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Veröffentlicht am 17.09.2020

Äusserst unterhaltsam

Regenwaldgeflüster
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Ein Jahr lang wird Viktoria einen Austausch in Argentinien machen. Sie wird neue Leute kennenlernen, Spanisch lernen und vor allem ihre Mitschüler ein ganzes Jahr lang nicht sehen müssen. Was für ein Traum!
Doch ...

Ein Jahr lang wird Viktoria einen Austausch in Argentinien machen. Sie wird neue Leute kennenlernen, Spanisch lernen und vor allem ihre Mitschüler ein ganzes Jahr lang nicht sehen müssen. Was für ein Traum!
Doch sie kommt nie in Argentinien an. Das Flugzeug stürzt ab und als eine der einzigen Überlebenden sitzt sie im Dschungel fest. Der Kampf ums Überleben beginnt. Zusammen mit Drew Evenson, einem bekannten Sänger und Viktorias heimlicher Crush, und einer zickigen Mitschülerin, einer dieser, die sie gerne für ein Jahr lang nicht gesehen hätte, macht sie sich auf die Suche nach einem Ausweg aus dem Regenwald heraus. Doch das ist gar nicht so einfach, denn sie haben kaum Nahrung, im Dschungel lauern gefährliche Tiere und zu allem Überfluss spielen Vickys Gefühle in Anwesenheit des Sängers absolut verrückt.

Die Geschichte war witzig und unfassbar unterhaltsam. Ich habe sie geradezu durchgesuchtet. Der Schreibstil war leicht und die brutaleren Stellen wurden durch die vielen witzigen Details ausgeglichen.
Viktoria war mir ganz am Anfang noch nicht so wirklich sympathisch. Doch seit sie Lena im Flugzeug eine geklatscht hatte, mochte ich sie lieber. Das hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber ich hatte so eine Wut auf diese fiese Mädchengruppe entwickelt, dass mich das richtig happy gemacht hat. War ja auch sowas von verdient. Von da an mochte ich Viktoria immer lieber. Vor allem im Dschungel, als sie mehr und mehr ihre Hemmungen abgelegt hat.
Drew hingegen mochte ich vom Beginn. Es gab zwar Stellen zwischendurch, bei denen er mich echt wütend gemacht hat, aber es stellte sich ja dann als Missverständnis heraus. Natürlich.
Die Beiden waren echt süss zusammen. Am besten hat mir die Szene gefallen, als sie sich unter den Lianen abgeduscht hatten und die anfangs so zurückhaltende Viktoria sich einfach, ohne zu zögern, bis auf die Unterwasche ausgezogen hat. Die Situation aus beiden Sichten zu lesen war wirklich unterhaltsam gewesen. Auch süss fand ich die Tatsache, dass sie sich im Dschungel tatsächlich kein einziges Mal geküsst haben. Ich hätte nie gedacht, dass sie das durchhalten würden.
Krass fand ich die Sache mit Lena. Schon von Anfang an habe ich einen richtigen Hass auf sie entwickelt, so schamlos und gemein, wie sie mit Viktoria umgesprungen war. Das war ja wohl das Allerletzte.
ACHTUNG SPOILER!!
Auch im Dschungel hat sie ein paar ziemlich dreiste Aktionen durchgezogen, was sie, ironischerweise, auch das Leben gekostet hat. Und da kommen wir zum Punkt, der mich wirklich überrascht hat. Nie hätte ich gedacht, dass Lena stirbt. Sie wirkte wie ein Drache, der gar nicht dazu fähig war zu sterben. Kaum war sie weg habe ich sie auf eine komische Art vermisst.
Dass sie aus dem Dschungel herauskommen würden, war ja klar gewesen. Das mit den drei Monaten Funkstille zwischen Drew und Vicky fand ich an sich nicht keine schlechte Idee, doch auf mich wirkte es etwas unrealistisch. Mit den heutigen Möglichkeiten hätte Drew sie auf jeden Fall erreichen können, wenn er unbedingt gewollt hätte. Ohnehin gab es einige Stellen, die auf mich etwas an den Haaren herbeigezogen wirkten. Vicky erholte sich ungewöhnlich schnell von der Verletzung und dem Fieber und sie hatten Angst, Wasser aus den Lianen zu trinken, aber beim Fluss hatten sie keinerlei Bedenken. Doch das ist Meckern auf hohem Niveau, denn der Rest hat mir supergut gefallen.
Das Happy End war da natürlich noch das Krönchen obendrauf.
Ich glaube ja nicht, dass noch ein zweiter Teil geplant ist, aber mich würde es definitiv Wunder nehmen, wie es mit den Beiden weitergeht. Mit Drews Job hätten sie bestimmt ein paar Hürden zu überwinden und ich bin mir auch nicht sicher, ob Viktorias Eltern wirklich einverstanden mit den Beiden sind, sie haben ihr ja nie etwas von seinen Anrufen erzählt. Da gäbe es bestimmt auch noch was zu erzählen…

