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Veröffentlicht am 11.06.2021

*Sinners of Saint 2.0*

All Saints High - Die Prinzessin
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Inhalt:
Daria ist nicht nur reich und wunderschön, sondern an der All Saints High auch eine der Beliebtesten. Doch statt sich wie eine Prinzessin vorzukommen, wird ihr Leben von Eifersucht auf Silvia zerfressen, ...

Inhalt:
Daria ist nicht nur reich und wunderschön, sondern an der All Saints High auch eine der Beliebtesten. Doch statt sich wie eine Prinzessin vorzukommen, wird ihr Leben von Eifersucht auf Silvia zerfressen, dem Ballett-Liebling ihrer Mutter. Als Daria Silvias Leben zerstört und ihre Mutter Jahre später Silvias Bruder Penn bei sich aufnimmt, wollen die beiden sich hassen. Doch weder Daria noch Penn können sich der gegenseitigen Anziehung entziehen.

Meinung:
„All Saints High – Die Prinzessin“ war das zweite Buch, das ich bisher von L. J. Shen gelesen habe und wie bereits bei „Sinners of Saint – Vicious Love“ hat sie mich hier wieder mit ihrem sehr eigenen Schreibstil für sich gewinnen können. Besonders ihre derbe Wortwahl ist natürlich auffällig, denn besonders die Charaktere beschönigen gar nichts und sind in ihrer Ausdrucksweise sehr gerade heraus.
Aber auch sonst habe ich ziemlich genau das bekommen, was ich mir zuvor vom Buch erhofft hatte: durchgeknallte Figuren mit teilweise fragwürdigen Moralvorstellungen und unfassbar viel Drama. Dabei waren aber nicht nur die beiden Hauptcharaktere so speziell, sondern auch die Nebenfiguren konnten mich reihenweise von sich überzeugen. Ob man nun also Penn vor sich hat, der Daria gleichermaßen hasst wie begehrt, oder seine Schwester Via, bei der man nie genau zu wissen scheint, wie weit man ihr nun trauen kann. Ob man Daria einen Drahtseilakt vollführen sieht, bei dem sie droht zur einen oder anderen Seite zu kippen, oder den ungewöhnlichen Beginn der Beziehung ihrer Eltern betrachtet. Alle Figuren haben ihre Päckchen zu tragen und die sind alles andere als klein. Entsprechend viel Stoff für eine spannungsgeladene Geschichte mit ordentlich Drama bekommt man also geliefert.
Die Konstellation dieser sehr unterschiedlichen Charaktere erschien mir sehr gut gelungen, da mir auch das Zusammenspiel dieser sehr gut gefallen hat. Wie unterschiedliche die einzelnen Figuren teilweise mit jeweils anderen Gegenübern agiert haben, war total spannend zu beobachten und hat das Ganze umso interessanter gemacht.
Besonders der Einstieg in das Buch fand ich toll. Und von dort ausgehend hat sich dies auch ziemlich gut über nahezu die gesamte Geschichte weg gehalten. Denn die Entwicklungen waren meistens eher unvorhersehbar und besonders ein Punkt hat mich sehr überrascht. Dieser wiederum hat einiges an Plottwists und Verstrickungen nach sich gezogen, die sich wunderbar entfalten konnten. Die daraus resultierenden Probleme erschienen mir gut durchdacht und entsprechend entwickelt, aber auch die Lösungen dieser waren immer einleuchtend und halbwegs realistisch.
Lediglich mit dem Ende der Geschichte konnte ich dann nicht ganz so viel anfangen. Zwar war der Schluss an sich ganz schön, meiner Meinung nach harmonierte er allerdings nicht mehr so ganz mit dem gesamten Rest des Buches und allem, was dem vorausgegangen war. Es erschien mir zu rosarot, zu harmonisch für eine sonst recht düstere, derbe Geschichte.
Nichtsdestotrotz hat „Die Prinzessin“ einen tollen Auftakt der „All Saints High“-Reihe geboten und ich freue mich jetzt schon auf die weiteren Bücher um diese verkorksten Figuren.

