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Veröffentlicht am 06.10.2020

Wild like a River

Wild like a River
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Haven lebt gemeinsam mit ihrem Vater im Jasper Nationalpark in Kanada. Die junge Frau lebt fast ihr ganzes Leben dort, zurückgezogen im Wald. Modische Trends, Freunde, ein für uns alltägliches und normales ...

Haven lebt gemeinsam mit ihrem Vater im Jasper Nationalpark in Kanada. Die junge Frau lebt fast ihr ganzes Leben dort, zurückgezogen im Wald. Modische Trends, Freunde, ein für uns alltägliches und normales Leben ist ihr fremd. Eines Tages lernt sie Jackson kennen, er macht gemeinsam mit seinem Kumpel Cayden einen Wanderurlaub im Nationalpark und ist fasziniert von der Natur uns Ruhe.
Die beiden kommen sich näher und was zurück bleibt, ist die Sehnsucht nacheinander.

"Wild like a River" ist ein ruhiger und angenehmer Roman, wann immer ich die Seiten des Buches aufgeschlagen habe durchfloss mich eine innere Ruhe, die durch die Atmosphäre des Waldes und Havens Charakter noch zusätzlich unterstrichen wurde. Einfach ein Wohlfühlroman.

Auch die Charaktere des Buches haben mir gefallen. Haven, die den Willen entwickelt aus der Blase und Einsamkeit herauszufinden und einen großen Schritt aus ihrer Komfortzone wagt und Jackson der von Haven fasziniert ist und ihr versucht die Welt außerhalb des Waldes zu zeigen, sowie bei der Suche nach ihrer Vergangenheit zu helfen.
Beide Charaktere wachsen im Laufe der Geschichte immer weiter und machen wirklich große Entwicklungsschübe, dies hat mir gut gefallen! Es war spannend den Beiden zu folgen und mitzubekommen, wie das Leben von Jackson und Haven verläuft.

Das Buch hat jedoch an der ein oder anderen Stelle seine längen, was wirklich schade ist, besonders da am Ende dann auf einmal sehr viel passiert und das Buch dann doch etwas abrupt endet. Ich hätte es gut gefunden, wenn dies anders gelöst worden wäre, da dies der Geschichte gut getan hätte und sie dann, meiner Meinung nach, auch wirklich rund geworden wäre.
Dennoch, es ist ein toller Roman und er macht spaß zu lesen, Kira Mohns Schreibstil ist toll und auch die Geschichte mochte ich sehr gerne!
Ich freue mich auf den nächsten Teil und hoffe Jax und Haven an einer anderen Stelle nochmal wieder zutreffen.

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Veröffentlicht am 18.09.2020

Das große Schweigen

Herzklappen von Johnson & Johnson
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Schweigen. Alma wächst in einer Familie auf, die vom schweigen geprägt ist. Die Eltern, die nur hinter verschlossenen Türen sprechen und leben, doch nie wenn Alma dabei ist. Die Großeltern, die von den ...

Schweigen. Alma wächst in einer Familie auf, die vom schweigen geprägt ist. Die Eltern, die nur hinter verschlossenen Türen sprechen und leben, doch nie wenn Alma dabei ist. Die Großeltern, die von den Kriegsjahren und dem Krieg geprägt sind und nie Worte dafür gefunden haben, weshalb auch sie sich in das Schweigen zurückgezogen haben. Dieses Schweigen durch das Alma maßgebend geprägt ist. Erst durch Friedrich, ihren späteren Mann kehrt sie zu einer Art Leichtigkeit zurück, aber doch nie so, wie man es wohl unter normalen Umständen wohl wäre. Und dann ist da natürlich auch noch Emil, der Sohn, der erst nach vielen Untersuchungen und Vermutungen die Diagnose erhält keinen Schmerz empfinden zu können. Schuld daran ist eine Mutation.

Valerie Fritsch hat mit ihrem Roman „Herzklappen von Johnson & Johnson“ einen Generationenroman geschaffen, einen in dem das Schicksal von vier Generationen auf eine Bildhafte Art und Weise dargestellt wird. Das Besonders daran ist, dass sie nur durch Alma verbunden doch durch das Schweigen vereint sind.