Fazit: Auf mich wirkte die Geschichte sehr unterhaltsam, der Schreibstil war äusserst angenehm und die Charaktere schloss ich bald in mein Herz. Nur leider fand ich die eine oder andere Szene etwas unrealistisch, sonst hätte den 5 Sternen nichts im Wege gestanden.

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Veröffentlicht am 21.08.2020

Absolut Magisch

Spiegelfluch & Eulenzauber
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Als Lisbeth als dritte Gemahlin eines Grafs auf die Burg Wolkenstein kommt, ist es ganz anders als erhofft. Sie wird nicht akzeptiert, sie bekommt keine wichtigen Aufgaben übertragen und bald realisiert ...

Als Lisbeth als dritte Gemahlin eines Grafs auf die Burg Wolkenstein kommt, ist es ganz anders als erhofft. Sie wird nicht akzeptiert, sie bekommt keine wichtigen Aufgaben übertragen und bald realisiert sie, dass sie nichts Weiteres als eine wandelnde Gebärmaschine ist. Als dann dieses verlockende Flüstern einsetzt, das ihre tiefsten Wünsche und Träume kennt und ihr ein herrliches Leben verspricht, gerät Lisbeth immer weiter hinein in einen Strudel aus Versuchung und dunkler Magie.

Zur selben Zeit macht sich Anthea mit einem (mehr oder weniger) sprechenden Wolf an der Seite auf den Weg den Ursprung dieser dunklen Magie, ein Spiegel aus dunklem Glas, zu finden. Denn dieser hat seit Jahren immer mehr Frauenleben gefordert, nicht zuletzt das einer guten Freundin.
Doch der Preis, den Spiegel zu finden, ist hoch und der Weg dorthin voller Gefahren…

Sowohl der Schreibstil als auch die Geschichte waren wunderschön und geheimnisvoll. Spannend war auch die Zeit, in der die Geschichte spielte. So verband sich Fantasy und Geschichte.
Anthea mochte ich von Anfang an. Sie war sehr bestimmt und riskierte alles, um ihren Freunden zu helfen. Ihre Beziehung zu Matej (dem Wolf) war dabei etwas ganz Spezielles. Es war eine Mischung aus Vater-und-Tochter- und Bruder-und-Schwester-Beziehung.
Als dann noch die junge Hexe/Gestaltwandlerin Lelia auf der Bildfläche erschien, ahnte ich gleich, dass die drei ein super Trio abgeben würden.
ACHTUNG SPOILER!
Auch hoffte ich von dem Moment, in dem sie Lelia kennenlernten, dass zwischen ihr und Anthea mehr sein würde als nur Freundschaft und war dementsprechend überglücklich, dass das dann auch der Fall war. Da ich bisher nur Fantasybücher mit heterosexuellen Paaren gelesen habe, war das eine sehr schöne Abwechslung, zumal die Beiden einfach supersüss zusammen waren.

Lisbeth mochte ich ebenfalls, zumindest am Anfang. Dann wurden ihre Gefühle immer mehr von denen des Spiegels überschattet und ich habe verzweifelt versucht, sie durch Telepathie zu erreichen und auf den richtigen Weg zurückzubringen.
Ich fand es auf jeden Fall sehr wichtig, dass wir auch die Geschichte aus Lisbeths Augen betrachten konnten, da wir anders für sie kein bisschen Sympathie übrig gehabt hätten. Und das wäre wirklich falsch gewesen, denn Lisbeth war eine interessante, vor allem aber auch sympathische Persönlichkeit. Zudem hat sie auch versucht gegen den Fluch anzukämpfen (auch das hätten wir sonst nicht mitbekommen und es war doch recht wichtig zu sehen, wie viel Macht der Spiegeldämon doch besass). Man verstand ihre Hintergründe und konnte ihre Entscheidung viel besser nachvollziehen.

Die ganze Geschichte hat mir einfach super gefallen. Meine einzige kleine Kritik ist, dass ich sie teilweise etwas zu vorhersehbar fand. Aber natürlich nur teilweise. Es hat trotzdem Stellen gegeben, da war ich sehr überrascht und schockiert, dass das gerade wirklich geschehen war.

