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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2020

Tiefgründig & zeitlos

Die verschwindende Hälfte
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„Die verschwindende Hälfte“ ist nach „Die Mütter“ der zweite Roman der US-amerikanischen Schriftstellerin Brit Bennett.


Stella und Desiree sind Zwillingsschwestern und wurden in Mallard einem kleinen ...

„Die verschwindende Hälfte“ ist nach „Die Mütter“ der zweite Roman der US-amerikanischen Schriftstellerin Brit Bennett.


Stella und Desiree sind Zwillingsschwestern und wurden in Mallard einem kleinen Ort in Louisiana geboren, deren Bevölkerung über die Jahre hinweg immer hellhäutiger wurde. Auch die Schwestern sind fast weiß. So unterschiedlich die beiden auch sind, eines ist jeder von ihnen klar, in Mallard haben sie keine Zukunft. Sie gehen nach New Orleans, wo sich ihre Wege trennen. Während Desiree einen sehr dunkelhäutigen Mann heiratet, beginnt Stella in einem Büro mit Weißen zu arbeiten.


In ihrem Roman greift Brit Bennett ein sehr aktuelles Thema der amerikanischen Geschichte auf. Sie setzt sich dabei gleichermaßen mit der Vergangenheit und mit der Gegenwart des Landes auseinander, hinterfragt gesellschaftliche Normen und Werte. Die Charaktere sind detailliert gezeichnet und wirken authentisch.
Der Schreibstil ist klar und eindringlich, mit ihren Worten kommt die Autorin direkt bei ihren Lesern an.


Fazit: Ein mutiger, intensiver und tiefgründiger Roman der schwierige Themen anspricht und nach dem Lesen noch lange nachhallt.

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Veröffentlicht am 12.09.2020

Liebenswerter Protagonist

Kalmann
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„Kalmann“ ist ein herzerwärmender Roman des Schweizer Journalisten und Schriftstellers Joachim B. Schmidt, der heute auf Island lebt.

Der 33-jährige Kalmann lebt im Nordosten von Island in dem kleinen ...

„Kalmann“ ist ein herzerwärmender Roman des Schweizer Journalisten und Schriftstellers Joachim B. Schmidt, der heute auf Island lebt.

Der 33-jährige Kalmann lebt im Nordosten von Island in dem kleinen Ort Raufarhöfn. Er ist bei seinem Großvater aufgewachsen, der ihm das Jagen, alles Wissenswerte über Gammelhai und auch sonst alles Wichtige für das Leben beigebracht hat. Kalmann sieht sich als Sheriff von Raufarhöfn. Als er eines Tages im Winter eine Blutlache im weißen Schnee entdeckt, möchte er – als selbsternannter Sheriff – den Dingen auf den Grund gehen und beteiligt sich an den Ermittlungen.

Kalmann ist ein liebenswerter Protagonist mit einem schlichten Gemüt weshalb er von den anderen Dorfbewohnern als der Dorftrottel gesehen wird. Seine Gedankengänge sind einfach, teilweise auch naiv, er teilt seine Gedanken und viele tolle Aussagen seines Großvaters so offen und unverblümt, dass man ihn einfach gern haben muss.

Die Landschaft von Island wird sehr bildlich beschrieben. Man merkt, dass der Autor das Land liebt und dort den Touristen die schönsten Orte zeigt. Ich hatte den Schnee, die Wasserfälle und die Einsamkeit direkt vor Augen und auch die Kälte ist direkt bei mir angekommen.

Die Beschreibungen des Jagens, des Erlegens und der Zubereitung des Gammelhais ist nichts für zarte Gemüter, da Schmidt hier nicht an ausführlichen Details spart.

Das Buch liest sich nicht wie ein Krimi, sondern eher wie ein Roman, ein wenig Spannung ist enthalten, aber es lebt mehr von der Atmosphäre Islands und seinem einzigartigem Protagonisten Kalmann.

Mir hat dieses außergewöhnliche und warmherzige Buch sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 12.09.2020

Ein selten erfüllter Wunsch

Nichts
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Das Büchlein mit dem Titel „NICHTS“ ist eine witzige Geschenkidee der Autorin Caroline Stern.

Wie oft erhält man auf die Frage „Was wünscht Du Dir ?“, die Antwort „Nichts!“ ? Nun kann man diesem Wunsch ...

