Jede Menge Emotionen und eine bildgewaltige Kulisse
Hoch wie der HimmelSehnsucht. Freundschaft. Große Gefühle. Angst. Trauer.
Worte, die „Northern Love – Hoch wie der Himmel“ beschreiben. Dass die Autorin schreiben kann, wusste ich schon vorher – aber sie hat mich mit Northern ...
Sehnsucht. Freundschaft. Große Gefühle. Angst. Trauer.
Worte, die „Northern Love – Hoch wie der Himmel“ beschreiben. Dass die Autorin schreiben kann, wusste ich schon vorher – aber sie hat mich mit Northern Love komplett begeistert. Manche Themen sind nicht unbedingt einfach, das muss man verpacken können, ohne dass es zu viel wirkt. Und Julie Birkland kann das, sie schreibt einfach wunderwunderschön und dazu absolut nachvollziehbar. Ich bin immer ein bisschen skeptisch mit Tod und neue Liebe, das muss man schon mit ganz viel Feingefühl schreiben können. Ich habe Bücher gelesen, die ich dann abgebrochen habe weil: Zack! – Neu verliebt, alles ist gut. In diesem Buch ist das zum Glück nicht so, es ist empfindsam, es ist ein Neuanfang, der für alle wichtig ist. Ein gegenseitiges Aufbauen, Freundschaft und Miteinander. Ich LIEBE dieses Gefühl von Ankommen, Unterstützung und Familie, voneinander zu lernen und da zu sein.
Julie Birkland nimmt uns mit nach Norwegen, in einen putzigen kleinen Ort, in dem man sofort Freunde findet – die Charaktere des Buches. Annik war mir ab Seite 1 sympathisch und ich hätte mich gerne gleich zu Beginn mit ihr betrunken. Sie ist mutig und hat für sich und ihren kleinen Sohn Theo nur das Beste im Sinn. Jeder, der Kinder hat, wird so manche Situation absolut nachempfinden können.
Aber auch die anderen Charaktere, Krister, Alva und Espen passen perfekt in die Geschichte. Nicht perfekt, mit Ecken, Kanten und Fehlern. Besonders Krister, der im Mittelpunkt steht – er hat keine geheimnisvolle Vergangenheit (bzw. nicht unbedingt), ist kein Bad Boy (bzw. nicht unbedingt) – ihr seht: schwer zu greifen (ohne zu spoilern). Da man auch seine Perspektive lesen kann, versteht man ihn als Leser unglaublich gut, in ihm steckt so viel.
Was aber noch gewaltiger ist, ist die Landschaft, die Natur, die es wert macht das Buch zu lesen. Robben, Berge, Meer. Man hat es vor Augen und ist gebannt von dieser Idylle. Wenn man es googlet (schaut Euch mal Kjerag an) wird es noch gewaltiger und mit jeder weiteren Zeile, die man liest, empfindet man noch mehr Sehnsucht und Faszination. Und Angst! Nein, von mir gäbe es definitiv KEIN Foto!
Northern Love ist keine oberflächlich dahin geknallte Liebesgeschichte. Jede Menge Emotionen und eine bildgewaltige Kulisse haben das Buch für mich zu einem absoluten Leseerlebnis gemacht. Ich freue mich schon auf den nächsten Besuch in Lillehamn.