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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2020

Nachts im Nobelhotel

Das Handtuch können Sie mitnehmen, aber der Fernseher bleibt hier!
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Stil, Zuvorkommenheit, Kreativität - das sind die Voraussetzungen für die Tätigkeit eines Nachtportiers in gehobenen Hotels. Und: DISKRETION! Nun, letztere lässt Chris Hartmann in seinem Buch so herrlich ...

Stil, Zuvorkommenheit, Kreativität - das sind die Voraussetzungen für die Tätigkeit eines Nachtportiers in gehobenen Hotels. Und: DISKRETION! Nun, letztere lässt Chris Hartmann in seinem Buch so herrlich vermissen. Langweilig ist sein Dienst ganz und gar nicht. Von Handtuchklauern hat man schon gehört, auch von ausufernden Parties. Brände kommen vor, nachlässiges Personal findet sich überall. Aber auch rachsüchtige Oligarchen, die Schlägertypen ordern wollen? Unbekleidete Amtspersonen? Ein Sauerkrautvirus?
Wo trifft man auf vermeintliche Hochstapler, die sich als ganz Anderes entpuppen oder muss Hochzeitstorten umarmen?
All das wird im Plauderton verraten, amüsant geschildert. Wie der Autor die jeweiligen Situationen handelt, ist interessant, nötigt Respekt ab. Von wegen, die Arbeit ist langweilig und besteht aus Kaffee trinken ( zumal man den nicht verträgt) und Wachbleib - Problemen.
Gut zu lesen, ein Einblick in eine unterhaltsame Szenerie aus dem Hause Droemer Knaur.

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Böse Geister, sprechende Kater, wehrhafte Prinzessinnen

Ministry of Souls – Das Schattentor
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Es gibt da dieses geheime Ministerium. Seine Mitarbeiter sorgen im London des Jahres 1850 dafür, dass die Seelen Verstorbener in die ihnen zugedachte Welt gelangen. Auch Azubi Jack versucht das. Sein Ziel: ...

Es gibt da dieses geheime Ministerium. Seine Mitarbeiter sorgen im London des Jahres 1850 dafür, dass die Seelen Verstorbener in die ihnen zugedachte Welt gelangen. Auch Azubi Jack versucht das. Sein Ziel: vollwertiger Soulman in Festanstellung zu werden. Zufällig ist er als erster am Buckingham Palast, als auf eine Gesandtschaft ein Anschlag verübt wurde und acht Seelen hinüberbegleitet werden sollen. Nur: eine Person ist noch nicht ganz tot. Damit fangen die Komplikationen an.
Akram El-Bahay beschreibt eine phantastische Welt,
in der von einem Ifriten und der drohenden Zerstörung der Zwischenwelt die Rede ist, in der ein sprechender Kater zaubert und ein Schattentor geöffnet werden soll, in der Minister nicht die Guten sind ( wenig überraschend) und vieles mehr. Märchenhaft, spannend und geheimnisvoll gestaltet er seine Geschichte, die gleichzeitig die Eroberungssucht und den Vorherrschaftsanspruch der englischen Krone infrage stellt. Jack, Oz, sogar Agathe beeindrucken, auch Naima ist eine sympathische Person. Erstaunlich, wozu Katzen nützlich sein können.
Unterhaltsame Fantasy aus dem Lübbe Verlag.

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Zwei Tote in Bunburry

Bunburry - Schlechter Geschmack ist tödlich & Tod eines Charmeurs
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Beschaulich geht es zu in Bunburry in den Cotswolds, ruhig und idyllisch. Im Pub gibt es anständiges Essen, die Leute kennen sich untereinander, meist sogar ein bisschen zu gut. Wen wundert es, dass Alfie, ...