Lieblingszitat:
Niemand begegnet gern seiner 2.0-Version. Die ist immer geiler und hat schon alle Upgrades.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2021

*Ein großartiger Einstieg um die Clique in Todos Santos*

Vicious Love
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Inhalt:
Emilia versucht mitten in New York sich und ihre Schwester finanziell über Wasser zu halten, als sie ausgerechnet Vicious über den Weg läuft. Dem Mann, der ihr zehn Jahre zuvor das Leben zur Hölle ...

Inhalt:
Emilia versucht mitten in New York sich und ihre Schwester finanziell über Wasser zu halten, als sie ausgerechnet Vicious über den Weg läuft. Dem Mann, der ihr zehn Jahre zuvor das Leben zur Hölle gemacht und aus ihrer Heimat vertrieben hat. Mittlerweile ist er Anwalt und Geschäftsführer eines Milliarden schweren Unternehmens und noch immer hat er sie nicht vergessen. Genauso wenig wie Emilia ihn vergessen konnte.

Meinung:
„Sinners of Saint – Vicious Love“ ist das erste Buch von L. J. Shen, das ich gelesen habe. Bereits im Vorfeld habe ich mehrfach etwas über diese Reihe gehört, daher konnte ich mich bereits darauf einstellen, dass ich hier mit etwas derberer Sprache und entsprechend verkorksten Charakteren zu rechnen hätte. Und genau das habe ich auch bekommen.
Die gesamte Sprache ist grober und von den Charakteren wird weder das, was sie sagen, noch das, was sie denken, in irgendeiner Art und Weise schön geredet. Stattdessen nennen sie die Dinge beim Namen und handeln genauso grob, wie sie reden. Dass die Figuren – Protas wie Nebencharaktere – allesamt einen Schaden haben, war daher dann auch keine große Überraschung mehr.
Besonders Vicious ist ziemlich verkorkst, scheint sich alles erlauben zu können und gibt so gar nichts auf die Meinung anderer. Man kann es nicht schön reden, denn er ist tatsächlich ein A****loch, aber irgendwie passt trotzdem alles ineinander. Auch seine Beziehung zu Emilia ist alles andere als normal oder gesund. Die beiden sind absolut toxisch, aber man muss ihnen zugutehalten, dass sie sich dessen beide bewusst sind. Diese sehr spezielle Bindung zwischen den beiden muss man nicht gut finden, aber auf eine verdrehte Art und Weise kann man sie durchaus verstehen. Besonders in Anbetracht seiner, aber auch ihrer gemeinsamen Vergangenheit ist sein Verhalten ihr gegenüber durchaus nachvollziehbar, auch wenn es dadurch nicht zu entschuldigen ist. Verstehen kann man ihn dennoch.
Emilia erschien mir im Gegensatz zu Vic wie ein absoluter Engel. Sie opfert sich so sehr auf, um ihre Schwester über Wasser halten zu können und auch ihre Eltern sind ihr so wichtig, dass sie alles für sie aufgeben würde. Daher war es umso schöner, ihre persönliche Entwicklung im Verlauf dieses Buches beobachten zu können.
Unterstützt wird diese Entwicklung allerdings auch dadurch, dass hier Szenen aus der Gegenwart und ihrer gemeinsamen Vergangenheit von vor zehn Jahren zu finden sind. Und so wird eine gewisse Spannung aufgebaut, die sich auch weitestgehend über das gesamte Buch halten kann. Allerdings muss ich zugeben, dass mich das große Geheimnis, das angedeutet wurde, für mich dann eher etwas enttäuschend war. Nicht, weil es nicht gut vorbereitet worden wäre, sondern weil die Auflösung dessen mir viel zu banal vorkam, wenn man bedenkt, wie heftig alles andere in diesem Buch daher kommt. Das hat der Spannung für mich einen enormen Dämpfer versetzt, was ich etwas schade fand, aber insgesamt war es dennoch absolut fesselnd.
Das Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven und wer mit expliziter Sprache ein Problem hat, wäre hier wohl gänzlich an der falschen Adresse. Zumal die Charaktere allesamt dermaßen einen Schaden haben, dass man sich dieser sehr verkorksten Art gar nicht entziehen kann. Aber genau das macht für mich dieses Buch auch aus. Alles, was mir in einer anderen Geschichte als zu viel oder überzogen erschienen wäre oder was mich enorm gestört hätte, hat sich hier wunderbar ins Gesamtbild eingefügt. Daher hat es mich auch von der ersten Seite an absolut mitgerissen und ich kann es kaum erwarten, die weiteren Bände um die Hot Holes zu lesen.

