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Veröffentlicht am 16.10.2020

Schmerzhaft und wundervoll

Dort, wo die Sterne im Wasser leuchten
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Trauer ist so einzigartig wie jeder Mensch.

Dieses Buch erwischt mich heißkalt und die Geschichte beißt sich in meiner Brust fest. Es ist der Debütroman von Blais und ich kann es kaum fassen, weil es ...

Trauer ist so einzigartig wie jeder Mensch.

Dieses Buch erwischt mich heißkalt und die Geschichte beißt sich in meiner Brust fest. Es ist der Debütroman von Blais und ich kann es kaum fassen, weil es so herausragend gut ist. Und es freut mich total für sie, dass mich ihr Buch so berührt, begeistert und mit sich zieht.

Zur Handlung:
Skyler wechselt die Schule und ihren Wohnort, um alles auf null zu setzen und das Schreckliche hinter sich zu lassen. In einem Moment scheint ihr Leben herrlich normal und im nächsten steckt Skyler wieder in ihren Alpträumen fest. Was ist passiert und welche Rolle spielt Damian dabei?

Zu den Figuren:
Skyler Thomsen ist 17 Jahre alt und besitzt jede Menge Phantasie und das große Talent zum Schreiben. Doch plötzlich schreibt sie nicht mehr und ich leide mit ihr mit. Skyler ist ein herzerwärmender Charakter, der es allen recht machen möchte. Ich fühle mich sofort wohl bei ihr.

Damian Winston ist ebenfalls 17 Jahre alt und besucht die gleiche Schule wie Skyler. Er ist ein verschlossener Teenager, der bemerkenswert gut aussieht und sich gerne wie ein Idiot benimmt. Wer sich die Mühe macht, Zeit in ihn zu investieren, wird den echten Damian kennenlernen.

Zur Umsetzung:
In diesem Buch lese ich zum ersten Mal von einer Poesietherapie und finde das total spannend. Der Schreibstil ist herzergreifend und gnadenlos gut; erfrischend lebendig, warm, gefühlvoll und bildhaft. Kennt ihr das, wenn sich jemand vor euren Augen beim Scherben aufsammeln in den Finger schneidet und es euch beim Anblick daran unangenehm in den Eingeweiden zieht? Blais schafft solche Empfindung spielend beim Lesen in mir hervorzurufen. Hut ab!

Mir gefällt der Aufbau der Story ungeheuer gut. Blais überrascht mich mit Entwicklungen und Wendungen, die ich nie und nimmer vorhergesehen habe. Beide Figuren leiden unter tiefsitzenden Problemen, die nicht mit einem Fingerschnippen behoben sind. Es imponiert mir, wie die Autorin damit umgeht und am Ende nicht alles vorgefertigt auf einem Silbertablett präsentiert, obwohl ich gerne noch einige Seiten mehr gelesen hätte, aber das ist meiner wissensdurstigen Natur geschuldet. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Skyler in der Vergangenheit geschildert.

Mein Fazit:
„Dort, wo die Sterne im Wasser leuchten“ ist eine emotionsgeladene Lovestory, die mir überraschende Wendungen, spannungsvolle Entwicklungen und abwechslungsreiche Charaktere bietet. Das Ganze wird mit einem eindrucksvollen Schreibstil fixiert, so das mir die Story trotzt heftiger Themen und gelegentlicher Schwere, auf der Zunge zergeht. Dort, wo die Sterne im Wasser leuchten, kriecht mir unter die Haut, wühlt mich auf, fordert mich und beschleunigt mehrer Male meinen Pulsschlag.

Bitte mehr von solchen Büchern. Es freut mich total, dass ein neuer Stern am Autorenhimmel aufgegangen ist und hoffentlich lange leuchtet.

Von mir erhält das Buch 5 berührende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Lüge trifft Liebe

Hells Raiders MC Teil 3: Last Mile - Erlösung
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Ein Fingerschnippen, mehr ist nicht nötig und ich bin in der Story drin. Was ist es nur, dass mich immer wieder an Geschichten dieser Art fasziniert und blitzschnell für sich einnimmt? Einen großen Anteil ...

