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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2020

In Büchern steckt Magie

Der letzte Papierkranich - Eine Geschichte aus Hiroshima
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Inhalt:
„Ichiro und sein bester Freund Hiro überleben den Atombombenabwurf auf Hiroshima. Verwundet und zerrüttet begeben sich die beiden Teenager auf die Suche nach ihren Familien. Schließlich finden ...

Inhalt:
„Ichiro und sein bester Freund Hiro überleben den Atombombenabwurf auf Hiroshima. Verwundet und zerrüttet begeben sich die beiden Teenager auf die Suche nach ihren Familien. Schließlich finden sie Keiko, Hiros fünfjährige Schwester. Doch das kleine Mädchen geht in dem Chaos der völlig zerstörten Stadt verloren. Ihr Verbleib und Schicksal lässt Ichiro nicht mehr los, hatte er doch Hiro, kurz bevor dieser starb, versprochen, auf die Kleine aufzupassen. Einige Wochen später kehrt er zurück an den Ort des Grauens und begibt sich auf die Suche nach ihr. Überall hinterlässt er Origami-Papierkraniche mit seiner Adresse – in der Hoffnung, dass Keiko überlebt hat …“


Schreibstil/Art:
Kerry Drewery hat mich mit ihrem außergewöhnlichen Stil, der mir so übrigens noch nicht begegnet ist, vollkommen mitgerissen und begeistert. Aufgeteilt ist das Buch in insgesamt drei Teile. Der erste und letzte Teil spielt in der Gegenwart und ist in Versen und Prosen niedergeschrieben. Im zweiten Teil wird der Leser in das Jahr 1945 katapultiert und ließt im fließendenden Text die emotionale Geschichte. Illustrationen und Weisheiten runden das Gesamtbild ab und verleihen dem Buch das gewisse Etwas.

Inhaltlich gesehen, erreicht dieses Buch ein ganz hohes Niveau. Die kurzen Kapitel drängen den Leser dazu weiterzulesen und das Leid weiter zu ertragen. Diese Erzählung benötigt nicht viele Worte um wichtige und eindringliche Sätze zu bilden und den Leser zu berühren. Die Wortwahl ist tiefsinnig und bildhaft, einfach perfekt.


Fazit:
Was für eine starke Geschichte! Das Buch hat mich maßlos überrascht und sprachlos zurückgelassen. Ich muss ehrlich sagen, dass mich diese einfühlsame und wundervolle Geschichte einfach völlig geflasht hat und definitiv zu meinen Favoriten zählen wird.

Ich kann gar nicht sagen wie oft ich Tränen in den Augen hatte oder Gänsehaut am ganzen Körper. Ein ganz großes Kompliment an die Autorin, dass sie stellenweise mit so wenig Worten, so etwas großartiges erschaffen hat. Nichts wirkt aufgesetzt, keine einzige Szene plätschert vor sich hin oder ist langweilig. 


Wenn ich könnte, würde ich mehr als 5 Sterne geben! Das Buch werde ich definitiv weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 13.10.2020

Gnadenlos ehrlich und voller Humor

War’s das jetzt?
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Inhalt:
„Tori Bailey hat alles: Mit ihrem Selbsthilfebuch hat sie Millionen Frauen inspiriert, sie ist beliebt und führt eine perfekte Beziehung. Doch der Schein trügt.

Toris Beziehung ist schon länger ...

Inhalt:
„Tori Bailey hat alles: Mit ihrem Selbsthilfebuch hat sie Millionen Frauen inspiriert, sie ist beliebt und führt eine perfekte Beziehung. Doch der Schein trügt.

Toris Beziehung ist schon länger eine Lüge, die sie sich nicht eingestehen will. Noch dazu heiraten alle um sie herum, bekommen Kinder und scheinen so viel glücklicher, als sie selbst es in Wahrheit ist. Als dann auch noch Dee – ihre beste Freundin und einzige Person, die sie und den ganzen Wahnsinn versteht – den Mann ihrer Träume trifft, scheint Tori endgültig auf der Strecke zu bleiben.

Ihre innere Stimme sagt, dass man auch mit über dreißig das Recht hat, nicht perfekt, aber glücklich zu sein. Aber ist Tori mutig genug, auf sie zu hören?“


Schreibstil/Art:
Mein erstes Buch von Holly Bourne hat mich völlig in seinen Bann gezogen. Die sarkastische aber auch ernste Art macht diese Story aus und hat mich stellenweise nicht aufhören lassen zu lesen.
Tori, die Protagonistin steht im Vordergrund dieser Geschichte und erzählt uns von ihrem ach-doch-so-perfekten-Leben. Ihre Verzweiflung und das Festhalten an die schönen Momente aus ihrem Leben, spiegeln die wahre Tori perfekt wieder. Ihre Gedankengänge und Taten sind nachvollziehbar, lassen den Leser aber an der Selbstzerstörung einfach tatenlos zusehen. Tiefe und ehrliche Einblicke authentisieren und runden das Gesamtbild ab.

