Profilbild von Jecke

Jecke

Lesejury Star
offline

Jecke ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jecke über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2020

✎ Anne Jacobs - Tuchvilla-Saga 1 Die Tuchvilla

Die Tuchvilla
0

Ich mag die Sprecherin Anna Thalbach nicht, da sie meiner Meinung nach eine unpassende Betonung hat, dennoch habe ich mich für das Hörbuch entschieden.

Die Geschichte um die Waise Marie und den Fabrikerben ...

Ich mag die Sprecherin Anna Thalbach nicht, da sie meiner Meinung nach eine unpassende Betonung hat, dennoch habe ich mich für das Hörbuch entschieden.

Die Geschichte um die Waise Marie und den Fabrikerben Paul klingt erstmal interessant. Im Laufe des Geschehens jedoch passiert nicht wirklich viel. Außerdem finde ich sie irgendwie unglaubwürdig. Und es kamen bei mir überhaupt keine Gefühle auf. Normalerweise fiebere ich bei solchen Zusammenkünften immer mächtig mit und habe bisweilen auch schon mal Tränchen in den Augen, aber hier blieb mein Gefühlsbarometer unangetastet.

Einmal hat Anne Jacobs es geschafft, mich komplett auf eine falsche Fährte zu schicken. Ich dachte tatsächlich, es steckt etwas anderes hinter der Vergangenheit. Meine Variante hätte das ganze Getue um Marie und Paul ein wenig spannender gemacht. So ist es leider nur dahingeplätschert.

Wer einen historischen Roman erwartet, wird mächtig enttäuscht werden. Obwohl die Autorin sehr viel Material zur Verfügung hatte, hat sie nicht darauf zurückgegriffen. Stattdessen verliert sie sich in Nichtigkeiten.

Das Ende ist sehr offen. Es sind weiterhin ungeklärte Fragen im Raum. Das heißt, dass man hier keine abgeschlossene Geschichte vorfindet, sondern sich den nächsten Band vornehmen muss, wenn man Antworten haben möchte.

Reihen abzubrechen ist eigentlich nicht mein Ding, hier jedoch werde ich direkt nach Band 1 einen Schlussstrich ziehen. Von mir bekommt "Die Tuchvilla" keine Hörempfehlung.

©2020 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 21.08.2020

✎ Jörg Krämer - Herz schlägt Krieg

Herz schlägt Krieg
0

Vor 2 Tagen habe ich das Buch beendet - und schon jetzt kann ich mich kaum noch an etwas erinnern. Wenn ich mir zwischendurch nicht ein paar Stichpunkte gemacht hätte, wüsste ich nächste Woche wahrscheinlich ...

Vor 2 Tagen habe ich das Buch beendet - und schon jetzt kann ich mich kaum noch an etwas erinnern. Wenn ich mir zwischendurch nicht ein paar Stichpunkte gemacht hätte, wüsste ich nächste Woche wahrscheinlich gar nichts mehr. Aber selbst mit meinen Aufzeichnungen werde ich in spätestens 2 Monaten beinahe nichts mehr wiedergeben können.

Ich habe zum Lesen dieser 250 Seiten auch ungewöhnlich lange benötigt. Für mich gab es einfach kein Reinkommen. Bis zum Schluss blieben mir die Personen sehr fremd, obwohl ich ein feinfühliger Mensch bin und insbesondere bei Passagen mit Kindern schnell eine Gänsehaut bzw. auch Tränen in die Augen bekomme. (besonders seitdem ich selbst Mama bin)

"Als sie aber gegen den Willen ihrer Familie mit ihrem Geliebten Erwin durchbrennt, scheint für sie die Chance auf ein glückliches Familienleben endgültig gescheitert." Ehrlich gesagt, ging ich bei dieser Passage im Klappentext von einer Schlüsselszene aus. Aber das ist gar nicht so. Dieser Teil wird richtig schnell abgehandelt. Und es stellte sich ja auch heraus, dass es gar nicht so viel darüber zu erzählen gab.

Generell wird irgendwie nichts richtig vertieft. Alles wird nur oberflächlich angeschnitten. Es tauchen gefühlt 1000 Namen auf, die manchmal für ganz schön Verwirrung sorgen. Ich hätte einen Stammbaum der Familie toll gefunden - nicht nur eine Auflistung der Namen.

Kein Wort darüber, warum Hilde Niggetiet bereits 2001 verstarb, aber das Werk erst 2018 veröffentlicht wurde.

Keine Auseinandersetzung seitens des Autors mit dem Geschriebenen. Er hat scheinbar einfach alles 1:1 so übernommen, wie seine Großmutter es aufgenommen hat. (selbst die (ersten) Bilder haben nicht mal eine klitzekleine Beschreibung darunter) Das soll vielleicht authentisch wirken, machte mir das Lesen jedoch unheimlich schwer. Die Sätze sind kurz, klingen abgehakt und die Gedankensprünge behinderten teilweise den Lesefluss.

Es tut mir wirklich leid, denn ich mochte die positive Art, wie die Erzählerin das Leben trotz einiger Schicksalsschläge genommen hat, aber ich kann das Werk in diesem Zustand nicht weiterempfehlen. Ich hoffe, es gibt eine Überarbeitung dessen, denn der Inhalt an sich ist interessant. Er sollte nur anders dargestellt werden.

©2020 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 12.06.2020

✎ Sarah Butler - Alice, wie Daniel sie sah

Alice, wie Daniel sie sah
0

Ich war so, so gespannt auf dieses Buch. Und bin so, so, so enttäuscht ...

Für mich fing das Ganze bereits spannend an, da am Anfang eines jeden Kapitels erstmal "Zehn Dinge" stehen. Ich bin ein Listenmensch, ...

