Thea Harrison war mir bis zu dieser Geschichte nur durch ihre Geschichten der alten Völker (Elder Races) bekannt und da ich besagte Bücher wirklich sehr gerne mag und die Reihe mit Begeisterung verfolge, war auf jeden Fall klar, dass auch Schattenrätsel gelesen werden muss. Dieser erste von zwei Bänden konnte mich nur leider nicht nur nicht begeistern, ich war sogar regelrecht genervt. Natürlich lag meine Messlatte recht hoch, allerdings war mir klar, dass es sich hier um eine andere, eigenständige Geschichte handelte. Dennoch habe ich hier vergebens das Talent der Autorin gesucht, welches mir ja bereits bekannt war. Es fehlte einfach so vieles.
Zunächst einmal wird der Leser in diese Geschichte Katapultiert und lernt die chaotische Mary und ihre wirren Gedanken kennen. Wir wissen NICHTS. Es beginnt also reichlich verwirrend, da mit so vielen Nicht-Informationen um sich geschmissen wird. Hier ein paar Stimmen, da ein paar Gedanken ums verrückt-werden - okay, grundsätzlich kann der Beginn einer Geschichte schon recht verwirrend sein, aber die ersten etwa 120 Seiten sind einfach zu viel. In der Zeit wird mit Sichtweisen und Charakteren um sich geworfen wie Konfetti. Das wäre ja alles kein Problem, wenn der Leser eine Ahnung hätte worauf das alles überhaupt hinauslaufen soll. Doch so hören wir von Mary, Michael, Nicholas, Astra, Jerry, Aaron, Tony, Justin, ... und versuchen nichts zu vergessen, weil ja noch immer unklar ist wer hier überhaupt für den weiteren Verlauf irgendwie wichtig ist. Ich war bis zu diesem punkt also schon ziemlich genervt.
Man weiß ja bereits durch den Klapptext, dass Mary und Michael irgendwie wichtig sind, doch ist die frage wie das passen soll. Mary zeigt sich bisher als verwirrte, abgemagerte Frau am Rande des Wahnsinns und Michael hat irgendwie etwas von einem Mann mit Serienkiller-Genen. Dem Typen schwebt doch ne dunkle Wolke über dem Kopf, ehrlich. Doch wie es eben so ist finden die zwei irgendwann zueinander und dann dachte ich, ginge es bergauf. Tat es auch. Ein paar Seiten lang zumindest und dann wurde auch das Miteinander nervig. Ich kann gar nicht genau sagen woran das lag, vielleicht war ich auch grundsätzlich genervt von dem Buch. Es ist doch immerhin von Thea Harrison und ich hatte mir doch viel mehr von der Autorin erwartet. Doch spätestens als er an ihrem Schamhaar schnüffelt (nicht meine Worte) war klar, dass das mit diesem Buch und mir nie etwas werden wird.
Nach der unvermeidlichen Kollision mit dem Bösewicht und ein paar Toten Helfern ist dann die Geschichte auch endlich zu ende. Immerhin verspricht die letzte Seite "Fortsetzung und Ende in Schicksalsstunde". Aber nicht mit mir! Nicht nach diesem Reinfall.
Ich muss ja gestehen, dass mir die Idee mit der Wiedergeburt und der Herkunft der Personen hier sehr gut gefiel. Außerirdische, Lichtwesen, Daseinszwillinge. Da bekommt dieses "füreinander bestimmt" endlich mal Hand und Fuß, doch leider hätten sie genauso gut mal Seesterne mit ein paar Superkräften gewesen sein können, denn ihre Ursprüngliche Herkunft wird zwar erwähnt, doch meiner Meinung nach nicht genug eingewebt und wieso mussten die eigentlich für einen Bösewicht die eigene Welt verlassen. Und wieso zum Teufel müssen die Bösen immer die Weltherrschaft anstreben, wenn die doch ganz andere Probleme haben?
Schlussendlich wird der Fokus eben sehr stark auf Mary und Michael gerichtet, es wird zwar immer von der mächtigen alten Kraft, Astra, erzählt, aber wieso sie so verdammt mächtig ist und inwiefern das hier wichtig ist? Keine Ahnung. Es ist alles einfach absolut unfertig. Es ist nicht schön, wenn man ein Buch liest und ständig nur darauf hofft, inständig hofft, dass es schnell vorbei sein wird. Ich werde das Buch auf jeden Fall niemandem empfehlen!