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Veröffentlicht am 23.09.2020

Bitte um Fortsetzung

Mörderjagd mit Elwetritsch
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Ich liebe die Pfälzer Gemütlichkeit mit Lewwerworscht, Rieslingschobbe und einer guten Portion Pfälzer Humor. Und genau dieses findet sich auf dem 224 Seiten wieder.


Wie man vielleicht auch vermuten ...

Ich liebe die Pfälzer Gemütlichkeit mit Lewwerworscht, Rieslingschobbe und einer guten Portion Pfälzer Humor. Und genau dieses findet sich auf dem 224 Seiten wieder.


Wie man vielleicht auch vermuten kann, ist der Autor ein waschechter Pälzer (das "f" habe ich extra weggelassen, da die Pälzer sich damit sehr schwer tun) Er liebt seine Pfalz wie kaum ein anderer. Und das merkt man in jeder Zeile. Klar, dass der Dialekt auch eine sehr große Rolle in diesem Krimi spielt, ich darf hier nun an den Spruch zu den Veganern erinnern: "Ess emol e Schnitzl, dann hoscht nimmi so viel Ferz im Kop." Ich glaube nicht, dass man diesen Satz übersetzen muss. Jedoch kann man daran bereits erkennen, dass der Pfälzer kein Blatt vor den Mund nimmt. 


Alla Guut, dann kommen wir zum zweiten Pfälzer Merkmal und dem heimlichen Wappentier der Pfalz: Die Elwetritsch. Für uns Badner ein längst bekanntes Fabeltier, um das sich viele Sagen ranken. Allein schon das Aussehen bietet viel Platz für Fantasie. So groß wie ein Hahn, pelzige, bunte Federn, Beine wie ein Hase jedoch mit Entenfüßen, zwei Flügel, einen Puschelschwanz, hervorstehende Augen, löffelartige Ohren und ein winziges Geweih, mit dem man sogar Flaschen öffnen kann.

Mit viel "Tritsch Tritsch", ist es dem Autor gelungen, dem Krimi einen leichten aber fabelhaften Touch zu verleihen.

Aber bei all dem Fabelhaften geht es natürlich hauptsächlich um die Aufklärung des Mordes. 


"Achgottachgott, en Dode!" und wer ermittelt? Kein anderer als die Polizei, vertreten durch Maazl und Manne.

Ihr wundert euch über Maazl? Nun, auch da haben die Pälzer wieder zugeschlagen, zumindest sprachlich.

Denn eigentlich heißt er ja Marcell, aber im Laufe der Pälzer Evolution, hat sich daraus Maazl gebildet und um dem ganzen die Krone aufzusetzen, hat auch der Nachname darunter gelitten. Denn wer den französischen Namen Marcell Bleibier (gesprochen: Bleibjee) trägt, wird eben in der Pfalz schnell zu Maazl Bleibier. Also wie das Metall und Bier wie das edle Getränk, das in der Pfalz jedoch vom Wein verdrängt wird.


Der zweite Mann in der etwas rückständischen Polizeiwache ist Manne. Ich muss sagen: Ich find ihn klasse. Er ist …. speziell. Mit Computer und Internet hat der definitiv nichts an der Mütze. Nee, diese beiden Kommunikationsmittel sind ihm suspekt und dadurch auch fremd. Hier hatte der Autor wirklich in die humorvolle Trickkiste gegriffen. 

Aber auch Maazl hat so einen Schalk im Nacken. Wenn ich mich hier an die Szene im Wald erinnere, in denen er den anderen Polizisten den "heißen" Tipp gegeben hat, wie man besseren Handyempfang erhält, einfach klasse. Also wer hier nicht lacht …. 


Abschließend kann ich nur sagen, dass mich dieser Krimi köstlich amüsiert hat. Tolle Idee mit einfallsreichen Protagonisten. Eine interessante Mischung, die einfach Lust auf mehr macht. Und da die Elwetrische am Ende warnt, dass es nur der Anfang sei, und noch neun Jahre, elf Monate und drei Wochen vor ihnen lägen, freue ich mich schon auf eine Fortsetzung, auf die ich hoffentlich nicht allzu lange warten muss.

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Packend

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Mittlerweile hat sie doch jeder: Eine App. Ob als Navi, zur Kommunikation, oder als Nachschlagewerk. Apps gibt es mittlerweile in Hülle und Fülle. Und genau diesem Thema, nimmt sich der für seinen Nervenkitzel ...

