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Veröffentlicht am 15.11.2020

Heilkunst oder Hexenwerk

Paracelsus - Auf der Suche nach der unsterblichen Seele
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Paracelsus –
Auf der Suche nach der unsterblichen Seele

Diane Jordan

Auf meinen neuen historischen Roman „Paracelsus - Auf der Suche nach der unsterblichen Seele“ von Eva-Isabel Schmid habe ich mich ...

Paracelsus –
Auf der Suche nach der unsterblichen Seele

Diane Jordan

Auf meinen neuen historischen Roman „Paracelsus - Auf der Suche nach der unsterblichen Seele“ von Eva-Isabel Schmid habe ich mich richtig gefreut, da mich von je her altes Heilwissen und der Mensch Paracelsus an sich fasziniert.
Das Cover macht auf mich einen historischen Eindruck und scheint perfekt zur Thematik des Buches zu passen! Es sieht für mich auf den ersten Blick recht mittelalterlich aus! Der Klappentext liest sich zügig und macht Lust auf mehr. Die Romanfiguren Paracelsus, Caspar, Jacob, Margret, Wilhelm oder Laurencz sind gut und detailreich beschrieben und mit eigenwilligen Charaktereigenschaften versehen. Die Wortwahl und der Schreibstil sind meines Erachtens nicht so passend. An der einen oder anderen Stelle in der Lektüre, stört mich das mal mehr oder weniger sehr. Paracelsus und der Reiz des Stoffes Heilpflanzen sowie die Besonderheit der Anfänge der Medizin sind faszinierend. Für mich als Heilpraktikeranwärterin spannend zu lesen. Allerdings finde ich es mehr als gruselig, dass die "Eingriffe" ohne Betäubung oder Narkose stattfanden. Besonders, als unserem "Medizinstudenten" die Münze zur Heilung in den Kopf geschlagen wird. Kaum vorstellbar in der heutigen Zeit. Auf die folgenden Seiten bin ich mehr als gespannt. Tja, da sind mehrere merkwürdige und gleichzeitig spektakuläre Szenen, wenn man so Kapitel um Kapitel weiter liest.
"Sex sells" wird hier etwas holperig mit Aberglaube, Zauberei, vulgären Ausdrücken und Heilmethoden ohne Narkose aufgetischt. Mir ist das etwas zu unglaubwürdig. Schade eigentlich, da hätte ich mehr erwartet. Hexen, Geister und unheimlich grausame Menschen reihen sich Seite an Seite. Das Armut und Aberglauben vielerorts zur Hexenverfolgung führten, ist mir aus dem Geschichtsunterricht bereits bekannt. Trotzdem gefällt mir hier leider nicht alles, was ich so lese... Schade ich bin etwas enttäuscht. Vielleicht wird es später wieder etwas authentischer und realistischer. Auch die Wortwahl und den Sprachstil finde ich nicht immer glücklich. Die Charaktere verlieren nach und nach....
Aber laut Google scheint narkoselose Operationen tatsächlich möglich zu sein. So ist die erste dokumentierte Operation, die Mutter und Kind überlebten, im Jahr 1500 durch den Schweizer Jacob Nufer an seiner Frau gelungen. Die Neuerung des Herrn Nufer (beruflich übrigens ein Schweinekastrierer) bestand darin, die aufgeschnittene Gebärmutter auch wieder zuzunähen und nicht wie bis dahin üblich anzunehmen, aufgrund des Zusammenziehens des Organs nach der Geburt sei eine Naht überflüssig...
Tja, lesen bildet ☺ und sei es wie hier meine eigene Meinung. Verbotene Liebe, Vergewaltigung (Spoiler: Marget), Hingabe, Aufopferung, Verzicht, Armut, Aberglaube, Hexerei, Ketzerei... Als Leser bekommt man Kapitel für Kapitel neue Infos von den verschiedenen Protagonisten dargeboten: Paracelsus, Caspar, Jacob, Margret oder Laurenz. Vielleicht möchte die Autorin etwas zu viel Stoff in dieses kleine Buch propfen...
Mir liegt es im Augenblick etwas schwer im Magen. Ich koche mir jetzt erst einmal einen Kräutertee zur Beruhigung meiner Nerven!
Meine Lieblingszitat aus diesem Buch ist übrigens: "Alle Dinge sind Gift, Simon. Allein die Dosis macht's!"
Die Geschichte nimmt stetig und rasant an Fahrt auf, Scharfrichter, Inquisitoren und mitten drinnnnnnnn (ich)...
Grins mit klitzekleinen Äugelein, weil ich mir die Nacht beim Lesen um die Ohren geschlagen habe. Jetzt genieße ich nun gemütlich den Endspurt, der es in sich hat. Schade eigentlich, dass die Dilogie nun schon zu Ende ist. Ich war gerade so schön im Leseflussssssss und bin natürlich sehr gespannt, wie es Paracelsus und allen um ihn herum weiter ergeht.
Aber am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende. Bestimmt kommt ein zweiter Teil mit der Fortsetzung und dann hoffentlich der Auflösung auf all meiner Fragen, die dieses spannende Thema in sich birgt!