Auszüge aus ihrem Selbsthilfebuch, die Ruhmsucht in ihren Instagram Posts, der verzweifelte Vergleich zu den Gleichaltrigen oder die Abkapslung von ihrer besten Freundin (Dee ist übrigens der Knaller), lassen die aufrecht gehaltene Fassade bröckeln.


Fazit:
Zitat: „Ich war so besessen davon, wie alles nach außen wirkt, dass ich mir gar keine Gedanken mehr darum gemacht habe, auf wen es wirkt.“

Sätze wie diese verleihen eine bedeutsame Intensität und öffnen die Augen. Ist man es wert, ein Leben nach außen zu leben, dass mehr Schein als Sein ist? Erfüllen Likes und Fans das Leben? Muss man sich wirklich unter Druck setzen, weil man schon 30 ist und weder Kinder hat noch verheiratet ist?

„War´s das jetzt?“ ist voller essenzieller Botschaften, zeitgemäß und gnadenlos ehrlich. Mich hat das Buch sowohl zum Lachen gebracht als auch zum Nachdenken angeregt.

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Seiten einer Dreiecksbeziehung

What I Like About You
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Inhalt:
„Es gibt eine Million Dinge, die Halle Levitt und ihren besten Freund Nash verbinden. Sie lieben Bücher, können stundenlang reden ... Und trotzdem verschweigt Halle ihm, wer sie wirklich ist. Denn ...

Inhalt:
„Es gibt eine Million Dinge, die Halle Levitt und ihren besten Freund Nash verbinden. Sie lieben Bücher, können stundenlang reden ... Und trotzdem verschweigt Halle ihm, wer sie wirklich ist. Denn online heißt Halle Kels - ist berühmte Buchbloggerin und hat alles, was ihr im echten Leben fehlt: Freunde, eine tolle Community, Selbstvertrauen und natürlich Nash. Dann wechselt sie für ihr Abschlussjahr an eine neue Schule, und plötzlich steht Nash leibhaftig vor ihr - da ist Chaos vorprogrammiert!“


Schreibstil/Art:
Dieses Jugendbuch wird ausschließlich aus Sicht der Protagonistin Halle Levitt (alias Kels) erzählt. Die Ausdrucksweise ist humorvoll, modern und gefällig, liest sich wunderbar fluffig und schnell. Gut gefallen haben mir auch die perfekt eingebauten Blogposts, Comiczeichnungen, sowie Chatverläufe und Twitter Einträge. 

Die Beschreibungen der Charaktereigenschaften, die Up and Downs der Gefühle und der Ortschaften verleihten mir nicht nur einmal das Gefühl, ich wäre in unmittelbare Nähe der Geschehnisse dabei gewesen.

Sätze wie: „Ich weiß nicht. Du siehst mich immer an, als würdest du lieber Brokkoli essen oder so, als dich mit mir zu unterhalten.“ lockeren den ein oder anderen komplizierten Moment etwas auf. Die Funken zwischen Nash und Halle sind dennoch förmlich zu spüren.


Fazit:
Ein Wohlfühlroman, der den Leser mitreißen lässt und wichtige Themen wie: Selbstzweifel, falsche Identität, andere Kultur und Freundschaft anspricht.
Tiefsinnige Einblicke skizzieren oftmals die ungeschönte Wahrheit, wie es ist jemand anderes online zu sein. Ein wunder Punkt, der sehr aktuell und bedeutsam ist. Viele Ideen sind völlig up to date und sehr gut in den Verlauf der Story eingebettet. Ich habe die süße Liebesgeschichte gern gelesen.

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Go for it, Marin!

Rules For Being A Girl
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Inhalt:
„Macht Mädchen Mut, sie selbst zu sein

Wie alle Mädchen ist Marin an ihrer Schule mit lauter ausgesprochenen und unausgesprochenen Anforderungen konfrontiert: Schminke dich, aber trag nicht zu ...

Inhalt:
Macht Mädchen Mut, sie selbst zu sein

Wie alle Mädchen ist Marin an ihrer Schule mit lauter ausgesprochenen und unausgesprochenen Anforderungen konfrontiert: Schminke dich, aber trag nicht zu viel Make-up. Werd nicht zu dünn, aber auch nicht zu dick. Sei witzig, aber dränge dich nicht in den Mittelpunkt … Und Marin ist gut darin, die Regeln zu befolgen. Bis ein Vorfall mit ihrem Lehrer ihr die Augen öffnet. Erstmals sieht Marin, wie ungerecht Mädchen und Frauen behandelt werden. Und sie beschließt, sich nicht länger an die Spielregeln von anderen zu halten, auch wenn das bedeutet, dass sie sich gegen ihre eigenen Freunde stellen muss.“


Schreibstil/Art:
Etwas holprig nimmt Marin den Leser direkt mitten ins Teenie-Chaos mit. Sie beschreibt den typischen Alltag auf dem College, die vertrauten und fast schon schwesterhaften Zusammentreffen mit ihrer besten Freundin Chloe und das harmonische Leben Zuhause. Anfangs wirkt die 17-jährige Marin noch etwas unreif, doch ihr Verhalten entwickelt sich aufgrund eines Vorfalls mit ihrem Lehrer Bex rapide weiter.

