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Veröffentlicht am 03.10.2020

Einfach genial!

Fibi und ihr Einhorn (Bd.6) - Der magische Sturm (Comics für Kinder)
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Fibi ist ein ganz normales Mädchen aus einer Kleinstadt mit einem Einhorn als Freundin (sag ich ja, ganz normal). Einhorn Maiglöckchen Samtnüster ist so wunderschön, dass sie ganz verliebt in sich selbst ...

Fibi ist ein ganz normales Mädchen aus einer Kleinstadt mit einem Einhorn als Freundin (sag ich ja, ganz normal). Einhorn Maiglöckchen Samtnüster ist so wunderschön, dass sie ganz verliebt in sich selbst ist und ihr Spiegelbild sie fesselt, bis Fibi sie befreit... Aber verbal austeilen kann das Fabelwesen ganz außerordentlich! Allerdings gibt es noch mehr Fabelwesen, denn die eingebildete Daria hat ein ganzes Koboldgefolge! Doch ein Eissturm zieht auf und legt die ganze Stadt mit einem Stromausfall lahm. Die Folgen sind gespenstisch so funktioniert z.B. das Elfen-GPS nicht mehr und die zarten Wesen fliegen gegen Bäume! Da ist schnell klar, dass da Magie hinter steckt. Doch Fibi und ihr schlauer Freund Max, der sogar die Ursache von Eisregen statt Schneefall erklären kann, sind entschlossen das Problem in den Griff zu bekommen. Max braucht ja schließlich Strom für seine Computerspiele. Erstaunlicherweise schließen sich sogar Daria und ihre Kobolde an.

Meine Tochter liebt die Reihe und kichert sich dabei auch immer wieder kringelig! Daria ist einfach eine Oberzicke, die sich für die Coolste hält, aber ehrlich, mit Maiglöckchen kann eigentlich niemand mithalten und Max weiß einfach die coolsten Dinge und kann sie sogar erklären! Natürlich ist die Geschichte nicht realistisch, aber sie enthält natürlich, so abgedreht sie ist, wahre Kerne: die Obermobberin Daria, die anderen auch noch die Schuld dafür gibt, dass sie sie zwingen, so fies zu ihnen zu sein, der super schlaue Max und die eigentlich ganz normale Fibi dienen vielen Kindern als Identifikationsfigur. Denn auch ganz normale Kinder können Großes bewirken und haben das Zeug zu Superhelden, wenn auch verkannten. Übrigens muss man nicht mit dem ersten Band beginnen, um die Geschichten zu verstehen. Wir sind mit Band 5 eingestiegen, bei dem ich noch Bedenken wegen des Einhorns und des Glitzers hatte, aber das war kein Problem. Nur, dass ich dieser Tochter (11) nun 4 Bände zu Weihnachten schenken muss....

Ja, Fibi hat ein Einhorn und das Cover glitzert auch noch, aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen! Die Reihe ist echt frech und witzig, denn Einhorn Maiglöckchen Samtnüster ist mit allen Wassern gewaschen!

Also, ich will ja mal ehrlich sein, ich mag ja Bücher viel lieber als Comics, aber ich bin ja schon froh, über alles, was die Kinder von sich aus lesen. Die Fibi Comics finde ich allerdings tatsächlich cool! Im letzten Band war ein ausführlicher Glossar, bei dem der Lesebedarf deutlich höher war und der unglaublich kindgerecht komplizierte Begriffe und Zusammenhänge erklärte. Dieses mal ist das Glossar deutlich kürzer, dennoch werden die Kinder zum Lesen verführt und diesmal nicht mit Sprache, Philosophie oder Psychologie, sondern mit Naturwissenschaften! So gibt es im Anhang Max Leitfaden der Stromerzeugung, denn immerhin hatten sie einen furchtbaren Stromausfall in der Geschichte. Verständlich erklärt Max die Sache mit dem Strom. Dann folgt eine Seite, die erklärt wie Stromausfälle entstehen; auch sehr interessant! Und der Oberhammer sind dann die Mitmachexperimente „Blauer-Blitz-Trunk“ (sehr spooky, wird den meisten Kindern aber zu bitter sein) und #2Verbiege einen Wasserstrahl mit Magie!“ Sehr einfach, aber effektvoll und ohne große Sauereien, kann man seine Kinder das nachmachen lassen und schwupps, haben sie nicht nur gelesen, sondern Beispiele für das klassenarbeitsrelevante Thema „Anleitungen/Beschreibungen“ studiert. Diese Experimente sind so kurz, die muss wirklich kein Elternteil vorlesen und sie können sie ganz eigenständig ausprobieren! Mir gefällt sogar der Zeichenstil! Ich finde die Reihe einfach witzig, frech und intelligent und habe ausnahmsweise keine Bedenken!

