip gibt es keinen Konflikt in der Erzählung, der nicht schnell aufgelöst wird. Ich hatte mir von der Erzählung mehr Tiefgang erhofft, aber dann wäre der Roman wohl einem anderen Genre („Romantische Komödie“ nennt ihn der Verlag) zugeordnet worden.
„Kissing Chloe Brown“ ist ein humorvoller Liebesroman, der sich einerseits vom Einheitsbrei abhebt, andererseits aber nicht radikal genug ist, da er primär unterhalten will. Der plot ist einigermaßen simpel, die Erzählweise linear. Ich fand die Geschichte trotz stilistischer Schwächen spannend!

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Unterhaltsames Whodunit

Die Tote mit dem Diamantcollier - Ein Fall für Jackie Dupont
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Ich bin ein großer Fan der australischen Roaring – Twenties - Krimiserie “Miss Fishers mysteriöse Mordfälle”. Die Serie basiert auf der Kerry Greenwoods Reihe Phryne Fisher`s Murder Mysteries.

Auch ...


Ich bin ein großer Fan der australischen Roaring – Twenties - Krimiserie “Miss Fishers mysteriöse Mordfälle”. Die Serie basiert auf der Kerry Greenwoods Reihe Phryne Fisher`s Murder Mysteries.

Auch die Autorin Eve Lambert schickt mit der talentierten Jackie Dupont eine weibliche Ermittlerin in’s Rennen. Wie Phryne Fisher ermittelt Jackie Dupont in den 1920er Jahren, wie Phryne Fisher hat auch Jackie Dupont immer einen flotten Spruch parat, sie ist jedoch nicht unbedingt diplomatisch in ihren Aussagen. Man kann „Die Tote mit dem Diamantcollier“ meines Erachtens recht zügig lesen, der Stil ist einfach, aufgelockert wird das Ganze durch Briefe. Dieses Stilmittel mochte ich sehr!

Worum geht’s?

Schauplatz Monaco:

Man schreibt das Jahr 1920.

Um das Ende des WK I zu feiern, schmeißt die schwerreiche Erbin Carla Tush , die Gattin eines Filmproduzenten, eine Party auf ihrer mondänen Yacht Celluloid. Alle Societygrößen von Rang und Namen geben sich die Klinke in die Hand, man feiert, als gäbe es kein Morgen. Doch als die Gastgeberin tot aufgefunden wird & ihr Diamantcollier unauffindbar ist, gehört plötzlich jeder Partygast zu den Verdächtigen, auch ein Aristokrat mit Fronterfahrung, Christopher „Kit“ St. Yves…

Neben der lokalen Polizei beginnt auch die Bostoner Privatdetektivin Jackie Dupont zu ermitteln. Ihr Markenzeichen ist der blonde Bob; selten ist sie ohne ihren Hund „Sargent“ unterwegs. Wie die Amerikanerinnen in „Downton Abbey“ nimmt Jackie (wie bereits angedeutet) kein Blatt vor den Mund; damit befindet sie sich auf Kollisionskurs zu den Schönen & Reichen. Der Verdächtige Kit ist interessanterweise kein Unbekannter für sie, und sie hütet so manches Geheimnis…

„Die Tote mit dem Diamantcollier – ein Fall für Jackie Dupont“ ist ein klassisches Whodunit.

Ähnlichkeiten mit Agatha Christies berühmtem belgischen Meisterdetektiv sind sicher beabsichtigt, und es macht Spaß, diese Hommage zu lesen, auch wenn die Figuren etwas überspitzt dargestellt werden. Da es sich um eine Reihe handelt, bleiben am Ende der Lektüre viele Fragen offen, aber ich bin zuversichtlich, dass diese in Band 2 („Mord beim Diamantendinner – ein Fall für Jackie Dupont“ ) beantwortet werden.

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Veröffentlicht am 18.11.2020

Die Gouvernante der Königin

Teatime mit Lilibet
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England, 1932.
Die Schottin Marion Crawford möchte als Lehrerin die Welt verbessern, sie begeistert sich für sozialistische Ideen, daher möchte sie vor allem Kindern aus Slums helfen. Doch es ...

