Platzhalter für Profilbild

Bisco

Lesejury Star
offline

Bisco ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Bisco über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2020

Toller Start in eine ungewöhnliche Reihe

Das Buch ohne Namen
0

Kommt ein Mann in die Bar, will einen Bourbon haben. Minuten später sind alle in der Bar tot.

Beginnt wie ein schlechter Scherz ohne Pointe, ist aber der Start einer tollen Reihe, die ein ist, vor allem ...

Kommt ein Mann in die Bar, will einen Bourbon haben. Minuten später sind alle in der Bar tot.

Beginnt wie ein schlechter Scherz ohne Pointe, ist aber der Start einer tollen Reihe, die ein ist, vor allem nicht immer ganz ernst zu nehmen.
In Santa Mondega, passierte genau so was vor fünf Jahren. In einer Bar und anschließend in der ganzen Stadt, wurden über 300 Menschen und andere Wesen getötet. Die kleine Stadt, die einer Westernstadt ähnelt, hat eine sehr gemischte Gemeindet aus Menschen, Vampiren und Werwölfen.

Schuld daran war der Bourbon Kid. Ein Killer der diesen Alkohol trinkt und nun als Legende gilt. Denn seit damals hat ihn niemand mehr gesehen und jeder des es tut, der stirbt. In diesem ersten Teil ist es das „Buch ohne Namen“ was vordergründig ist. Ein Buch welches dem Leser den Tod bringt und daher nicht gelesen und am besten in die Hände von jemanden fällt. Was es genau mit dem Buch auf sich hat und wer der Autor ist, der nur als Anonymus draufsteht, werden wir in den späteren Teilen erfahren.

So ist eine weiter Storyline, dass es sich um die Sonnenfinsternis handelt die nun ansteht und die Macht des blauen Steines „Auge des Mondes“ aktiviert werden kann. Dieser Stein wurde von der Mönchsinsel Hubal gestohlen und die dortigen Mönche wollen das Teil wiederhaben.

So kommt die Sonnenfinsternis und die Vampire sehen die Chance auf ein großes Buffet, die Werwölfe wollen mitspielen und die Mönche ihren Stein finden. Da kommt dann er, die Legende, und mischt auch noch kräftig mit.

Dieses erste Buch der Reihe, zeigt das die Leser keinen klassischen Western, Horrorstreifen, Fantasy oder Krimi erhalten. Sie bekommen mehr, viel mehr. Sie bekommen eine bunte Mischung von allem. Einen sehr herben, schwarzen Humor der echt deftig ist (und was ich toll finde), mit Charakteren die nicht sympathisch sind, sondern Arschlöchern, die aber so authentisch sind das es einfach passt. Verdammt viel Blut und Innereien werden im Blut verteilt. Damit sollte man umgehen können.

Das Buch ist einfach ein tolles Gesamtpaket und verlangt einfach das man sich auf die Geschichte einlässt und dass man der Story den Raum gibt den es braucht. Zudem man keine Liebesgeschichte oder Wir-sind-alle-Freunde erwarten darf. Für mich eine der besten Reihen welche ich in den letzten zehn Jahren gelesen habe.

Veröffentlicht am 12.09.2020

Emotionale Geschichte mit viel Tiefgang zweier Personen

Vielleicht auf einem anderen Stern
0

Für mich ist dieses Buch mit eins der emotionalsten des Jahres 2020 gewesen. Ich habe mich freuen dürfen das Buch über eine Leserunde erstanden zu haben und mitlesen zu dürfen.

Wir erleben wie zwei Menschen ...

Für mich ist dieses Buch mit eins der emotionalsten des Jahres 2020 gewesen. Ich habe mich freuen dürfen das Buch über eine Leserunde erstanden zu haben und mitlesen zu dürfen.

Wir erleben wie zwei Menschen ganz unterschiedlich damit umgehen, dass eine tödliche Krankheit Einzug in den Alltag genommen hat.