Das Ende hat mir ganz besonders gefallen. Es war die perfekte Mischung aus erleichtert, abgeschlossen und trotzdem offen. Zudem wurde es nicht lange herausgezögert. Nachdem ich das Buch beendet hatte fühlte ich einfach diese herrliche Freiheit und auch Befriedigung. Man konnte aufatmen und die Spannung, die sich während der Geschichte immer mehr angestaut hatte, fiel von einem ab.

Fazit: Die Geschichte war wunderschön und spannend und vor allem die Liebesgeschichte dahinter war für mich ein absolutes Highlight. Ich wurde von Anfang an gepackt und bis zum Ende hin nicht mehr losgelassen.

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Veröffentlicht am 05.08.2020

Voller Humor und süssem Gebäck

Mein zauberhaftes Café
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Alexandra ist Steuerberaterin und lebt in einer modernen Wohnung zusammen mit ihrem Freund Lars in Hamburg. Sie ist ziemlich zufrieden mit ihrem Leben. Bis ihr der Job gekündigt wird und sie Lars in flagranti ...

Alexandra ist Steuerberaterin und lebt in einer modernen Wohnung zusammen mit ihrem Freund Lars in Hamburg. Sie ist ziemlich zufrieden mit ihrem Leben. Bis ihr der Job gekündigt wird und sie Lars in flagranti erwischt. Auf einmal weiss sie nicht mehr, was tun. Hals über Kopf zieht sie aufs Land und nimmt sich dem alten Café ihrer verstorbenen Tante an, das sie geerbt hat. Dabei kann sie noch nicht einmal backen!
Mithilfe eines netten Geschwisterpaars und dem Geist ihrer Tante versucht sie das Café wieder auf die Füsse zu stellen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn jemand will partout nicht, dass ihr Geschäft läuft und schreckt noch nicht einmal vor Sabotage zurück.

Als ich mit dem Lesen begann, war ich fest davon überzeugt, dass dies ein 5-Sterne Buch werden würde. Der Schreibstil ist lebendig, witzig und leicht und fluffig wie Omas Blaubeerkuchen nach Geheimrezept. Beim Weiterlesen hat es mich dann leider nicht mehr zu hundert Prozent überzeugt.
Die Kapitel waren für meinen Geschmack zu lang und ich hätte gern ein wenig mehr zur Liebesgeschichte zwischen Tom und Alexandra gelesen. Ausserdem (ACHTUNG SPOILER!) fand ich es etwas nervtötend, dass einem von Anfang an klar war, dass Beatrix das Land will und deshalb die Bäckerei sabotierte. Da war es überhaupt keine Überraschung mehr und Alexandras Naivität diesbezüglich fand ich zum Haare raufen.
Jedoch hat mir der ganze Rest super gefallen. Dass sich noch ein wenig Übernatürliches reingeschlichen hat, passte doch ganz gut zum Buch und verlieh ihm dieses besondere Etwas, das es zu mehr als einem normalen eigener-Laden-Wohlfühlroman machte.
Auch gut hat mir die Verwandlung von der langweiligen, gefühlslos wirkenden und etwas steifen Alexandra zur temperamentvollen, offenen und direkten Lexi. Es gibt viele Bücher, in denen eine Person sich verändern sollte, oft klappt das aber eher weniger gut. Doch hier war es echt verblüffend. Von Seite zu Seite mochte ich Lexi lieber.
Tom hingegen war nicht so mein Typ. Erst war er ganz nett, aber er hat immer seine Schwester bevormundet, dabei ist die selbst schon 28, und hat Lexi auch sofort für verrückt erklärt, als sie ihm das mit dem Geist erzählt hat. Er hat sich sofort von ihr abgewendet und ihr nicht einmal zuhören wollen. Ich denke, wenn man der Liebesgeschichte etwas mehr Beachtung geschenkt hätte, wäre mir Tom vielleicht sympathischer gewesen.
Dafür mochte ich Effie und Calie unheimlich gerne. Sie waren beide eher spezielle und ziemlich starke Persönlichkeiten, doch das wurde gut rübergebracht. Speziell gut gefallen hat mir, wie Calie sich für das was sie glaubt eingesetzt hat, zum Beispiel die Tierrechte.
NOCHMALS SPOILER!
Auch das Ende fand ich gut. Alles wurde geklärt, auch wenn sich Lexis Eltern leider als komplette Arschlöcher herausgestellt haben. Für die Mutter hatte ich wenigstens noch ein wenig Hoffnung.
Dass Effie gehen musste, war eigentlich klar. Aber immerhin konnte sie im Gewissen gehen, dass das Café in guten Händen liegt. Und wer weiss, vielleicht hat sie ja wirklich John Lennon im Jenseits getroffen und ihn mit magischem Gebäck verzaubert😉

Hier habe ich noch zwei Zitate, die mir besonders gut gefallen haben:

«Na toll. Von allen Gespenstern dieser Welt muss meines ein Kuppel-Geist sein.» (da musste ich laut auflachen)

«Natürlich glaube ich an Geister, ich lebe zufällig mit einem zusammen.»