Meine Tochter liebt die Reihe und stürzt sich jedes Mal darauf. Sie ist dann nicht mehr ansprechbar. Ich kann sie verstehen, denn die Reihe ist cool!

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Veröffentlicht am 02.10.2020

Ein kurzes, aufregendes Leben, das die Welt veränderte!

Fernando Magellan
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Aus der Reihe: Kinder entdecken berühmte Leute, dieses Mal Fernando Magellan, der vor 501 Jahren als erster Mensch eine erfolgreiche Weltumseglung initiierte und somit bewies, dass die Erde doch keine ...

Aus der Reihe: Kinder entdecken berühmte Leute, dieses Mal Fernando Magellan, der vor 501 Jahren als erster Mensch eine erfolgreiche Weltumseglung initiierte und somit bewies, dass die Erde doch keine Scheibe ist! Das alles auf der Suche nach einem Handelsweg zu den fernen Gewürzmärkten. Obwohl er damit die päpstlichen Lehren widerlegte, war er ein überzeugter Christ, der in seinen Seefahrten auch einen Weg zur Christianisierung sah und darin seine Pflicht. Dies wurde ihm letztendlich zum Verhängnis. Doch bis dahin hat er viel erlebt: Demütigen, Hunger, Kälte, Angst, Ruhm und Ehre, Missachtung, Meuterei, Krankheit, glorreiche Siege, Auswanderung nach Spanien, Abenteuer, neue Länder... Einige dieser Länder und Inselgruppen, sowie der Pazifik tragen noch heute die Namen, die dieser portugiesische Landedelmann ihnen gab.

Für Kinder sehr interessant ist, wie früh Fernando, der damals noch Fernao hieß, mit seinem Freund Antonio in die königliche Pagenschule eintrat, um dem König von Portugal zu dienen. Als Kinder der besseren Gesellschaft lernten sie Lesen, Schreiben, aber auch die Seefahrts- und Kampfkunst. Doch wer in jungen Jahren den Dienst auf einem Schiff der königlichen Flotte antritt, muss ganz unten anfangen und gemeinsam mit Landstreichern, Sträflingen und Bettlern die Planken schrubben und das ist noch nicht mal das Schlimmste. Allerdings hatten sie auch die Aussicht auf einen Aufstieg und so konnten sie schon auf ihrer ersten Fahrt die Aufgabe des Stundenglas Umdrehens und Zeitansagens übernehmen und vom Krähennest aus die Umgebung im Blick behalten.
So bekommen die Zuhörer einen guten Einblick in den Ablauf einer Jugend vor 500 Jahren und wie viel reifer man in jungen Jahren schon sein musste, aber die Lebenserwartung war auch deutlich niedriger, vor allem, wenn man zur See fuhr. Dabei finde ich besonders eindringlich die Probleme von Hunger und Skorbut geschildert. Ob da wohl einige Zuhörer sich gleich mal schnell etwas Obst gönnen, wenn sie von diesen Qualen hören? Es werden nicht einfach nur Fakten aneinandergereiht, oder ein aufregendes Entdeckerabenteuer erzählt, sondern auch durchaus kritisch hinterfragt. Zusammenhänge werden hergestellt, so dass man durchaus für einiges ein anderes Verständnis bekommt, z.B. die noch heute bestehende Rivalität zwischen Portugal und Spanien. Wie der christliche Glaube nach Malaysia oder Südamerika kam (nein, es lag nicht alles an Kolumbus!) und eben auch Vergleiche zwischen den Landsleuten Magellan und Kolumbus hergestellt, die beide aus Enttäuschung in den Dienst des spanischen Königs traten und unter seiner Flagge, zu seiner Ehre, das Bild der damals bekannten Welt erweiterten.

