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Veröffentlicht am 10.09.2020

lesenswert - ab Romanmitte

BEUTEZEIT - Manche Legenden sind wahr
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"Beutezeit" von Lee Murray verwebt auf geschickte Art und Weise die Realität und die Welt der Legenden und Mythen der Maori. Und wenn sich diese Legenden als fleischfressendes Monster entpuppen, sollte ...

"Beutezeit" von Lee Murray verwebt auf geschickte Art und Weise die Realität und die Welt der Legenden und Mythen der Maori. Und wenn sich diese Legenden als fleischfressendes Monster entpuppen, sollte man sich besser nicht in dessen Nähe aufhalten...

Das Cover hat mich zu Beginn ein wenig neugierig gemacht. Aber der Klappentext konnte mich dann voll und ganz überzeugen - diese Geschichte klang einfach zu interessant.

Der Beginn des Romans war auch sehr vielversprechend, doch leider flachte dann diese Spannung ab und mündete in einem langatmigen Abschnitt über die Zusammenstellung der Forschungsgruppe, Einschub bisher noch unbekannter Charaktere (wo man leider gar nicht genau wusste, was sie mit der Geschichte genau zu tun haben), etc. Erst das Auftauchen des "Monsters" und der Kampf des Teams ums nackte Überleben brachte etwas mehr Schwung in die Sache. Einerseits wurden die Ableben einiger Charaktere etwas genauer beschrieben, andere wurden einfach getötet - Schluss. Die kleine sich entwickelte Liebelei nahm keinen grossen Raum ein, eher am Rande und passte einfach - wäre es mehr gewesen, wäre es einfach zu viel und doch irgendwie fehl am Platz.

Alles in allem fand ich den Roman ab ca. der Mitte lesenswert, vorher habe ich ein paarmal darüber nachgedacht, ihn einfach wegzulegen. Deshalb auch nur 3,5/5 Sternen, weil er mich einfach nicht wirklich mitgenommen hat.

Wer eine Mischung aus Jurassic Park und Predator, gemixt mit ein paar Maori-Mythen mag, dem kann ich das Buch empfehlen.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.07.2019

Auf den Spuren von Karl May und Jules Verne

Der Herrscher der Tiefe
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Karl May und Jules Verne - es gibt wohl kaum jemand, der noch keinen Roman einer der beiden Schriftsteller gelesen hat.

In dem Roman "Der Herrscher der Tiefe" nimmt uns Kara Ben Nemsi mit auf eine abenteuerliche ...

Karl May und Jules Verne - es gibt wohl kaum jemand, der noch keinen Roman einer der beiden Schriftsteller gelesen hat.

In dem Roman "Der Herrscher der Tiefe" nimmt uns Kara Ben Nemsi mit auf eine abenteuerliche Reise, von Zypern, nach Kreta und weiter auf den Grund des Meeres.
Jede Etappe dieser Reise ist anschaulich beschrieben und besonders die Nautilus von Kapitän Nemo, sowie die wundervolle und farbenfrohe Unterwasserwelt sind bei diesen Beschreibungen besonders hervorzuheben.
Kapitän Nemo wurde hier im Roman (beinahe) so beschrieben wie im Buch von Jules Verne - was ich auch als absolut glaubhaft empfand. Allerdings einige Szenen erinnerten mich einfach zu sehr an diese Vorlage.
Was mir auch sehr gefallen hat, war das Aufeinandertreffen von Magie - von Scheich Haschim - und die Technik - von Kapitän Nemo -.

Leider tauchte Kapitän Nemo erst im letzteren Drittel des Romans auf, was ich sehr schade fand - denn ab diesem Moment wurde es erst so richtig interessant. Bei den Kapitel (die für meinen Geschmack sehr lang waren) davor hatte ich ab und an ein wenig Mühe. Trotz der reichen Beschreibungen und Erklärungen fand ich es etwas in die Länge gezogen.

Alles in allem kann ich dieses Buch den Lesern ans Herz legen, die gern Karl May und Jules Verne lesen.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Willkommen im hohen Norden

Rote Grütze mit Schuss
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Thies Detlefsen ist Polizist, genauer gesagt Dorfpolizist in Fredenbüll - im hohen Norden. Fredenbüll ist eine kleine beschauliche Gemeinde mit gerade mal 176 Einwohnern, dafür mehr Schafen. Natürlich ...

Thies Detlefsen ist Polizist, genauer gesagt Dorfpolizist in Fredenbüll - im hohen Norden. Fredenbüll ist eine kleine beschauliche Gemeinde mit gerade mal 176 Einwohnern, dafür mehr Schafen. Natürlich passiert kriminaltechnisch da nicht sehr viel, was die Kieler Hauptdirektion veranlasst, die Nebenstelle der Polizei in dem kleinen Ort schliessen zu wollen. Das will Thies natürlich nicht, er sieht in jedem Falschparker einen mutmasslichen Selbstmordattentäter und jeder hinter Bagatelle ein wirklich schlimmes Verbrechen...
Doch dann passiert wirklich was in dem kleinen Ort, bringt so einiges Durcheinander...