Ein Fingerschnippen, mehr ist nicht nötig und ich bin in der Story drin. Was ist es nur, dass mich immer wieder an Geschichten dieser Art fasziniert und blitzschnell für sich einnimmt? Einen großen Anteil daran haben sicher die detailliert ausgearbeiteten Figuren. Die Frauen der Biker, bei der jede Einzelne ein schweres Schicksal zu tragen hat. Die Verbrüderung der Biker, ihre unbedingte Loyalität und der brutale Zusammenhalt untereinander. Ihre Kinder, die immer wieder spielend Humor und Leichtigkeit in die Seiten bringen und mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Und logischerweise die Biker.

Es versteht sich von selbst, dass es keine bärbeißigen, Bierbauch tragenden ungepflegten Kerle sind, sondern gutaussehende, trainierte und raue Bad Boys, mit einem zartschmelzenden Kern. Und dann ist da die unterschwellige Spannung, die ich nicht überlesen kann. Mal ist es eine offene Bedrohung, dann nähert sich die Gefahr subtil, lässt mich lange warten, ehe ihr Spannungsbogen blitzartig in die Höhe schnellt und meinen Atem stocken lässt. Obendrein werde ich mit feurigen expliziten Szenen belohnt, bei denen die Verhütung ihren Platz findet. Kurzum: Es sind Bücher, die mich begeistern und den Alltag vergessen lassen.

Zur Handlung:
Samantha arbeitet undercover an einem Fall, der sie in die Mitte des MC der Hells Raiders bringt. Sie hat jedes Recht der Welt, Biker zu hassen und entsprechend voreingenommen trifft sie auf Bishop; den Sergeant at Arms des MC’s. Dieser ist vom ersten Augenblick an Feuer und Flamme für sie, doch Sams Wunden sitzen tief. Ihre Zweifel, verschwiegene Wahrheiten und am Ende die Liebe, könnten sie alles kosten, was jemals in ihrem Leben von Bedeutung war.

Die Figuren:
Samantha Vargas ist 8 Jahre alt, als etwas Schreckliches geschieht. Heute, mit 30 Jahren, arbeitet sie als Agentin und ist besessen von dem Wunsch, jeden menschlichen Abschaum hinter Gitter zu bringen. Sie ist taff, humorvoll, kein Modepüppchen und hat von Beginn an mein Interesse geweckt.

Benjamin Bishop Malloy ist 25 Jahre alt und der jüngste der Malloy-Brüder. Motorradfahren und der Motorradclub bilden in seinem Leben die Grundpfeiler. Seine Familie steht immer an erster Stelle und schließt jedes Clubmitglied mit ein. Mit Frauen genießt er unkomplizierten und schnellen S*x, eine Beziehung hatte er noch nie. Durch Boxkämpfe verdient er sich Geld für seinen größten beruflichen Traum.

Bisher dachte ich, Bishop schon etwas zu kennen, aber Pustekuchen. Hinter dem harten Brocken und Frauenverschlinger, liegt eine Sehnsucht, die mir beim Lesen das Herz wärmt.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist lebhaft, flüssig und an einigen Stellen explosiv. Die aufgeheizte Stimmung zwischen Bishop und Sam ist greifbar und sie befeuern sich gegenseitig, was zu humorvollen zweideutigen Dialogen führt, die ich total genieße. Ihr Umgang miteinander ist von starker Anziehung geprägt, doch Ashley zeigt mir deutlich, dass mehr dahinter steckt. Der Prolog zum Anfang des Buches holt mich direkt ab und schon fliege ich durch die Seiten.

Die Spannung baut sich langsam auf, ehe sie unvermittelt zuschlägt, und das gleich einige Male. Ich liebe es düster, spannungsgeladen, feurig, warmherzig, romantisch und packend. Und genau das lese ich hier. Der dritte Teil gefällt mir ebenso gut wie die beiden Vorgänger. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Sam und Bishop in der Vergangenheit geschildert.