Fazit: Ich fand die Geschichte witzig und herzerwärmend und hatte nicht nur einmal das Bedürfnis nach frischen Backwaren.

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Überraschend

Finding Cinderella
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Das Spin-Off zur «Hope-Reihe» dreht sich um Holders besten Freund Daniel.
Daniel hat noch nie richtige Gefühle für ein Mädchen empfunden, geschweige denn sich verliebt. Doch das ändert sich als er auf ...

Das Spin-Off zur «Hope-Reihe» dreht sich um Holders besten Freund Daniel.
Daniel hat noch nie richtige Gefühle für ein Mädchen empfunden, geschweige denn sich verliebt. Doch das ändert sich als er auf Cinderella trifft. Er kennt weder ihren richtigen Namen, noch weiss er, wie sie aussieht, aber sie hat eindeutig eine starke Anziehungskraft. Bereits nach ihrem zweiten Treffen verliert er Cinderella wieder aus den Augen.
Er ist fest davon überzeugt, dass die wahre Liebe wohl doch nur ein Märchen ist. Bis er Skys Freundin Six begegnet.

Ich fand die Geschichte wirklich gut und war deshalb fast ein wenig enttäuscht darüber, dass sie nur so kurz ist. Es ging alles so schnell, dabei hätte man sich ruhig noch etwas Zeit lassen können.
Daniel mochte ich schon in «Looking for Hope». Er hat seine ganz eigene Art und ist direkt und humorvoll. Dass er für jeden immer einen Spitznamen parat hat, hat mich mehrmals zum Lachen gebracht. Das Witzigste aber ist, dass seine Familie genauso direkt und humorvoll ist, wie er selbst. Die nehmen kein Blatt vor den Mund. Ich mochte sie trotzdem, oder gerade deswegen.
Auch Six mochte ich von Anfang an. Ich glaube, die Geschichte ist schon nur deshalb so kurz, weil man Six und Daniel schon aus den vorherigen Büchern kennt und beide sympathisch rüberkommen. Da wäre es komisch gewesen, einen der beiden plötzlich als Idioten dastehen zu lassen, nur wegen eines Missverständnisses. Ich hätte mich vermutlich auch nicht entscheiden können, auf wessen Seite ich wäre.
ACHTUNG SPOILER!!
Dass Six Cinderella war, kam jedoch nicht sehr überraschend. Es war ja eigentlich von Anfang an klar.
Das Baby jedoch hat mich überrascht.
Daniels Reaktion verstehe ich gut, aber auch Six Verhalten. Am Ende war ich froh, dass alles gut ausging und alle sich gegenseitig ihre Geheimnisse erzählen konnten. Denn diese hätten bei einer Freundschaft schon sehr im Weg gestanden.
Der Schreibstil war wieder einmal einwandfrei. Lustig, Leidenschaftlich, Traurig und vor allem flüssig.

Fazit: Für Fans der «Hope-Reihe» sehr zu empfehlen. Es war schön noch etwas über die anderen Charaktere zu hören und hat einen noch Einmal richtig gepackt.

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Fesselnd und Mitreissend! Ich habe mich gefühlt, als wäre ich selber dort.

Ich will dein Leben
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Seit dem Tod ihres Vaters besucht und beobachtet Tamsyn das weisse Haus auf den Klippen. Es ist der einzige Ort, an dem sie diese Verbundenheit zu ihm spürt. Dabei fasziniert sie nicht nur das Haus, sondern ...

Seit dem Tod ihres Vaters besucht und beobachtet Tamsyn das weisse Haus auf den Klippen. Es ist der einzige Ort, an dem sie diese Verbundenheit zu ihm spürt. Dabei fasziniert sie nicht nur das Haus, sondern vor allem auch dessen Bewohner. Die Davenports scheinen die perfekte Familie zu sein. Sie sind reich, haben ein wunderschönes Haus, sind schön und vor allem lebendig. Kein toter Vater, der wie ein grosser, dunkler Schatten über den Schicksalen der Familie schwebt. Genau dieses Leben wünscht sich Tamsyn.
Als sie Edie, die Tochter der Davenports, näher kennenlernt und somit ständigen Zutritt zum weissen Haus und den Davenports hat, scheint ein Traum in Erfüllung zu gehen. Doch offenbar sind die Davenports gar nicht die glückliche Familie als die sie sich ausgeben.
Aber das merkt Tamsyn kaum, denn ihre Bewunderung für diese Familie wird schnell zur Obsession und die dunkle Seite des Erfolgs und Reichtums will Tamsyn gar nicht sehen.
Die Geschichte spielt zwar im Jahre 1986, wird aber immer wieder von Kapiteln, die in der heutigen Zeit spielen unterbrochen.

Das Buch ist fesselnd und ich habe mich gefühlt, als befände ich mich selbst in der Geschichte. Es ist zwar nicht voller Spannung (es ist ja auch ein Roman und kein Thriller), doch dafür vermittelt der Schreibstil eine melancholische Stimmung, die traurig und realistisch zugleich ist und einen somit in ihren Bann zieht.
Zudem fand ich die Zeitsprünge sowohl gut eingefädelt, als auch sehr irreführend. Das hat die Autorin genau richtig eingefädelt. Anfangs verstand ich beim «heute»-Teil nur Bahnhof, aber nach einer Weile glaubte ich zumindest zu wissen, was passierte. Dass sich meine Vermutung am Ende als falsch herausgestellt hat und es doch ganz anders war, hat die Geschichte nur noch besser gemacht.

Tamsyn ist zwar sechzehn, besitzt aber eine kindliche Naivität, die einen vermuten lässt, dass ihr Verstand irgendwo nach dem Tod ihres Vaters einfach stehen geblieben war. Dieser hat die ganze Familie stark getroffen und war eigentlich der Ausschlaggeber für die ganze Geschichte.
Während des Lesens habe ich mich mehrere Male gefragt, wie alles verlaufen wäre, wenn Rob nicht gestorben wäre. Ich hätte mir für diese zerbrochene Familie ein normales Leben so sehr gewünscht.
Die Davenports scheinen dagegen vielleicht ein perfektes Leben zu haben, denn sowohl Geld als auch der Vater sind vorhanden, doch auch diese Familie ist alles andere als perfekt. Nur Tamsyn will das nicht einsehen. Ich finde es krass, wie sie Edie (die Tochter der Davenports) dafür verurteilt, sich über ihr Leben aufzuregen, nur weil es auf Tamsyn so perfekt wirkt.
Jeder hat eine eigene Toleranzgrenze und nur, weil die Probleme des anderen für einen selbst nicht so schlimm wirken, heisst das nicht, der andere darf deshalb nicht die Traurigkeit oder Wut darüber fühlen, die er fühlt. Das finde ich eine wichtige Message, die das Buch übermittelt.
Ich fand es erstaunlich, dass Edie es so lange durchgehalten hat, Tamsyns Freundin zu sein, denn diese wurde schnell ziemlich aufdringlich. Je näher man dem Ende kam, desto stärker hat man das bemerkt. Und vor allem auch Edies Unmut darüber. Trotzdem hat Tamsyn mir total leidgetan, vor allem nachdem Eleonor so fies mit ihr umgesprungen ist.
ACHTUNG SPOILER!!
Das Ende fand ich dann ziemlich speziell. Es ging alles so schnell und dass Max und Tamsyn zusammen wohnen werden ist irgendwie komisch. Tamsyn hat zwar ihr Ziel erreicht, sie lebt im weissen Haus. Doch um welchen Preis? Ich bezweifle, dass ihr Vater stolz auf sie gewesen wäre. Er hätte es sicher bereut, Tamsyn so ein Floh in die Ohren zu setzten.
Dass Edie und Jago beide ziemlich glücklich sein werden, fand ich sehr schön. Und dass sie ihr Glück getrennt gefunden haben, wirkt doch ziemlich realistisch. Nur für Angie tat es mir echt leid, dass sie allein endete. Sie war mein Lieblingscharakter und ich finde, sie hätte es ebenfalls verdient, glücklich zu sein.

Fazit: Das Buch ist wirklich gelungen. Man wird in die genau richtige Stimmung versetzt und kann irgendwie nicht mehr loslassen bis man weiss, was am Ende passiert. Ein sehr interessantes und mal etwas anderes Leseerlebnis.

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