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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2020

Spannend bis zur letzten Seite

Die Schweigende
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Im Nachkriegsdeutschland wächst die junge Karin zusammen mit ihrem kleinen Bruder und ihrer Mutter auf. Sie kleidet sich gern nach der neusten Mode und hört Rock N Roll. Das gefällt den Nachbarinnen gar ...

Im Nachkriegsdeutschland wächst die junge Karin zusammen mit ihrem kleinen Bruder und ihrer Mutter auf. Sie kleidet sich gern nach der neusten Mode und hört Rock N Roll. Das gefällt den Nachbarinnen gar nicht und sie mischen sich in Dinge ein, die sie nichts angehen. 60 Jahre später ist Karin Mutter von drei Töchtern. Und ein ganz anderer Mensch. Wie kam es dazu?

Dieser Roman spielt auf zwei Zeitebenen – so etwas mag ich sehr gern. Es ermöglicht einem die beiden Zeiten miteinander zu verbinden. Dinge, die in der Gegenwart nicht erwähnt werden, kann man sich aus den Erzählungen der Vergangenheit zusammenreimen und so nach und nach das Puzzle zusammensetzen. So auch hier. Wir lernen Karin kennen, die scheinbar keine Liebe hat – sie kann weder Liebe geben, noch annehmen. Schnell wird dem Leser klar wieso: Karin musste in einem Heim aufwachsen. Die Bedingungen hier waren grauenhaft. Gewalt, Demütigung, harte Arbeit, kaum Essen und das unter der Hand der Kirche. Karins Töchter Geli, Imke und Anne, wissen nichts über diese Zeit, daher verstehen sie das Verhalten ihrer Mutter nicht. Bemerkenswert ist, dass auch die drei Töchter Probleme haben Liebe zu geben und entgegenzunehmen. Zum Teil hat sich das sogar auf deren Kinder übertragen. Es ist beeindruckend, wie sich die Erfahrungen eines Menschen auf die der nachfolgenden Generationen übertragen können.

Ellen Sandberg hat in ihrem Roman viele verschiedene Charaktere geschaffen. Ich finde sie wirken alle etwas überspitzt. Andererseits kann man sie so sehr gut und schnell unterscheiden, was wichtig ist, da die Handlungen immer aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden – Karin jung, Karin alt, Geli, Imke und Anne. Karin wirkt am Anfang sehr kalt und unnahbar, nachdem man sie immer besser kennenlernt und erfährt, was ihr zugestoßen ist versteht man sie. Geli bleibt recht im Hintergrund, Imke ist die „gute“ Tochter, die sich um alle und alles kümmert. Anne hingegen ist grässlich – sie scheint ein Problem mit sich zu haben und sieht in jedem einen Feind. Sie wurde mir von Seite zu Sete unsympathischer.

Der Roman war richtig fesselnd, ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und hätte es am liebsten am Stück gelesen. Ellen Sandberg hat es wunderbar geschafft, Kapitel immer genau dann enden zu lassen, wenn man unbedingt wissen musste, wie es weitergeht. Ich habe dieses Buch verschlungen und genossen, deshalb vergebe ich sehr gern volle fünf von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 21.11.2020

Wunderbarer Abschluss der Trilogie

Die Schokoladenvilla – Zeit des Schicksals
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In diesem dritten und letzten Abend steht Viktoria Rheinberger im Mittelpunkt der Geschichte. Sie ist nun 20 Jahr alt und tritt in die Fußstapfen ihrer Mutter. Nach einer Ausbildung in Frankreich, wird ...

In diesem dritten und letzten Abend steht Viktoria Rheinberger im Mittelpunkt der Geschichte. Sie ist nun 20 Jahr alt und tritt in die Fußstapfen ihrer Mutter. Nach einer Ausbildung in Frankreich, wird sie nun in Stuttgart in die Firma miteinsteigen. Die Handlung spielt Mitte der dreißiger Jahre – wie wird es mit der Familie in dieser Zeit weitergehen?