England, 1932.
Die Schottin Marion Crawford möchte als Lehrerin die Welt verbessern, sie begeistert sich für sozialistische Ideen, daher möchte sie vor allem Kindern aus Slums helfen. Doch es kommt anders – sie wird zur Hauslehrerin der englischen Prinzessinnen Margaret und Elizabeth. Die engagierte junge Frau möchte den blaublütigen Mädchen das wahre Leben zeigen, sie besucht mit ihnen ein öffentliches Schwimmbad, sie fährt mit den Mädchen Bahn und sie nimmt sie mit ins Kaufhaus. „Crawfie“ soll insgesamt sechzehn Jahre am englischen Hof verbringen. Dabei bleiben ihre eigenen Wünsche auf der Strecke – sie bleibt unverheiratet und kinderlos …

Wendy Holdens Roman basiert auf Crawfords Publikation „Little Princesses“. Die Autorin vermengt Fakten mit Phantasie, wie es eben im Genre Biographische Fiktion üblich ist. Daher sollte man nicht alles, was in „Teatime mit Lilibet“ überliefert ist, für bare Münze nehmen.
Das Leben von Königin Elizabeth II fasziniert viele Menschen, die Netflix-Serie “The Crown“ umfasst bereits vier Staffeln, der Film “The Queen“ war im Jahr 2006 ein Erfolg, auch der Film „A Royal Night Out – Ein königliches Vergnügen (2015)“ stellt Elizabeth & Margaret in den Mittelpunkt.
Zwar steht in Holdens Roman eine Gouvernante im Fokus, aber man erhascht als Leser dennoch einen Blick hinter die Palastmauern, erfährt vor allem etwas über die Kindheit der britischen Regentin. Manches ist nicht unbedingt neu – Margaret wird natürlich als temperamentvolle Exzentrikerin porträtiert, Queen Mum als willensstarke, gar halsstarrige Matriarchin gezeigt. Die Angestellte Crawford wird quasi von heute auf morgen ausgemustert - der Hof verlangte schon in den 1930er Jahren absolute Loyalität von seinen Angestellten, heute müssen sie wohl NDAs unterzeichnen.
„Teatime mit Lilibet“ dürfte nicht nur Royalisten begeistern; ich muss jedoch anmerken, dass ich Wendy Holdens Stil recht einfach und fast etwas hölzern fand. Formal ist der Roman in vier Teile gegliedert, die Kapitel sind kurz und erleichtern so die Lektüre.

Fazit:
„Teatime mit Lilibet“ ist ein unterhaltsamer Mix aus Fakten & Fiktion.
Eine interessante Zeitreise auf den Spuren des britischen Hochadels. Im Fokus steht jedoch eine Frau aus dem Volk – Marion Crawford. Insofern ist der Originaltitel (“A Royal Governess“) passender.



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Veröffentlicht am 28.10.2020

Familienbande

Marigolds Töchter
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Santa Montefiore (So lautet der richtige Name von Julia Woolf) hat mit „Marigolds Töchter“ eine berührende Familiengeschichte vorgelegt. Der Autorin gelingt es, eine anrührende story frei von ...

Santa Montefiore (So lautet der richtige Name von Julia Woolf) hat mit „Marigolds Töchter“ eine berührende Familiengeschichte vorgelegt. Der Autorin gelingt es, eine anrührende story frei von Kitsch zu erzählen – dies ist zumindest mein Empfinden, andere Leser werden das Ganze vielleicht rührselig finden.

Worum geht’s?