Inhalt:
Wer mit dem »Medicus« mitgefiebert und für »Game of Thrones« gebrannt hat, der wird Paracelsus lieben

Basel im Spätmittelalter auf dem Sprung zur Renaissance. Der junge Medizinstudent Paracelsus und sein Freund Caspar erhalten von der katholischen Kirche eine Sondergenehmigung zum Sezieren von Leichen. Zu nur einem Zweck: Sie sollen die Existenz der menschlichen Seele beweisen. Als der grausame neue Bischof die Macht erlangt, werden die beiden der Ketzerei beschuldigt. Ihre Forschung wird verboten. Während Caspar sein Leben nun der Medizin widmet, wendet sich der ehrgeizige Paracelsus dem Okkultismus zu. Die zwei Freunde finden sich gefangen in einem Netz aus Inquisition, politischen Intrigen und einem blutigen Bürgerkrieg.

Die Autorin:

Dr. med. Eva-Isabel Schmid wurde 1983 in Regensburg geboren. Nach dem Studium der Humanmedizin in München, London und Sydney arbeitete sie als Ärztin in Oberbayern und Zürich. Die Paracelsus-Dilogie ist ihr Debüt als Romanautorin. Zusammen mit ihrem Ehemann lebt sie aktuell in der Nähe von Zürich und ist in ihrer Wahlheimat als Hausärztin tätig.

Fazit: **** Sterne. Der Roman “Paracelsus-Auf der Suche nach der unsterblichen Seele“ ist im Piper Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 440 Seiten. Die Fortsetzung des Romans erscheint 2021.

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Veröffentlicht am 28.10.2020

Wettervorhersage...

Föhnlage
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Mein neuester Roman „Föhnlage“ von Jörg Maurer kommt getarnt als Alpenkrimi daher. Das Cover sieht auf den ersten Blick nicht wirklich aufregend aus. Man sieht dort eine Wand, mit einer recht altmodisch ...