Als Außenstehender hat man fast schon das Gefühl, als würde man Auszüge aus einem Tagebuch lesen. Der Stil ist sehr modern, jugendlich und vertraut. Nachdem man Marin näher kennengelernt hat, fällt es einem gar nicht schwer mit ihr mit zu fiebern, ihr in schweren Momenten nah zu sein und ihren Mut zu feiern.


Fazit:
Die Message in diesem Buch ist so stark und so wichtig, dass mich der kleine schwere Einstieg gar nicht stört. Wenn man in der Geschichte angekommen ist, kommt man gar nicht mehr raus.
Die beiden Autorinnen schaffen es, eine tolle, authentische aber auch ernste Stimmung zu verbreiten. Ich habe mich oftmals selbst dabei erwischt, dass ich mich wieder wie ein Teenager gefühlt habe, Jungs angehimmelt habe aber auch genauso wie Marin gelitten hab.

Die Themen könnten nicht aktueller sein: Homosexualität, Diskriminierung, Sexismus sowie Rassismus. Es wurde der richtige Nerv getroffen und ich hoffe wirklich, dass dieses Buch jedem Mädchen weiterhelfen wird. Ich jedenfalls hatte nicht nur zum Schluss einen Kloß im Hals.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Clean but transparent?!

Cleanland
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Inhalt:
„Spannend und hochaktuell: ein Jugendbuch über eine Gesellschaft, die sich nach der Pandemie zur Gesundheitsdiktatur gewandelt hat

Die 15-jährige Schilo wohnt in Cleanland – dem Land der Reinen. ...

Inhalt:
Spannend und hochaktuell: ein Jugendbuch über eine Gesellschaft, die sich nach der Pandemie zur Gesundheitsdiktatur gewandelt hat

Die 15-jährige Schilo wohnt in Cleanland – dem Land der Reinen. Dank moderner Technik und strenger Gesetze sind die Menschen hier geschützt vor Krankheiten aller Art. Nur eine einzige registrierte Freundin zu haben, rund um die Uhr überwacht zu werden und die eigene Großmutter nur durch eine Glasscheibe zu sehen – für Schilo ist das in Ordnung, Gesundheit hat nun mal ihren Preis. Doch dann erfährt die Familie ihrer Freundin die Härte des Regimes. Und Schilo verliebt sich in Toko, einen der Cleaner, die nachts Straßen und Gebäude desinfizieren müssen. Da begreift sie, wie hoch der Preis wirklich ist. Was ist wichtiger: die Gesundheit – oder die Freiheit?

Die Folgen einer Pandemie konsequent weitergedacht – vom Autor von »Endland«, »Die Scanner« und »Sein Reich«“


Schreibstil/Art:
Dieses Jugendbuch wird ausschließlich aus Sicht der 15-jährigen Schilo erzählt. Ihr Standpunkt kommt zum Teil noch sehr jugendlich und arglos, und stellenweise doch schon so erwachsen rüber. Die Kombination aus der frühen Reife und der Jugendlichkeit hat mir gut gefallen. Die Ausdrucksweise ist modern und gefällig. Sowohl die Atmosphäre als auch die Überwachung kann man in Cleanland förmlich spüren und ist sehr gut umschrieben. Die kurzen Kapitel sorgen für ein gutes Erzähltempo und eine steigende Spannung. An und für sich waren mir alle Charaktere sympathisch aber Schilo´s humorvolle Omi doch irgendwie am meisten. 



Fazit:
Obwohl die Geschichte etwas absurd zu sein scheint, könnte sie dank Covid-19 aber gar nicht aktueller sein. Cleanland ist voller Überwachung und die Einwohner werden ständig überprüft, desinfiziert und auf Abstand gehalten. Doch ist deren Normalität so abwegig? Niemand hätte vor zig Jahren gedacht, dass ein blödes Virus die ganze Welt und Wirtschaft so durcheinander bringen kann.

Eine Story mit einem Background das völlig up to date ist und den Leser zum Nachdenken anregt. Ist etwas mehr Reinheit, Abstand und eine digitale Überwachung (in Maßen) wirklich so unrealistisch? Ist eine stetige Überprüfung der eigenen Gesundheits- und Schlafwerte gar nicht so verkehrt?

Ein Buch mit Einblicken über die Vor- und Nachteile einer ständigen Beschattung. Die Idee und Umsetzung von Martin Schäuble hat mir gefallen, seine Phantasie ist perfekt ausgearbeitet.

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