- Im Mittelpunkt steht die 66jährige Britin Marigold, die im Dorfladen eines kleinen Ortes in England arbeitet und auch sonst alles im Griff hat. Zu ihrem Haushalt gehören ihr Ehemann, ihre alte Mutter, ihre Influencer-Tochter, die immer noch zuhause wohnt, obwohl sie schon Mitte zwanzig ist. Immobilienpreise! Tochter Daisy, eine Kunsthistorikerin, hat es scheinbar geschafft, sie arbeitet in Italien und sie ist mit dem Künstler Luca liiert. Marigold ist erstaunt, als Daisy ihre Rückkehr in das Elternhaus ankündigt, mit Luca ist es aus, also wird sie sich ein Zimmer mit Schwester Suze teilen müssen. Mir gefiel es, dass die Autorin mehrere Generationen in einem Haus leben lässt, in Zeiten wie diesen, in denen eine große Ungewißheit herrscht, in denen die Wirtschaft weltweit schwächelt, ist eine solche Konstellation nicht wirklich unrealistisch. Realistisch ist auch das Verhalten der Figuren, und obwohl Marigolds Mutter Nan nicht Unrecht mit manchen ihrer Analysen hat (ihre Generation hatte es nach dem Zweiten Weltkrieg tatsächlich schwerer als heutige Influencer), ist sie doch auch eine etwas zänkische Frau, die nicht mit der Zeit gehen kann. Marigold ist der Fels in der Brandung, sie hat für alle ein offenes Ohr, als sie jedoch an Demenz erkrankt, verschiebt sich das Kräftegleichgewicht in der Familie…

Gesundheit ist nicht selbstverständlich, auch Kranksein gehört zum Leben. Mich fasziniert überhaupt die Beobachtungsgabe der Autorin, sie ordnet Generationenkonflikte richtig ein, hat auch einen Blick für Klassenunterschiede in Großbritannien. Marigold wird von der Tochter eines "Gutsbesitzers" zwar freundlich, aber nicht gleichberechtigt behandelt, da ihr Vater nur "Tischler" war. Marigolds Familie bemerkt nur langsam, dass es mit den geistigen Kräften der Matriarchin bergab geht. Doch der Mensch ist mehr als sein Intellekt, auch wenn ein Mensch sich verändert, hat er doch ein lebenswertes Leben verdient, dies veranschaulicht die Autorin auf sensible Art und Weise.

Fazit:

„Marigolds Töchter“ ist meines Erachtens mehr als eine Geschichte über Demenz. Der Roman ist vielschichtig und gehaltvoll, und ich bin froh, dass ich ihn gelesen habe, obwohl das Cover auf den ersten Blick abschreckend auf mich wirkte. Aber wie heißt es doch so schön: “ Don`t judge a book by ist cover.“


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Veröffentlicht am 07.09.2020

Dystopie

Zugvögel
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„Zugvögel“ ist in seinem Kern ein dystopischer Roman. Eine Ich- Erzählerin führt durch das Geschehen. Die Protagonistin ist ein ruheloser Mensch, eine getriebene Seele. Franny ist den Küstenseeschwalben ...

„Zugvögel“ ist in seinem Kern ein dystopischer Roman. Eine Ich- Erzählerin führt durch das Geschehen. Die Protagonistin ist ein ruheloser Mensch, eine getriebene Seele. Franny ist den Küstenseeschwalben auf der Spur, sind sie die letzten ihrer Art? Hier spiegelt die Natur teilweise das Innenleben der Protagonisten wider. Obwohl das Ganze in der Zukunft spielt, gibt es doch auch Zeitsprünge. Fanny scheint ein schwieriger Charakter zu sein, was es anfangs nicht leicht macht, sie zu verstehen. Die Entwicklung der Figur ist jedoch spannend. Wie fast jede Dystopie ist auch „Zugvögel“ eigentlich eine Art Parabel, die auf die menschlichen Verfehlungen der Gegenwart hinweist. Dies muss man als Leser mögen, da auch unangenehme Wahrheiten angedeutet, wenn nicht gar explizit deutlich gemacht werden.

Fazit: „Zugvögel“ ist eine Dystopie am Puls der Zeit. Eine unkonventionelle Ornithologin führt durch das Geschehen. Wenn man sich für das Genre begeistern kann, wird man das Buch nicht mehr aus der Hand legen können!

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