Mein neuester Roman „Föhnlage“ von Jörg Maurer kommt getarnt als Alpenkrimi daher. Das Cover sieht auf den ersten Blick nicht wirklich aufregend aus. Man sieht dort eine Wand, mit einer recht altmodisch wirkenden, blaugemusterten Blümchen- Tapete. Darauf ist eine Hirsch-Jagdtrophäe mit typischem Edelweiß auf einem Holzbrett angebracht. Drei schwarze Einschusslöcher, die mir beim genauerem Hinsehen oberhalb des Hirschgeweihes auffallen, verheissen allerdings nichts Gutes. Der Klappentext liest sich spannend. Der Plot spielt in einem bayrischen Kurort und es gibt reichlich Crime und urkomische Verwicklungen. Die Protagonisten, Kult-Ermittler Hubertus Jennerwein, die Einheimischen sowie die Mordopfer, sind fein erdacht, gut beschrieben und wirken lebensecht. Der Krimi startet mit einem einführenden Prolog. Die einzelnen Kapitel werden - fein skizziert mit der Hirsch-Trophäe - gestartet. Das sieht nett aus und lockert auch etwas auf. Dann geht es munter mit Kommissar Jennerwein weiter. Dieser ermittelt heiter und ironisch, mit teils unkonventionellen Ansätzen. Der Dialekt, der im bayrischen Kurort herrscht, ist von Jörg Maurer fein umgesetzt worden. Durch die Umsetzung der bayrischen Floskeln wirkt das Ganze sehr authentisch. Der Spannungsaufbau ist gelungen, die Kurve steigt stetig, wie eine steile Bergwand an, die es zu erklimmen gilt. Nach und nach wird das Kriminalrätsel, Stück für Stück, gekonnt aufgelöst. Dazwischen trieft es auf den Seiten „rabenschwarz“ und „skurril“, sei es der zwielichtige Bestattungsunternehmer Ignaz Grasegger oder der merkwürdige „Trachtler“, der mich irgendwie an Florian Silbereisen und Co beim Musikantenstadel erinnert. Die Geschichte besteht aus vielen Vignetten und wird von verschiedenen betroffenen Personen geschildert, was - wie bei einem guten Essen - der Geschichte die richtige Würze gibt.
... Sterben, wo andere Urlaub machen ...
Inhalt:
Reizklima mit Bergblick: der erste Fall für Kommissar Jennerwein.
Bei einem Konzert in einem idyllischen Alpenkurort stürzt ein Mann von der Saalempore ins Publikum – tot. Und der Zuhörer, auf den er fiel, auch. Kommissar Jennerwein nimmt die Ermittlungen auf: War es ein Unfall, Selbstmord, Mord? Während er sich mit widersprüchlichen Zeugenaussagen herumschlägt, spekulieren die Einheimischen genussvoll bei Föhn und Bier. Warum ist der hoch angesehene Bestattungsunternehmer Ignaz Grasegger auf einmal so nervös? Derweil verfolgt Jennerwein eine heiße Spur…
Der Autor:
Jörg Maurer ist Nr. 1-Bestsellerautor und wurde als Autor von zwölf Kriminalromanen wie auch als Kabarettist mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Kabarettpreis der Stadt München, dem Agatha-Christie-Krimi-Preis, dem Publikumskrimipreis MIMI und dem Radio-Bremen-Krimipreis. Er wurde auch zum Münchner Turmschreiber ernannt. Jörg Maurer stammt aus Garmisch-Partenkirchen. Nach dem Studium der Germanistik und Theaterwissenschaften arbeitete er als Lehrer, dann als Kabarettist, bis er sich dem Schreiben zuwandte.
Weitere Bücher:
Hochsaison, Niedertracht, Oberwasser, Unterholz, Felsenfest, Der Tod greift nicht daneben, Schwindelfrei ist nur der Tod, Im Grab schaut man nach oben, Am Abgrund läßt man gern den Vortritt, Im Schnee wird nur der Tod nicht kalt, Am Tatort bleibt man ungern liegen, Den letzten Gang serviert der Tod
Fazit: 4****Der Alpenkrimi „Föhnlage“ ist im Fischer Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 336 hochspannende Seiten und ist der Auftakt einer neuen Bestseller-Reihe.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Auf den Hund gekommen ...

Eiskalte Provence
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Denkt man an die Provence fallen einem duftende lila Lavendelfelder, hübsche verträumte Landschaften, leckeres Essen, Wein und Traumwetter ein. Das es im Südosten von Frankreich auch ekelig kalt werden ...

Denkt man an die Provence fallen einem duftende lila Lavendelfelder, hübsche verträumte Landschaften, leckeres Essen, Wein und Traumwetter ein. Das es im Südosten von Frankreich auch ekelig kalt werden kann kommt einem zunächst nicht in den Sinn. Mir ging es zumindest so, als ich jetzt den neuen Pierre Lagrange „Eiskalte Provence“ in die Hände bekam. Ein neuer Fall für Commissaire Albin Leclerc, der mir schon aus früheren Büchern vertraut und bekannt ist. Lokalkolorit inbegriffen. Allerdings ist er unterdessen in Pension und noch mehr auf den Hund gekommen. Mit seinem Mops Tyson führt er kriminalistische Fachgespräche, wahrscheinlich in Ermangelung fehlender Kollegen und vertraut auf den Instinkt und die gute Spürnase seines kleinen Lieblings. Diese ist auch gefragt, denn trotz Advents- und Weihnachtszauber passiert ein schrecklicher Mord und die Polizei vor Ort hat alle Hände voll zu tun und freut sich diesmal, anders als in den früheren Büchern, über die Hilfe des Ex-Kollegen. Pierre Lagrange gelingt es vortrefflich, den Leser mit diesem spannenden Fall in den Bann zu ziehen. Der Plot ist gut aufbereitet, die Protagonisten Commissaire Leclerc, Mops Tyson, Veronique, Opfer Stéphanie sowie einige alt, vertraute Gestalten sind gut erdacht und lebendig beschrieben.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und die Wortwahl angemessen. Als Leser erfährt man einiges. Hintergrundwissen über fanatische Sekten und „mystische Hochzeiten“, die wohl einer Vereinigung von Gott und Mensch dienen sollen und die letzte und höchste Stufe des mystischen Gebetes ausmachen ebenso, wie zur Geschichte von La Roque-sur-Pernes, wo der Plot spielt. Und die wird interessant mit dem Kriminalfall verwoben. Zu viel möchte ich an dieser Stelle nicht verraten ☺, denn dieser Kriminalfall hat es in sich. Ganz nebenbei gibt es auch noch ein paar Einblicke in die französischen vorweihnachtlichen Vorbereitungen zum großen Fest. Ich bin schwer begeistert, würde aber empfehlen, die ersten fünf Bücher für einen ungetrübten Lesespass und Fluss vorab zu lesen. Die Charaktere werden so noch greifbarer, die Geschichte wird runder und wie sollte es anders sein, einige Protagonisten tauchen immer wieder auf. Nichts desto trotz kann man das Buch auch als eigenständigen Roman lesen.
Aber natürlich macht sich die „blaue Serie“ auch gut im Bücherregal, dar alle Cover hübsch aufeinander abgestimmt sind und große Lust auf die Provence machen. Abschließend möchte ich sagen, dieser Kriminalroman ist wie ein guter französischer Rotwein, der es in sich hat und nach und nach seine volle Wirkung entfaltet und schon jetzt Lust auf den nächsten Teil macht, den es hoffentlich bald gibt.