Lieblingszitat:
„Wenn du ihr wehtust, töte ich dich.“ Sie zeigte mit dem Finger auf mich, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen.
Ich blieb ungerührt, ließ mich nicht von diesem einen Meter sechzig großen Gnom einschüchtern, der Drohungen auf mich abfeuerte, als wäre er Rambo.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.09.2020

Ganz große Emotionen

Wie die Ruhe vor dem Sturm
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Inhalt:
Eleanor arbeitet als Nanny und staunt nicht schlecht, als sich bei einem Jobangebot herausstellt, dass es um Greysons Kinder geht, die sie hüten soll. Greyson, den sie als Teenager kennengelernt ...

Inhalt:
Eleanor arbeitet als Nanny und staunt nicht schlecht, als sich bei einem Jobangebot herausstellt, dass es um Greysons Kinder geht, die sie hüten soll. Greyson, den sie als Teenager kennengelernt und der ihr durch die schwerste Zeit ihres Lebens geholfen hat. Der extrovertierte Grey, der immer ein Lächeln auf den Lippen hatte. Doch von dem fröhlichen Teenager ist nicht mehr viel übrig, als sie viele Jahre später ihre neue Stelle als Nanny seiner Kinder antritt. Ellie ist jedoch fest entschlossen, den Mann voller Schmerz wieder zum Lächeln zu bringen und ihm aus seinem Schmerz hinauszuhelfen.

Cover:
Das Cover ist mit den Grün- und Blautönen wunderschön gestaltet und fügt sich hervorragend in die für LYX typische Gestaltung ein. Noch besser als die Farbgebung finde ich jedoch das Detail der aufgedruckten Libellen, sodass man ein Stück der Geschichte auch außen am Buch wiederfindet.

