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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2020

ausgefallene Rachemorde

Rache, auf ewig (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 3)
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Im 3. Teil mit dem Ermittlerteam Jan Grall und Rabea Wyler hat sich Lars Schütz besondere Mordfälle ausgedacht.

Im Norden von Deutschland wird die Leiche eines international bekannten und schwerreichen ...

Im 3. Teil mit dem Ermittlerteam Jan Grall und Rabea Wyler hat sich Lars Schütz besondere Mordfälle ausgedacht.

Im Norden von Deutschland wird die Leiche eines international bekannten und schwerreichen Managers entdeckt. Er wurde von wachsendem Bambus richtiggehend aufgespiesst. Anita Ichigawa, Hauptkommissarin vom BKA Wiesbaden übernimmt den Fall. Anita ist eine gute Bekannte speziell von Jan, als diese kurze Zeit ebenfalls verschwindet. Ihr Patner Kolja Wiebusch übernimmt die Ermittlungen. Gleichzeitig bittet er die beiden Profiler Grall und Wyler um Unterstützung. Eine richtiggehend blutige Schnitzeljagd beginnt, den der oder die Mörder sind noch nicht fertig mit ihrer Rache. Die ersten Spuren führen zu Umweltschützer, doch haben diese wirklich etwas damit zu tun?

Ich habe bereits die beiden Vorgänger Bücher gelesen. Um so überraschter war ich, wie blutig und brutal dieser Teil daherkommt. Die einzelnen Morde wurden sehr bildhaft beschrieben, dass auch mir manchmal fast zu viel wurde. Der fesselnde und spannend Schreibstil unterstütz das Ganze kräftig und hält durch, bis zum grossen Finale. Lange war mir nicht klar, wer sich hinter diesem Rachefeldzug versteckt. Jan Grall ist aber nicht nur eine Durchschnittsprofiler, mit seiner Sensibilität kommt er der Wahrheit immer näher. In wechselnden Abschnitten versteht es Schütz ausgezeichnet, die gewünschte Hochspannung zu erhalten. Das Cover mit dem auffälligen Schriftzug Rache, gibt einen gewissen Hinweis auf den Inhalt dieses Thrillers. Ich finde dies gut gewählt.

Jan und Rabea laufen in diesem 3. Teil nochmals zur Hochform auf. Zugleich spürt man speziell bei Rabea, dass sie eigentlich genug hat von dieser Art Aufgabenlösung. Auch Jan ist sich nicht sicher, ob er wirklich weiterhin als Profiler tätig sein will. Ich würde es sehr bedauern, wenn dieses Ermittlerduo sich trennt und die Reihe abgeschlossen ist.

Fazit: Im dritten Buch geht es hochdramatisch zu und her. Ich als Leser, an blutige Thriller ziemlich gewohnt, habe diesen genossen. Die fünf Sterne sind verdient.

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Aufwühlend und erschütternd

Sag die Wahrheit, auch wenn deine Stimme zittert
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Ich habe davon gehört, dass Daphne wegen ihrer journalistischen Recherchen mit einer Autobombe getötet wurde.
In diesem Buch erfahren wir, wie Daphne immer wieder die aktuellen Politiker und diverse machtgierige ...

Ich habe davon gehört, dass Daphne wegen ihrer journalistischen Recherchen mit einer Autobombe getötet wurde.
In diesem Buch erfahren wir, wie Daphne immer wieder die aktuellen Politiker und diverse machtgierige Geschäftsleute an den Pranger stellt. Mit ihren Blogs versucht sie alles, um ihre Landsleute aufzurütteln, aufzuzeigen, wie korrupt diese bis an die Spitze der Regierung sind. Sämtliche Drohungen nützen nichts, um sie zu stoppen. Stur wie sie selbst sagt, geht sie ihren Weg, im Bewusstsein, dass sie für ihre Arbeit eines Tages getötet wird. Unglaublich, mit welchen Methoden machtgierige Politiker und Geschäftsleute vorgehen. Ein kleiner Inselstaat wie Malta, eine Drehscheibe des Bösen und der Dunklen Geschäfte. Wie die Gesetze so werden, dass man meinen könnte, sie sind legal. Ich musste immer wieder eine Pause einlegen, da mich das Ganze unglaublich aufgewühlt hat. Da Daphne niemals aufgegeben hat, musste sie dies mit ihrer Ermordung bezahlen. Und viele wussten, warum sie sterben musste und haben immer noch nichts getan.