Inhalt:
Ex-Commissaire Albin Leclerc jagt vor Weihnachten einen Killer – der sechste Band der Provence-Krimireihe von Bestseller-Autor Pierre Lagrange

Die Vorbereitungen für das Weihnachtsfest im Hause Leclerc laufen auf Hochtouren: Überall duftet es nach französischen Köstlichkeiten, und alles ist weihnachtlich geschmückt. Doch Albin ist alles andere als in Weihnachtsstimmung. Da kommt ihm die Anfrage der örtlichen Polizei gerade recht. Die Kollegen sind vor Weihnachten so überlastet, dass sie Albins Hilfe dieses Mal wirklich gebrauchen können. Denn in einer kleinen Hütte wurde eine junge Frau tot aufgefunden – eingehüllt in ein Brautkleid. Der Ex-Commissaire findet bald heraus, dass die Tote zum Clan der Banater gehört hat, die nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Fall des Eisernen Vorhangs massenhaft aus Rumänien nach La Roque eingewandert sind. Und eine Spur führt den Ex-Commissaire zu einer Sekte, die Schreckliches plant ...

Der Autor:
Pierre Lagrange ist das Pseudonym eines bekannten deutschen Autors, der bereits mehrere Krimis und Thriller veröffentlicht hat. In der Gegend von Avignon führte seine Mutter ein kleines Hotel auf einem alten Landgut, das berühmt für seine provenzalische Küche war. ›Tod in der Provence‹ ist der erste, ›Blutrote Provence‹ der zweite Band der Reihe um den liebenswerten Commissaire Leclerc.

Weitere Bücher:
Tod in der Provence, Blutrote Provence, Mörderische Provence, Schatten der Provence, Düstere Provence,

Fazit: 4**** Der Roman „Eiskalte Provence“ ist im Fischer/Scherz Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 368 Seiten, die Krimifans begeistern dürften.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Glücksschwein ...

Mookie – Weihnachten mit Schwein
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Mokkie - Weihnachten mit Schwein

Diane Jordan

Es gibt ja vielerlei Arten von Glücksschweinen. Ich denke da zum Beispiel an: gläserne Schweine-Spardosen (Mein Letztes), Schweinerennen (mit echten Ferkeln), ...