Ich war so, so gespannt auf dieses Buch. Und bin so, so, so enttäuscht ...

Für mich fing das Ganze bereits spannend an, da am Anfang eines jeden Kapitels erstmal "Zehn Dinge" stehen. Ich bin ein Listenmensch, liebe Aufzählungen und mache solche Zehn-Dinge-Listen selbst oft genug in meinem Kopf. Damit hatte mich die Autorin also vorerst direkt gepackt.

Dennoch sprang der Funke irgendwie nicht über. Obwohl es teilweise sehr poetisch zugeht, ich Farben immer in mein Leben integriere, konnte ich mit den vorliegenden nicht so viel anfangen. Es ist eine super Idee, die in meinen Augen unausgereift zu Papier gebracht wurde.

Die Figuren von Alice und Daniel sind süß gezeichnet, aber gerade von Daniel hätte ich gerne so viel mehr erfahren. Alles bleibt an der Oberfläche. Dabei hatte ich besonders bei dieser Geschichte auf ganze viele Emotionen gehofft. Mich jedoch ließ sie oft genug kalt.

Und dann das Ende. Das ist einfach der Knaller. Im negativen Sinne. Die ganze Zeit habe ich auf bestimmte Sachen hingefiebert, hatte Herzklopfen, einen trockenen Mund, wollte zum Schluss hin manchmal gar nicht aufhören mit Lesen ... und dann ist es vorbei. Einfach so. Ohne Vorwarnung.

Nein, das hat mir überhaupt nicht gefallen. Ich kann die Lektüre mit diesem Abgang niemanden empfehlen. Der Leser wird einfach im Regen stehen gelassen.

Für mich hätte das Buch gut und gerne 200 Seiten mehr haben dürfen. Mit Emotionen, Erklärungen, Ausschmückungen - und vor allem einer Vollendung.

©2020

Zitate:

»Warum sollte ich vergessen sein, weil ich nicht mehr zu sehen bin? Ich warte auf dich, für eine Weile, an einem sehr nahen Ort, gleich um die Ecke.« (S. 109)

»Du musst da nichts wissen, Cee. Es ist Tillys Sache. Wir sind allein dazu da, um von der Seitenlinie zu applaudieren, oder?« (S. 268)

Veröffentlicht am 03.10.2019

✎ Susi Fox - Das falsche Kind

Das falsche Kind
0

Ich habe tatsächlich eine Weile überlegt, ob ich dieses Buch wirklich lesen soll ... Da ich selbst erst seit 19 Monaten Mama bin, wusste ich nicht, wie sehr mich so ein Schicksal mitnehmen wird.

Der Schreibstil ...

Ich habe tatsächlich eine Weile überlegt, ob ich dieses Buch wirklich lesen soll ... Da ich selbst erst seit 19 Monaten Mama bin, wusste ich nicht, wie sehr mich so ein Schicksal mitnehmen wird.

Der Schreibstil von Susi Fox ist schlicht und einfach, sodass keine Stolpersteine beim Lesen im Weg liegen. Leider bleibt dabei auch die Tiefe auf der Strecke. Die Personen sind farblos und bekommen auch im Laufe der Geschichte nicht wirklich ein Gesicht.

Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich Sasha am besten verstehen werde - schließlich sind wir beide das erste Mal Mama geworden. Jedoch konnte ich mit ihrer Person so gar nichts anfangen. Ich konnte mich nicht in sie hineinversetzen. Ich habe nicht mit ihr mitgelitten. Im Gegenteil, ich empfand sie sogar als äußerst unsympathisch.

Ihre - und auch andere - Handlungen konnte ich oft nicht nachvollziehen. Mal wird ein besonderes Augenmerk auf eine Sache gelegt, an einer anderen Stelle ist es dann auch schon wieder egal.

Ganz verwirrt war ich dann am Ende. Für mich völlig unglaubwürdig. Und ich frage mich, was genau die Autorin damit bezwecken möchte? Ich kann mir nicht vorstellen, in so einer Situation so zu reagieren.

Von mir gibt es daher an dieser Stelle keine Leseempfehlung.

©2019

Veröffentlicht am 05.06.2019

✎ Kim Thúy - Der Klang der Fremde

Der Klang der Fremde
0

Als ich das Buch sah und den Klappentext las, nisteten sich wohl ein paar falsche Erwartungen bei mir ein. Ich hatte mich auf diese Lektüre wirklich gefreut und muss nun leider eingestehen, dass sie nichts ...

Als ich das Buch sah und den Klappentext las, nisteten sich wohl ein paar falsche Erwartungen bei mir ein. Ich hatte mich auf diese Lektüre wirklich gefreut und muss nun leider eingestehen, dass sie nichts für mich ist.

Schon der Aufbau sagte mir so gar nicht zu. Ich tat mich schwer, mich auf die Zeilen einzulassen. Durch die Gedankensprünge, die an sich gut gekennzeichnet sind, kam ich in keinen richtigen Lesefluss.

Dass die Zeilen, die einem angeboten werden, dann auch noch keiner chronologischen Linie folgen, machte es umso schwerer, einen Draht zu dem Erzählten zu bekommen. Das Oberflächliche tat sein Übriges.

Da mir jegliche Hintergrundinformationen zur vietnamesischen Geschichte fehlen - ich hoffte, durch Kim Thúy welche zu bekommen -, kann ich im Nachhinein noch weniger mit dem Geschriebenen anfangen.

Von mir gibt es an dieser Stelle daher keine Leseempfehlung - außer vielleicht an die, die sich bereits mit dem Thema beschäftigt haben.

©2019