Profilbild von 74dani

74dani

Lesejury Profi
offline

74dani ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit 74dani über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2022

Der rote Wolf schlägt wieder zu

Der Herzgräber
0

Nach dem Selbstmord ihrer Mutter beginnt Heather, die noch dazu ihren Job als Journalistin verloren hat, die Sachen ihrer Mutter durchzusehen und stösst dabei auf einen Stapel Briefe, die ihre Mutter offensichtlich ...

Nach dem Selbstmord ihrer Mutter beginnt Heather, die noch dazu ihren Job als Journalistin verloren hat, die Sachen ihrer Mutter durchzusehen und stösst dabei auf einen Stapel Briefe, die ihre Mutter offensichtlich einem verurteilten Serienmörder über die Jahre hinweg geschrieben hat. Als zeitgleich mit dem Tod ihrer Mutter auch wieder die Morde beginnen, die dem Schema von Michael Reave aufs Haar gleichen, lässt Heather sich auf Drängen der Polizei zu Gesprächen mit dem Serienmörder überreden. Frauen verschwinden immer schneller und Heather gerät immer mehr in den Fokus des Mörders.

Die Geschichte ist schon spannend, doch der Erzählstil fesselt mich nicht wirklich. Heather ist kein Protagonist, mit dem man mitleidet, eher nervt sie immer mehr und agiert auch teilweise unverständlich. Die Hintergründe der Morde kristallisieren sich ziemlich schnell heraus, auch die Hinweise wie "lange Zähne" verraten meiner Meinung nach zuviel. Die Rückblicke in Reaves Jugend fand ich da schon eher interessant.

Im Großen und Ganzen leicht zu lesen, mäßige Spannung mit durchaus blutigen Passagen und einer Geschichte, die in sich schon stimmig ist, jedoch ist es für mich kein Pageturner.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.08.2021

historischer Roman mit einigen Längen

Die Bastardin
0

Agnes wächst als uneheliche Tochter eines Herzogs im Kloster auf. Als der König sie dem Grafen von Ortenburg zur Frau geben will, wird sie unvermittelt aus dem behaglichen Leben gerissen. Ihr Widerwille, ...

Agnes wächst als uneheliche Tochter eines Herzogs im Kloster auf. Als der König sie dem Grafen von Ortenburg zur Frau geben will, wird sie unvermittelt aus dem behaglichen Leben gerissen. Ihr Widerwille, den Grafen zu heiraten, wird noch stärker als sie sich in den Welfenherzog Heinrich verliebt. Als dann ihr zukünftiger Bräutigam am Tag der Hochzeit ermordet wird, gerät Heinrich sofort in den Verdacht des Mordes. Fieberhaft versuchen Agnes und ihr Halbbruder, Friedrich Barbarossa, Heinrichs Unschuld zu beweisen und finden sich in den politischen Ränkespielen der Großen im Reiche wieder.

Der Klappentext verspricht eine fesselnde, rasante Geschichte um Liebe, Verrat, Intrigen und Machtspielen. Doch von Anfang an hapert es an der Umsetzung. Der Leser ist verwirrt ob der vielen Gedankensprünge, durch die vielen, teils gleichen Namen und der politischen Hintergründe, die jedoch zu wenig erörtert werden. Es dauert, in die Geschichte hineinzufinden, auch die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen den Protagonisten, dem König und dessen Gefolgsleuten muss man erst mühsam erlesen. Aussagen, die wahrscheinlich die Spannung erhöhen sollen, sind jedoch aus dem Zusammenhang gerissen und der Leser kann meistens nicht sofort etwas damit anfangen. Agnes wird als immens wichtig für die Machtspiele des Königs dargestellt, doch warm eigentlich, erfährt der Leser nicht. Auch dass er sich für diese Sache so viel Zeit nimmt, obwohl er kurz vor dem Kreuzzug steht, ist unverständlich und nicht wirklich nachvollziehbar. Auch die Charaktere sind oft zweideutig dargestellt, Heinrich z.B. wird als aufbrausend, nicht wirklich ansehnlich und gewalttätig beschrieben und dann verliebt sich Agnes Hals über Kopf in ihn. Personen, die in der Geschichte geschrieben werden, bleiben oberflächlich und undurchsichtig, wie z.B. Jakob oder der Wittelsbacher.