Meinung:
Vorweg sei gesagt, dass „Wie die Ruhe vor dem Sturm“ mein erstes Buch von Brittainy C. Cherry war. Allerdings war mir ihr Name durchaus bekannt, da sie laut #bookstagram die Queen der Emotionen zu sein scheint. Entsprechende Erwartungen hatte ich also auch an das Buch. Besonders interessant fand ich, dass sie sich hier mit Trauer bzw. Trauerbewältigung beschäftigt hat, was für sich genommen wirklich kein leichtes Thema ist. Dieses dann noch greifbar zu machen, ohne die Geschichte schwer erscheinen zu lassen, ist ihr jedoch ziemlich gut gelungen.
Zu Beginn trifft man die beiden Protas im Teenager-Alter an und lernt ein wenig ihre Lebensumstände und insbesondere auch ihre Familienverhältnisse kennen. Dieser Part war mir zu Beginn des Buches etwas lang, da darauf auch auf dem Klappentext nicht hingewiesen wurde, doch nachdem ich die Geschichte ausgelesen hatte, erschien es mir nicht nur passend, sondern notwendig. Der Blick auf die gemeinsame Vergangenheit hat mir die Charaktere wesentlich näher gebracht.
Als es dann im zweiten Teil um die Gegenwart ging, war ich sehr gespannt, wie die Autorin ihre Figuren verändert hat. In Hinblick auf Ellie war ich diesbezüglich leider ein wenig enttäuscht, da ich oft das Gefühl hatte, sie sei nicht wirklich älter geworden und hätte sich auch nicht sonderlich weiter entwickelt. Lediglich durch ihren Umgang mit Trauer konnte man ihre Entwicklung erahnen.
Dafür wurde sehr gut deutlich, wie Greysons Verlust ihn verändert hat. Insgesamt war sein Weg durch die Trauer absolut nachvollziehbar und in einem angenehmen Tempo mitzuverfolgen. Es war keineswegs gehetzt, zog sich aber auch nicht. Cherry schafft es in diesem Buch vielschichtig Trauer und deren Bewältigung anhand ganz unterschiedlicher Figuren darzustellen, was beim Lesen noch einmal daran erinnert, dass tatsächlich jeder anders mit dem Tod eines geliebten Menschen umgeht. Sehr gut wird das deutlich, da man nicht nur Ellie und Grey in ihrem Schmerz begleitet, sondern auch seine beiden Töchter Lorelei und Karla. Erstere schließt man quasi von der ersten Seite an, auf der sie auftaucht, ins Herz. Sie ist ein aufgewecktes, offenes Kind. Besonders beeindruckt hat mich jedoch die Darstellung von Karla. Obwohl sie eine Teenagerin ist, wurde sie nicht überzeichnet, sondern sehr authentisch dargestellt, besonders in ihrer Art mit ihrem Schmerz umzugehen.
Cherry wird auf jeden Fall dem Ruf gerecht, der ihr vorauseilt, denn an Emotionen wird hier definitiv nicht gespart. Allerdings ist auch das für mich irgendwann zu einem Problem geworden, denn ab einem gewissen Punkt war es mir zu viel und zu dick aufgetragen. Insgesamt lässt sich das Buch jedoch absolut gut lesen und auch, wenn es teilweise doch recht vorhersehbar war, konnte es mich überzeugen und einmal durchaus zu Tränen rühren. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie ihre Leser*innen daran erinnert die Menschen in seinem Leben zu schätzen und für jeden Tag dankbar zu sein, den man mit diesen verbringen kann.

Lieblingszitat:
„Hast du noch nie in einem Raum voller Menschen gestanden und das Gefühl gehabt, dass kein Einziger irgendetwas über dich weiß?“, fragte er. „Alles, was die Leute über dich sagen, klingt falsch. Alles, was sie über dich wissen, sind Märchen, die sie sich selbst ausgedacht haben, aber keiner kennt dich wirklich. Sie kennen nur eine fiktive Figur, die sie selbst erfunden haben. Das ist Einsamkeit – in einer Welt zu leben, in der niemand dich wirklich kennt.“

Fazit:
4 / 5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.09.2020

Ein grandioses Jugendbuch zur BLM-Thematik

The Hate U Give
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Inhalt:
Starr ist sechzehn und teilt ihr Leben zwischen zwei Welten auf: in dem einen geht sie auf eine Privatschule, auf der sie eine der wenigen Schwarzen ist, in dem anderen lebt sie in einem der ärmeren ...

Inhalt:
Starr ist sechzehn und teilt ihr Leben zwischen zwei Welten auf: in dem einen geht sie auf eine Privatschule, auf der sie eine der wenigen Schwarzen ist, in dem anderen lebt sie in einem der ärmeren Stadtteile. Nach einer Party muss sie mit ansehen, wie ihr langjähriger Freund Khalil von einem Polizisten erschossen wird, weil der in dem Jungen eine Gefahr gesehen hat. Doch Khalil war unbewaffnet. Sein Fall erregt innerhalb kürzester Zeit landesweit Aufmerksamkeit und nun liegt es an Starr für Gerechtigkeit zu kämpfen.

Cover:
Das Cover ist recht schlicht gehalten, sticht durch die metallische Goldfarbe jedoch sehr hervor. Der Fokus liegt auf der Person, die das Schild mit dem Titel des Buches hochhält. Somit wird schon durch die Außengestaltung deutlich, wo der Schwerpunkt der Geschichte liegt.