Mein Fazit:
„Last Mile: Erlösung“ ist eine emotionale Lovestory, die im Biker Milieu ihre Wurzeln hat. Es wird etwas düster und gefährlich, aber hält sich dabei in Grenzen. Das Feuer der Protagonisten springt voll auf mich über. Die Story unterhält mich bestens und begeistert mich mit Charakteren aus den beiden ersten Teilen, die ich alle schmerzlich vermissen werde. Die Hells Raiders sind ein besonderer Motorradclub, deren neue Ziele mich jedes Mal berühren.

Von mir erhält dieses Buch 5 begeisterte Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.10.2020

Dieses Buch knipst das Licht in mir an

Wild like a River
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Wenn Bücher Sterne wären, dann sind manche ganz weit von mir entfernt, andere flimmern vor sich hin, einige strahlen heller, andere blasser, bevor sie gänzlich erlöschen. Wieder andere sind mir ganz nahe. ...

Wenn Bücher Sterne wären, dann sind manche ganz weit von mir entfernt, andere flimmern vor sich hin, einige strahlen heller, andere blasser, bevor sie gänzlich erlöschen. Wieder andere sind mir ganz nahe. So nahe, dass ich sie um Haaresbreite greifen kann und wenn ich die Augen schließe, sehe ich sie noch immer klar vor mir. Ihr Leuchten durchbricht alle Schranken und dringt ungefiltert in mein Herz. Lest weiter, wenn ihr wissen möchtet, in welche Kategorie dieses Buch fällt.

Zum Inhalt:
Haven lebt abgeschieden mit ihrem Vater im Jasper Nationalpark in Kanada. Die Begegnung mit Jackson weckt den Wunsch in ihr, das Stadtleben kennenzulernen und ihm weiterhin nahe zu sein. Mit Herzklopfen folge ich den beiden in die Geschichte.

Zu den Figuren:
Haven ist 19 Jahre alt und studiert per Fernstudium seit zwei Jahren Umweltwissenschaften, da sie eines Tages ihr Geld ebenso als Ranger verdienen möchte, wie ihr Vater. Sie will ein Gastsemester an der Uni in Edmonton absolvieren. Ich beneide Haven etwas. Sie hat so viele erste Male in ihrem Leben noch vor sich und jede Menge Spaß dabei, diese zu entdecken. Beim Lesen durchlebe ich einige dieser Momente mit und bestaune sie ebenso mit großen Augen, weil Haven sie nie vorher erlebt hat.

Durch ihre Unerfahrenheit mit Gleichaltrigen wirkt sie gehemmt, etwas naiv, weil ihr gewisse Interpretationen schwerfallen und erfrischend unschuldig. Das mag ich total. Ihre Entschlossenheit, sich dem Leben zu stellen und alles zu hinterfragen, imponiert mir.

Jackson Levy ist 22 Jahre alt. Er studiert in Edmonton Rechtswissenschaften, weil das in seiner Familie Tradition ist. Sein Charakter berührt mich vom ersten Augenblick an und wie er gemeinsam mit Haven die Welt neu entdeckt, zuerst ihre, und dann seine, ist berührend.

Zur Umsetzung:
Der Schreibstil ist eindrucksvoll. Mohn hat mich mit den ersten Worten. Ihre Art, mir Geschichten nahe zu bringen, möchte ich als mystisch bezeichnen, denn sofort umfängt mich die Story wie ein kuscheliger Mantel in einer kalten Winternacht, in den ich hineinsinken und den ich nicht wieder hergeben möchte. Ich bin sofort angekommen. Das gemäßigte Tempo im Buch ist passend und alles wird warm und atmosphärisch dicht geschildert.

Jedes Wort reflektiert Gefühle, und ich erkenne einiges tief in mir wieder. Das grandiose Setting katapultiert mich augenblicklich in die kanadische Wildnis und bietet mir ein gelungenes Kopfkino. In den Dialogen liegt eine Lebendigkeit, wie ich sie liebe. Die Geschichte reißt mich mit einer Sanftheit mit, die das Suchtzentrum in meinem Kopf anspricht.