Die Idee verspricht einen spannenden historischen Roman, jedoch die Längen in der Geschichte, die nicht schlüssige Handlung und die fehlende Tiefe der Charaktere haben mir nicht gefallen. Vielleicht hätten dem Roman noch 100 Seiten gut getan, damit die Charaktere und der Verlauf der Geschichte mehr Substanz bekommen hätten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.02.2021

Politthriller für IT und Cyberspace-Liebhaber

Final Control
0

Wer Veit Etzold bereits kennt und auch hier einen brutalen, blutrünstigen, packenden Thriller erwartet, ist fehl am Platz.
Ausgezeichnet recherchiert, realistisch und packend erzählt, jedoch vollgepackt ...

Wer Veit Etzold bereits kennt und auch hier einen brutalen, blutrünstigen, packenden Thriller erwartet, ist fehl am Platz.
Ausgezeichnet recherchiert, realistisch und packend erzählt, jedoch vollgepackt mit vielen Infos über digitale Techniken und Überwachung. Die unzähligen Fachausdrücke die IT betreffend lassen Unwissende leicht verzweifeln. Man muss sich auf einen Politthriller einlassen, der Leser sollte sich für die EU, die Allmacht China und doch auch für das Finanzwesen, die digitale Welt und Wirtschaft allgemein interessieren. Die Kapitel sind kurz gehalten, jedoch macht es mir der Wechsel zwischen den vielen Handlungssträngen doch recht schwer, der Geschichte sinnerfassend zu folgen. Nicht gefallen haben mir die umfangreichen Protagonisten, wo ich zu keinem wirklich einen Bezug herstellen konnte. Ebenfalls mühsam fand ich die meiner Meinung nach zu zahlreich vorkommenden Zitate.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 02.10.2020

psychologisch tiefgehend, jedoch wenig Spannung

Wenn das Licht gefriert
0

"Wenn das Licht gefriert" von Roman Klementovic, erschienen im Gmeiner-Verlag, ist mit seinen 319 Seiten recht schnell gelesen.
Elisabeth zweifelt an ihrem Mann, als dieser, an Alzheimer erkrankt, plötzlich ...

"Wenn das Licht gefriert" von Roman Klementovic, erschienen im Gmeiner-Verlag, ist mit seinen 319 Seiten recht schnell gelesen.
Elisabeth zweifelt an ihrem Mann, als dieser, an Alzheimer erkrankt, plötzlich Details zu einem über 20 Jahre zurückliegenden Mord äußert, die er eigentlich nicht wissen kann. Hin und her gerissen zwischen Hoffen und Angst begibt sich Elisabeth auf die Suche nach Spuren, um ihren Mann zu entlasten.

Die Schreibweise ist verständlich und einfach, die Spannung zu Anfang des Buches kann leider nicht die ganze Zeit aufrecht gehalten werden. Reißerische Cliffhanger am Ende fast jeden Kapitels lassen den Thrillerbegeisterten Leser auf mehr hoffen, als schlussendlich geboten wird. Elisabeth weckt in mir immer öfters den Wunsch, sie zu schütteln und anzubrüllen, da sie meiner Meinung nach sehr oft überzogen und nicht nachvollziehbar agiert. Die Tortur, die die Protagonistin durchmacht, ist sehr gut beschrieben, war mir jedoch zu langatmig. Leser, die gerne psychologisch tiefgehende Geschichten ohne Blut und Adrenalinsteigerung suchen, sind hier sicher gut bedient. Für mich war es ein solider Roman, doch bei weitem kein Thriller.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.08.2020

Spannung fehlt

Angst in deinen Augen
0

Nina wird von ihrem Zukünftigen vor dem Traualtar stehen gelassen. Zum Glück, denn kurz nachdem die Gäste die Kirche verlassen haben, fliegt diese in die Luft. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Hat dieser ...

Nina wird von ihrem Zukünftigen vor dem Traualtar stehen gelassen. Zum Glück, denn kurz nachdem die Gäste die Kirche verlassen haben, fliegt diese in die Luft. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Hat dieser Bombenanschlag etwas mit dem berüchtigten Attentäter Spectre, der jedoch anscheinend tot ist, zu tun? Und was hat der Bräutigam zu verheimlichen?
Die Schreibweise der Autorin ist ansprechend und leicht verständlich. Doch trotz des Potentials der Geschichte tröpfelt diese nur so dahin. Wirkliche Spannung kommt nicht auf. Auch finde ich keinen Zugang zu den Protagonisten, sie bleiben alle irgendwie vage und zu keinem konnte ich eine Verbindung aufbauen. Das auf die Explosion folgende Hin und Her war teilweise verwirrend und nicht nachvollziehbar. Empfehlenswert zum Lesen für Zwischendurch, nichts für Adrenalin-Junkies.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere