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Veröffentlicht am 02.10.2020

Packender Hamburg-Krimi mit einem sympathischen Ermittlerinnen-Duo in einem düsteren Fall voller Abgründe

Alsterschwan
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In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Regine Seemann die beiden ungleichen Ermittlerinnen Stella Brandes und Banu Kurtoğlu in ihren bereits dritten Fall und bietet dabei neben ordentlich Spannung ...

In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Regine Seemann die beiden ungleichen Ermittlerinnen Stella Brandes und Banu Kurtoğlu in ihren bereits dritten Fall und bietet dabei neben ordentlich Spannung auch viel Hamburger Lokalkolorit.

Man braucht hier aber keinerlei Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erfordenlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Der seit Wochen vermisste Fynn taucht völlig überraschend blutüberströmt auf einer Halloween-Party auf und bricht dort kurz darauf tot zusammen. Wo hat er die letzten Wochen gesteckt ? Und gibt es eine Verbindung zu den ebenfalls verschwundenen Teenagern Fenja und Yannick ? Stella, Banu und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf, die immer mehr zum Rennen gegen die Zeit werden, Das ihr Privatleben derzeit auch noch einige Turbulenzen bereithält, kommt da denkbar ungelegen.

Mit einem packenden Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bestückt sie mit einer ganzen Riege fein gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Wechsel zwischen den Ermittlungen und dem Privatleben der Ermittlerinnen sind gut aufeinander abgestimmt und sorgen so für ein stimmiges Gesamtbild. Neben den Geschehnissen in der Gegenwart sorgen Rückblicke in die 70er-Jahre, die nach und nach ein ziemlich düsteres Geheimnis offenbaren, für Rätsel, die am Ende den Weg zur schlüssigen Auflösung des Krininalfalls weisen.

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Packender und einfallsreicher Steampunk-Roman, der die Grundidee des Märchens Dornröschen geschickt variiert

Castle Rose
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Mit diesem Buch legt die Autorin Jasmin Jülicher eine mehr als gelungene Variation des altbekannten Märchens "Dornröschen" vor und siedelt ihre Version zudem in einem Steampunk-Setting an, das der Geschichte ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Jasmin Jülicher eine mehr als gelungene Variation des altbekannten Märchens "Dornröschen" vor und siedelt ihre Version zudem in einem Steampunk-Setting an, das der Geschichte noch einen ganz besonderen Stempel aufdrückt.

Mehr als 10 Jahre sind vergangen, seit die Bewohner des Schlosses Castle Rose mit der geheimnisvollen Substanz Aether in Berührung gekommen und in einen totenähnlichen Schlaf gefallen sind. Auch der Vater der jungen Julianna ist von dieser geheimnisvollen Erkrankung betroffen, so das Julianna nun die Verantwortung für ihren jüngeren Bruder Jake trägt, da ihre Mutter schon vor Jahren spurlos verschwunden ist. Als Jake schwer erkrankt und nur eine teure Behandlung ihn retten kann, sieht Julianna nur eine Möglichkeit, diese zu bezahlen: die Schätze aus Castle Rose.

Mit viel Einfallsreichtum präsentiert uns die Autorin ihr außergewöhnliches Setting und besetzt es mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Charaktere in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Der packende Schreibstil hat mich mit jeder Seite tiefer in die gut aufgebaute Geschichte hineingezogen und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Und auch wenn sich die Geschichte doch ziemlich eng an die Märchenvorlage anlehnt, schafft es die Autorin immer wieder, der Grundidee mit einigen überraschenden Wendungen durchaus noch neue Facetten hinzuzufügen.

So ergibt sich am Ende eine mehr als gelungene Märchenadaption, die sehr viel Spaß macht, und ein tolles Setting, das förmlich nach weiteren Geschichten schreit.

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Packender Kriminalroman um eine junge Frau, die auf Fehmarn nach ihrem vor 10 Jahren verschwundenen Bruder sucht

Düsterstrand
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Mit diesem Buch legt die Autorin Meike Messal einen packenden Kriminalroman vor, der uns auf die Insel Fehmarn entführt und dort neben ein wenig Urlaubsfeeling auch jede Menge Spannung beschert.

Die junge ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Meike Messal einen packenden Kriminalroman vor, der uns auf die Insel Fehmarn entführt und dort neben ein wenig Urlaubsfeeling auch jede Menge Spannung beschert.

Die junge Hamburgerin Laura hat gerade ihr Abitur mit Bravour bestanden und nun alle Möglichkeiten der Welt, sich eine glänzende Zukunft aufzubauen. Doch wie soll das gelingen, wenn man mit der Vergangenheit noch lange nicht abgeschlossen hat. Und so nutzt Laura die neugewonnene Freiheit für eine Reise auf die Insel Fehmarn, wo vor 10 Jahren ihr Bruder Paul spurlos verschwunden ist. Doch wird sie nach all der Zeit wirklich noch eine Spur finden, die ihr endlich Gewissheit über das Schicksal von Paul verschafft ? Bei ihren Nachforschungen stößt Laura in ein Wespennest und weiß bald nicht mehr, wem sie noch trauen kann.

