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Veröffentlicht am 24.09.2020

Enttäuschend

milk and honey - milch und honig
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Da ich bereits viel Gutes über "Milch und Honig" gehört habe, war ich schon sehr gespannt, wie ich die Texte und Gedichte von Rupi Kaur finden werde. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch und leider ...

Da ich bereits viel Gutes über "Milch und Honig" gehört habe, war ich schon sehr gespannt, wie ich die Texte und Gedichte von Rupi Kaur finden werde. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch und leider muss ich sagen, dass ich doch sehr enttäuscht bin.

Das Buch ist an sich mit seinen Illustrationen und vom Aufbau her schön gestaltet, inhaltlich sind die Texte jedoch stellenweise sehr schwierig, da sie oftmals doch sehr fragwürdig sind. Zwar sind viele der Texte durchaus nachvollziehbar, allerdings sind manche Texte doch so (gewollt!) provokant, das ich nur genervt den Kopf schütteln konnte, weil ich so manche Einstellung und Gedanken nicht als richtig empfinden konnte.

Zwar sind Gedichte und Texte grundsätzlich immer Geschmacksache, aber normalerweise erhoffe ich mir immer, dass bei solchen Texten eine Aussage enthalten ist. Eine Botschaft, über die man nachdenkt oder die einen berührt. Bei Rupi Kaurs Texten habe ich dies jedoch zum Großteil leider nicht empfunden, da viele der Lyrics doch leider sehr belanglos sind. Einige andere Texte sind dagegen schon sehr extrem und hätten meiner Meinung nach eine Triggerwarnung durchaus gebraucht, da die Texte somit nicht für Jedermann geeignet sind.

Positiv ist jedoch, dass hier gleich mehrere wichtige Themen wie das Ende einer Beziehung, der Anfang einer Liebe, Gewalt, Missbrauch, aber auch Feminismus angesprochen werden, sodass man der Autorin mangelnde Vielseitigkeit nicht vorwerfen kann.

Dennoch bin ich letztendlich leider enttäuscht, da mich die Texte weder großartig berühren, noch zum Nachdenken anregen konnten. Man liest sie, man findet sie hier und da ganz nett, schüttelt aber auch genauso oft mit dem Kopf und hat die Texte leider viel zu schnell wieder vergessen.

Veröffentlicht am 14.06.2020

Wenn Autoren wütend machen...

Du wolltest es doch
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"Du wolltest es doch" ist ein von der Thematik her eher schwieriges Buch, das sowohl zum Nachdenken anregt, als auch aufwühlt und wütend macht. Da ich bislang fast nur positive Bewertungen zu dem Buch ...

"Du wolltest es doch" ist ein von der Thematik her eher schwieriges Buch, das sowohl zum Nachdenken anregt, als auch aufwühlt und wütend macht. Da ich bislang fast nur positive Bewertungen zu dem Buch gelesen habe, wollte ich es unbedingt lesen und muss sagen, dass ich trotz aller Lobeshymnen doch recht enttäuscht bin.

Schuld daran ist nicht nur der oftmals sehr langatmige Schreibstil, sondern auch die Botschaft, die hier im Buch vermittelt wird, denn hier wird das Vergewaltigungsopfer wie eine Täterin behandelt. Jeder sagt, sie ist selbst schuld. Jeder sagt, dass sie es aufgrund ihres bisherigen Verhaltens verdient hat. Dadurch vermittelt die Autorin dem Leserin, dass man eine solche Tat selbst zu verantworten hat, was dazu führen kann, dass ein Opfer erst gar nicht erst zur Polizei geht und eine solche Tat zur Anzeige bringt. Eine Autorin, die ein solch brisantes Thema anspricht, steht meiner Meinung nach in der Verantwortung, um besonders jüngere Leserinnen aufzuklären, was hier jedoch kaum passiert ist.

Dazu kommt, dass fast alle Figuren, insbesondere das Opfer, sehr unsympathisch dargestellt werden. Emma ist (natürlich!) wunderschön und sich dessen auch bewusst, denn sie liebt es im Mittelpunkt zu stehen und bei den Jungs gut anzukommen. Sie wirkt sehr arrogant und aufdringlich und wird bei einer Party das Opfer einer Vergewaltigung. Während sie sich an kaum etwas erinnern kann, existieren sogar Fotos davon, was dazu führt, dass Emma keinerlei Mitleid oder Hilfe angeboten bekommt, sondern von allen nur als Schlampe abgestempelt wird.

