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Veröffentlicht am 19.02.2017

Märchenhaftt und spannend - trotz kleiner Längen perfekt für die Zielgruppe

The School for Good and Evil, Band 3: Und wenn sie nicht gestorben sind
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Nachdem sich Agatha für ihren Prinzen entschieden hat, sind sie und Tedros nach Gavaldon zurückgekehrt. Doch das erwartete Märchen-Happy End will sich einfach nicht einstellen. Agatha und ihr Prinz streiten ...

Nachdem sich Agatha für ihren Prinzen entschieden hat, sind sie und Tedros nach Gavaldon zurückgekehrt. Doch das erwartete Märchen-Happy End will sich einfach nicht einstellen. Agatha und ihr Prinz streiten fast ununterbrochen und sind zudem noch gezwungen, sich vor den Dorfbewohnern zu verstecken. Irgendwie hatte sich Agatha ihr Märchenende ganz anders vorgestellt. Die Zeit vergeht und dem jungen Paar wird klar, dass es für sie kein Ende zu zweit gibt, da Sophies Schicksal mit ihrem verbunden ist. Kurzerhand brechen Agatha und Tedros auf, um Sophie aus den Klauen des Schulmeisters zu retten. Dass ihre Freundin vielleicht nicht gerettet werden will, kommt ihnen dabei nicht in den Sinn. Doch Sophie hat nun alles, was sie sich immer gewünscht hat: einen mächtigen Mann an ihrer Seite und die Aussicht auf ein eigenes Königreich. Mit Sophie an seiner Seite entfacht der Schulmeister eine alles entscheidende Schlacht, die Gut für immer auslöschen soll.

Auch der dritte Band überzeugt mit einer liebevollen Innengestaltung in Form einer Karte der Schule, die auch in den ersten beiden Bänden abgebildet ist. Da ich den zweiten Band vor nicht ganz so langer Zeit gelesen hatte, ist mir der Einstieg in den dritten Band sehr leicht gefallen. Der Schreibstil von Soman Chainani ist wie gewohnt flüssig und angenehm zu lesen. Leider habe ich mich am Anfang etwas schwer getan, da Agatha und Tedros schlimmer sind als zwei Hunde, die um einen Knochen streiten. Die Streitereien scheinen kein Ende zu nehmen und jeder will Sophie im Alleingang retten. Teamwork ist ein absolutes Fremdwort. Es dauert etwas, bis die beiden wieder in der Lage sind, sich auf den Ernst des Lebens zu besinnen. In dieser Phase sind mir Agatha und Tedros ehrlich gesagt ziemlich auf die Nerven gegangen, doch zum Glück nahm die Geschichte dann an Fahrt auf und es blieb kaum noch Zeit zum Streiten. In jedem Buch der Reihe gab es ein Grundthema. Während im ersten Band der Fokus auf „Gut und Böse“ lag, drehte sich in der Fortsetzung alles um „Jungen und Mädchen“. In diesem Band liegt das Hauptaugenmerk auf „Alt und Neu“. Wie jedes Märchen vermittelt auch „The School for Good and Evil – Und wenn sie nicht gestorben sind“ bestimmte Werte. In diesem Fall „Du bist deines eigenen Glückes Schmied“, bzw. „Du kannst sein, wer immer du sein willst - du musst nur an dich glauben.“ Eine schöne Botschaft, die gerade für die Zielgruppe des Buches sehr wichtig ist (Kinder ab 12 Jahre). Weitere Werte, die vermittelt werden, drehen sich um Freundschaft, Vertrauen und Loyalität.

Agatha ist nach wie vor mein Lieblingscharakter. Tedros war noch nie so mein Fall, aber er steht in diesem Band etwas besser da als vorher. Sophie ist ein schwieriger Charakter. Ich kann ehrlich gesagt nicht sagen, ob ich sie mag oder nicht. Das schwankt von Band zu Band und gerade in diesem Band hasse ich sie besonders. Auf der anderen Seite liegt der Reiz dieses Charakters gerade darin, dass man nicht voraussehen kann, was Sophie als nächstes tun wird. Zudem ist sie die Schlüsselfigur der Reihe. Im Grunde dreht sich alles nur um Sophie, auch wenn es im ersten Band noch nicht so deutlich ist. Da Böse sich für einen großen Kampf rüstet, bleibt Agatha und Tedros nichts anderes übrig, als ebenfalls eine Armee aufzustellen. Dabei kommen die altbekannten Märchenhelden ins Spiel. Man trifft auf Hänsel und Gretel, auf Cinderella und viele mehr. Doch die alten Helden sind nicht ganz so, wie man es erwarten würde. Lasst euch überraschen. Vieles ist anders, als man es erwartet hätte und der Autor Soman Chainani konnte mich mehr als einmal überraschen. Die größte Überraschung wartete auf der letzten Seite auf mich. Bisher war ich davon ausgegangen, dass „The School for Good and Evil“ eine Trilogie ist. Aber in großen Lettern steht am Ende Schwarz auf Weiß: 2018 erscheint das nächste Buch.

