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Veröffentlicht am 01.11.2020

Guter historischer Roman um Betäubungsmittel mit Krimianleihen

Die Tinktur des Todes
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Meine Meinung:
In dem historischen Roman spielt der Kriminalfall eher am Rande eine Rolle. Trotzdem habe ich mich bis auf ein paar Längen sehr gut unterhalten gefühlt. Manchmal hatte ich das Gefühl der ...

Meine Meinung:
In dem historischen Roman spielt der Kriminalfall eher am Rande eine Rolle. Trotzdem habe ich mich bis auf ein paar Längen sehr gut unterhalten gefühlt. Manchmal hatte ich das Gefühl der Autor will zu viel in den Roman packen, etwas weniger wäre hier mehr gewesen.
Thematisch geht es hauptsächlich um Betäubungsmittel, Abtreibungen und um die nicht existente Selbstverwirklichung von Frauen zu der damaligen Zeit.

Besonders sympathisch finde ich das taffe Hausmädchen Sarah, die sehr intelligent ist und nach höheren Zielen strebt, sicher würde sie, wenn sie könnte, ein Medizinstudium anstreben. Doch zu dieser Zeit bleibt das leider den Männern vorbehalten und so versucht sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten wenigstens mehr zu erreichen, als nur ein Hausmädchen zu sein.
Der Student Will Raven kommt aus ärmlichen Verhältnissen und will sich unbedingt etablieren, auch um seine Mutter, die seit dem Tod seines Vaters auf das Wohlwollen des Onkels angewiesen ist, von dessen Erniedrigungen zu befreien. Will finde ich auch sehr sympathisch und das Knistern zwischen Sarah und ihm ist genau richtig dosiert.

Die Handlung selbst ist recht vielfältig, wobei ich die Geschichte mit den Schuldeneintreibern oftmals fast schon lästig empfand, hat mir wiederum die Story um die Betäubungsmittel und der allgemeinen Medizin zu der Zeit sehr gut gefallen.

Auch das Rätsel um den Mörder der Frauen war sehr spannend. Es gab einige Verdächtige und ich konnte gut mit raten.
Schade fand ich, dass der Schluss dann doch ein wenig weichgespült war.
Trotzdem freue ich mich schon auf den nächsten Fall von Will und Sarah, der allerdings erst Ende Mai 2021 erscheint.

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Veröffentlicht am 28.10.2020

Unheimliches und spannendes Szenario

Raum der Angst
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Klappentext:

Ein geheimes Experiment. Acht Teilnehmer. Sieben verschlossene Räume. Und ein Killer in Spiellaune

Er nennt sich Janus. Nach dem römischen Gott der Ein- und Ausgänge. Und er kommt in der ...

Klappentext:

Ein geheimes Experiment. Acht Teilnehmer. Sieben verschlossene Räume. Und ein Killer in Spiellaune

Er nennt sich Janus. Nach dem römischen Gott der Ein- und Ausgänge. Und er kommt in der Nacht. Still, heimlich. In dein Zuhause. Er betäubt dich, nimmt dich mit und schließt dich ein, in einen kalten, dunklen Raum. Um mit dir ein Spiel zu spielen. Sein Spiel. Ein Spiel voller Rätsel. Du hast nur eine Chance diesem Albtraum lebend zu entkommen: Du musst Janus‘ Spiel spielen – und gewinnen. Zum Glück bist du nicht allein. Du hast Mitspieler. Noch denkst du, dass das ein Vorteil wäre. Bis du begreifst: Dieses Spiel erlaubt nur einen Sieger, nicht mehrere, und die Verlierer werden sterben.

Meine Meinung:
Escape Rooms liegen momentan sehr im Trend und ich war gespannt, wie die Geschichte in diesem Thriller umgesetzt wird. Allein schon das Cover finde ich ungemein ansprechend gemacht und es passt wirklich gut zu der Handlung.
Ich habe das Hörbuch gehört. Die Stimme des Sprechers Peter Lontzek ist sehr eingängig und ich war sofort gefangen von dem Szenario. Der Erzählstil des Autors ist dabei sehr flüssig und detailreich, manchmal auch sehr brutal, aber es passt einfach gut zu dem Plot.
Ich habe mit den Teilnehmern mit gefiebert, jeder von ihnen hat eine Eigenschaft, die wichtig ist, um in den nächsten Raum zu gelangen. Dabei hatte ich immer vor Augen, dass einer nach dem anderen sterben muss und war gespannt, wer von den Personen letztlich überleben wird.
Dabei spielt der römische Gott Janus eine Schlüsselrolle, die sehr gut zu den Escape Room passt, da er der Gott des Anfangs und des Endes, der Türen und der Tore ist. Doch wer ist Janus und warum will er den Tod der Teilnehmer?
Der Thriller war sehr spannend, die Beschreibung der Escape Rooms fand ich super interessant und sehr anschaulich.
Ich habe jede freie Minute genutzt, um weiter zu hören und mit zu fiebern, wie die Geschichte ausgeht. Ich wurde sehr gut unterhalten und ich war bis zum Schluss gefesselt von der Handlung. Absolute Hör- und Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.10.2020

