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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2020

Worte, die nachwirken

Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein
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Der Autor beschreibt in dem Buch seine Depression und seine zweite Auszeit in einer Klinik.
Er beschreibt seine Gefühle in der Depression, wie er sich einfach nicht richtig gefühlt hat und eben auch immer ...

Der Autor beschreibt in dem Buch seine Depression und seine zweite Auszeit in einer Klinik.
Er beschreibt seine Gefühle in der Depression, wie er sich einfach nicht richtig gefühlt hat und eben auch immer mit dem Gefühl lebt, dass es wieder losgehen kann, auch wenn es ihm gerade ganz gut geht.
Sein Aufenthalt in der Klinik zieht sich hin und dabei hat er eigentlich das Gefühl, doch gar keinen Grund zu haben, weil er nicht richtig krank ist. Zugleich fragt er sich, ob er mit den ganzen Tabletten, die er nehmen muss, noch der gleiche ist, der er vorher war, oder ob er mit der möglichen Gesundung vielleicht auch seine eigene Persönlichkeit hergibt.
Toll finde ich es, dass der Autor so offen mit seiner Krankheit umgeht. Er schreibt selber, dass es noch schwieriger ist, wenn man heimlich mit der Krankheit umgeht, weil die Menschen, mit denen man sich umgibt, dann natürlich auch nicht verständnisvoll sein können und man selber durch das Verheimlichen auch Selbstvorwürfe und Ängste entwickelt.
Auch wenn ich selber keine Depression habe, hat mich dieses Buch sehr beeindruckt. Es beschreibt sehr gut, wie man sich in der Depression fühlt, dass man nicht glauben kann, dass es jemals wieder besser wird, genau wie man dann, wenn es einem gut geht, nicht mehr wirklich weiß, wie es in der Depression war.
Auch wenn es sicher keine leichte Kost ist, finde ich das Buch sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Flüchtlinge hautnah

Lotta und Luis und die Kinder, die fliehen mussten
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Lotta und Luis sind Zwillinge und gehen in die zweite Klasse. An einem Tag kommt die Lehrerin etwas später und bringt zwei neue Kinder mit. Diese Kinder sind Flüchtlinge, die aus ihren Heimatländern fliehen ...

Lotta und Luis sind Zwillinge und gehen in die zweite Klasse. An einem Tag kommt die Lehrerin etwas später und bringt zwei neue Kinder mit. Diese Kinder sind Flüchtlinge, die aus ihren Heimatländern fliehen mussten, weil es dort nicht mehr sicher war. Deutsch können sie noch nicht, aber Lotta und Luis lassen sich davon nicht abschrecken, sondern suchen auch begeistert nach Sachen, da Spenden für die Flüchtlinge von der Schule erbeten werden. Von ihren Eltern bekommen sie tatkräftige Unterstützung. Auch besuchen dürfen die Flüchtlinge die Zwillinge zu Hause, damit sie schnell Kontakte bekommen.
Ich finde die Geschichte sehr schön und wichtig, damit schon Kinder über Flüchtlinge Bescheid wissen und sie auch unterstützen können. Die Leser oder Kinder, denen die Geschichte vorgelesen wird, werden auch gezielt mit Fragen nach den jeweiligen Kapiteln mit eingebunden, was mir sehr gut gefällt.
Ich hoffe, dass dieses Buch vielen Kindern dabei hilft, Flüchtlinge besser zu verstehen und sich dann vielleicht auch aktiv für diese Menschen einzusetzen.

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Veröffentlicht am 29.09.2020

Zwei Ermittler im Gespensterkostüm

Achtung, Übernachtung!
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Alexander Huhn, wegen seines Nachnamens meist nur Hühnchen genannt, ist sauer. Seine Mutter möchte mit seinem Vater auf ein Kostümfest gehen. Hühnchen würde so gerne mitgehen, weil er es toll findet, sich ...

Alexander Huhn, wegen seines Nachnamens meist nur Hühnchen genannt, ist sauer. Seine Mutter möchte mit seinem Vater auf ein Kostümfest gehen. Hühnchen würde so gerne mitgehen, weil er es toll findet, sich zu verkleiden. Leider ist dieses Fest aber nur für die Erwachsenen. So setzt er es aber wenigstens durch, dass er keinen Babysitter mehr braucht und genauso gut alleine zu Hause bleiben kann, beziehungsweise gemeinsam mit seinem besten Freund Matz. Die beiden Jungen entwerfen auch schon Pläne, was sie alles machen können, bis sie einmal die Idee haben, doch auch kostümiert zu der Party zu gehen und mal zu schauen, wie es bei der Party so ist.

Gesagt, getan und als sie endlich das perfekte Kostüm gefunden haben, steht dem Vorhaben nichts mehr im Wege. Als sie auf der Party sind und gerade ein Spiel stattfindet, sehen sie einen seltsamen Gast, der sich merkwürdig verhält und in den Sachen der Gäste wühlt.