„Wild Like A River“ vermittelt einige wichtige Botschaften. Das Thema Zeit ist eine davon, die komplett nebenbei abläuft. Haven nimmt sich Zeit, um etwas zu erforschen, und gibt sich Zeit ihren Emotionen auf den Grund zu gehen. Etwas absolut Selbstverständliches, das in unserer modernen Welt vollständig verdrängt wird. Überall existieren Hektik und vorgegebene Wege, die Millionen Menschen von uns beschreiten. Den Mut aufzubringen, seinen eigenen zu entdecken und zu wählen, ist eine wichtige Message in diesem Buch. Und ich bin bei allem dicht dabei. Jax und Haven weiche ich nicht von der Seite.

Mein Fazit:
Es gibt Bücher, die sollten nie zu Ende sein. Zum Glück wird es einen Folgeband geben. Auch wenn nicht Haven und Jackson darin die Hauptrollen spielen, freue ich mich riesig darauf. Doch jetzt, versuche ich, erst einmal Abschied von den zweien zu nehmen, und das fällt mir verflixt schwer. In dieser gefühlvollen Lovestory habe ich die beiden höllisch liebgewonnen.

Die Geschichte ist ruhig, warm, witzig, romantisch, unschuldig, zögerlich und doch entschlossen und macht mich glücklich. Vielen Dank, liebe Kira Mohn, für die zauberhaften Lesestunden. Dein Buch knipst die Sonne in mir an.

Von mir erhält diese berührende Liebesgeschichte 5 leuchtende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.10.2020

Bitte mehr davon

Love is Bold – Du gibst mir Mut
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Den Mutigen gehört die Welt!

Puh, nach Beendung des Buches atme ich erst einmal tief durch. Engel versteht es, mich mitzunehmen, zu fordern, alles aus mir herauszukitzeln und mich für ihre Worte zu öffnen, ...

Den Mutigen gehört die Welt!

Puh, nach Beendung des Buches atme ich erst einmal tief durch. Engel versteht es, mich mitzunehmen, zu fordern, alles aus mir herauszukitzeln und mich für ihre Worte zu öffnen, so das ich keinem Buchstaben mehr etwas entgegenzusetzen habe. Während des Lesens spüre ich kurzzeitig Trotz in mir aufwallen, den ich Bonnie entgegenbringe. Ich will ihr sagen, dass sie sich zusammenreißen soll, das sie es sich und allen anderen nicht so verdammt schwer machen soll, doch wer bin ich, dass ich mir ein Urteil über sie und ihren Schmerz erlaube?

Ein Schmerz, der so tief sitzt. Der sich in Jahren absoluter Unerfahrenheit und Unfähigkeit, sich selbst zu schützen, in ihr Herz und ihre Seele gefressen hat? In diesem Augenblick schäme ich mich für mich selbst, doch Engel zögert nicht eine Sekunde und reißt mich weiter mit, zieht mich tiefer in den Strudel, indem ich beinahe in Emotionen ertrinke. Aber es wäre nicht Engel, wenn ich mich nicht aufgefangen fühlen würde, denn genau das passiert hier.

Je mehr die Geschichte mich vereinnahmt, desto mehr fühle ich mich geborgen, sehe die Zuversicht, die sich unaufhaltsam ihren Weg bahnt. Spüre Jaspers Mut, und mir wird klar, er wird nicht so schnell aufgeben. Ich bin froh, dass es Figuren, wie ihn gibt. Die couragiert sind und die Kraft besitzen, für andere mitzukämpfen, wenn sie es am nötigsten brauchen und am wenigsten können.