Kreative neuartige Dystopie

Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss
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Wir schreiben das Jahr 2020 als der Urvortex aufgrund des Klimawandels die Erde verwüstet und die gesamte Menschheit durch einander wirbelt. Dabei werden viele Menschen getötet und andere mit den Elementen ...

Wir schreiben das Jahr 2020 als der Urvortex aufgrund des Klimawandels die Erde verwüstet und die gesamte Menschheit durch einander wirbelt. Dabei werden viele Menschen getötet und andere mit den Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft vermengt und es entstehen neue Lebewesen.
Seit dem Urvortex ist ein knappes Jahrhundert vergangen. Inzwischen sind Vortexe Alltag geworden und der Menschheit ist es gelungen, diese zu ihren Zwecken einzusetzen. Vortexe sind Energiewirbel, die richtig genutzt, Portale bilden können, die die Läufer in Sekundenschnelle von einem Punkt aus zu einem weit entfernten Ort bringen können. In Neu London findet jedes Jahr ein Vortexrennen ab, und die besten Zehn werden an das Kuratorium geholt und zu Vortexläufern ausgebildet. Sie sollen die sogenannten Vermengten einfangen und in Lager bringen, damit sie den „normalen“ Menschen nicht gefährlich werden können.
Elaines größter Wunsch ist es eine dieser Läuferinnen zu werden, doch während des Rennens entwickelt sie eine Gabe, die sie von den anderen wesentlich unterscheidet und das macht sie zu einer Waffe, die das Kuratorium für äußerst nützlich erachtet.
Doch bald geschehen Dinge, die Elaine an ihrer Berufung zweifeln lassen und sie wendet sich gegen das Kuratorium…

Meine Meinung:
Anne Benning ist das Kunststück gelungen, eine komplett neue Szenerie zu entwerfen, die mich fasziniert hat und mich total in diese fantastische Welt mitnimmt.
Die Menschen unterscheiden sich kaum von der Spezies, die jetzt auf der Erde wandelt. Sie sind immer noch voller Vorurteile gegenüber anderen Lebensformen und wollen diese unbedingt kontrollieren und mitunter auch für ihre Zwecke missbrauchen und die, die ihnen gefährlich erscheinen, vernichten.
Elaine, die Heldin ist mir sehr sympathisch. Anfangs ist sie noch voller Vorurteile den Vermengten gegenüber, aber je mehr sie über die Mischwesen erfährt, ändert das ihre Ansichten rigoros. Sie beginnt sich für die Vermengten einzusetzen und wird so zum Feind des Kuratoriums. Die anderen Protagonisten könnten noch ein wenig mehr Substanz bekommen, sie sind mir teilweise zu einfach gehalten.
Fazit: Ein wirklich fantasievoller Start dieser Trilogie mit einer wunderbaren dystopischen Welt, wie ich sie bisher noch in keinem anderen Roman gesehen habe. Ich bin gespannt auf Teil 2.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Auch der 11. Teil der Reihe kann sich sehen lassen

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Als die Taschendiebin Angela Wood einem Mann die Ledertasche stiehlt, kann sie nicht abschätzen was sie damit auslöst.
In der Tasche findet sie ein Tagebuch, in welchen der Mann 16 Morde explizit beschreibt. ...

Als die Taschendiebin Angela Wood einem Mann die Ledertasche stiehlt, kann sie nicht abschätzen was sie damit auslöst.
In der Tasche findet sie ein Tagebuch, in welchen der Mann 16 Morde explizit beschreibt. Entsetzt schickt sie das Buch an das LAPD. Hunter und Garcia erkennen schnell, dass es sich um einen Serienkiller handelt, der noch lange nicht fertig ist und weitermordet, sollten sie ihn nicht unschädlich machen. Doch es sind keine konkreten Hinweise auf die Identität des Mörders in dem Buch zu finden.
Indes möchte der Mann sein Tagebuch unbedingt zurückhaben. Es gelingt ihm Angela in seine Gewalt zu bringen und diese als Druckmittel einzusetzen. Für Hunter beginnt eine grausame Schnitzeljagd um das Leben von Angela zu retten.