Meinung:
Anfangs hatte ich mit dem Stil und der sehr umgangssprachlichen Ausdrucksweise der Charaktere meine Probleme, weshalb ich ein wenig gebraucht habe, um in die Geschichte reinzukommen. Nach etwa fünfzig Seiten war ich jedoch drin und konnte mich ziemlich gut mitreißen lassen. Zwar kannte ich den Inhalt zuvor durch die Verfilmung, dennoch fehlte es mir nicht an Spannung. Im Gegenteil, ich habe jeder weiteren Seite entgegengefiebert. Angie Thomas versteht es also durchaus, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten.
Was mich besonders positiv überrascht hat, war Starrs Gefühlswelt. Zu Beginn der Geschichte erschien sie mir etwas hölzern, allerdings bin ich dann doch überraschend schnell mit ihr warm geworden. Ihre Gedanken und Gefühle konnte ich sehr gut nachvollziehen und tatsächlich waren insbesondere ihr Schmerz, die Wut und auch ihre Frustration so roh und offen, dass es mir hin und wieder Tränen in die Augen getrieben hat. Weil ich durch Starrs Worte verstanden habe, was für ganz viele Menschen furchtbarer Alltag ist. Was sie von Kindes Beinen an durchmachen müssen. Weil sie von klein auf eingebläut bekommen haben, dass sie sich 1:1 an die Aufforderungen von Polizisten zu halten haben, um diese nicht zum Gebrauch ihrer Schusswaffe zu provozieren.
Doch auch ihre Zerrissenheit zwischen den beiden Welten, zwischen denen sie täglich wechselt, wird sehr gut deutlich. Schon von Beginn an wird klar, dass sie ganz bewusst darauf achtet, ihr Leben in der Schule und das in ihrer Nachbarschaft klar getrennt zu halten. Dass das nicht immer ganz einfach ist, wird jedoch sehr schnell deutlich.
Doch auch die Nebencharaktere waren wunderbar ausgearbeitet, von Starrs Familie über ihre Freunde bis hin zu den Bekannten. Sehr gut gelungen fand ich beispielsweise Chris und Maya, aber auch die Schilderung von Hailey hat mir absolut gefallen. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin alle möglichen Reaktionen und Seiten bedacht und versucht hat, diese zu verarbeiten, was ihr meiner Meinung nach absolut gelungen ist.
Schlussendlich kann ich wohl sagen, dass ich generell eher selten Young Adult lese, doch dieses Buch ist wirklich für alle jene, die sich mit der Thematik, um die sich auch die „Black Lives Matter“-Bewegung dreht, mehr auseinandersetzen möchten, absolut geeignet. Es regt sehr zum Nachdenken an und offenbart Einblicke, die man sonst eventuell nicht hat.

Lieblingszitat:
“Everybody wants to talk about how Khalil died,” I say. “But this isn’t about how Khalil died. It’s about the fact that he lived. His live mattered. Khalil lived!“ I look at the cops again. “You hear me? Khalil lived!”

Fazit:
4 / 5

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.09.2020

Ein perfekter Abschluss!

Clockwork Princess
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Inhalt:
Tessa Gray könnte eigentlich überglücklich sein – die vergangenen Monate waren ruhig, sie steckt mit dem Kopf in den Hochzeitsvorbereitungen und steht kurz davor James Carstairs zu ehelichen. Doch ...

Inhalt:
Tessa Gray könnte eigentlich überglücklich sein – die vergangenen Monate waren ruhig, sie steckt mit dem Kopf in den Hochzeitsvorbereitungen und steht kurz davor James Carstairs zu ehelichen. Doch es wäre keine wahre Geschichte aus dem Universum der Schattenjäger, wenn das Glück nur von kurzer Dauer wäre und Mortmain nur darauf gewartet hat zum nächsten Schlag auszuholen. Da er unauffindbar war, konnte er in den letzten Monaten seine Armee aus modifizierten Klockwerk-Kreaturen zusammenstellen und das einzige Teil, das ihm noch fehlt, um das Puzzle zu vervollständigen, ist Tessa. Somit stehen sich im Abschluss der Trilogie beide Parteien für eine letzte Schlacht erneut gegenüber.