Zur Handlung:
Bonnie und Jasper kennen sich seit vielen Jahren und Bonnie ist genauso lange in Jasper verliebt. Ganz heimlich. Ganz unglücklich. In den Mann, der ihre beste Freundin geheiratet hat, mit ihr zwei Kinder bekommen hat und der Mann, mit dem sie in einer Band spielt. Diese heimliche Liebe wird seit vier Jahren vom Tod seiner Frau überschattet und alles soll so weiterlaufen, wenn es nach Bonnie geht, doch zum Glück haben da Amor und ihre Freunde auch ein Wörtchen mitzureden.

Zu den Figuren:
Bonnie Bailey ist 23 Jahre alt und hat eine seltsame Art, mit Erinnerungen umzugehen. Sie ist ein kleines Persönchen, dass das größte Instrument in der Band spielt; den Kontrabass. Ich mag sie gerne, auch wenn sie mich im Buch stellenweise den letzten Nerv kostet. Aber ich verzeihe ihr alles, weil sie Bonnie ist. Eine Frau mit Ecken und Kanten und unendlich viel Herz und verqueren Gedanken.

Jasper Hughes ist 26 Jahre alt und hat vor vier Jahren seine Frau Blythe verloren. Geblieben sind ihm die fünfjährige Maya und der achtjährige Weston. Zwei entzückende Kinder. Seine Trauer und Verzweiflung ist übermächtig und eindringlich schildert Engel seinen Weg hindurch, wie in einem Zeitraffer und mir bleibt nichts verborgen. Ich leide mit ihm und den Kindern mit. Heftig. Es schmerzt, und mir bleibt nur weiterzulesen und zu hoffen, dass dieser Schmerz bald vorübergeht und von etwas Schönem abgelöst wir: Der Hoffnung und Liebe.

Ganz besonders freue ich mich, dass Hugo wieder durch die Zeilen philosophiert - auf Hugo Art. Seine Auftritte sind ein außergewöhnlicher Genuss und bereiten mir trotz der schweren Thematik einen Heidenspaß.

Die Umsetzung:
Die Story beginnt mit einer Rückblende von vor 4 Jahren und beschert mir einen Knoten im Hals. Sofort hat mich die Geschichte. Zwischen den Zeilen stehen so viele Worte, die Engel nicht geschrieben hat. Obendrein teilt sie wichtige Erkenntnisse mit ihren Lesern und bringt mich stellenweise zum Nachdenken. Das Buch geht in die Tiefe und kriecht mir unter die Haut. Berührend, aufwühlend und dabei wärmend, kommt die Geschichte von Jasper und Bonnie zu mir. Die abwechselnden Ich-Perspektiven im Präsens passen fantastisch dazu. Der Schreibstil ist bildhaft wie schon im 1. Teil.

Ich mag es total, wie feinfühlig die Autorin immer wieder kurze Rückblenden in die Geschichte einwebt. Im ersten Band hat mir Engel New Orleans bunt, quirlig, laut und leise vor Augen geführt. Das vernachlässigt sie diesmal. Mir wird beim Lesen bewusst, dass das gar nicht nötig ist, weil das Bild, das sie im ersten Band von New Orleans gezeichnet hat, noch so präsent in meinem Kopf schwebt, das es problemlos in diesen Teil übergeht. Alles in diesem Buch ist überzeugend und eindringlich, aber nicht aufdringlich. Engel gibt mir Raum und überlässt es mir, wie weit ich die aufwühlenden Passagen an mich heranlasse und dafür bin ich ihr dankbar.

Mein Fazit:
„Love is Bold – Du gibst mir Mut“ wagt sich entschlossen an ein berührendes Thema heran und die Umsetzung trifft mich mitten ins Herz. Gefühlvoll, ohne allzu kitschig rüberzukommen, und dabei immer ein aufmunterndes Lächeln im Text, präsentiert mir Engel Charaktere, die Fehler haben, Fehler begehen, aber auch Mut beweisen. Immer wieder muss ich schlucken und dann lass ich los und steige voll ein. Lass die Geschichte dicht an mich heran und bereue es keine Sekunde, diesen Schatz in Händen zu halten.

Vielen Dank für dieses berührende Buch, liebe Kathinka Engel. Es hat mich ein Stück meines Herzens gekostet, aber etwas Kostbares in mir zurückgelassen.

