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roxfour

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2021

Interessanter Auftakt einer dreiteiligen historischen Krimireihe

Die Abtei der hundert Sünden
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Maynard de Rocheblanche wird als wertebewußter Ritter dargestellt, der durchaus mit seinen Dämonen zu kämpfen hat. Seine Schwester Eudeline hat mich nur mäßig angesprochen, ihr wurde leider eine typische ...

Maynard de Rocheblanche wird als wertebewußter Ritter dargestellt, der durchaus mit seinen Dämonen zu kämpfen hat. Seine Schwester Eudeline hat mich nur mäßig angesprochen, ihr wurde leider eine typische Frauenrolle zugewiesen. Bei den Gegenspielern von Maynard, beispielsweise Facio de Malaspina, hätte ich mir gewünscht, dass sie mehr zum Zuge gekommen wären um auch das Dilemma von Maynard besser verstehen zu können.
Gerade die Glaubensfrage und den Wunsch nach Herrschaft und Macht und die Skrupellosigkeit der Obrigkeiten, der Unterwelt und der Drahtzieher lassen den Leser nicht mehr los. Tief und eindringlich wird hier jeder Charakter vorgestellt. Gekoppelt mit einer tragischen Entdeckung und einer dramatischen Tragödie, wirken alle Personen sehr gut geschildert und verkörpern ihren Part im Roman gekonnt.

Mich hat das Buch trotz allem gefesselt, was auch an den unterschiedlichen Verschwörungstheorien liegt. Schade fand ich, dass das Buch ein abruptes Ende hatte und nicht ein Rätsel auch nur ansatzweise gelöst worden ist. Die Gefahr in der sich Maynard tatsächlich befindet, kommt nicht so recht zur Geltung.

Von mir gibt es 3 1/2 Sterne, die man hier leider nicht vergeben kann.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Krimi mit Potential

Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen
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Die Leiche eines erstochenen jungen Mannes wird in London auf einem Hausboot gefunden. Ist der verdächtige One Night-Stand auch die Täterin? Oder ist doch eine der anderen vernommenen Personen der Täter?

Die ...

Die Leiche eines erstochenen jungen Mannes wird in London auf einem Hausboot gefunden. Ist der verdächtige One Night-Stand auch die Täterin? Oder ist doch eine der anderen vernommenen Personen der Täter?

Die Charaktere sind für sich gesehen in meinen Augen jeder für sich gelungen. Laura, die nach einem Unfall mit körperlichen Einschränkungen und Veränderungen Ihres Wesens zu kämpfen hat. Dann Miriam, die eigenartige Nachbarin des Opfers, sie vermittelt ein düsteres Bild. Auch der Autor Theo und seine Frau Carla spielen eine Rolle in diesem Verwirrspiel. Irene, die Nachbarin der verstorbenen Mutter des Opfers war mein persönlicher Liebling. Auf den ersten Blick erfüllt sie das Rentner-Vorurteil, ist aber recht gewitzt und doch ein herzensguter Mensch.

Vier Fünftel des Buches waren gut zu lesen, überwiegend hat mich das Buch sehr angesprochen und fasziniert. Es ist das erste Mal gewesen, dass ein Autor es geschafft hat, den einzelnen Charakteren gewisse Facetten zu geben und ihnen beim Lesen ihre Vorzüge, aber auch Antipathien zuzusprechen. Interessant fand ich, dass bei einigen Kapiteln sind Ausschnitte aus einem Buch zu lesen, das eine spannende Vergangenheitsbewältigung ist.

Der Aufbau der Story ist gelungen - es werden viele Details eingebaut, alle Charaktere sind auf die eine oder andere Art und Weise miteinander verbunden, jeder anders und mein Kopfkino ist zeitweise auch angesprungen. Zum Ende hin werden alle offenen Fragen beantwortet , das Zusammenführen der einzelnen Handlungsstränge war für mich leider sehr vorhersehbar und mit wenig Spannung verbunden.

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Veröffentlicht am 24.12.2020

Kunstkrimi mit verschenktem Potential

Tödliche Gemälde
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Die Protagonisten dieses Krimis sind die ungleichen Zwillingsbrüder Martin und Jonas. Der Psychologe Martin ist Polizeibeamter und führt ein langweiliges, abweisendes Leben. Jonas ist Kunsthändler und ...

Die Protagonisten dieses Krimis sind die ungleichen Zwillingsbrüder Martin und Jonas. Der Psychologe Martin ist Polizeibeamter und führt ein langweiliges, abweisendes Leben. Jonas ist Kunsthändler und Lebensgenießer. Martin wird als Ermittler für auffällige Morde im Ausland, die berühmte Gemälde nachstellen, beauftragt und hat den Verdacht, dass sein Bruder der Täter ist. Im Laufe dieses Krimis erfährt man viel über Kunstgeschichte und kulinarische Freuden, aber auch über die Abgründe der menschlichen Seele.

Der Schreibstil des Autors hat mich durchaus angesprochen, ich empfand ihn abwechslungsreich und ansprechend.