Fazit: Mit „The School for Good and Evil 3 – Und wenn sie nicht gestorben sind“ konnte der Autor Soman Chainani mich an vielen Stellen überraschen. Das Buch lässt sich trotz seines Umfangs leicht und schnell lesen, nur die ewigen Streitereien empfand ich als sehr ermüdend. Für die angegebene Zielgruppe ab 12 Jahren ist die komplette Reihe aus meiner Sicht aber perfekt gelungen und wird jüngere Leser mit märchenhaften Elementen verzaubern und mit einer spannenden Schlacht in den Bann ziehen.

Veröffentlicht am 07.02.2017

Toller Einzelband mit überraschendem Ende

Als ich dich suchte
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Endlich ist es da – das neue Jugendbuch von Lauren Oliver. Natürlich war ich sehr gespannt darauf, womit die Autorin ihre Leser dieses Mal überrascht. In ihrem neuen Buch „Als ich dich suchte“ geht es ...

Endlich ist es da – das neue Jugendbuch von Lauren Oliver. Natürlich war ich sehr gespannt darauf, womit die Autorin ihre Leser dieses Mal überrascht. In ihrem neuen Buch „Als ich dich suchte“ geht es um Freundschaft, Liebe, Verlust und Trauer. Zusammen mit der Hauptprotagonistin Nick macht man sich auf die Suche nach Dara, die spurlos verschwunden ist. Die Atmosphäre des Buches ändert sich beständig. Nostalgische und melancholische Kindheitserinnerungen wechseln sich mit Alltagsszenen ab, die überschattet sind von dem Gefühl des Verlusts. Dadurch entsteht eine leicht düstere Grundstimmung, die mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen hat.

Die beiden Schwestern Nick und Dara sehen sich zwar äußerlich sehr ähnlich, sind charakterlich aber grundverschieden. Während Dara das Leben als eine einzige große Party ansieht, ist ihre ältere Schwester Nick der Ruhepol der Familie. Doch trotz der unterschiedlichen Lebensweise sind Nick und Dara mehr als nur Schwestern, sie sind beste Freundinnen. Eigentlich für immer, aber das ändert sich schlagartig, als Dara Nicks besten Freund Parker küsst. Kurze Zeit später kommt es zu einem Unfall, bei dem Dara das Gesicht zerschnitten wird. Nick, die am Steuer saß, kann sich an nichts mehr erinnern. Von diesem Zeitpunkt an scheint Dara für Nick unerreichbar zu sein, denn sie spricht nicht mehr mit ihrer Schwester und geht ihr aus dem Weg. Nick hingegen möchte nur eines: Sie will dass alles so wie früher wird, als Dara noch ihre beste Freundin war. Doch dann verschwindet Dara spurlos. Der Klappentext führt den Leser ein wenig in die Irre, denn die eigentliche Suche findet erst im letzten Drittel des Buches statt. Der Hauptteil der Geschichte besteht aus Szenen aus dem Leben von Nick und Dara sowie dem Verschwinden eines kleinen Mädchens. Im Vordergrund steht ganz klar die Beziehung zwischen Nick und Dara.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des flüssigen und angenehmen Schreibstils von Lauren Oliver sehr leicht gefallen. Die Geschichte wird hauptsächlich aus Nicks Perspektive erzählt, aber Dara kommt auch zu Wort. Zwischendurch stößt man immer wieder auf Zeitungsartikel im Internet inklusive der Kommentare, Briefe oder Tagebucheinträge, sodass man einen guten Rundumblick erhält. Das Erzähltempo in den ersten zwei Dritteln des Buches sehr ruhig. Allerdings sollte man gut auf die Kapitelüberschriften achten, da die Geschichte immer wieder in der Zeit springt. Es gibt Vorher- und Nachher-Kapitel aus der Perspektive von Nick und Dara. Darin erfährt man wie unterschiedlich die beiden Schwestern bestimmte Gegebenheiten wahrgenommen haben. Neben ihren Wünschen und Zielen erfährt man vor allem bei Nick viel über ihre Sehnsüchte und Träume. Der Autorin Lauren Oliver ist es hervorragend gelungen, die Emotionen von Nick authentisch und einprägsam darzustellen. Auch alte Kindheitserinnerungen prägen das Bild in den ersten zwei Dritteln des Buches. Zu Beginn hat mir dieser Aufbau sehr gut gefallen, da auf diese Weise unterbewusst Spannung aufgebaut wird. Im zweiten Drittel hatte ich eine kleine Durststrecke, weil sich die Geschichte dort ein wenig zog und ich das Gefühl hatte, nicht weiterzukommen. Es kam mir so vor, als wenn sich alles nur noch um Parker dreht. Zudem wirkte vieles ein wenig unscharf, als wenn Bruchstücke von Erinnerungen verloren gegangen wären. Ich hatte jede Menge Fragen im Kopf, die aber zum Ende hin alle beantwortet wurden. Im letzten Drittel des Buches beginnt die eigentliche Suche. Dieser Teil hat mir am besten gefallen. Ich war richtig gefesselt von der Geschichte und konnte nicht aufhören zu lesen. Das Ende hat es richtig in sich. Ich muss sagen, dass ich völlig auf der falschen Fährte war und mich das Ende etwas aus der Bahn geworfen hat. Damit hätte ich im Leben nicht gerechnet. Im Nachhinein ist mir auch klargeworden, warum einiges so unscharf wirkte. An dieser Stelle hat die Autorin meinen höchsten Respekt, denn am Ende laufen alle Fäden zusammen und ergeben ein erschreckendes Gesamtbild.