Von mir erhält es 5 tiefberührte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

Und wie soll ich es jetzt bis zum 30.11.20 zu „Love is Wild – Uns gehört die Welt“ aushalten? Diese Geschichte wird mir nicht minder unter die Haut kriechen und genau danach bin ich süchtig.

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Ich genieße tolle Lesestunden

Madly
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Die wirkliche Schönheit eines jeden sitzt im Inneren. Wenn diese schäbig ist, nutzt die ansprechendste Verpackung nichts. Die Thematik in „Madly“ trifft den Zeitgeist und die Umsetzung ist gelungen. Nach ...

Die wirkliche Schönheit eines jeden sitzt im Inneren. Wenn diese schäbig ist, nutzt die ansprechendste Verpackung nichts. Die Thematik in „Madly“ trifft den Zeitgeist und die Umsetzung ist gelungen. Nach „Truly“ habe ich sehnsüchtig auf den Folgeband gewartet und bin damit nicht alleine. Reed schreibt aktuell, nachvollziehbar, entwaffnend, ehrlich, leidenschaftlich und an wenigen Stellen heiß. Eine Mischung, die süchtig macht.

Zur Handlung:
June hütet ein Geheimnis und geht jeder Beziehung aus dem Weg. Niemand soll ihr näher kommen, so der Plan. Doch Mason hält sich nicht an überflüssige Pläne. Er berührt June im Herzen und kriecht ihr unter die Haut, mehr als ihr lieb ist. Ich folge den beiden begeistert in die Story.

Zu den Figuren:
June Stevens ist 22 Jahre alt und studiert Eventmanagement. Ihr innerer Konflikt ist nicht zu überlesen und sie macht es sich selbst nicht leicht, aber am schwersten dem armen Mason, mit dem ich heftig mitleide. June ist dynamisch, laut, verrückt, liebenswert und eben einfach June. Das Verhältnis zu ihren Eltern ist kompliziert.

Mason Greene, Besitzer des MASON‘s, hat sich vom ersten Moment an in June verliebt. Es ist imponierend, wie er um sie kämpft. Um jede kleine Aufmerksamkeit von ihr und er möchte so viel mehr von June. Ich liebe ihn. Die Manöver, die er fährt, um June nahezukommen, bereiten mir jede Menge Spaß. Das angespannte Verhältnis zu seinem Vater wird ebenfalls thematisiert.

Zur Umsetzung:
Der Schreibstil ist bildhaft, flüssig und nur an wenigen Stellen hölzern. Ich tauche sofort in die Story ein und genieße es, endlich wieder im MASONS’s zu stehen. Die anderen wieder zu treffen und eine tolle Zeit zu haben. Reed schenkt mir witzige Dialoge, großes Gefühlskino und etwas Romantik. Mason habe ich schon im 1. Teil ins Herz geschlossen und mit diesem Buch sitzt er endgültig ganz fett drin.

June ist ebenso dicht an mich herangekommen, aber sie macht es nicht nur sich, sondern auch allen anderen schwer, inklusive mir. Trotzdem mag ich sie. Sie ist so herrlich crazy, ehrlich und in ihrer Gedankenwelt habe ich jede Menge Spaß. Es gibt einige Wendungen, die ich so nicht vorhergesehen habe. Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Mason und June im Präsens geschildert.

Mein Fazit:
„Madly“ greift ein Thema auf, das immer aktuell in unserer Gesellschaft ist. Reed hat es in eine Liebesgeschichte gepackt, die nicht vor Zuckerguss und Poesie überquillt. Und das liegt eindeutig an June. Trotzdem erreichen mich alle Gefühle und die überschaubaren expliziten Szenen sorgen für ein Kribbeln in mir. Mit Vollgas sause ich durchs Buch und habe es in wenigen Stunden gelesen. Jetzt kann ich es kaum bis zum Januar zu „Deeply“ erwarten.

Von mir erhält „Madyl“ 5 gelungene Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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