Die Handlung war in der ersten Hälfte des Buches interessant, hat sich in der zweiten Hälfte dann aber leider immer wieder mal wiederholt und Ähnlichkeiten zu einer Persiflage bekannter Agentenfilme. Begleitet wurde das Ganze von mehreren sexuell unbefriedigten Frauen, einer Geheimorganisation für die die sich langweilenden Ehefrau ihren Mann Jonas ersetzt und Botendienste sowie Auftragsmorde ausführt. Im Gegenzug wirkt Martin farblos und despotisch, bei ihm wurde viel Potential verschenkt. Bei den Erzählungen rund um Jonas wurde häufig sehr dick aufgetragen, wodurch der Story Möglichkeiten verloren gegangen sind. Was mir jedoch sehr gut gefallen hat, waren die kunsthistorischen Informationen zu den mehreren im Buch abgedruckten Gemälde, das war mal etwas anderes.

Mein Fazit: Der Klappentext verspricht viel, die Story hält das Versprechen aber nicht. Die angesprochene psychologische Komponente wirkte auf mich einseitig.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Gesellschaftsroman

Reise ins Verderben
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Der Roman schildert die Erlebnisse des deutschen Ingenieurs Thomas Heger, der auf den Philippinen wegen des Verdachts auf Menschenhandel und Kindesmissbrauch verhaftet wird. Im Laufe der Inhaftierung muss ...

Der Roman schildert die Erlebnisse des deutschen Ingenieurs Thomas Heger, der auf den Philippinen wegen des Verdachts auf Menschenhandel und Kindesmissbrauch verhaftet wird. Im Laufe der Inhaftierung muss er so manche schmerzhafte Lebenserfahrung machen und lernt viel über philippinische Gepflogenheiten, die für Europäer nicht so recht greifbar sind.

Der Schreibstil des Autors ist fesselnd und abwechslungsreich, so manches Mal dachte ich, dass ich mich gerade in Asien befinde. Mit der Story an sich hatte ich so manches Mal meine Probleme, für mich hat es sich stellenweise zäh wie Kaugummi in die Länge gezogen. Erschwerend kommt hinzu, dass einige neue Erfahrungen des Deutschen schon am Anfang absehbar waren. Das Gleiche gilt auch für einige Ereignisse innerhalb der philippinischen Gesellschaft, welche sich durchaus in verschiedenen Varianten wiederholt haben. Alles in allem hatte ich den Eindruck, dass es sich bei diesem Roman um eine biografische Schilderung handelt.

Ein Hinweis, dass es sich bei diesem Buch um den ersten Teil einer mindestens zweiteiligen Buchreihe handelt, wäre sehr hilfreich gewesen.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Psychologie-Krimi

Die Stille des letzten Tages
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Der Psychologie-Professor Johannes Jacobi wird an der Isar ermordet aufgebunden. Kurze Zeit darauf werden Verena und ihre Tochter als vermisst gemeldet. Nach und nach stellt sich heraus, dass Verena eine ...

Der Psychologie-Professor Johannes Jacobi wird an der Isar ermordet aufgebunden. Kurze Zeit darauf werden Verena und ihre Tochter als vermisst gemeldet. Nach und nach stellt sich heraus, dass Verena eine Doktorandin des Toten ist. Hängen beide Vorfälle ursächlich zusammen? Im Laufe der Ermittlungen gerät Verenas Ex-Verlobter ins Visier der ermittelnden Polizisten. Aber auch Clara Jacobi wird nach und nach verdächtigt, da ihr Verhalten zunehmend auffällig wird. Die Psychologin Emma, Therapeutin einer Polizistin, rutscht zum Ende hin in die Ermittlung rein und löst letztlich beide Fälle.

Die Story ist durchaus fesselnd, hatte für mich aber logisch schwer nachvollziehbare Stellen. Mit den Charakteren der ermittelnden Polizisten bin ich nicht warm geworden, es hat mir ein ausgewogener Aufbau der Charaktere gefehlt - Dominik Steiner ist ein Arbeitstier, das mit seiner privaten Vergangenheit nicht abgeschlossen hat und Sandra Fuchs kommt ultraschnell ins Ermittlerteam, ist ehrgeizig und neigt zu Alleingängen (und lernt zudem nicht aus Fehlern). Emma konnte ich mir dagegen recht gut vorstellen, genauso wie Verenas Ex-Verlobten (ein widerlicher, weinerlicher Stalker). Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und abwechslungsreich, stellenweise werden Details in meinen Augen unnötig aufgebläht und in die Länge gezogen. Die Kapitel waren teils ausgewogen lang (einmal für meinen Geschmack schon fast zu lang) und andere waren dagegen kurz bis ultrakurz, sodass bei mir der Eindruck aufkam, dass etwas fehlt. Die Story ist durchaus gut, wirkt auf mich aber stellenweise gestellt und in die Länge gezogen.

Bedingt durch die knappe Bindung und den eher geringen Rand zu den Seiten, hatte ich bei fast 400 Seiten Probleme damit das Buch zu falten bzw. zum Lesen aufzuschlagen. Das Ergebnis war dann, dass ich (abgesehen vom Anfang) bei jeder Doppelseite entweder links oder rechts in Wellen gelesen habe, das hat das Lesen getrübt. In Bezug auf Rechtschreibung, Silbentrennung und Grammatik war der Großteil der Kapitel gut, dann gab es aber auch Kapitel wo es in dieser Richtung mehrere Fehler gab.

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