Ihre Söhne haben jetzt den Mut gehabt, in akribischer Kleinarbeit, alles zusammenzutragen und dieses Buch zu veröffentlichen. Ich hoffe, dass möglichst viele Leser dieses Buch lesen, denn Korruption, Macht und Gier findet immer noch täglich praktisch vor unserer Haustür statt. Auch in Malta hat sich kaum was geändert.

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Veröffentlicht am 05.10.2020

unglaubliche brutal

Blutasche
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«Blutasche» ist bereits das dritte Buch mit dem MDI-Team unter der Leitung von DCI Stephen Lang.
Was mir gleich zu Beginn aufgefallen ist, ist der Einführungsspruch «Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, ...

«Blutasche» ist bereits das dritte Buch mit dem MDI-Team unter der Leitung von DCI Stephen Lang.
Was mir gleich zu Beginn aufgefallen ist, ist der Einführungsspruch «Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, dass die Frauen den Männern dienen».

Gleich zu Beginn fängt dieser Thriller ziemlich heftig an. Ein Cottage brennt in der Nacht lichterloh. Als die Feuerwehr das Feuer endlich gelöscht hat, finden sie in der Asche eine verkohlte Frauenleiche, deren Glieder zu allen Seiten ausgestreckt sind. Einem junger Feuerwehrmann, der beruflich bei der Polizei arbeitet, hat den Eindruck, bei dieser Leiche stimmt was nicht. Er übermittelt Fotos an eine Jugendfreundin, die jetzt bei einer Sondereinheit MID bei Scottland Yard arbeit. Danica Hunter gewinnt den Eindruck, dass sie solch dargestellte Frauenleiche schon mal irgendwo gesehen hat. Sie informiert ihren Chef DCI Stephen Lang und das weitere Team. Auch sie sind nun überzeugt, dass es sich hier ziemlich sicher um Mord handelt und sie es mit einem ganz perfiden Serientäter zu tun bekommen. Denn dieser ist sehr schlau. An den jeweiligen Tatorten werden praktisch keine Spuren gefunden.

Die einzelnen Szenen werden von der Autorin sehr eindrücklich und schonungslos beschrieben. Die relativ kurzen Kapitel sind in Handlungsstränge eingeteilt. Einerseits erfährt man die Gedankengänge des MDI-Teams, anderseits die des Täters und wie er die Opfer findet und vorbereitet. Schreckliche Szenarien, die einem richtiggehend unter die Haut gehen. Ein Soziopath, der absolut keine Gefühle hat, ausser dem Töten unschuldiger Frauen und diese Bilder einem bestimmten Publikum im Dark Net gegen Entgelt zur Verfügung stellt. Man kann sich nicht vorstellen, was für ausgefallene Wünsche und Ideen in diesen Foren und Communities anfallen. Anfänglich hatte ich den Eindruck, dass der Täter von «Stimmen in seinem Kopf» geleitet wird, bis mir klar wurde, dass es «Stimmen» aus einem ganz bestimmten Forum sind, die ihre absolut scheusslichen und perfiden Wünsche an den Mann bringen. Meine Nerven lagen blank.

Auch die anderen Protagonisten wurden von der Autorin hervorragend beschrieben und ausgearbeitet. Wie sich die einzelnen Charakteren in diesem MDI-Team ergänzen und zusammenarbeiten.

So gegen Schluss glaubte ich den Täter zu kennen oder zumindest hatte ich meine Vermutung. Aber auch hier verstand es die Autorin, mich nochmals an der Nase rumzuführen. Ganz falsch lag ich jedoch nicht.

Fazit: Ein Psychothriller, der mir total unter die Haut ging und viele Nerven gekostet hat. Er zeigt auf, zu was Menschen fähig sind und daraus ihre Befriedigung, Macht und Kapital erhalten. Mit schreiben dieser Rezension läuft es mir jetzt noch kalt den Rücken runter.

Einzig was mich manchmal verwirrt hat, sind die Rückblenden in die beiden Vorgängerbücher. Im aktuellen Thriller kommen Abschnitte vor, mit Personen, die in meinen Augen keinen Bezug zum Geschehen haben und mich störten. Ich empfehle, diese ev. zuerst zu lesen, ist aber kein Muss. Ein Psychothriller der besonderen Art.

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Todesfälle, die weit in die Vergangenheit reichen

Verstummt
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Seit einigen Jahren sitzt ein Mann im Gefängnis, der behauptet, dass er zu Unrecht für etwas bestraft wurde. Zudem hätte er Beweise, dass er für die brutale Schändungen an Studentinnen, nicht der wahre ...