Fazit: Die Idee der Geschichte „Als ich dich suchte“ von Lauren Oliver hat mich total begeistert. Die Umsetzung schwächelt im Mittelteil etwas, aber dafür konnte mich der clevere Plot Twist am Ende des Buches auf ganzer Linie überzeugen.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Ein perfekt gelungener Abschluss

Better Life
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Endlich geht es weiter mit Zoe, Marvin und Paul! Nachdem der erste Band mit einem fiesen Cliffhanger endete, habe ich sehnnsüchtig auf den zweiten und damit letzten Teil der Dilogie gewartet. Der Autorin ...

Endlich geht es weiter mit Zoe, Marvin und Paul! Nachdem der erste Band mit einem fiesen Cliffhanger endete, habe ich sehnnsüchtig auf den zweiten und damit letzten Teil der Dilogie gewartet. Der Autorin Lillith Korn gelingt es auch mit "Better Life 2 - Zerstört" den Leser zu fesseln und in ihrer futuristischen Welt abtauchen zu lassen.

Es sollte der große Durchbruch werden und endete in einer Katastrophe. Alle Bemühungen von Zoe waren umsonst und es scheint keine Hoffnung mehr zu geben. Ihr Plan, Better Life zu stürzen, ist kläglich gescheitert. Doch ihr Versagen ist längst nicht das Schlimmste. Zoe und ihre Freunde sind bei dem Versuch, die Menschheit vor Better Life zu bewahren, in Gefangenschaft geraten. Zudem entdeckt Zoe, wer wirklich hinter Better Life steht. Ihr schlimmster Alptraum wird war. Niemandem von Zoes Freunden ist es gelungen, sich vor Better Life in Sicherheit zu bringen. Nur Charlie konnte der Organisation entwischen und ist auf der Flucht. Diese schließt sich einer Untergrundgruppe von Aktivisten an und versucht, mit ihnen gemeinsam Zoe und ihre Freunde zu retten. Doch sie sind nur ein paar Aktivisten, die einer großen und sehr mächtigen Organisation gegenüberstehen.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Lillith Korn überzeugt mit einem lockeren und flüssigen Schreibstil. Prägnant geschrieben kommt die Autorin schnell auf den Punkt, ohne viele Schnörkel. Der Schreibstil passt perfekt zu dem rasanten Zukunfs-Thriller, der den Leser erwartet. Die Geschichte beginnt mit einem Rückblick auf Marvins und Charlies Leben, vierzehn Jahre in der Vergangenheit. Neben Zoe und Paul habe ich in Band 2 daher auch schnell Charlie ins Herz geschlossen. Sie ist mutig und hilfsbereit. Zudem spielt sie in diesem Band eine wichtige Rolle, da sie mit allen Mitteln versucht, Zoe zu befreien. Das Erzähltempo ist rasant und die Ereignisse überschlagen sich. Man fliegt nur so durch die Seiten und hofft, dass Zoes Situation nicht ganz so auswegslos ist, wie sie erscheint. Der Spannungsbogen wird durch überraschende Wendungen konstant aufrecht gehalten und endet in einem packenden Finale. Tatsächlich war ich sehr überrascht über die Motive von Zoes ärgster Feindin. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Das Ende ist abgeschlossen und lässt den Leser zufrieden zurück. Wer sehr aufmerksam liest, wird erkennen, dass die Autorin noch ein kleines Hintertürchen offenlässt, sodass man irgendwann nochmal etwas von Better Life hören könnte. Insgesamt hat Lillith Korn einen sehr gelungenen Aschluss der Dilogie Better Life geschaffen. Der Leser kommt kaum zum Luftholen und verfolgt die Geschichte voller Spannung bis zum Ende.