Dank seiner reifen, erfahrenen Stimme klingt die Erzählung, als würde Magellan nach einem langen Leben zurückschauen. Das gibt der Geschichte etwas sehr authentisches, schafft aber auch historisches Bewusstsein. Dabei wird durchweg in der dritten Person erzählt. Doch gelingt Gerhard Garbers dies so lebendig, dass keine innere Distanz entsteht, sondern auch Kinder von der anschaulichen und spannenden Schilderung gefangen werden.

Die Aufnahmequalität ist sehr gut. Gerhard Garbers spricht sehr klar und deutlich und die Lautstärke ist sehr gut ausbalanciert. Eine gleichbleibende Lautstärke garantiert die durchgängige Verständlichkeit.

So wird Geschichte für Kinder lebendig, Interesse geweckt und vor allem ein Verständnis für die Bedeutung von geschichtlichen Ereignissen auch für die heutige Zeit begründet. Von uns erhält dieses Hörbuch für Kinder ab 9 Jahren, das Prädikat empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Freundschaftsabenteuer mit Witz!

Achtung, Übernachtung!
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Alexander, genannt Hühnchen, geht in die 3. Klasse, genau wie sein bester Freund Matze, der auch im gleichen Haus wohnt. Ihre Mütter besuchen sogar den gleichen Yogakurs! Eines Tages kommt seine Mutter ...

Alexander, genannt Hühnchen, geht in die 3. Klasse, genau wie sein bester Freund Matze, der auch im gleichen Haus wohnt. Ihre Mütter besuchen sogar den gleichen Yogakurs! Eines Tages kommt seine Mutter von eben diesem Yogakurs strahlend nach Hause und verkündet glücklich, dass für Samstag der Kurs eine Verkleidungsparty geplant habe, in einem naheliegenden Garten. Der Vater ist mäßig begeistert, Hühnchen dafür umso mehr! Doch diese Party soll ohne Kinder stattfinden, welch himmelschreiende Ungerechtigkeit! Zum Ausgleich handelt Hühnchen daher aus, dass Matze dann bei ihm übernachten dürfe, sie seien ja nun schon groß und bräuchten keine Aufpasser mehr. Die Mütter sind wenig begeistert, aber die Väter haben Verständnis und die Party ist ja ganz in der Nähe, falls mal etwas sein sollte! In freudiger Erwartung planen die 2 Jungs ihren Abend alleine, bis sie auf die Idee kommen, sie könnten sich ja auch kostümiert auf die Party schleichen, dass muss dann aber ein echt cooles Kostüm sein. Nun wird die Planung so richtig kompliziert!

Uiuiuiui, zwei Drittklässler abends alleine zu Hause, kann man das denn wagen? Eigentlich nicht, in diesem Fall aber schon. Denn beide Familien kennen sich sehr gut, da können die Eltern ihre Sprößlinge auch gegenseitig gut einschätzen. Außerdem ist die Party in unmittelbarer Nähe, die Jungs müssen also damit rechnen, dass jederzeit ein Elternteil nach ihnen schauen könnte, um nach dem rechten zu sehen. Das diszipliniert schon und ist ein guter Test und ganz klar eine Bewährungsprobe. Die Jungs sind umso aufgeregter und planen alles ganz genau! An ihren Plänen merkt man, dass man sich wirklich keine großen Sorgen machen muss und sie zwar über die Stränge schlagen wollen, aber harmlos. Doch dann kommt die Planänderung und das braucht so richtig viel Vorbereitung. Ehrlich, das ist eine richtig große Herausforderung, bei der die Kinder ganz organisiert vorgehen und jede Unwägbarkeit einkalkulieren müssen. Ich bin fest davon überzeugt, dass sie bei ihrem Partycrasherplan mehr lernen, als so eine Erwachsenenparty für 8 jährige an Spaß bedeutet. Hier ist Vorfreude die größte Freude und daher liegt hier auch wirklich die Gewichtung der Geschichte, weniger als auf der Party oder der Übernachtung selbst, auf die kommt es im Endeffekt gar nicht an. Also eine aufregende Kindersituation, die nicht ganz alltäglich ist, aber durchaus im Bereich des denkbaren. Sollte es Kinder zur Nachahmung animieren, fände ich das jetzt pädagogisch auch unbedenklich, was mich ja bisweilen bei einigen Kinderbüchern echt stört. Diese Kombination erhöht für mich die Glaubwürdigkeit, ohne langweilig zu werden, denn die Geschichte wird mit viel Humor erzählt, so dass wir auch bei mehrmaligem Hören immer noch Neues entdecken und Kichern konnten.