Beschaulich geht es zu in Bunburry in den Cotswolds, ruhig und idyllisch. Im Pub gibt es anständiges Essen, die Leute kennen sich untereinander, meist sogar ein bisschen zu gut. Wen wundert es, dass Alfie, der nach einem Schicksalsschlag eigentlich nur Ruhe und Erholung sucht, von jedem beobachtet und in alles einbezogen wird? Marge und Liz, resolute, dem Gin nicht abgeneigte ältere Damen, vereinnahmen ihn als Helfer bei der Aufklärung eines seltsamen Todesfalls. Offensichtlich darf er bei der Angelegenheit nicht mitreden, aber mitermitteln, und er gibt sein Bestes.
Auch die zweite Geschichte: „Tod eines Charmeurs“, kommt unaufgeregt daher, obwohl es wieder einen zu klärenden Kriminalfall gibt. Ein sehr schöner und charmanter Mann wird tot aufgefunden. War es ein eifersüchtiger Ehemann? Warum sind Sasha und Sebastian verschwunden? Möglicherweise eine enttäuschte Dorfbewohnerin? Oder „nur“ ein Unfall?
Gemütlich zu lesen, unterhaltsam von Helena Marchmont geschrieben.
Aus dem Englischen von Sabine Schilasky
Verlegt von »be« – Das eBook-Imprint der Bastei Lübbe AG

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Veröffentlicht am 15.09.2020

Nur ein kranker Vogel?

Der vierte Spatz
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Es könnte eine spannende Dystopie sein, aber dafür ist dieser schockierende Thriller zu nah an der Wirklichkeit. Vor einem Jahr noch hätte Niemand geglaubt, dass ein Virus die gesamte Bevölkerung dazu ...

Es könnte eine spannende Dystopie sein, aber dafür ist dieser schockierende Thriller zu nah an der Wirklichkeit. Vor einem Jahr noch hätte Niemand geglaubt, dass ein Virus die gesamte Bevölkerung dazu zwingt, Masken zu tragen, strenge Kontaktverbote zu beachten, die Wirtschaft ernsthaft beeinträchtigt.
Jan Zweyer beschreibt hier ein gar nicht so unvorstellbares Horrorszenario nach dem Entkommen eines verseuchten Versuchtieres aus einem Genforschungslabor.
Vogelsterben, Nutzinsektentod, Vermehrung von Schädlingen, Pestizidvergiftungen, Luftverschmutzung, Nahrungsmittel- und Trinkwasserknappheit sind die Folgen von Profitgier, Machtstreben und Skrupellosigkeit. Glaubhafte wissenschaftliche Hintergründe und akribisch recherchierte Zahlen werden (für mich ein wenig zu faktenlastig) aufgezeigt, Zusammenhänge, über die man noch gar nicht nachgedacht hat, verdeutlicht. Wer sind die Schuldigen? Wahrhaft angsteinflößend und erschreckend.
Verlegt by Lago, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH.

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Veröffentlicht am 11.09.2020

Jigsaw Man der Zweite

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
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Was für ein Perverser verstreut Körperteile über Südlondon? Es werden innerhalb von zwei Tagen zwei Leichen gefunden, bald darauf eine dritte. Sie wurden so platziert, wie Jahre zuvor die Opfer des Jigsaw ...

Was für ein Perverser verstreut Körperteile über Südlondon? Es werden innerhalb von zwei Tagen zwei Leichen gefunden, bald darauf eine dritte. Sie wurden so platziert, wie Jahre zuvor die Opfer des Jigsaw Mörders, aber der kann es nicht sein, der sitzt im Hochsicherheitstrakt eines Gefängnisses. DI Anjelica Henley soll den Mörder fassen, ihr zur Seite „Azubi“ Salim Ramouter. Mein Lieblingscharakter, engagiert, kreativ, ausdauernd. Henley ist zwar ebenfalls sehr engagiert, konnte auch schon viele Erfolge verbuchen, ist mir aber unsympathisch. Im privaten Bereich gibt es so einiges zu klären.
Die Kommissare des Dezernates für Serienmorde suchen fieberhaft nach Zusammenhängen, besuchen auch den Jigsaw Mörder im Gefängnis, bekommen ausser Beleidigungen aber nichts Verwertbares. Der selbst ist not amused über seinen stümperhaften Nachahmer.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, die Ermittler finden endlich Zusammenhänge, erste Spuren. Aber Schludereien und Fehler in den eigenen Reihen erschweren die Arbeit, Rückschläge passieren.
Einigermaßen spannend im Verlauf, kommt es am Ende zu einer äußerst brisanten Situation. Ende des Jigsaw Mörders?
Nadine Matheson liefert solide Krimiarbeit, die von Lübbe verlegt wurde.

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