Mit einem packenden Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und lässt sie schließlich in einen fulminanten Showdown münden, der neben reichlich Spannung auch noch eine schlüssige Auflösung liefert. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Mit ihren bildhaften Beschreibungen fängt die Autorin das typische Inselfeeling sehr gut ein und lockert so die eher düstere Grundstimmung immer wieder gekonnt auf.

Wer auf spannende Krinminalromane vor einer Urlaubskulisse steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten.

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Mehr als gelungene Mischung aus Kriminalroman und Drama, die im Umfeld des FSV Mainz 05 spielt

Vergiftete Hoffnung
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In diesem packenden Kriminalroman schickt die Autorin Mara Pfeiffer die Journalistin Johanna "Jo" Zinn in ihren zweiten Fall, der sie erneut ins Umfeld des Bundesligisten FSV Mainz 05 führt.

Man braucht ...

In diesem packenden Kriminalroman schickt die Autorin Mara Pfeiffer die Journalistin Johanna "Jo" Zinn in ihren zweiten Fall, der sie erneut ins Umfeld des Bundesligisten FSV Mainz 05 führt.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, da alle zum Verständnis der Geschichte erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden werden, ohne den Lesefluss zu stören. Da die persönliche Situation rund um die Hauptfigur hier aber einen ziemlich großen Raum einnimmt, empfieht es sich schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um die Entwicklung der Figuren in Gänze nachvollziehen zu können. Zudem ist auch Band 1 mehr als gelungen und absolut zu empfehlen.

War das Leben von Jo und ihren Sohn Luca schon im ersten Band nicht wirklich einfach, droht es droht nun endgültig im Chaos zu versinken. In Sachen Liebe steht Jo zwischen zwei Männern, der Vater von Luca verlangt das alleinige Sorgerecht für ihn und auch beruflich lastet eine Menge Druck auf Jo. Und dann meldet sich auch noch der junge 05-Profi Finn Rieger bei ihr und bittet sie um Hilfe bei der Aufklärung der rätselhaften Vorgänge rund um den jugendlichen Flüchtling Ugonna Okorie aus der U19 des FSV Mainz 05. Da Finn beim Tod ihres besten Freundes Jonas eine ziemlich unrühmliche Rolle gespielt hat, lehnt sie die Bitte zunächst ab, doch dann siegt ihre journalistische Neugierde.

Mit einem packenden Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bindet darüber hinaus eine Menge an Mainzer Lokalkolorit in das turbulente Geschehen ein. Da die private Situation rund um Jo einen breiten Raum einnimmt, braucht der Krimiplot ein wenig, bis er richtig auf Touren kommt und dann schlußendlich auch fulminant aufgelöst wird. Doch Jo sorgt mit ihrer zuweilen ziemlich eigenwilligen Art dafür, das von Beginn an ausreichend Spannung in der Geschichte steckt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind.

Unter dem Strich ergibt sich so eine absolut gelungene Mischung aus Kriminalroman und Drama, die mich nicht nur spannend unterhalten, sondern auch auf ganzer Linie überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Erschreckender Rückblick auf die Jahre des Klimawandels aus der Perspektive des Jahres 2084

2084
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Der amerikanische Wissenschaftler James Lawrence Powell wählt hier einen interessanten Ansatz für seine Beschreibungen der Auswirkungen, die der Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten auf unser Leben ...

Der amerikanische Wissenschaftler James Lawrence Powell wählt hier einen interessanten Ansatz für seine Beschreibungen der Auswirkungen, die der Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten auf unser Leben und das der nachfolgenden Generationen haben wird.

Dafür entwirft er einen doch ziemlich erschreckenden Rückblick, bei dem er aus der Perspektive des Jahres 2084 auf die einschneidenden Veränderungen zurückschaut. In fiktiven Interviews lässt er dabei direkt Betroffene zu Wort kommen und erhöht dadurch die Eindringlichkeit seiner Beschreibungen noch einmal beträchtlich. Zumal er als Interviewpartner in den meisten Fällen Nachfahren real existierender Wissenschaftler wählt, deren derzeitige Forschungen in die Ausführungen miteinfließen lässt und anschließend konsequent, aber immer hart an der Realität bzw. den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen weiterentwickelt. Und obwohl er die Beiträge in unterschiedliche Themenkomplexe einteilt, wird beim Lesen schnell klar, wie sehr diese Komplexe ineinandergreifen und es keinen Ausweg aus dieser Entwicklung geben kann, der nicht alle Aspekte berücksichtigt.

Einziger Kritikpunkt ist, das er im Schlusskapitel, in dem er am Beispiel Schwedens einen möglichen Ausweg skizziert, ausgerechnet die Kernkraft als möglichen Königsweg ins Zentrum seiner Überlegungen stellt und die negativen Begleitumstände dieser Technologie etwas zu sehr außen vor lässt. Hier sei auch auf das Vorwort von Ernst Urich von Weizsäcker verwiesen, der diesen Aspekt aufnimmt und auch gut einordnet.

Unter dem Strich bietet das Buch aber dennoch einen guten Diskussionsbeitrag zum Thema Klimawandel. Möge die Menschheit noch rechtzeitig die Kurve bekommen, damit die hier beschriebene Utopie niemals Wirklichkeit wird.

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