Die Stimme von Jona Mues mögen wir sehr gerne. Sie ist unglaublich angenehm und dabei sehr lebendig, was uns aber nicht davon abhält seelenruhig bei dieser Geschichte einzuschlafen, wenn wir sie abends in den CD-Spieler legen. Es ist einfach so schön ihm zuzuhören und auch wenn die Geschichte abwechslungsreich und witzig ist, ängstigt sie jedoch nicht. Eine tolle Kombination, die ein Garant dafür ist, dass die CD auch wirklich mehrmals gehört wird.

Autorin Sabine Städing ist vor allem für ihre Petronella Apfelmus und Johnny Sinclair Geschichten bekannt, aber auch für die Foxgirls (meine Tochter liebt sie) oder Magnolia Steel. Auch wenn hier im Untertitel von einem blauen Gespenst die Rede ist, kommt diese Kindergeschichte völlig ohne Magie aus, aber nicht ganz ohne Abenteuer, deshalb beschließen ja die zwei Jungs auch später Detektive zu werden.

Ein wirklich schönes Hörabenteuer für Kinder von 6 – 10 Jahren

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Veröffentlicht am 26.09.2020

Abwechslungsreich, originell und kindgerecht!

Der kleine Fuchs liest vor. Ahoi, ihr wilden Piraten!
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Lustige, spannende und gruselige Piratengeschichten für Jungen und Mädchen ab 5 Jahren!
Dieses Buch aus der Vorlesereihe „Der kleine Fuchs liest vor“ enthält 8 ganz unterschiedliche Geschichten für Jungen ...

Lustige, spannende und gruselige Piratengeschichten für Jungen und Mädchen ab 5 Jahren!
Dieses Buch aus der Vorlesereihe „Der kleine Fuchs liest vor“ enthält 8 ganz unterschiedliche Geschichten für Jungen und Mädchen jeder Herkunft rund um das Thema Piraten. Dabei wird das Piratenthema immer wieder neu und fantasievoll interpretiert, mal mit kindlichen Helden, mal mit tierischen. Denn natürlich träumen auch Tiere bisweilen davon als mutige Piraten über das Wasser zu schippern und Abenteuer zu erleben, auch wenn sie als Huhn geboren wurden....
Alle Geschichten zeichnen sich durch eine originelle Besonderheit aus, egal ob sie mitten aus dem Kinderalltag gegriffen werden oder dem Reich der Fantasie entspringen. Hier geht es um ein kaputtes Piratenschiff am Spielzeugtag im Kindergarten, ältere Geschwister in der 1. Klasse, die sich den Kindergartengeschwistern gegenüber zu alt zum Piratenspiel fühlen, oder eben Urlaub auf dem Segelschiff vor geheimnisvollen Grotten, Seeungeheuer, die nicht gefährlich sind oder eben verborgene Schätze, von ganz unglaublicher Gestalt, denn was ein Schatz ist, das kann ja sehr unterschiedlich sein. Natürlich kommen hier Schatzkarten, Flaschenpost, Geisterschiffe und ähnliches vor, das gehört dazu! Diese werden aber auf interessant neue Weise kombiniert, mit überraschendem Ausgang. Tatsächlich kommt für die Zielgruppe bisweilen auch ein wenig Grusel und Spannung neben all dem Spaß auf, allerdings wohldosiert, denn die Autorin kennt sich aus. Jahrelang hat sie als Erzieherin für die Zielgruppe gearbeitet, ehe sie sich den Traum verwirklichte, sich als Schriftstellerin selbstständig zu machen. Sie ist nicht nur kinder- sondern auch sehr tierlieb und so spielen auch tierische Helden wichtige Rollen in diesen Abenteuergeschichten. Das Außergewöhnliche an diesem Buch ist für uns, dass alle Geschichten gleich stark sind, nicht eine haben wir als schwächer oder weniger interessant empfunden, was bei Geschichtenbüchern meistens der Fall ist.