Ich habe Bluthölle, den 11. Teil der Thrillerserie, abwechselnd als ebook gelesen, als auch als Hörbuch gehört und finde, dass die Stimme von Uve Teschner perfekt zu dem Hörbuch passt.
Insgesamt habe ich von Chris Carter bereits 6 Hörbücher der Reihe gehört, ich habe also noch Nachholbedarf. Dennoch versteht man die Handlung auch, ohne dass man die vorherigen Bücher gelesen/gehört haben muss.

Mir hat die Handlung sehr gut gefallen, Hunter war wie immer absolut souverän. Garcia blieb dieses Mal recht farblos, eigentlich läuft er mehr nebenher, als dass er wirklich in das Geschehen eingebunden ist. Hunter bestreitet natürlich neben dem Täter und Angela den Hauptteil der Geschichte.

Besonders gut hat mir diesmal der Täter gefallen, er ist unheimlich intelligent, charismatisch, gnadenlos und er überrascht mich immer wieder.
Nachvollziehbar war auch, wie er zu dem mitleidslosen Mörder wurde, der er nun ist.

Chris Carter kann unheimlich spannend und nervenaufreibend schreiben, mir ist schleierhaft warum manche Rezensenten das Buch als nicht so wirklich spannend beschreiben.
Das einzige was ich bemängeln kann ist, dass sich die Handlung im Vergleich zu den anderen Büchern in Teilen wiederholt (z.B. die „Schnitzeljagd“).

Der Originaltitel „Written in Blood“ passt viel besser zur Handlung als der deutsche Titel. Ich frage mich immer, warum man diese nicht einfach ins Deutsche übersetzt, anstatt einen völlig unsinnigen Titel zu erfinden.

Das Vorwort von Chris Carter, der einen tragischen Verlust erlitten hat, ging mir sehr zu Herzen.

Fazit: Wieder ein spannender Thriller mit einem sehr intelligenten Mörder.

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Veröffentlicht am 18.07.2020

Kurzweilig, zum Nachdenken und viel Humor

Die Mitte ist ein guter Anfang
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Eva Hitz steht mitten im Leben, ihre Arbeit als selbständige Restauratorin erfüllt sie und mit ihrem langjährigen Lebensgefährten Arne und der gemeinsamen Tochter Frida führt sie ein glückliches Dasein.
Das ...

Eva Hitz steht mitten im Leben, ihre Arbeit als selbständige Restauratorin erfüllt sie und mit ihrem langjährigen Lebensgefährten Arne und der gemeinsamen Tochter Frida führt sie ein glückliches Dasein.
Das wird jäh gestört, als Arne ihr einen Heiratsantrag macht und im gleichen Atemzug verkündet, dass er für 3 Jahre als Auslandskorrespondent nach Kiew gehen wird.
Dazu kommt, dass sich sowohl im Freundeskreis als auch in der Ehe von Evas Eltern Beziehungsprobleme auftun. Das bringt Eva zum Nachdenken und sie hinterfragt, ob sie überhaupt heiraten will.

Meine Meinung:
Da ich mich auch in der Mitte des Lebens befinde hat mich der Klappentext richtig neugierig gemacht. Auch wenn ich eine ganz andere Lebenssituation habe als Eva, hat mir das Lesen des Buches viel Spaß gemacht. Am Anfang fand ich Eva zwar ein bisschen arg nervig, aber im Laufe des Buches hat sie meine ganze Sympathie gewinnen können. Die Geschichten drum herum waren sehr kurzweilig und abwechslungsreich (Freunde und Eltern in der Beziehungskrise); über Lotti, den Hund und Arne als überbesorgter Vater konnte ich mich köstlich amüsieren.

Das ist mein erster Roman von Franka Bloom. Der Schreibstil gefällt mir richtig gut, die Zeilen flogen nur so dahin. Das Buch ist ausgesprochen unterhaltsam, sehr humorvoll und es gibt auch einige Stellen, die mich nachdenklich gemacht haben und ich mich gefragt habe, wie hätte ich mich wohl entschieden. Lediglich die Hochzeitsvorbereitungen hätte die Autorin nicht ganz so ausführlich beschreiben müssen. Nun werde ich mich mal umschauen, was es noch alles von Franka Bloom an Büchern zu entdecken gibt.

Von mir für dieses Buch auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung!

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