Mittlerweile hat sie doch jeder: Eine App. Ob als Navi, zur Kommunikation, oder als Nachschlagewerk. Apps gibt es mittlerweile in Hülle und Fülle. Und genau diesem Thema, nimmt sich der für seinen Nervenkitzel bekannte Autor mit diesem Buch an.


Wie man am Cover bereits erkennen kann, erhält man durch diese App den Blick nach innen. Gewollt oder Unbewusst, darüber kann sich jeder Nutzer von Apps seine eigenen Gedanken machen. Mich erschreckt der Gedanke, dass ich keinerlei Privatsphäre mehr habe und man mich überall und bei allem beobachten könnte. Und das nur, weil ich modern und technisch affin sein möchte.


Aber kommen wir zum Inhalt.


Gewohnt spannend zieht der Prolog den Leser unbarmherzig in seine Spannung. Ja, man spürt direkt eine düstere Stimmung. Wer war die Person? Kein Arzt, ein Schlachter? Am Ende des Prologs wird wohl niemand einfach so das Buch aus der Hand legen wollen, denn der Nervenkitzel ist vorprogrammiert. Man verfällt praktisch in einen Spannungssog, der dafür sorgt, dass man nur noch lesen möchte.


Spannend geht es weiter. Hier sind besonders die kursiv gedruckten Kapitel hervorzuheben. Darin entsteht eine beklemmende Atmosphäre, die die Angst spürbar werden lässt. 


Ich hatte zwar von Anfang an einen Verdacht, der sich im Nachhinein auch als richtig herausgestellt hatte, jedoch ist es dem Autor immer wieder gelungen, mich zu irritieren. Tolle und spannende Wendungen, die mich immer wieder zum Zweifeln brachten. Der Schluss hatte dann alles abgerundet und aufgeklärt.


Auf Wunsch des Autors im Nachwort, werde ich nicht weiter auf das zweite Thema dieses Thrillers eingehen. Ich denke jedoch, dass dieses Thema einige Menschen zum Nachdenken animieren wir

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Einfach toll

Oktoberfest 1900 - Träume und Wagnis
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Nachdem dieses Jahr das Oktoberfest, auch genannt die Wiesn, in München aufgrund von Corona abgesagt wurde, ist dieser Roman gerade zur richtigen Zeit erschienen. Klar, dass die Erwartungen an die Umsetzung ...

Nachdem dieses Jahr das Oktoberfest, auch genannt die Wiesn, in München aufgrund von Corona abgesagt wurde, ist dieser Roman gerade zur richtigen Zeit erschienen. Klar, dass die Erwartungen an die Umsetzung des Themas recht hoch waren. Da die Autorin jedoch das Fest seit ihrer Kindheit kennt, war ich guter Dinge, dass mich dieser gut recherchierter Roman bestens unterhalten würde. 

Egal ob es um den Münchner Kellnerinnenverein, die königliche Schutzmannschaft (hier vertreten von  Inspektor Eder und Oberwachtmeister Lorenz), Gabriels Völkerschau oder der Satirezeitschrift Simplicissimus geht, die Autorin weiss alles geschickt zu erklären und in die Geschichte einzubauen. Eine Geschichte, die das Leben und Leiden zweier Damen widerspiegelt. Natürlich gehört zu Freud auch Leid, aber beides wurde durch den bildhaften Schreibstil hervorragend zu einer spannenden Geschichte verarbeitet. 

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, da er die Zeit und die Ereignisse hervorragend widergibt. Ein Zitat ist mir hier besonders in Erinnerung geblieben: "Jeder trägt seine Wahrheit in sich." Ich denke, dass dieser Satz alleine schon sehr vieles aussagt und auch Teile des Romans sehr treffend wiederspiegelt. Ich würde mich freuen, wenn es eine Fortsetzung geben würde und könnte mir auch eine Verfilmung sehr gut vorstellen. 

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Auftakt einer tollen Hotel Reihe

Grandhotel Schwarzenberg – Der Weg des Schicksals
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Obwohl das Cover recht blass erscheint, hatte es auf mich dennoch eine gewisse Anziehung. Dieses Hotel, davor eine Dame... ja, das sieht nach einer entspannten und unterhaltsamen Roman aus.
Gehen wir weiter, ...