Thies Detlefsen ist ein schrulliger Dorfpolizist, der einem doch mit jeder Zeile ans Herz wächst. Aber auch die anderen Figuren sind sehr sympathisch und ich konnte mich schnell mit der Geschichte anfreunden. Allerdings gibt es da hin und wieder Dinge, die ich nicht so gelungen fand. Beim Auffinden der Leiche unter dem Mähdrescher wird folgerichtig die Dienststelle in Kiel angerufen und um die KTU und Unterstützung gebeten. Die wiederrum wollen erstmal wissen, ob es wirklich Mord ist... Dass sich Thies und Nicole näher kommen, fand ich passte auch nicht zur Geschichte dazu.
Was mir allerdings so gar nicht gefallen hat, der Mord bzw. Morde wurden gar nicht richtig aufgeklärt. Bis auf die verbrannte Solariumleiche... Da blieben mir am Ende doch zu viele Fragen noch offen, was wirklich schade ist, da mir der Krimi sonst gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 24.03.2019

Fiktion trifft auf Geschichte

Der Rosengarten am Meer
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Zwei Frauen, zwei Epochen, die Liebe zu den Rosen und eine Geschichte, die den Leser mitnimmt auf eine faszinierende Reise in die Vergangenheit.

In dem Roman "Der Rosengarten am Meer" treffen wir auf ...

Zwei Frauen, zwei Epochen, die Liebe zu den Rosen und eine Geschichte, die den Leser mitnimmt auf eine faszinierende Reise in die Vergangenheit.

In dem Roman "Der Rosengarten am Meer" treffen wir auf Isabel, Landschaftsarchitektin aus Wien, die gerade eine Ehe hinter sich gebracht hat, die ihr in gewisser Weise die Augen geöffnet hat, dass sie noch viel mehr vom Leben erwarten kann und soll.
Durch eine Stellenanzeige landet sie an der Ostsee auf einem Gutshof, der einmal einen Rosengarten beherbergte, der nach einem berühmten Vorbild geschaffen wurde und nun historisch genau wieder aufleben soll. Und genau das vollbringt sie mit Hartnäckigkeit und Liebe zum Detail.

Auf der anderen Erzählebene lernt man die Rosengräfin kennen - eine wirklich gelebte historische Figur. Die Autorin hat auch historische Ereignisse geschickt in die Geschichte mit eingebunden, das hat mir sehr gut gefallen.

Ich muss auch gestehen, mir hat die historische Erzählebene wesentlich besser gefallen, als die gegenwärtige. Die damaligen konventionellen Schranken wurden sehr gut dargestellt und wie schwer es doch war, für eine unverheiratete Frau in einer Männerdomäne Fuss zu fassen. Zwar wurde der historischen Figur hier eine Liebesgeschichte angedichtet, die es so nicht gegeben hat, aber dies man durchaus Sinn um den Bogen zur Gegenwart zu spannen. Das gelingt der Autorin ausgesprochen gut, denn zum Ende des Romans werden doch einige Geheimnisse gelüftet.

Die gegenwärtige Liebesgeschichte berührte mich kaum. Es fehlten die Zwischentöne, die Kleinigkeiten. Auch den Epilog empfand ich gemäss der Protagonistenbeschreibung recht unglaubwürdig.

Trotz dieser Schwächen liest sich der Roman recht flüssig und ich fühlte mich - gerade bei den historischen Teilen - gut unterhalten.

Veröffentlicht am 20.10.2023

Was wäre gewesen ohne Mauerfall?

Hashtag #DDR
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Die Idee des Buches hat mir sehr gut gefallen. Was wäre denn passiert, hätte der Mauerfall nie stattgefunden.

Im Roman wird die DDR als ideologisch verbohrtes und wirtschaftlich festgefahrenes Land dargestellt. ...

Die Idee des Buches hat mir sehr gut gefallen. Was wäre denn passiert, hätte der Mauerfall nie stattgefunden.

Im Roman wird die DDR als ideologisch verbohrtes und wirtschaftlich festgefahrenes Land dargestellt. Die Führungsspitze des Staates alt und in in ihren Überzeugungen antiquiert. Auch die Massnahmen, due sich Der Staat bediente, um "fehlgeleitete" Bürger wieder auf den rechten Weg zu bringen, sind weithin bekannt und wurden hier auch eingebracht.

Und es wurde sehr oft und zu meinem Leidwesen auch sehr ausführlich dargestellt, wie pleite die DDR ist, wie grau und trostlos alles ist und wie "hinterher" die Technik ist.

Es formt sich im Verborgenen ein Widerstand, der aber nicht auf der Strasse ausgetragen wird, sondern um Netz. Aber so richtig erschliesst sich dem Leser dieser Widerstand nicht. Denn so richtig etwas gemacht, wird nicht. Doch am Ende des Romans kommt dahingehend etwas Spannung auf, weil sich doch was regt. Allerdings endet genau da das Buch. Wäre es nicht viel spannender gewesen, diesen Faden zu verfolgen als das elendig verwirrte Knäuel bis an diese Stelle...

Ich hatte beim Klappentext etwas ganz anderes erwartet. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass die DDR so extrem zurückgeblieben ist und immernoch in den 80er bzw. 90er Jahren technisch gesehen feststeckt. Da finde ich die Darstellung der DDR bei Brandon Q. Morris wesentlich glaubhafter.


Alles in allem ein Buch was sich zwar flüssig lesen lässt, aber genau da endet, wo die Spannung und die eigentliche Geschichte beginnen könnte.

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