Eine tiefgründige Best Friends to Lovers Geschichte
Never Too CloseIn dem Buch von Morgane Moncomble geht es um Loan und Violette, die sich sehr nahestehen und beste Freunde sind. Doch dann bittet Violette Loan um einen Gefallen, der ihre Freundschaft zu mehr werden lassen ...
In dem Buch von Morgane Moncomble geht es um Loan und Violette, die sich sehr nahestehen und beste Freunde sind. Doch dann bittet Violette Loan um einen Gefallen, der ihre Freundschaft zu mehr werden lassen könnte…
Ich muss vorab sagen, dass ich Band 2 „Never too late“ also Zoés und Jasons Geschichte zuerst gelesen habe, sodass mir die Charaktere keinesfalls fremd waren und ich auch die Storyline schon kennenlernte (beide Bücher spielen in etwa zeitgleich).
Deshalb kam ich auch hier gut in die Geschichte rein und liebte Morgans Schreibstil erneut. Sie schreibt so angenehm und gleichzeitig humorvoll, dass man einfach mitgerissen wird. Auch, dass hier ebenfalls Kapitel aus der Vergangenheit eingebaut waren, gefiel mir und diente zum besseren Verständnis.
Beide Protagonisten waren mir eigentlich sympathisch. Violette mochte ich anfangs schon, da sie als eine sehr willensstarke Person auftrat und ich ihr Verhalten meist nachvollziehen konnte. Im Mittelteil änderte sich meine Meinung zu ihr jedoch, da ihre Handlungen nun teilweise nicht mehr nachvollziehbar waren. Natürlich bin ich noch nicht in der Situation gewesen, dass ich in einer Beziehung bin, mich aber nicht von meinem Freund entjungfern lassen will, sondern stattdessen meinen besten Freund nach diesem Gefallen frage und das alles auch noch hinter dem Rücken des Freundes durchziehe, aber ich konnte bei diesem Part einfach nicht richtig mitfühlen und fand die Handlungsstränge ein bisschen zu krass und übertrieben. Zum Glück veränderte sich meine Meinung zu Vio gegen Ende noch ins Gute, vor allem, weil sie durch die Aktion von Clément noch stärker wurde und sie zwar erneut sehr impulsiv, aber für mich wieder nachvollziehbar handelte. Während des ganzen Romans war ihr Verhalten zu Loan aber wundervoll, denn sie verhielt sich sehr offen, ehrlich und sanft.
Die Charakterzüge von Loan zogen sich durch das ganze Buch, er blieb die loyale und warmherzige Person, die man schon am Anfang kennenlernte. Ihn schloss ich sofort in mein Herz, auch weil sein Verhalten Violette gegenüber, beispielsweise bei ihren Panikattacken bewundernswert ruhig, bedacht, mitfühlend und rücksichtsvoll war. Umso realistischer und authentischer erschien dann sein Verhalten bei Éthans Tod, denn man lernte ebenfalls eine andere Seite von ihm kennen. Nur bei einem Punkt war mir Loan die ganze Geschichte über unsympathisch, nämlich bei seinen Gefühlen Lucie gegenüber. Es war zwar nachvollziehbar, trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass er klarer Violette wählt und nicht sofort wieder zu Lucie läuft, noch nicht mal lange darüber nachdenkt.
Die Storyline der Geschichte war zwar an manchen Stellen dramatisch und ein wenig unrealistisch, dennoch mochte ich den Aufbau. Obwohl das Ende mit der Schwangerschaft von Violette eher ein Klischee bedient und ich normalerweise dieses Ende zu gewöhnlich finde, hat es dieses Mal für mich gepasst (und das sagt definitiv etwas über das Buch aus, ich meine in 90% der Fälle mag ich das Ende nicht haha), es erschien einfach passend.
Die angesprochenen Themen mochte ich ebenfalls total, die Krankheit von Loans Mutter war beispielsweise gut in die Geschichte eingebaut und dadurch lag der Fokus auch auf den Problemen von Loan. Violettes Probleme bekamen genauso die nötige Aufmerksamkeit und sie hat diese stark bewältigt. Beide Themen standen also im Gleichgewicht und wurden nicht zu schnell, sondern eher im richtigen Tempo, behandelt.
Abschließend kann ich sagen, dass ich das Buch trotz einiger störender Elemente wirklich gemocht und das Lesen genossen habe. Durch die fesselnde Storyline und den leichten Schreibstil, dem aber die Tiefe nicht fehlt, schafft Morgane Moncomble es einen mitzureißen. Ich empfehle die Geschichte auf jeden Fall weiter, trotzdem habe ich sie nicht durchgehend geliebt.