Die 16-jährige Maddy ist ein liebes Mädchen welche Träume hatte wie jeder andere Teenager auch. Nun hat sie nur noch den Wunsch, dass es ihrer Mutter auch ohne ihr gut gehen wird und dass sie Erinnerungen zurücklässt, wie auch kleine Meilensteine die ohne sie weiter existieren werden.

Denn Maddy ist Krebskrank. Sie ist seit längerer Zeit in Therapie und hat schon mehr als eine Chemo hinter sich. Die Schule kann sie nicht mehr besuchen und sie freut sich, wenn ihre beiden Freundinnen vorbeikommen und Sam aus der Nachbarschaft. Aber Maddy ist taff und kämpft jeden Tag dafür ihre Ziele zu erreichen und sich zu beweisen, dass sie noch einiges schaffen kann. Ihre Kapitel sind stark und umfangreich zum Anfang, später wird es ruhiger um sie.

Sie ist mit ihrer Mutter alleine aufgewachsen und ihren Großeltern. Aber Maddy möchte mehr wissen, sie sucht daher hinter dem Rücken ihrer Mutter nach ihrem leiblichen Vater. Diesem kann sie ungestellte Fragen stellen, die sie sonst niemandem stellen kann.

Eve, als ihre Mutter, hat ihre eigenen Kapitel, diese finden auf einer anderen Zeitachse statt, als die von Maddy. Am Anfang muss man das erstmal rauslesen können, was mir dennoch schnell klar war. Wir erleben wie Eve mit der Krankheit von Maddy zurechtkommt. Sie und ihr Lebensgefährte Robin kämpfen mit Maddy mit und versuchen zugleich ihren Beziehungsalltag am laufen zu halten.

So erleben wir Maddy die versucht Stärke zu zeigen, auch wenn der Leser nach und nach rauslesen kann wie es um ihr steht. Eve versucht derweilen ihren Alltag wieder zu stabilisieren. Sie trifft später Antonio und muss sich nicht nur mit der Gegenwart, sondern auch mit der Vergangenheit auseinandersetzen.

Das Buch ist beim Einstieg etwas gewöhnungsbedürftig, versteht man aber das die Geschichte auf zwei verschiedenen Zeitachsen spielt, ist es schnell verständlich. Maddy als Charakter ist so toll und man mag sie. Man hofft mit ihr das sie den Krebs besiegt bekommt und versteht ihre Handlungen, wenn diese auch nicht immer gesellschaftlich der Norm entsprechen. Aber ihre Abschnitte mochte ich schon sehr. Eve hingegen ist sehr eigen. Mit ihr kam ich nicht immer ganz klar, aber versetzt man sich erstmal in sie, kann man auch ihre Handlungen nachvollziehen.

Das letzte Viertel vom Buch hat mir leider nicht so gut gefallen, wie der Rest der Geschichte. Hat dem ganzen aber keinen Abbruch getan und somit gebe ich guten Herzens dem Buch vier Sterne und würde auch weitere Bücher der Autorin lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.09.2020

Entdecke die Hexe in dir

Geheimnisse der Hexen
0

Frauen wurden in der Geschichte der Zeit immer belächelt und waren das schwache Geschlecht. Aber es gibt auch die, vor dem sich so mancher Mann fürchtete. Mal zurecht, mal zu Unrecht.

Die Hexe.

Starke ...

Frauen wurden in der Geschichte der Zeit immer belächelt und waren das schwache Geschlecht. Aber es gibt auch die, vor dem sich so mancher Mann fürchtete. Mal zurecht, mal zu Unrecht.

Die Hexe.

Starke Frauen welche die Macht der Magie für sich besaßen und Gutes damit schaffen konnten.

In diesem wunderschönen Buch wird die Geschichte der Hexen, ihre Magie und ihr Wissen mit dem Leser geteilt.

Mit wunderschönen und detailreichen Bildern werden wir durch die Geschichte geleitet und welche Erfahrungen die Hexen vor unserer Zeit machen mussten. Vom angepriesen werden bis hin zur Hexenjagd. Schöne Beispiele und Informationen, kurz und knackig präsentiert, ohne dass man das Gefühl hat das etwas fehlt.