Obwohl das Cover recht blass erscheint, hatte es auf mich dennoch eine gewisse Anziehung. Dieses Hotel, davor eine Dame... ja, das sieht nach einer entspannten und unterhaltsamen Roman aus.
Gehen wir weiter, dann erwartet den Leser ein Verzeichnis über die Protagonisten. Ich finde so eine Auflistung immer sehr hilfreich, da ich mich schneller auf die Mitwirkenden einstellen kann und auch ein bisschen im Vorfeld ihre Geschichte erfahre. Vorweg sei gesagt, dass sich im Anhang eine Auflistungen mit Begriffserklärungen befindet. So kann man das Gelesene noch einmal revuepassieren lassen und auch Begriffe klären, über die man beim Lesen gestolpert ist.
Aber kommen wir zum Inhalt. Der Roman zeigt anhand von zwei Handlungssträngen das Leben zweier Frauen auf. Da wäre zum Einen Anna. Sie kommt aus einer Familie, in der immer Geldmangel herrscht. Dort muss sehr hart gearbeitet werden, um über die Runden zu kommen. Klar ist nun, dass die Autorin auch einen Gegensatz eingearbeitet hat. Diesen Gegensatz findet man in Katharina. Sie kommt aus gutem Hause und lebt ein eher luxuriöses Leben. Aber auch dieses Leben birgt viele Tücken und verläuft nicht so glücklich, wie sie es sich vorstellt.
Beide Handlungsstränge harmonieren perfekt miteinander und vermitteln Wissen, sorgen aber gleichzeitig für gute und auch spannende Unterhaltung. Der bildhafte Schreibstil macht es einfach, der Geschichte der beiden Damen zu folgen und sich in das Leben der Beiden einzufühlen.
Gerade der Cliffhanger mit Michael und der Fertigstellung des Grandhotels lässt viel Spielraum für eigene Gedanken, macht aber auch auf die Fortsetzung neugierig. Da zum Ende dieses Bandes es bereits ein Nachkomme, also die zweite Generation gibt, ist der Fortbestand der Geschichte gesichert. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und werde diesen Reihenauftakt sehr gerne weiterempfehlen. Vielen Dank für die tollen Lesestunden!

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Herzog Ulrich und sein Handeln

Der Getreue des Herzogs
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Endlich ist es soweit! Der neue Roman der Erfolgsautorin Johanna von Wild ist da.
Ich liebe historische Romane. Und besonders gut gefallen mir Romane, deren Handlung in Deutschland stattfindet. So fühle ...

Endlich ist es soweit! Der neue Roman der Erfolgsautorin Johanna von Wild ist da.
Ich liebe historische Romane. Und besonders gut gefallen mir Romane, deren Handlung in Deutschland stattfindet. So fühle ich mich den Örtlichkeiten näher und über so manch kleine Stadt erfährt man die Ursprünge. Regionale Geschichte, sozusagen.

Auch im vorliegenden Roman bleiben wir in Deutschland, und zwar in und um Stuttgart. Aber beginnen wir von vorn.

Das Cover wirkt anfangs etwas blass, passt aber hervorragend zum Genre und wirkt auch zur Geschichte recht stimmig. Dennoch fehlt mir der entscheidende Farbklecks, um das Buch zu Eyecatcher werden zu lassen.

Nach einigen, sehr interessanten, Zitaten befindet sich das Personenverzeichnis mit den wichtigsten Personen und Kennzeichnung belegter historischer Persönlichkeiten.

Wer nun denkt, dass dieser Roman so langsam und gemächlich beginnt, wird schnell eines besseren belehrt. Der Leser wird direkt mit den beiden Hauptprotagonisten konfrontiert. Ulrich, anfangs noch ein verzogener Bengel, reift schnell heran und entpuppt sich als großer Verschwender. Während im Land die Bauern hungern müssen, erhebt er immer mehr Steuern, um seinem Luxus weiterhin zu fröhnen. Klar, dass dieses Verhalten von der Bevölkerung nicht gerne gesehen wird und schnell auch Pläne geschmiedet werden, wie dem König von Württemberg Einhalt geboten werden kann.

Da wäre aber auch noch Johannes. Er ist seit Kindertagen ein Freund Ulrichs und auch sein Vertrauter. Allerdings gefällt Johannes Ulrichs Art immer weniger und auch er fast einen Entschluss.

Man sollte nicht denken, dass es in diesem Roman nur um Machtbesessenheit, Geltungsdrang, Neid und Missgunst geht, denn auch die Liebe spielt eine grosse Rolle. Sind es doch oft die Frauen, die die tatsächlichen Strippen ziehen. Zu damaliger Zeit war es nicht üblich, dass die Frauen Politik machten oder sogar den Ton angaben. Somit blieb den Frauen nur der Weg über das männliche Geschlecht. Teilweise auch im wahrsten Sinne des Wortes.

Der Roman unterhält nicht nur, sondern zeigt sich äußerst lehrreich, so dass ich ihn ruhigen Gewissens weiter empfehlen kann und mich schon auf das nächste Werk der Autorin freue.

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