Seit einigen Jahren sitzt ein Mann im Gefängnis, der behauptet, dass er zu Unrecht für etwas bestraft wurde. Zudem hätte er Beweise, dass er für die brutale Schändungen an Studentinnen, nicht der wahre Täter sei.

Und wieder wird eine junge Frau im Wald gefunden, brutal vergewaltigt, nach dem gleichen Schema wie die früheren Opfer. Die Frage stellt sich, sitzt tatsächlich der falsche Mann im Gefängnis oder handelt es sich um einen Trittbrettfahrer?

Will Trent und seiner Partnerin werden von ihrer Vorgesetzten die Ermittlungen übertragen. Seinerzeit ermittelte der Ex-Mann (Chief Jeffey Tolliver) von Sara Linton in diesen Fall. Sara wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Alte noch nicht ganz verheilte Wunden werden wieder an Tageslicht gezogen. Sie fühlt sich total zerrissen und hat Mühe, dabei einen klaren Kopf zu behalten. Was das Ganze noch mehr erschwerte waren wieder einige Missverständnisse zwischen ihr und ihrem Lebenspartner Will Trent.

Die in zwei Zeitzonen geschilderte Story ist dramatisch, spannend und lässt einem nicht mehr los. Der Erzählstil ist bildhaft und sehr fesselnd. Die Charaktere versuchen mit lockeren Sprüchen und Dialoge den brutalen Szenen ihrer Arbeit und Entdeckungen etwas zu mildern. Denn von denen gibt es genügende. Meine Nerven waren fast immer zum Zerreissen gespannt.

Zuerst konnte ich mit dem Titel «die verstummte Frau» nichts anfangen, doch mit der Zeit ist es mir klar geworden, was damit gemeint ist.

Fazit: Der 8. Thriller aus der Georgia-Reihe ist in sich abgeschlossen und in meinen Augen einer der besten von Karin Slaughter. Obwohl dieses Buch über 650 Seiten hat, blieb es bis zum Schluss spannend und dramatisch. Einzelne Szenen sind sehr blutig beschrieben, also nichts für blutscheue Leser.

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Veröffentlicht am 08.09.2020

amischer Entscheid und dessen Folgen

Quälender Hass
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Inzwischen ist es bereits das 11. Buch mit Kate Burkholder.

Auf einer abgelegenen Farm geschieht ein grausames Verbrechen. Eine amische Grossmutter mit ihren zwei Enkelinnen wird von einem unbekannten ...

Inzwischen ist es bereits das 11. Buch mit Kate Burkholder.

Auf einer abgelegenen Farm geschieht ein grausames Verbrechen. Eine amische Grossmutter mit ihren zwei Enkelinnen wird von einem unbekannten Mann überfallen. Dabei wird die Grossmutter mit mehreren Messerstichen tödlich verletzt und das ältere Mädchen entführt. Wenig später erfährt Kate Burkholder und ihr Team von der schrecklichen Tat. Sie setzt alles daran, das verschwundene Mädchen zu finden, da dieses nicht ganz gesund und leicht behindert ist. Dessen Familie ist schockiert und versteht die Welt nicht mehr. Ganz ihrer Tradition hoffen sie, mit Gebeten und deren Glauben zu Gott, dass das Kind unversehrt zu ihnen zurückkehrt. Schnell realisiert Kate Burkholder, dass hinter diesem Verbrechen mehr steckt als die Familie und der Bischof ihr erzählen. Die Spur führt sie weit in die Vergangenheit und in eine andere amische Gemeinde. Doch überall stösst sie auf eine Mauer des Schweigens und es gibt weitere Tote.

Wie schon gewohnt ist auch dieses Buch sehr stimmig geschrieben. Linda Castillo versteht es immer wieder, dem Leser Eindrücke aus der amischen Glaubensgemeinschaft zu vermitteln. Dass diese auch nur Menschen sind, die Fehler und Fehlentscheidungen treffen, wird in diesem Krimi eindrücklich beschrieben. Zu was Menschen fähig sind, wenn sie in ihrer Not nicht mehr weiterwissen.

Das Cover zeichnet ein eindrückliches Bild, wie es in dieser Gegend vielleicht aussieht. Der Titel sehr passend zur Geschichte gewählt. Der flüssige und spannende Schreibstil hält durch. Die Lösung des Falles stimmig, hat bei mir aber gewisse Fragen offen gelassen.

«Quälender Hass» empfehle ich gerne weiter und vergebe 5 Sterne.

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