Mokkie - Weihnachten mit Schwein

Diane Jordan

Es gibt ja vielerlei Arten von Glücksschweinen. Ich denke da zum Beispiel an: gläserne Schweine-Spardosen (Mein Letztes), Schweinerennen (mit echten Ferkeln), leckere Marzipanschweine oder wie hier mein neuestes Buch „Mokkie – Weihnachten mit Schwein“ von Laura Wohnlich, in den Sinn Das Cover sieht herzallerliebst aus und verleitet mich zu einem kleinen Schmunzeln. Ich muss bei Ferkelchen immer an meine jüngere Schwester Anja denken, die Schweine liebt und als Studentin sogar mal mehrere Monate so ein „Borstenvieh“ als Wohnungsmitbewohner hatte. Allerdings fanden meine Mutter und ich das nicht so lustig, da wir hinterher als Hilfsputztrupp engagiert wurden, um die Wohnung wieder vom „Saustall“ in eine vorzeigbare Studentenwohnung herzurichten. Im Nachhinein finde ich es heute witzig und muss bei dieser Lektüre wieder daran denken.
Der Einband ist knallrot, hat goldene Sterne sowie einen Tannenzweig mit Glitzerkugel. Darunter ist das kleine Ferkelchen, das auf den Namen Mokkie hört. Im Einband verbergen sich vorne und hinten, je zwei Doppelseiten, mit dem Schweinchen und dem Tannenzweig in Farbe, was ich recht nett finde.
Der Klappentext liest sich witzig und ungewöhnlich.
Allerdings scheint der Protagonist Joachim irgendwie in einem Zustand der Orientierungslosigkeit und Haltlosigkeit zu stecken. Er bekommt nichts richtig „auf die Reihe“, hat Alkoholprobleme sowie Liebeskummer. Weihnachtlich ist ihm bestimmt nicht zumute, zu tief sitzen die Enttäuschungen und die Trennung von Joy macht ihm ordentlich zu schaffen. Mitten in diese etwas deprimierende Lage platzt Mokkie, als Überraschungsgeschenk. Wer da wohl dahinter steckt? Die Miesepeter-Stimmung ist auf einen Schlag weg und Joachim versucht zusammen mit dem Glücksferkel herauszubekommen, wer ihm dieses, quicklebendige Geschenk vor die Tür gestellt hat. Der Autorin gelingt es sehr gut, den Spannungsbogen anzulegen, sogar soziale Medien wie Facebook werden erwähnt und eingesetzt. Der Plot ist unterhaltsam. Die Schreibe und Wortwahl angenehm und trefflich. Grins, ein paar Mal habe ich mir eingebildet, das niedliche Grunzen von Mokkie beim Lesen zu hören.
Witzig ist auch, wie er mit Hilfe diverser Leute versucht, seinen weihnachtlichen „Überraschungsgeschenke“-Verteiler ausfindig zu machen und auch die E-Mails die hinterher zur Auflösung beitragen und ein weihnachtliches Liebes-Happy-End mit Madelaine für den Leser bereithalten.

Inhalt:
Hört nur, wie lieblich es grunzt.

Wenige Tage vor Weihnachten steckt Joachim mitten in der Sinnkrise. Seit Wochen geht er kaum noch vor die Tür. Wird sich das jemals wieder ändern? Doch dann bekommt Joachim völlig überraschend ein Schwein geschickt. Einfach so, per Post. Ohne Absender, dafür quicklebendig. Joachim kann sich keinen Reim darauf machen. Und so fasst er einen folgenschweren Entschluss: Gemeinsam mit seinem neuen Haustier, welches er auf den Namen Mokkie tauft, wagt er sich hinaus in die Winterkälte, um das Rätsel zu lösen. Ein unglaubliches Abenteuer nimmt seinen Lauf ...

Die Autorin:
Laura Wohnlich, 1992 in Basel geboren, schreibt eigentlich schon immer. Unter anderem wurden ihre Texte im Entwürfe-Magazin und in der WELT veröffentlicht. Sie war Mitglied beim jungen Theater Basel, stand auf der Bühne und verfasste Drehbücher. 2017 erhielt sie vom Literarischen Colloquium Berlin ein Aufenthaltsstipendium. Ihr Debütroman SWEET ROTATION (2017) war »traurig und lustig, geistreich und psychologisch ausgeklügelt« (SRF).

Weitere Bücher:
Sweet Rotation

Fazit: 4**** Der Roman „Mokkie-Weihnachten mit Schwein“ ist im Heyne Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 240 Seiten, die den Leser schon jetzt auf Weihnachten einstimmen und das ein oder andere in einem neuen Licht erscheinen lassen, bei denen es nicht so rund läuft.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Amnesie, wenn die Erinnerung streikt ...

Herzblitze
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Herzblitze

Diane Jordan

Ich habe, ähnlich wie Fernsehmoderator Bommes, auch einige interessante Bekannte die irgendwie zur Bereicherung meines Lebens beitragen! Bei meinem neusten Roman „Herzblitze“ ...