Dieser Bildgewaltigeroman transportiert auf nur wenigen Seiten eine unheimliche Menge. Er beschreibt Orte und Personen bis ins kleinste Detail, geht mit der Sprache besonders um und führt den Leser durch die Leben und Jahre der einzelnen Personen, die mit fast jedem Kapitel wechseln und ihre eigene Geschichte erzählen. Auch die Vergleiche die Valerie Fritsch im Buch zieht sind bemerkenswert! Der Großvater, dem im Krieg das Herz gebrochen wurde und der später nur noch mit den Herzklappen von Johnson & Johnson leben kann, da es ihm sonst das Herzbrechen würde. Äußerlich ist dieser alte, gebrochene Mann jedoch unversehrt. Und dann Almas Sohn, Emil, der Junge der laut und aktiv ist, äußerlich jedoch beschädigt ist. Dies ist er durch seine Krankheit die ihn keinen Schmerz fühlen lässt und die ihn auch nie zum schweigen bringt. Vier Generationen, mehrere Schicksale und doch einen sie sich in der eigenen Geschichte.

Dennoch, der Roman konnte mich nicht so recht mitreißen. Keine Emotionalebindung aufbauen. Er ist eher ein Roman, der durch seinen Aufbau und das Konstrukt , sowie die Sprache mitreißt die am Ende nachwirkt und dem Leser noch lange im Gedächtnis bleibt. Er hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Der Tag von dem jeder weiß was er getan hat

Und auf einmal diese Stille
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Kaum ein Datum hat sich bezüglich des Terrorismus so sehr in das Gedächtnis der Menschheit eingebrannt wie der 11. September 2001. Fast jeder kann sich noch daran erinnern, was sieer zur Zeit des Einschlags ...

Kaum ein Datum hat sich bezüglich des Terrorismus so sehr in das Gedächtnis der Menschheit eingebrannt wie der 11. September 2001. Fast jeder kann sich noch daran erinnern, was sieer zur Zeit des Einschlags der beiden Flugzeuge in das World Trade Center und dem Pentagon gerade gemacht hat, wo man sich aufgehalten hat. Dass die Welt auf einmal still stand - und danach nie mehr so war wie zuvor.

In "Und auf einmal diese Stille: Die Oral History des 11. September" gibt der Autor Garrett M. Graff erstmals eine noch andere Perspektive auf diesen Tag des Grauens. In seinem Buch lässt er Menschen aus den verschiedensten Bereichen, die diesen Tag miterlebt haben, zu Wort kommen: Verwandte der Opfer, Polizeibedienstete (FBI-Bedienstete, Lokalpolizei...), Feuerwehrleute, Fluglotsen, Militärs, Politikerinnen und deren Mitarbeiterinnen, Lehrerinnen und Schülerinnen sowie Überlebende aus den Trümmern. So ensteht ein Sammelsurium an Stimmen und Aussagen, die eine übermäßige Intensität besitzen, dass einen das Buch nicht mehr los lässt.

Garrett M. Graff hat für sein Buch unzählige Zeugenaussagen und Aufnahmen ausgewertet, Protokolle gelesen und zusammengetragen, Informationsmaterial verschiedenster Museen gesammelt.
Teilweise war es durch die wirklich vielen Stimmen schwierig, einen richtigen Lesefluss zu finden, zudem haben sich einige Aussagen inhaltlich doch wiederholt. Was jedoch bleibt ist der Eindruck, dass diese Oral History immens wichtig ist. Es ist wichtig, sich immer wieder zu erinnern und vor allem auch den Menschen, die diesen Tag hautnah miterlebt haben, eine Stimme zu geben.

Besonders Leser*innen, die sich für geschichtliche Ereignisse interessieren, möchte ich dieses Buch empfehlen, aber auch allen anderen, die sich näher mit dem 11. September 2001 und dem Terror auseinander setzen möchten.

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Paradise City

Paradise City
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Deutschland in der Zukunft: die Bevölkerung ist durch Pandemien und den Klimawandel stark ausgedünnt, das Landleben fast vollständig verschwunden, es existieren noch einige Städte als Ballungsräume. Die ...