So erschreckend dies auch ist und so wütend mich das Ganze gemacht hat, so muss ich auch sagen, dass die Geschichte damit leider auch sehr authentisch ist, da es leider viele junge Mädchen und auch Frauen gibt, die sich für das, was ihnen passiert ist schämen und es somit nicht zur Anzeige bringen.

Kurz gesagt: "Du wolltest es doch" ist alles andere als eine leichte Lektüre: Sie macht fassungslos, wütend, lässt einen mit dem Kopf schütteln und regt gleichzeitig zum Nachdenken an. An sich könnte das Buch nahezu perfekt sein, da die Autorin jedoch meiner Meinung nach oftmals daneben gegriffen hat und auch die Figuren sehr unsympathisch sind, bin ich letztendlich doch enttäuscht.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Muss man nicht gelesen haben

Love Coach
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"Love Coach" gehört zu den Büchern, die sich zunächst wahnsinnig gut anhören und bei denen man hinterher nicht nur genervt den Kopf schüttelt, sondern sich fragt, warum man die Geschichte überhaupt gelesen ...

"Love Coach" gehört zu den Büchern, die sich zunächst wahnsinnig gut anhören und bei denen man hinterher nicht nur genervt den Kopf schüttelt, sondern sich fragt, warum man die Geschichte überhaupt gelesen hat.

Dies liegt vor allem daran, dass die Autorin hier sehr tief in die Klischeeschublade gegriffen hat, aber auch an den unsympathischen Figuren, mit denen ich rein gar nichts anfangen konnte. Zwar liest sich die Geschichte durchaus sehr flüssig und besitzt auch den ein oder anderen witzigen Moment, allerdings gehört "Love Coach" auch zu den Büchern, die man sehr schnell wieder vergessen hat.

Die 25-jährige Belle wurde vor einem Jahr von ihrem Freund verlassen und zelebriert seitdem geradezu ihren Liebeskummer, denn es scheint kein Ende in Sicht zu sein. Ihre Freundinnen wollen dies nicht mehr mit ansehen und schenken ihr zum Geburtstag einen Onlinekurs, bei dem ihr ein sogenannter Love Coach nicht nur helfen soll, die Trennung zu verarbeiten, sondern auch gleichzeitig, wie man mehr Selbstvertrauen aufbaut und flirtet. Dabei gibt es grundsätzlich nur eine Regel: Lass dich nie auf einen ernsten Flirt an. Dass dies nicht so einfach ist, stellt sich heraus, als sie auf den smarten Jamie trifft, der ihr direkt den Kopf verdreht.

So gut dies auch klingen mag, so vorhersehbar, klischeehaft und kitschig verläuft die gesamte Geschichte. Belle und ihre Freundinnen sind für mich nicht greifbar und wirken allesamt unsympathisch und ohne Tiefe, was doch sehr schade ist, denn wären diese besser ausgearbeitet und hätte man sich besser in sie hineinversetzen können, hätte ich wohl auch mehr Gefallen an der Geschichte gefunden.

Somit ist "Love Couch" für mich leider ein kleiner Flop, der ohne Tiefe daherkommt, was sehr schade ist, denn hier wäre deutlich mehr drin gewesen. Manchmal soll es aber wohl einfach nicht sein.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Britta Sabbag kann es deutlich besser

Blackwood
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Da ich bereits einige Bücher von Britta Sabbag gelesen habe und diese allesamt mochte, habe ich mich schon sehr auf "Blackwood: Briefe an mich" gefreut und dabei anhand der Kurzbeschreibung eine schöne ...

Da ich bereits einige Bücher von Britta Sabbag gelesen habe und diese allesamt mochte, habe ich mich schon sehr auf "Blackwood: Briefe an mich" gefreut und dabei anhand der Kurzbeschreibung eine schöne und romantische Geschichte erhofft. Leider war ich jedoch am Ende sehr enttäuscht, denn "Blackwood: Briefe an mich" konnte mich leider gar nicht überzeugen.