Herzblitze

Diane Jordan

Ich habe, ähnlich wie Fernsehmoderator Bommes, auch einige interessante Bekannte die irgendwie zur Bereicherung meines Lebens beitragen! Bei meinem neusten Roman „Herzblitze“ aus dem Diana Verlag von Kristina Valentin, musste ich an Robin J. denken, dieser hat eine Faszination für Blitze und deren Entstehung. Die geballte Funkentladung und der kleine Lichtbogen interessiert ihn seit Jugend forscht. Heute ist er ein erfolgreicher Tierfilmer. Mit einem kleinen Schmunzeln greife ich daher zu meinem Buch und bin sehr gespannt, was mich da erwartet.... Das Cover sieht durch seine bunten Farben sommerlich und leicht aus. Der Klappentext liest sich leicht und macht Lust auf mehr. Die Protagonistin Felicitas hat es nicht leicht. Sie wird vom Blitz getroffen und verliert ein Jahr ihrer Erinnerung. Au weia, dass stelle ich mir eigenartig vor und natürlich möchte ich genau wissen, was ihr dadurch alles passiert. Nicht mehr wissen, wer man ist und was vorher alles so passiert ist. Gruselig, wenn ihr mich fragt. Ich frage mich natürlich, was haben der Ex-Mann und ihre Schwester in diesem Jahr wirklich gemacht? Und was hat der neue Kollege Sebastian für einen Stellenwert in ihrem neuen Leben? Kristina Valentin hat eine gefühlvolle Geschichte, mit einem unter die Haut gehenden Plot, geschaffen. Die Wortwahl ist der Thematik angepasst und beschreibt vortrefflich die gegenwärtige Situation. Allerdings finde ich es sehr skurril, dass Felicitas als Sekretärin in einem Bestattungsunternehmen arbeitet. Das stelle ich mir nicht wirklich schön vor. Die Autorin greift die Thematik: „Tod & Trauer“ allerdings feinfühlig und unterhaltsam auf. Abschied, Verlust, Schmerz und Neuanfang werden nach und nach aufgearbeitet, ebenso wie Felicitas Amnesie. Die Erinnerung kommt nach und nach, ebenso wie der Neuanfang und die Befreiung von „bösen Schatten & Geistern “. Dies alles kostet Kraft, Willensstärke und ein Ziel, das zu erreichen ist. Das Buch geht mir daher unter die Haut und macht sehr nachdenklich. Besonders gut gefällt mir ihr Beschützer und Schatten aus dem Tierheim, der auf den Namen Fridolin hört. Der passt perfekt als kleiner Nebendarsteller in diese hübsche, kleine Geschichte und lässt Tierliebe, Verantwortung und Freude durch die Seiten blitzen. Durchaus lesenswert, wie ich finde!

Inhalt:
Plötzlich ist alles anders. Aber vielleicht ist genau das gut.

Felicitas wird vom Blitz getroffen. Wie durch ein Wunder bleibt sie unverletzt – doch sie hat das ganze letzte Jahr vergessen. Als sie versucht in ihr Leben zurückzukehren, erkennt sie es nicht wieder. Warum verhält sich ihr Ex-Mann so, als wäre alles wie früher? Wieso ist ihre Schwester so sonderbar distanziert? Wenn sie nur wüsste, was da in den vergangenen zwölf Monaten passiert ist! Felicitas macht sich auf die Suche nach der Wahrheit, die irgendwo in ihr schlummern muss. Dabei kommt sie nicht nur ihrem neuen Kollegen Sebastian näher als gedacht, sondern auch sich selbst.
Ein bezaubernder und anrührender Roman übers Loslassen und die Freiheit, die uns das Vertrauen ins Leben schenkt

Die Autorin:
Kristina Valentin lebt und arbeitet in Norddeutschland. Sie schreibt in jeder freien Minute, weil sie sich ständig neue Geschichten ausdenkt. Humorvoll und warmherzig erzählt sie von den Tücken des Alltags, der uns gelegentlich unerwartet aus dem Ruder läuft, von der Liebe und von Männern, die dazu neigen, das Leben ihrer selbstbewussten Heldinnen auf den Kopf zu stellen. Außerdem liebt sie Kaffee, ihren Garten und den leicht verrückten Terrier, mit dem sie sich das Büro teilt. Sie veröffentlicht auch unter den Namen Kristina Steffan und Kristina Günak.

Weitere Bücher:
Ein Sommer und ein ganzes Leben, Garten der Wünsche,
Fazit: 4**** Der Roman „Herzblitze“ ist im Diana Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 320 tiefgründige und feinfühlige Seiten.

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