Cover:
Das Cover passt wieder hervorragend zu denen seiner beiden Vorgänger und vermittelt bereits durch die dunkle Farbgebung die düstere Atmosphäre der Geschichte. Dennoch kann ich mich nicht gänzlich damit anfreunden, da es einfach nicht zu der Covergestaltung der „Chroniken der Unterwelt“ passt, die ja nun im gleichen Universum spielt.

Meinung:
Im Gegensatz zu Band 2 hat man im dritten und somit letzten Band der Trilogie einen recht rasanten, actiongeladenen Einstieg in die Geschichte. So passiert – zumindest gefühlt – bereits in den ersten Kapiteln mehr als im gesamten vorherigen Buch. Dazu tragen natürlich auch einige recht unerwartete Wendungen bei sowie die Veränderungen der Dynamiken zwischen den Charakteren. Loyalitäten werden aufgegeben oder gefestigt, Seiten werden gewechselt und man lernt zunehmend alle Charaktere kennen. Auch jene, denen zuvor ausschließlich Nebenrollen zuteil wurden.
Clare legt ihren Fokus zwar nach wie vor auf das Dreiergespann von Tessa, Will und Jem, doch auch die anderen Institutsbewohner gewinnen hier an Präsenz. So lernen wir die Lightwood-Brüder besser kennen, die in „Clockwork Prince“ in die Geschichte eingeführt wurden und lernen auch von dem Dienstmädchen Sophie die privatere Seite kennen. Zudem ist Wills Schwester Cecily mit ihrer mutigen, selbstbewussten Art nicht mehr wegzudenken, deren Ego dem ihres Bruders durchaus das Wasser reichen kann.
Aber auch Henry und Charlotte sind nicht länger nur in ihrer Funktion als Institutsleitung, sondern erhalten deutlich familiärere Passagen, in denen sie für die Leser*innen wesentlich greifbarer werden.
Besonders gut wurde meiner Meinung nach aber die Beziehung zwischen Tessa und den beiden Parabatai beschrieben. Es wird deutlich, wie tief ihre Liebe zu den beiden jungen Männern greift und wie nahe sich die Schattenjäger tatsächlich stehen. Würde man bei jeder anderen Geschichte auf böses Blut in einer Dreiecksgeschichte warten, so täte man dies hier vergeblich, denn sowohl Will als auch Jem wünschen dem jeweils anderen nur das Beste. Und so viel Schmerz insbesondere seit Ende des zweiten Bandes herrscht und so auch im letzten weitergeht, so hat Cassandra Clare es geschafft, ein wirklich perfektes Ende für die drei zu finden.
Das Geheimnis über Tessas Herkunft wird ebenfalls in diesem Band gelöst und ist teils etwas verworren, jedoch ist man dies schon von Jace Herondales Familiengeschichte gewohnt, wenn man „The Mortal Instruments“ gelesen hat. Nachvollziehbar und überrascht war es allerdings. Da ich bereits „City of Heavenly Fire“ verschlungen habe, konnten mich so manche Plot Twists nicht überraschen, was dem Ganzen aber keinen Abbruch getan hat. Die Autorin hat hier wirklich einen gelungenen Abschluss für eine ganz wundervolle Reihe geschaffen. Lediglich für die doch sehr langen Kapitel und ein recht lang gezogenes Ende über die letzten hundert Seiten gibt es einen kleinen Abzug. An sich ist die gesamte Reihe aber eine absolute Leseempfehlung meinerseits.

Lieblingszitat:
„Manchmal ist das die einzige Möglichkeit zu gewinnen“, hatte Will erwidert. „Einfach alles niederbrennen.“

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