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Veröffentlicht am 25.10.2020

Ein Meer von Erinnerungen

Der letzte Satz
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Es ist ein Meer von Erinnerungen, in das der Leser zusammen mit dem Protagonisten und österreichischen Komponisten Gustav Mahler ein- und abtaucht. Der Autor nimmt uns mit auf eine Zeitreise in das späte ...

Es ist ein Meer von Erinnerungen, in das der Leser zusammen mit dem Protagonisten und österreichischen Komponisten Gustav Mahler ein- und abtaucht. Der Autor nimmt uns mit auf eine Zeitreise in das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert. Mahlers Leben nimmt in kurzen Episoden Gestalt an. Es reicht, um ein Bild von ihm zu bekommen, von seinem Wirken, von seinem Sein. Und es reicht, um diesen Hauch Melancholie zu spüren, als die letzte Seite des Buches gelesen ist. Der letzte Satz.

Der Leser begleitet den Künstler und Ehemann, Vater und Musiker auf seiner letzten Reise. Robert Seethaler zeichnet ihn als arbeitsamen, aber auch bekümmerten Menschen. Dabei ehrt er ihn mit jedem Wort, das sorgsam gewählt wirkt und sich mit allen anderen zu einem feinen Büchlein zusammenfügt, das zu lesen nicht viel Zeit in Anspruch nimmt, das aber umso tiefer berührt und nachwirkt.

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Ein ungewöhnlicher Blick auf die jüngere Geschichte

American Spy
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"American Spy" erzählt anschaulich einen Teil der außenpolitischen, geheimdienstgestützten Kontrollversuche der USA im ausgehenden Kalten Krieg. Der Autor erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die ...

"American Spy" erzählt anschaulich einen Teil der außenpolitischen, geheimdienstgestützten Kontrollversuche der USA im ausgehenden Kalten Krieg. Der Autor erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die aus einer afroamerikanischen Familie stammt, die sich von Beginn an dem Gesetz und der Strafverfolgung verschrieben hat. Im Andenken an ihre verstorbene Schwester lässt sich die Protagonistin vom Geheimdienst anwerben und wird auf ein afrikanisches Staatsoberhaupt angesetzt, das vermeintlich politische Spannungen auf dem geopolitisch und strategisch wichtigen Kontinent auslösen könnte. Die Protagonistin lernt dabei den Menschen hinter der politischen Fassade kennen und lieben und erkennt leider zu spät, was die wahren Interessen ihrer Auftraggeber sind und dass sie nur benutzt wurde. Tief verletzt und enttäuscht von dem System, dem sie gedient hat, verlässt sie ihre geliebte Aufgabe, um sich und ihre Familie zu schützen. Doch die Schatten der Vergangenheit folgen ihr unerbittlich …

Fazit: Ein wichtiges Buch, das die Rolle der afroamerikanischen Frauen in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts beleuchtet, leider jedoch zu abrupt abbricht, daher nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.10.2020

Ziemlich düster ...

Immernacht
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"Immernacht" hat es ganz schön in sich. Der Titel des Buches ist Programm, denn das Jugendbuch ist sehr düster, schaurig, stellenweise blutig und grausam. Die Protagonisten sind noch so jung und ich bin ...

"Immernacht" hat es ganz schön in sich. Der Titel des Buches ist Programm, denn das Jugendbuch ist sehr düster, schaurig, stellenweise blutig und grausam. Die Protagonisten sind noch so jung und ich bin mir nicht sicher, wie ich die Zielgruppe einschätzen würde. Es ist keine leichte Lektüre, daher ist sie meiner Meinung nach nicht für zu junge Leser geeignet. Über jeder Seite hängt eine bedrückende Atmosphäre und Freude kommt beim Lesen nicht so richtig auf.

Zum Glück ist Lara, die Protagonistin, nicht nur von Gegenspielern umgeben, sondern findet im Laufe der Geschichte Verbündete, die ihr zur Seite stehen. Wirklich anfreunden konnte ich mich aber auch mit ihnen nicht. Es blieb stets eine Distanz zu den Figuren, die es schwer gemacht hat, aus vollem Herzen mit ihnen mitzufiebern.