Fazit: "Zerstört" ist ein perfekt gelungener Abschluss der Dilogie "Better Life". Der Zukunfts-Thriller überzeugt durch ein rasantes Erzähltempo, einen spannenden Handlungserlauf mit ungewissem Ausgang und einem packenden Finale.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Empfehlenswerter dystopischer Zukunftsthriller

Better Life
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"Better Life - Ausgelöscht" ist ein interessanter dystopischer Thriller, der in der Zukunft spielt. Berlin im Jahre 2068: Die Neuroinformatikerin Zoe entwickelt ein Programm, mit dem traumatische Erinnerungen ...


"Better Life - Ausgelöscht" ist ein interessanter dystopischer Thriller, der in der Zukunft spielt. Berlin im Jahre 2068: Die Neuroinformatikerin Zoe entwickelt ein Programm, mit dem traumatische Erinnerungen bei Soldaten gelöscht werden können. Doch der Konzern "Better Life" hat höhere Ziele. Das Programm wird dazu eingesetzt, um das komplette Erinnerungsvermögen von Menschen zu löschen und neu zu programmieren. Zoe ahnt anfangs nicht, wie skrupellos Better Life in Wirklichkeit ist. Im Laufe der Zeit beginnt sie den Konzern zu hinterfragen. Einem unguten Gefühl folgend, versucht sie die wahren Ziele des Konzerns aufzudecken und erforscht einen Teil der verbotenen Zonen. Als ihr unbefugtes Betreten in einer dieser Zonen bemerkt wird, muss sie das Unternehmen auf der Stelle verlassen. Da sich Zoe nur auf sich selbst verlässt, hat sie einen Plan: Ein Video soll ihr Leben absichern. Wider aller Erwartungen bleibt es ruhig und Zoe wähnt sich in Sicherheit. Bis sie Paul kennenlernt. Als sie schließlich erkennt, dass Better Life einen Agenten auf sie angesetzt hat, ist sie nicht mehr sicher, ob das Video sie retten kann. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Der Schreibstil von Lillith Korn ist flüssig und gradlinig. Die Autorin kommt schnell auf den Punkt, ohne lange Beschreibungen. Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Man landet direkt im Geschehen, das aber übersichtlich bleibt und den Leser nicht zugleich überfordert. Das Thema mag am Anfang etwas futuristisch klingen, aber wer kann beim heutigen Stand der Technik und den schnellen Veränderungen heute noch sagen, was morgen möglich ist? Vielleicht möchten wir überhaupt nicht wissen, was in 50 Jahren Realität sein könnte. Besonders gut ist Lillith Korn die Welt im Jahr 2068 gelungen. Es gibt viele neue Technologien, wie Rolldisplays, selbstfahrende Autos und High-Tech Häuser. Diese Ideen haben mir total gut gefallen. Alles war gut durchdacht und hörte sich realistisch an, ohne zu übertreiben. Der Konzern Better Life wirbt unter anderem mit 10 Jahren Luxusleben, wenn man im Gegenzug nach Ablauf der 10 Jahre seinen Körper an den Konzern stiftet. Autos, Villen oder hübsche Frauen - nichts ist unmöglich. Nach 10 Jahren wird die Persönlichkeit des Menschen von Better Life gelöscht und ein neuer Mensch programmiert, der für den Konzern arbeitet. An dieser Stelle hätte ich mir ein wenig mehr Einblick in das Leben erhofft, das Better Life verspricht. Das kam etwas zu kurz. So kam es mir ein wenig so vor, als wenn das Leben zu schnell weggeworfen wird. Immerhin stirbt man ja quasi nach zehn Jahren.