Deutschland in der Zukunft: die Bevölkerung ist durch Pandemien und den Klimawandel stark ausgedünnt, das Landleben fast vollständig verschwunden, es existieren noch einige Städte als Ballungsräume. Die Hauptstadt ist mittlerweile Frankfurt am Main.
Liina arbeitet als Journalistin bei einer der letzten nichtstaatlichen Nachrichtenagenturen. Obwohl ihr Chef an einer großen Story dran ist, schickt er sie zu einem vermeintlich unnötigen Fall in die Uckermark. Als sie von dem Auftrag zurückkehrt, liegt ihr Vorgesetzter schwer verletzt im Krankenhaus - und Liina beginnt zu ermitteln...

Zoë Beck hat mit "Paradise City" einen wirklich guten dystopischen Thriller geschrieben, der sich mit den verschiedensten Problemen auseinander setzt. Klimawandel, das Gesundheitssystem, die Verstaatlichung der Nachrichten. Vor allem mit ihrem nüchternen und distanzierten Schreibstil sowie ihrer wirklich tollen Grundidee zum Thriller konnte sie mich überzeugen.

Liina war für mich eine angenehme Protagonistin, es war leicht, ihr zu folgen und mitzufiebern. Ihr widerfahren wirklich schlimme Dinge, trotzdem geht sie damit souverän um und lässt sich von ihrem Ziel nicht abbringen. Auch die Idee einer Journalistin als Protagonistin in einem Thriller hat mir gefallen.

Zu bemängeln habe ich die Kürze des Thrillers. Ich mag es, wenn Bücher nicht künstlich in die Länge gezogen werden, hier fand ich die dystopischen Elemente und die Zukunftsvision der Autorin aber so gut, dass man sie nich unbedingt so kurz hätte halten sollte. Ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht, mehr Einblicke in das Deutschland dieser möglichen Zukunft.

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Paradise City

Paradise City
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Deutschland in der Zukunft: die Bevölkerung ist durch Pandemien und den Klimawandel stark ausgedünnt, das Landleben fast vollständig verschwunden, es existieren noch einige Städte als Ballungsräume. Die ...

Deutschland in der Zukunft: die Bevölkerung ist durch Pandemien und den Klimawandel stark ausgedünnt, das Landleben fast vollständig verschwunden, es existieren noch einige Städte als Ballungsräume. Die Hauptstadt ist mittlerweile Frankfurt am Main.
Liina arbeitet als Journalistin bei einer der letzten nichtstaatlichen Nachrichtenagenturen. Obwohl ihr Chef an einer großen Story dran ist, schickt er sie zu einem vermeintlich unnötigen Fall in die Uckermark. Als sie von dem Auftrag zurückkehrt, liegt ihr Vorgesetzter schwer verletzt im Krankenhaus - und Liina beginnt zu ermitteln...

Zoë Beck hat mit "Paradise City" einen wirklich guten dystopischen Thriller geschrieben, der sich mit den verschiedensten Problemen auseinander setzt. Klimawandel, das Gesundheitssystem, die Verstaatlichung der Nachrichten. Vor allem mit ihrem nüchternen und distanzierten Schreibstil sowie ihrer wirklich tollen Grundidee zum Thriller konnte sie mich überzeugen.

Liina war für mich eine angenehme Protagonistin, es war leicht, ihr zu folgen und mitzufiebern. Ihr widerfahren wirklich schlimme Dinge, trotzdem geht sie damit souverän um und lässt sich von ihrem Ziel nicht abbringen. Auch die Idee einer Journalistin als Protagonistin in einem Thriller hat mir gefallen.

Zu bemängeln habe ich die Kürze des Thrillers. Ich mag es, wenn Bücher nicht künstlich in die Länge gezogen werden, hier fand ich die dystopischen Elemente und die Zukunftsvision der Autorin aber so gut, dass man sie nich unbedingt so kurz hätte halten sollte. Ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht, mehr Einblicke in das Deutschland dieser möglichen Zukunft.

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