Auch die Erklärung was Magie überhaupt ist und was alles dazu gehört. Und nicht zu vergessen, die Anleitung selbst einen Talisman herzustellen.

Ein Buch für junge Mädchen bis hin zur Erwachsenen Frau.

An dieser Stelle vielen Dank an netgalley und arsEdition für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 13.08.2020

Interessante Idee mit guter Umsetzung

H.O.M.E. - Das Erwachen
0

Die 17-Jährige Zoë Alma Baker ist Kapitänin auf der H.O.M.E-Akademie. Aber kein Kapitän eines Sportclubs, sondern ihrer Einheit. Eine Gruppe junger Menschen die darauf Trainiert werden eine Mission zu ...

Die 17-Jährige Zoë Alma Baker ist Kapitänin auf der H.O.M.E-Akademie. Aber kein Kapitän eines Sportclubs, sondern ihrer Einheit. Eine Gruppe junger Menschen die darauf Trainiert werden eine Mission zu erfüllen. Wie diese genau aussieht wissen sie nicht, was sie erwartet auch nicht. Tägliches Training, Diäten, Verteidigungs- und Angriffssport, Sprachen, schwerste Physik. Das alles beherrscht sie.

Dazu kommt, dass sie natürlich mit dem schönsten Jungen, Jonah, zusammen ist. Das Traumpaar und sie dürfen sich sogar näherkommen als andere an der H.O.M.E-Akademie.

Doch dann geschieht etwas unfassbares. Zoë erwacht in einem Krankenhaus in Berlin, wo man ihr erzählt, sie hätte die letzten 12 Jahre im Koma gelegen. Sie erwacht in einer Welt wo Menschen verdursten, Kinder deswegen ins Koma fallen. Wo gemordet wird für ein Schluck Wasser.

Wie kann das sein, sie war doch immer auf der Akademie. Mit Früchten, Wasser ohne Ende und allem was es zum Leben braucht. Ihre Eltern und ihr Bruder Tom kommen ihr kein bisschen bekannt vor. Und dann Berlin, diese baufällige und dreckige Stadt. Ist das alles echt oder wie soll sie sich die Flashbacks der Akademie erklären. Warum kann sie schreiben und lesen, kann Dinge benennen, die sie in 12 Jahren Koma niemals können dürfte.

Die Jagd nach der Wahrheit beginnt für sie und die Erkenntnis wie weit das Netz der Gefahr für sie geht.

Zoë ist ein nettes Mädchen mit Ehrgeiz. Sie hat gelernt zu überleben, zu kämpfen und zu hinterfragen. So dauert es auch nicht Lange bis sie Antworten erhält. Man hat Mitleid mit ihr, denn was ist, wenn auf einmal dein ganzes Leben eine Lüge sein soll du aber fühlst es war echt.

Ihr Bruder Tom spielt eine sehr untergeordnete Nebenrolle, die zwar ein bisschen Raum bekommt, aber auf Distanz spielt wie die Eltern von ihr.

Kip ist die zweite große Hauptperson für Zoë, denn sie findet einen Zusammenhang zwischen ihren Erlebnissen und ihm. So dauert es auch nicht lange bis es knistert. Aber sie hat ein schlechtes Gewissen, denn da ist noch Jonah. Sie spürt das sie ihn liebt, dass er echt ist und will sich nicht in der Sache mit Kip verlieren.

Die Kapitel wechseln sich dann mit einer immer recht kurzen Szene ab, wo Cloe und Hannibal einen Dialog führen, hier wird nach und nach klar wer die beiden sind.

Die Geschichte zeigt sich nicht in einem überschnellen Abenteuer, sondern eher durch die Grundidee und das der Leser sich fragt, wann Zoë allen Geheimnissen auf der Spur kommt. Ich finde es ist eine interessante Geschichte und auch sehr erschreckend geschrieben, wenn Kinder sterben oder ins Koma fallen wegen dem Wassermangel. Zudem jemand Zoë auf der Spur ist und sie sich regelmäßig verteidigen muss, was aber nicht übernatürlich und übertrieben wirkt.

Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen. So dass man oben gut durch die Geschichte kam.

Ich freue mich schon auf den zweiten Teil welcher bereits in meinem Schrank steht.

Veröffentlicht am 20.07.2020

Zeitlos, ehrlich, erbamenslos. Ein Muss um die Vergangenheit zu verstehen

Damals war es Friedrich
0

Wenn es Bücher gibt, welche zeitlos sind und jungen Menschen die Geschichte des Nationalsozialismus in Deutschland näherbringen soll, so ist dies eines der bekanntesten neben Anne Franks Tagebuch.

Wir ...

Wenn es Bücher gibt, welche zeitlos sind und jungen Menschen die Geschichte des Nationalsozialismus in Deutschland näherbringen soll, so ist dies eines der bekanntesten neben Anne Franks Tagebuch.

Wir erfahren aus der Sicht eines Ich-Erzählers, der für uns ohne Namen bleibt, die Geschichte zweier Jungen in Deutschland mit Start 1925. Der uns unbenannte Erzähler ist hierbei ein deutscher Sohn es arbeitslosen Vaters und der andere ist der kleine Friedrich Schneider. Er ist Sohn einer jüdischen Familie welche keine Geldsorgen haben, da diese sehr wohlhabend sind. Mit dem aus dem Jahre 1979 erschienen Buch, erfährt man in vielen Kapiteln, die wie eine Zeitleiste sind, wie der Judenhass selbst beste Freunde vor schwere Entscheidungen stellt.

Es beginnt für die Juden mit kleinen Schikanen, wie das Wechseln der Schule, sie nicht mehr auf jeder Bank sitzen durften, Öffentlichkeiten wie Kino und Schwimmbäder für sie Verboten wurde. Wo zuerst die Kinder versuchen noch zusammen zu halten, wird dies im Alltag und mit den Älter werden immer schwerer.

Wenn der Vater des Ich-Erzählers gezwungen ist in eine Partei zu gehen, welche gegen Juden ist, um Geld zu verdienen und ziemlich zeitgleich der Beamtenvater von Friedrich seinen Job verliert.

Die Jungs haben immer mehr Schwierigkeiten den Alltag zu verbringen, gerade mit dem Blick der Leute auf Friedrich.

So erleben wir wie Friedrich erst seine Mutter und später auch den Vater verlieren soll. Wo du Mutter noch einer Giftspritze den schnellen und überraschenden, aber recht schonenden Tod erlebt, erfährt Friedrich das sein Vater verraten wurde und ins KZ gekommen ist.

So steht das Kind alleine auf der Straße und weiß nicht wohin. Sein ehemals bester Freund ist es nicht mehr, darf es nicht mehr.

An dem Tag wo dann die Bomben kamen, die Menschen ihm helfen hätten können, entscheiden sie sich jedoch ihn außerhalb des Bunkers sterben zu lassen.

Für uns damals, in der sechsten Klasse, war das Buch meines Erachtens nicht passend gewesen. Die Thematik ist alles andere als einfach und sehr schwerwiegend. Wir reden von Rassismus, Mord, davon Menschen auf den Wert eines Gegenstandes herunter zu schrauben. Für meine Klasse war das Buch damals fehl am Platz, weil der Lehrer den Zugang zur Thematik hölzern und nach dem klassischen Prinzip Lehrer- Schüler vermittelte. So blieb uns Kinder keine richtige Haltemöglichkeit. Man kann ja nicht glauben was passiert ist, das Ende so schrecklich mitzuerleben.

Wenn würde ich dieses Buch nach wie vor Kindern empfehlen. Aber nicht in der Schule. Sondern privat mit den Eltern. Die es besser vermitteln, mit den Kindern über die Gefühle reden können. Das Verständnis besser fördern.

Aber ich hoffe immer, dass dieses Buch noch weitere 30 Jahre in den Zimmern der Menschen leben wird, denn die Geschichte ist für mich zeitlos und zeigt wieviel in einem Land schief gehen kann.