Die jeweiligen Geschichten haben eine perfekte Vorleselänge für Kinder ab 5 Jahren, bei geübten Zuhörern, sollte die Konzentration auch in jüngeren Jahren schon reichen. Die Themen sind wirklich ganz gezielt auf den Erfahrungs- und Fantasiehorizont dieser Zielgruppe zugeschnitten, so dass sich die Kinder, denen vorgelesen wird, wunderbar mit diesen Geschichten identifizieren können. Die Illustrationen von Nima Kellner sind einfach perfekt auf das Alter zugeschnitten, nicht zu süß und nicht zu wild, da fühlen sich wirklich alle Kinder angesprochen und die Vorleser haben auch ihre Freude daran. Alle Seiten sind farbig illustriert, allerdings ist bei diesem Vorlesebuch, die Textmenge im Verhältnis zum Illustrationsanteil höher als bei den meisten Bilderbüchern, so dass hier wirklich das Augenmerk auf die Geschichte, die Konzentration auf diese und auch den Spracherwerb gerichtet ist. Dabei wird viel kindliche Alltagssprache verwendet, doch auch typische nautische Begriffe, wie Bullauge oder Kombüse oder Mast, die dann die Vorleser erklären können und somit den Wortschatz der Kleinen erweitern.

Dieser Band entstammt der Reihe „der kleine Fuchs liest vor!“ die sich speziell dem Vorleseerlebnis von Kindergarten-/Vorschulkindern widmet. So stimmt der kleine Fuchs, hinreißend gezeichnet von Carola Sieverding, noch vor der ersten Geschichte auf das kommende Piratenthema ein und verabschiedet die Vorleser nach der letzten Geschichte. Dabei zeigt er auf, warum das Vorlesen für Kinder so wichtig ist und daher auch unbedingt regelmäßig erfolgen sollte. Ich lese meinen Kindern seit über 10 Jahren vor und kann die dort beschriebenen Aussagen bestätigen. Nicht nur, dass meine Vorlesefähigkeit ganz erstaunliche Fortschritte gemacht hat und ich immer mehr Freude daran finde, nein, der Wortschatz meiner Kinder und der Nachbarskinder ist jeweils für ihr Alter außergewöhnlich groß. Sie verfügen über unglaubliche Fantasie, die sie auch beim Spielen oder Malen einsetzen. Bei den gemeinsamen Lesezeiten kommen sie zur Ruhe, sind friedlich und lauschen gemeinsam, was uns alle näher zusammenrücken lässt. Man kann daher nie früh genug damit anfangen und braucht auch eigentlich nie damit aufzuhören... Daher ist es auch so wichtig, entsprechende Buchreihen zu entwickeln und nicht müde zu werden, darauf hinzuweisen... Es ist so viel bequemer Kinder vor dem Fernsehen oder Tablet zu parken, aber Kinder, wie Erwachsene würden dann so viel verpassen!

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Veröffentlicht am 25.09.2020

Wunderbares Weihnachtsbuch

Winkel, Wankel, Weihnachtswichte!
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Wir lieben ja Adventskalender-Bücher! Meine Jüngste (11) hat beschlossen, dass wir dieses jetzt und im Advent lesen müssen, noch ehe wir mit dem Buch begonnen hatten....

Diese Geschichte ist eigentlich ...

Wir lieben ja Adventskalender-Bücher! Meine Jüngste (11) hat beschlossen, dass wir dieses jetzt und im Advent lesen müssen, noch ehe wir mit dem Buch begonnen hatten....

Diese Geschichte ist eigentlich in 25 fortlaufende Reimgeschichten aufgeteilt, denn sie beginnt am 30. November, damit man schon mal Stillschweigen schwören kann. Denn eigentlich ist die hier erzählte Geschichte ein Geheimnis und wer Geheimnisse nicht für sich behalten kann, sollte daher besser erst gar nicht weiterlesen! Nicht zur Strafe, nein, als reine Vorsichtsmaßnahme!
Am 1. Dezember lernt man alle 7 Weihnachtswichte mit Namen und ihren Besonderheiten kennen, das ist zwar nicht so leicht zu merken, aber unerlässlich! Die sieben sind nämlich wirklich ganz verschieden. So gibt es z.B. Wunni Winkelwank, der ist immer etwas krank... Mag es sein, dass er etwas hypochondrisch ist, oder einfach nur über ein sehr schwaches Immunsystem verfügt, vorsichtshalber schlecht er immer ein Fieberthermometer und Medizin mit. Erstaunlicherweise ist dass wirklich praktisch, denn sie begeben sich auf eine lange, abenteuerliche Reise. So Weihnachtswichte haben eine ganz bedeutsame Aufgabe: einmal im Jahr, im Dezember müssen sie sich auf den Weg in den Tausendwald machen, um dort den Weihnachtsschalter zu drehen, da andernfalls Weihnachten ausfallen muss! Dummerweise befindet sich der Schalter jedes Jahr woanders und so ist es nicht nur eine Reise voller Abenteuer, sondern auch voller Überraschungen, und natürlich mit ganz viel Verantwortung! Ein Jahr ohne Weihnachten wäre ja unvorstellbar!

Von all unseren Büchern, die bei uns im Haus verstreut sind, hat sich meine 11 jährige Tochter im Sommer dieses Buch ab 5 Jahren zum Vorlesen ausgesucht, mit dem Hinweis „Im Dezember lesen wir es dann aber nochmal!“. Ganz offensichtlich fand sie den Titel ebenso witzig wie ich und die Illustrationen so süß!

Durchgängig in Reimform wird hier eine fantastische Abenteuerreise geschildert. Jeden Tag erleben die Wichte eine neue Wegetappe und erwachen nach einer Nacht in Laub und Moos mit dem Reim „Nach der Nacht in Laub und Moos, stapfen sie am Morgen los!“. Ein unglaublich süßes und schnell vertrautes Ritual für Kinder, das jedes mal mehr oder weniger abgeändert mit „Aber morgen kommt ein neuer Tag, und neue Abenteuer“. Schon bald sprechen die Kinder Anfang und Ende mit, das es für sie ganz eindeutig Start und Stopp-Signal ist. Es gibt kein Vertun, für heute ist die Geschichte abgeschlossen, morgen geht es weiter. Für Kinder in der Entwicklung wirklich ganz wichtig!

Auch an anderen Stellen des Buches merkt man, dass die Autorin nicht nur studierte Sprachwissenschaftlerin ist, einen Sohn erfolgreich großgezogen hat, sondern auch jahrelang als Lehrerin gearbeitet hat. Sie versteht es Kinder erfolgreich einzubinden und zu begeistert. So kommen immer wieder Stellen vor, in denen die Kinder selbst mit aktiv werden müssen, z.B. um einen Geheimnisschwur vor dem Start der Geschichte zu leisten, oder den verschlafenen Gunter zu wecken, oder den geheimen Code zum Übertritt ins nächste Reich laut aufzusagen... Dadurch eigenen sich die Geschichten wirklich wunderbar als gute Nacht Ritual, da hüpft man gleich viel lieber ins Bett, wenn man neugierig ist, wobei man als nächstes mithelfen kann!
Da die Kinder so bereitwillig helfen, geht dieses Abenteuer natürlich gut aus und Weihnachten wird gerettet, auch wenn die Tücken der Technik, da fast noch einen Strich durch die Rechnung machen würden, aber nun ja, wir wollen ja nicht zu viel verraten!

Die Reime sind ebenso süß und abwechslungsreich, wie die zauberhaften Illustrationen von Annette Swoboda. Diese sind farbenfroh und freundlich und gefallen sicherlich nicht nur Eltern und Mädchen, sondern auch kleinen Jungs. Wie man an meiner Tochter sieht, hat dieses Buch das Zeug ein alljährlicher Klassiker zu werden, den man jedes Jahr wieder hervorholen und gemeinsam mit den Kinder reimen und mitsprechen kann.

Ein ganz süßes und abenteuerliches Adventskalenderbuch, voller Fantasie und sprachlichem Weihnachtszauber!

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