Die Protagonisten Zoe und Marvin sind sehr sympathisch. Besonders die kluge und tapfere Zoe habe ich schnell ins Herz geschlossen. Aber auch Paul, der für Better Life arbeitet, hat es mir angetan. Aus diesem Grund habe ich mich riesig über die Kurzgeschichte aus Pauls Sicht gefreut, die man am Ende des Buches findet. Insgesamt konnte Lillith Korn mich mit einem interessanten Thema fesseln, über das es noch jede Menge zu erfahren gibt, denn das Ende ist offen und verspricht eine spannende Fortsetzung.


Fazit: Empfehlenswerter dystopischer Zukunftsthriller mit viel Spannung, Action und einem interessanten Thema, das zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 02.01.2017

Ein schöner Zusatzband für echte Maze Runner-Fans, der ohne viel Action auskommt

Die Auserwählten - Phase Null
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Da ich die Maze Runner-Reihe liebe, war ich schon wahnsinnig gespannt auf diesen letzten Band. „Phase Null“ ist ein Prequel und spielt zeitlich vor dem ersten Band der Maze-Runner Trilogie. Endlich werden ...

Da ich die Maze Runner-Reihe liebe, war ich schon wahnsinnig gespannt auf diesen letzten Band. „Phase Null“ ist ein Prequel und spielt zeitlich vor dem ersten Band der Maze-Runner Trilogie. Endlich werden die letzten Geheimnisse gelüftet und man erfährt alles über Thomas Leben, bevor er ohne Erinnerungen im Labyrinth abgesetzt wurde. Trotz des sehr ruhigen Erzähltempos konnte das Buch mich überzeugen, da endlich alle offenen Fragen beantwortet werden.

Thomas wächst in einer Welt auf, in der es kaum noch Hoffnung gibt. Nach der Sonneneruption brach ein Virus aus, der Menschen in den Wahnsinn fallen lässt und schließlich zum Tod führt. Thomas und ein paar weitere Jugendliche sind die letzte Chance für die Menschheit, denn sie sind immun gegen den Virus. Laut der Organisation ANGST sind diese Jugendlichen die Auserwählten, die die Welt retten sollen. Doch hinter verschlossenen Türen liegen furchtbare Geheimnisse verborgen. Ohne es zu wissen, werden die Jugendlichen auf ein Experiment vorbereitet, bei dem die Organisation ANGST vor nichts zurückschreckt, um ihre Ziele zu erreichen.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen und flüssigen Schreibstils sehr leicht gefallen. Da in diesem Buch die Hintergründe zur Trilogie erklärt werden, ist das Erzähltempo in „Phase Null“ eher ruhig. Man lernt hauptsächlich das alltägliche Leben von Thomas bei der Organisation ANGST kennen. Der Leser begleitet Thomas über viele Jahre hinweg, in denen er von ANGST ausgebildet und gedrillt wird. Erst nach und nach kann man hinter die Kulissen schauen und entdeckt schließlich eine Intrige nach der nächsten. Je älter Thomas wird, umso mehr beginnt er ANGST zu hinterfragen. Mit Thomas hatte ich hauptsächlich Mitleid. Es ist wirklich furchtbar, was die Organisation mit den auserwählten Kindern und Jugendlichen anstellt. Ich konnte von Anfang an mit Thomas mitfühlen. Bei Teresa ist mir das nicht gelungen. Irgendwie kann ich immer noch nicht verstehen, warum sie sich völlig anders entwickelt als Thomas. Nach und nach kommen immer weitere bekannte Charaktere ins Spiel wie Newt, Minho und Chuck. Besonders interessant fand ich auch die Entwicklung von Ava Paige.

Die Geschichte ist insgesamt sehr ruhig mit einer düsteren und bedrückenden Atmosphäre. Obwohl sich das Buch zu keinem Zeitpunkt gezogen hat, hätte ich mir zwischenzeitlich ein wenig Spannung gewünscht, damit die ruhige Grundstimmung etwas aufgepeppt wird. Gut gefallen hat mir, dass endlich alle offenen Fragen beantwortet wurden und man so vieles besser nachvollziehen kann. Obwohl „Phase Null“ zeitlich vor der Trilogie spielt, sollte man - um Spoiler zu vermeiden - erst Band eins bis drei lesen.

Fazit: Das Prequel „Phase Null“ ist für Fans der Maze Runner-Reihe ein gelungener Abschluss, in dem viele Geheimnisse gelüftet werden. James Dashner beantwortet in diesem Buch alle offenen Fragen zur Trilogie und gibt einen tiefen Einblick in das Leben von Thomas bei der Organisation ANGST. Das Buch kommt ohne actionreiche Szenen aus und liefert Fans der Trilogie jede Menge Hintergrundwissen.