Normalerweise unterhält mich Britta Sabbag mit ihrem wortgewandten und humorvollen Schreibstil jedes Mal. Dieses Mal war es jedoch vollkommen anders, denn die Geschichte liest sich nicht nur hölzern, sondern wirkt auch insgesamt sehr unrund. Die Figuren sind unnahbar, teilweise unsympathisch und wirken unfertig, was sehr bedauerlich ist.

Dabei hat die Geschichte eigentlich ein paar gute Ansätze: Nach dem Tod ihrer Mutter zieht Gesine zu einer Verwandten in ein kleines Dorf in Irland. Wirklich wohl fühlt sie sich dort nicht, weil alle Dorfbewohner ihre Eigenarten haben und dazu über magische Dinge sprechen, die sie nicht einordnen kann. Erst als Arian, der Sohn der hiesigen Butterdynastie, in ihr Leben tritt, wird es etwas besser, denn dieser fühlt sich für die Fünfzehnjährige direkt vertraut an und fast so, als würde sie ihn bereits eine lange Zeit kennen. In ihrer Einsamkeit schreibt sie sich selbst Briefe und erhält sogar auf magische Art und Weise Antwort von ihrem zukünftigen Ich.

An sich klingt das alles gut und auch interessant. Die Umsetzung ist jedoch meiner Meinung nach oftmals sehr misslungen, holprig und steckt voller Wiederholungen. Gkleichzeitig sind nicht nur die Figuren oftmals sehr unsympathisch sind, sondern auch viele ihrer Ideen, die einfach unausgereift wirken. Die Dialoge sind holprig, manche Ideen wirken so, als seien sie mittendrin wieder verworfen worden und auch sonst habe ich den typischen Charme aus Sabbags Büchern sehr stark vermisst.

Kurz gesagt: "Blackwood: Briefe an mich" und ich - das sollte einfach nicht sein. Da ich mich weder mit der Handlung, noch den Figuren anfreunden konnte, ist dieses Buch leider ein Flop für mich, sodass ich es nicht empfehlen kann. Britta Sabbag kann es deutlich besser.

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Veröffentlicht am 13.06.2020

Nicht mein Fall

Ein Himmel voller Sterne
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"Ein Himmel voller Sterne" klang zunächst nach einer interessanten, humorvollen und einfühlsamen Geschichte, von der ich mir viel versprochen habe. Leider konnte mich der Roman nicht so überzeugen, wie ...

"Ein Himmel voller Sterne" klang zunächst nach einer interessanten, humorvollen und einfühlsamen Geschichte, von der ich mir viel versprochen habe. Leider konnte mich der Roman nicht so überzeugen, wie ich es mir zuvor erhofft habe, denn ich wurde weder mit den Figuren, noch mit dem Plot sonderlich warm.

Marie-Sabine Roger erzählt die Geschichte zwar auf eine sehr poetische Art und Weise, die hier und da durchaus zu Gefallen weiß, allerdings ist das Problem, dass dies nicht so ganz zu den Figuren passen wollte, die meiner Meinung nach vollkommen überzeichnet sind. Zwar sind diese auch an sich recht liebevoll gestaltet, allerdings waren sie mir teilweise too much, sodass sie überladen wirkten und ich mich nicht so wirklich drauf einlassen konnte.

Auch die Comic-Reihe rund um den Helden Jim Oregon wollte für mich nicht so wirklich ins Bild passen, weil es nicht zur bisherigen Sprache im Buch gepasst hat und Merlin auch nicht wirklich wie ein typischer Comicbuch-Autor wirkt. Dass die Liebe und der Tod hierbei eine große Rolle spielen, ist dagegen glaubwürdiger, allerdings konnte ich mich oftmals nicht so wirklich auf Merlin, seine Frau und den Versuch, Jim Oregon die große Liebe finden zu lassen, einlassen. Es ist zwar tragisch, dass Merlins bester Freund, der die Vorlage des Comichelden war, bis zum Tode nicht die Liebe finden konnte, allerdings wirkte die Geschichte dadurch oftmals so zusammengewürfelt und zusammenhangslos, dass es schwierig war, der Geschichte wirklich zu folgen, da kein roter Faden wirklich spürbar ist.

Somit ist "Ein Himmel voller Sterne" für mich leider nicht der erhoffte Kracher. Zwar bietet die Autorin hier eine wortgewaltige und poetische Sprache, allerdings wollten ihre vielen Ideen und die oftmals überzeichneten Figuren für mich nicht funktionieren.

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