Toll ist, dass die Kapitel aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden, dadurch wirkt der gesamte Roman viel lebendiger. Schön ist auch, dass man als Leser miträtseln kann, wer hinter welchen Intrigen steckt und was noch passieren wird. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, vor allem durch die Perspektivwechsel möchte man das Buch gar nicht aus der Hand legen, da die Perspektive sich meist ändert, wenn es gerade spannend wird. Sehr beeindruckend finde ich, dass die drei Bände immer über 500 Seiten haben und es nie langweilig wird und keine Handlung unnötig wirkt oder als wäre es ein Seitenfüller – das schaffen nur wenige Autoren. Die Charaktere dieses Bands und auch der gesamten Trilogie sind super gestaltet. Alle sind sie individuell und authentisch. Man kann gar nicht anders, als sie ins Herz zu schließen. Mir hat dieses Finale sehr gut gefallen und es war wieder einmal ein Genuss diesen Roman zu lesen, deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Lustig wie eh und je

Funkenmord (Kluftinger-Krimis 11)
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Nachdem im letzten Band Kluftinger überfallen wurde, steht in diesem Band die Jagd nach den Tätern im Fokus. Nebenbei soll das kleine Butzele noch getauft werden – ob hier nun Name und Geschlecht bekannt ...

Nachdem im letzten Band Kluftinger überfallen wurde, steht in diesem Band die Jagd nach den Tätern im Fokus. Nebenbei soll das kleine Butzele noch getauft werden – ob hier nun Name und Geschlecht bekannt gegeben werden?

Spannend und lustig zu gleich – so gibt sich der neue Kluftinger. Kluftinger hat noch nicht mal richtig den Schock seiner Entführung verkraftet, schon ist er wieder mitten in den Ermittlungen. Gleichzeitig hat er auch noch sowohl berufliche, als auch private neue Verpflichtungen – zum Beispiel muss er das Mysterium Waschmaschine beherrschen. Klüpfel und Kobr schaffen es wunderbar in der tollen Allgäu-Idylle Spannung und Humor miteinander zu verbinden. Eigentlich mag man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Auch das ewige Gezeter mit Doktor Langhammer ist klasse, sei es nun der neue Hund oder der Thermomix. Schön finde ich ja, dass man nach einem Jahr Pause einfach den neuen Band liest und sofort wieder in Kempten beziehungsweise Altusried ist. Man kennt alle und fühlt sich wie mit alten Bekannten. In diesem Band bekommt das Kluftinger-Team eine neue Kollegin – jung, dynamisch und ein etwas salopper Ton. Ich glaube sie wird sich gut einfinden. Allerdings müssen sich die Kollegen erst noch an sie gewöhnen.

Mir hat dieser Kluftinger Band sehr gut gefallen. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt. Es war eine klasse Mischung aus Spannung und Humor. Deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 20.10.2020

Eine Tierärztin im Dschungel

Abenteuer Artenschutz
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Hannah Emde setzt sich ihr Leben lang für den Artenschutz ein. Schon als Kind erkundete sie munter die Natur, und brachte einige Tiere auch mit nach Hause. Nach dem Abitur geht es das erste Mal für sie ...

Hannah Emde setzt sich ihr Leben lang für den Artenschutz ein. Schon als Kind erkundete sie munter die Natur, und brachte einige Tiere auch mit nach Hause. Nach dem Abitur geht es das erste Mal für sie für längere Zeit ins Ausland. Während ihrem Tiermedizinstudium absolviert Hannah ein Praktikum nach dem anderen überall auf der Erde. Sie fühlt sich in den Dschungeln dieser Welt zuhause. Nur wer die Tiere kennt, kann sie so liebgewinnen, dass er sie auch schützen will und kann. Hannah nutzte jede Gelegenheit wieder in den Dschungel zu reisen, dort zu arbeiten, neue Tiere kennen zu lernen und gefährdete Tiere zu schützen. Hannah Emde möchte das Tier in seiner Umgebung kennenlernen und erforschen und so schützen. Mit Mitte Zwanzig gründet sie den Verein Nepada Wildlife, der sich für unterschiedliche Artenschutzprojekte einsetzt.

Beim Lesen merkt man Hannahs Begeisterung für den Dschungel und den Artenschutz wirklich an! Auch ist es Hannah gelungen, ihre Erlebnisse so authentisch zu beschreiben, dass man als Leser selbst das Gefühl hat im Dschungel zu sein und diese selten beeindruckenden Tiere sieht. Das Buch enthält auch einige tolle Farbfotos, die noch mehr den Dschungel verdeutlichen. