Profilbild von buchverliebt

buchverliebt

Lesejury Star
offline

buchverliebt ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchverliebt über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2017

Nein! Einfach nein!

Every Kiss - Herz zu verlieren
0

Ein paar mal habe ich wirklich gedacht, ich klatsche das Teil an die Wand. Wieso? Na, stellt euch eine richtig kitschige Geschichte vor, mit einem Bad Boy und allem drum und dran und dann ... tauscht einfach ...

Ein paar mal habe ich wirklich gedacht, ich klatsche das Teil an die Wand. Wieso? Na, stellt euch eine richtig kitschige Geschichte vor, mit einem Bad Boy und allem drum und dran und dann ... tauscht einfach die Geschlechterrollen. Tadaaa, da haben wir Every Kiss.

Avery ist Studentin und ist bei den heißen Typen nur auf das Eine aus: Ihr Vergnügen. Sie pickt sich die Jungs heraus, wie andere ihr Studentenfutter sortieren und frisst nur die guten, wenn man so will. Natürlich ist für den Fall der schlechten Auswahl immer ihr Bekannter Rob auf Kurzwahl, aber das Arrangement ist schließlich einvernehmlich. Doch dann trifft Bad-Girl-Avery mit der harten Vergangenheit und den Seelennarben auf Bennett. Heiß, heißer, Jungfrau - ... klar. Ich meine, das ist natürlich der Männliche-Jungfrauen-Prototyp. Ganz ohne Libido und natürlich war er niemals wirklich versucht seine Jungmännlichkeit zu verlieren, denn er wartet auf die große Liebe. Grundsätzlich spricht ja nichts dagegen, aber seien wir doch mal ehrlich: Das. Ist. Nicht. Glaubhaft. Punkt.

Natürlich zieht sich Averys Sexbesessenheit durch die gesamte Geschichte. Ein Familiendrama hier, eins dort und schon haben die zwei sogar eine Gemeinsamkeit. Wobei ich gestehen muss, dass der Teil ohne die Sexgedanken durchaus gut zu lesen waren, aber alles in allem herrscht hier ziemlicher Bullshit-Alarm. Dass ich ziemlich genervt bin von dem ganzen, kann man sicherlich herauslesen. Aber es ist auch echt schwer hier was positives zu finden. Es war weder sonderlich witzig, noch tiefgründig, noch sonstwas. Die Oberflächlichkeit von Every Kiss wird nur noch durch die absurde Ausgangssituation übertroffen, denn dadurch verhält sich Bennett gerne mal wie ein überempfindliches Mädchen und Avery will, will, will einfach nicht verliebt sein. Egal was die Gefühle sagen. Soa. Verständlich ... immerhin gilt zuerst: Kopf über Herz.

Meine Leseempfehlung kann ich an dieser Stelle leider nicht aussprechen, denn das langweilige Geplänkel über Intimitäten und die Fade Liebesgeschichte haben mir so gar nicht zugesagt. Einzig positiv ist wohl der Schreibstil der Autorin im allgemeinen, denn es lässt sich wunderbar flüssig lesen und ich war zum Glück schnell durch dieses Desaster hindurch.

Veröffentlicht am 09.02.2017

Was soll das denn?

Young Elites (Band 1) - Die Gemeinschaft der Dolche
0

Der Inhalt versprach zunächst eine spannende Geschichte von veränderten Menschen, die das sogenannte Blutfieber überlebten und eine geheime Gemeinschaft, die zusammen gegen die Krone kämpft. Ich weiß gar ...

Der Inhalt versprach zunächst eine spannende Geschichte von veränderten Menschen, die das sogenannte Blutfieber überlebten und eine geheime Gemeinschaft, die zusammen gegen die Krone kämpft. Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll... Ich hatte zunächst keine großen Erwartungen an das Buch und bin entsprechend auch sehr unvoreingenommen in die Geschichte gestürzt.

Wir erleben die Geschichte hauptsächlich aus Adelinas Sicht und müssen das Martyrium ihres Vaters miterleben und wie sie dem zu entfliehen versucht. Wir befinden uns in einer Welt, die an ein vergangenes Italien erinnert. Es handelt sich also um historische Jugend-Fantasy, was schon ziemlich interessant klingt, denn diese Konstellation erlebt der Leser nicht jeden Tag. Im Rückblick kann ich sagen, dass es eigentlich ziemlich egal war, wann die Geschichte spielt, da die malerische Gegend nicht sonderlich hervorgehoben wurde. Dies ist vor allem darum sehr schade, weil diese verträumte Welt dem ganzen einen wundervollen Flair hätte verleihen können.

Problematisch wurde es für mich, als ich nach etwa einem Drittel feststellte, dass ich noch immer keinen Bezug zu den Personen hatte. Weder zu Adelina, noch zu den diversen Nebencharakteren. Der Verlauf der Geschichte plätscherte ebenfalls nur so dahin und es kam einfach keine Spannung auf. Das wurde für mich eine etwas langatmige Sache, denn obwohl sich die gesamte Geschichte wirklich schnell lesen lies, musste ich das Buch vor Langeweile immer wieder weg legen. Sehr schade. Aber Adelinas zerstückelten Rückblicke in ihre Kindheit, gepaart mit ihrer naiven Blödheit in der Gegenwart machten es mir nicht einfach sie zu mögen. Da ich an dieser Stelle niemanden Spoilern möchte, kann ich nicht näher darauf eingehen, doch Adelina nutzt einfach ihre gegebenen Ressourcen nicht und stellt sich selbst als ein Hilflose Ding dar, mit dem man alles machen kann. In meinen Augen hatte sie so viele andere, bessere Optionen, welche sie einfach blind überging und ungenutzt lies.

Die Gemeinschaft der Dolche habe ich mir insgesamt auch einfach spektakulärer - und vor allem mehr wie eine GEMEINSCHAFT - vorgestellt. Eigentlich sind sie ein Haufen zusammengewürfelter Menschen, die den Zielen eines Egoisten folgen ohne auch nur zu hinterfragen was sie dort tun. Ich konnte mich mit so wenigen Personen in dieser Geschichte anfreunden, dass ich selber ganz überrascht war. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert. Außerdem: Wie man es von Jugend-Fantasy kennt, gibt es zumeist auch eine Liebesgeschichte. So auch hier. Leider wurde dieses Mal einmal mehr versucht ohne wirkliches Fundament etwas aufzubauen. Wieso verliebe ich mich in jemanden mit dem ich nur wenige Worte gewechselt habe und der ansonsten nur mürrische und abwertende Worte für mich übrig hat?!

Insgesamt handelt es sich bei Gemeinschaft der Dolche um eine sehr düstere Geschichte ohne Charme und mit flachen Charakteren, welche mich nicht überzeugen konnten. Die Idee ist wundervoll, das Setting eine gute Wahl, jedoch hapert es sehr stark an der Umsetzung. Diese doch sehr oberflächliche Geschichte konnte mich jedenfalls nicht überzeugen! Sehr schade.

1,5/5 Sternen