Das Büchlein mit dem Titel „NICHTS“ ist eine witzige Geschenkidee der Autorin Caroline Stern.

Wie oft erhält man auf die Frage „Was wünscht Du Dir ?“, die Antwort „Nichts!“ ? Nun kann man diesem Wunsch endlich nachkommen. Das Buch ist ca. 60 Seiten dick und besteht aus lauter leeren Seiten, die es zu füllen gilt mit eigenen Gedanken, Ideen, Erinnerungen oder auch einer Wunschliste für den Fall, dass einem wieder einmal die Frage „Was wünscht Du Dir ?“ gestellt wird.

Ein super Geschenk, wenn man nichts schenken möchte, aber nicht mit leeren Händen dastehen mag.

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Sprachlich großartig

Still!
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„Still!“ ist ein Roman für junge Leser im Alter zwischen 13 und 16 Jahren von dem Autor Dirk Pope.

Mariellas Eltern haben sich getrennt und sie fühlt sich unverstanden. Unverstanden von ihren Eltern und ...

„Still!“ ist ein Roman für junge Leser im Alter zwischen 13 und 16 Jahren von dem Autor Dirk Pope.

Mariellas Eltern haben sich getrennt und sie fühlt sich unverstanden. Unverstanden von ihren Eltern und auch sonst von ihrer Umwelt. Sie beschließt zu schweigen und spricht mit niemanden mehr. Ihre Eltern sind verzweifelt, die Lehrer in der Schule wissen auch keinen Rat und bei ihren Mitschülern stößt sie auch auf Unverständnis. Mit dem gehörlosen Stan findet Mariella jemanden, der sie so akzeptiert wie sie ist.
Der Schreibstil von Dirk Pope ist klar, angenehm und lässt sich leicht lesen. Mariellas Gedanken bzw. ihre Beobachtungen werden sehr gut und nachvollziehbar beschrieben. Sie ist schon etwas ganz Besonderes und es wimmelt in dem Buch von vielen kleinen tollen Weisheiten.

Die Beziehung und die Kommunikation zwischen ihr und Stan haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Das Verhalten von Mariellas Eltern und das der Lehrer war für mich stellenweise unbegreiflich, aber leider nicht realitätsfremd.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Sprachlich ist es überzeugend und thematisch ist es einfach mal anders und kein 0815-Roman.

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Veröffentlicht am 05.09.2020

Nervenaufreibend

Feuerrache
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Nachdem mich schon die ersten beiden Bände - „Blutblume“ und „Scheintod“ - der Widerstandstrilogie der schwedischen Autorin Louise Boije af Gennäs gefesselt hatten, war ich total gespannt auf das Finale. ...

Nachdem mich schon die ersten beiden Bände - „Blutblume“ und „Scheintod“ - der Widerstandstrilogie der schwedischen Autorin Louise Boije af Gennäs gefesselt hatten, war ich total gespannt auf das Finale.

Mit „Feuerrache“ wurde ich nicht enttäuscht, das Buch ist ebenso spannend und rasant wie seine Vorgänger, aber noch nervenaufreibender. Die Trilogie sollte unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, da es ansonsten schwierig sein könnte die Zusammenhänge in Gänze zu erfassen.
Sara versucht weiterhin herauszufinden wer hinter der Schattenorganisaton steckt, die nicht nur sie, sondern auch ihre Familie und Freunde bedroht. Als auch noch ihre kleine Schwester Lina in deren Fänge gerät, kämpft Sara mit allen Mitteln gegen den unbekannten Gegner.

Sara ist eine äußerst interessante Protagonistin und obwohl die Ereignisse um sie herum verwirrend und undurchsichtig sind, bleiben ihre Gedanken klar und nachvollziehbar.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und leicht zu lesen. Die permanente Bedrohung, in der Sara schwebt, ist spürbar, aber nur schwer zu greifen, so dass man sich kaum traut Luft zu holen und ich das Buch gar nicht weglegen wollte. Die Ereignisse sind erschreckend realistisch und es wird nur zu gut deutlich wie leicht sich die Realität manipulieren lässt.

Mein Fazit: Ein nervenaufreibendes Finale, das nichts für schwache Nerven ist und ich jedem empfehlen kann, der gesellschaftskritische Verschwörungstheorien mag.

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