Der Schreibstil wirkte auf mich ebenso distanziert. Zwar konnte ich mir die Handlung und ihre Umgebung gut und bildhaft vorstellen, aber es fehlte mir eine gewisse Nähe zu der Geschichte und zu den Worten des Autors. Vermutlich war die düstere Atmosphäre für mich zu dicht.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Ein etwas anderes Jugendbuch

Wozu wir fähig sind
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Eine undurchsichtige, angespannte Atmosphäre liegt von Anfang an über der Geschichte. Man spürt als Leser, dass etwas im Busch ist, aber noch ist die Handlung zu sprunghaft, sind die Charaktere, aus deren ...

Eine undurchsichtige, angespannte Atmosphäre liegt von Anfang an über der Geschichte. Man spürt als Leser, dass etwas im Busch ist, aber noch ist die Handlung zu sprunghaft, sind die Charaktere, aus deren Perspektiven in kurzen Wechseln erzählt wird, zu undurchschaubar. Erst nach und nach fügen sich die Puzzleteile zusammen, bis die Handlung immer mehr ein Bild ergibt. Ungefähr ab der Hälfte lässt sich vermuten, in welche Richtung die Geschichte sich entwickeln wird.

"Wozu wir fähig sind" erzählt von Rache, von dem Streben nach Gerechtigkeit, von Schuld und von Vergeltung. Aufgrund der angespannten Atmosphäre entsteht eine gewisse Spannung, wenn nicht sogar Anspannung, aber die Lesestimmung war mir zu negativ, als dass ich wirklich Freude beim Lesen empfunden hätte. Die Charaktere waren mir zu blass, ich konnte keine Beziehung zu ihnen aufbauen. Der Erzählstil der Autorin war flüssig und klar, aber dennoch distanziert.

Mein Fazit: Ein etwas anderes Jugendbuch.

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Veröffentlicht am 12.07.2020

Konnte nicht halten, was die Leseprobe versprach

Lessons from a One-Night-Stand
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Leider konnte "Lessons from a One-Night-Stand" nicht halten, was die Leseprobe versprach. Der Einstieg in das Buch war witzig, locker-leicht und mitreißend. Die Autorin lässt ihre Figuren direkt mit dem ...

Leider konnte "Lessons from a One-Night-Stand" nicht halten, was die Leseprobe versprach. Der Einstieg in das Buch war witzig, locker-leicht und mitreißend. Die Autorin lässt ihre Figuren direkt mit dem Leser kommunizieren, was für eine gewisse Nähe sorgt. Der Stil erschien mir kurzweilig und recht salopp. Das hat Spaß gemacht und ich war gespannt, mehr davon zu lesen.

Vor allem der Witz und die Kuzweil sind für mich im Verlauf des Buches verloren gegangen. Und mitreißen konnte mich die Geschichte leider auch nicht bis zum Ende. Zu oberflächlich war mir der Erzählstil. Dadurch konnte ich keine Beziehung zu den Charakteren aufbauen. Und von denen gibt es in dem Buch einige. Leider blieben sie mir zu blass. Selbst mit den Protagonisten konnte ich mich nicht so recht anfreunden. Die Geschichte bleibt zu allgemein, ich konnte nicht mit den Figuren mitfühlen.

Zudem wurde mir zu oft wiederholt, dass beide Protagonisten nicht lange in der Stadt bleiben werden. Gefühlt in jedem Kapitel wurde diese Info gestreut. Dabei braucht der Leser sie nicht immer wieder zu lesen, er hat es sich doch schon längst gemerkt.

In den erotischen Szenen wird die Autorin recht schnell sehr explizit in ihrer Ausdrucksweise, auch zwischendurch werden immer wieder in Gedanken recht eindeutige Ausdrücke verwendet. Mir erschien das etwas fehl am Platz. Es wollte nicht so recht zum Stil passen.

Daher bleibt es bei drei Sternen. Mehr Bücher von der Autorin werde ich eher nicht lesen.

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