Mir hat das Hörbuch sehr gut gefallen. Der Sprecher passt perfekt zu der Geschichte. Er hat eine tolle Art, auch die verschiedenen Charaktere leicht unterschiedlich zu sprechen, ohne dass es aber übertrieben wirkt. So kommt es auch nicht dazu, dass man mit den Gedanken abdriftet, sondern man bleibt konzentriert bei der Geschichte.

Etwas schade fand ich es, dass sehr viel Zeit beim Buch in die Vorbereitung und Planung der Jungs und auch der Eltern investiert wurde und dann doch recht wenig Zeit in das Ende, das dann wirklich spannend wurde. Aber so ist es vermutlich auch noch kindgerechter, dass die Spannung am Ende nicht zu lange gezogen wird. Darum war auch dieser Verlauf durchaus passend zum Buch.

Gut hat mir auch das Cover gefallen. Wie die beiden Jungs hat man als Hörer einen kleinen Einblick der Party und das passt natürlich sehr gut zu der Geschichte, bei der die beiden sich als Gespenst verkleiden und durch Sehschlitze alles beobachten müssen.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Florentine braucht neue Schuhe

Lillys magische Schuhe, Band 1: Die geheime Werkstatt (zauberhafte Reihe über Mut und Selbstvertrauen für Kinder ab 8 Jahren)
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Florentine ist mit ihren Eltern zu ihrer Großtante Amanda gezogen, weil die Werbeagentur ihrer Eltern Pleite gegangen ist und sie die Wohnung nicht mehr halten konnten. Das bedeutet für Florentine aber ...

Florentine ist mit ihren Eltern zu ihrer Großtante Amanda gezogen, weil die Werbeagentur ihrer Eltern Pleite gegangen ist und sie die Wohnung nicht mehr halten konnten. Das bedeutet für Florentine aber auch eine neue Schule und da kommt sie erst einmal gar nicht zurecht. Die Mitschüler sind entweder gemein zu ihr oder ignorieren sie und auch mit den Lehrern und dem Fußballtraining will es nicht recht laufen.

Zum Glück bemerkt Florentine, dass das angeblich leerstehende Haus in der Nachbarschaft doch Menschen beherbergt und nicht einfach irgendwelche. Lilly wohnt dort mit ihrem Onkel, der ein magischer Schuhmachermeister ist. Und Lilly findet, dass ein Paar neuer Schuhe für Florentine genau das richtige ist, um in der neuen Schule anzukommen und neue Freunde zu finden.

Dann aber bemerken Florentine und auch Lilly und ihr Onkel Clemens, dass ein Spion vor dem Haus ist und eine unheimliche Frau versucht auch, die Werkstatt anzugreifen. Florentine muss kräftig helfen, damit das mit ihren Schuhen noch etwas werden kann.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Probleme von Florentine in der neuen Schule werden sehr gut beschrieben und sicher können sich einige Kinder gut in die Lage hinein versetzen, in einer neuen Schule anzufangen. Die magische Werkstatt mit all ihren Bewohnern wird auch toll beschrieben und ich wünschte, ich hätte als Kind auch eine solche gefunden.

Toll fand ich auch die Bilder und Zeichnungen im Buch. Sie passen toll zur Geschichte und man kann sich alles noch viel besser vorstellen, was man liest. Auch das Cover finde ich sehr schön.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Innereuropäische Migration

Europas längster Sommer
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Die Autorin beschreibt in diesem Buch die Zeit der Flüchtlingskrise 2015. Als sie mit dem Zug nach Berlin aus ihrer alten Heimat Südtirol kommt, beobachtet sie junge Flüchtlinge, die in Rosenheim aussteigen ...

Die Autorin beschreibt in diesem Buch die Zeit der Flüchtlingskrise 2015. Als sie mit dem Zug nach Berlin aus ihrer alten Heimat Südtirol kommt, beobachtet sie junge Flüchtlinge, die in Rosenheim aussteigen müssen.
Die Autorin reflektiert auch ihre eigene Situation. Auch sie möchte einfach ankommen und dazugehören. In Südtirol gehörte sie nur halb zu Italien und in Deutschland wollte sie dazu gehören und hat die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt. Glücklich war sie, als sie diese in Händen hielt, was ihre Freunde nicht unbedingt verstanden, weil für sie die Staatsangehörigkeit nicht so wichtig ist.
Deutlich wird auch, dass Europa in diesem längsten Sommer hätte zusammenhalten und zusammenwachsen können und sollen. Aber die einzelnen Staaten und die entsprechende Staatszugehörigkeit der Bürger verhindern das. Mir hat das Buch gut gefallen, weil es deutlich zeigt, dass es auch für die innereuropäischen Einwanderer nicht leicht ist, hier Fuß zu fassen.

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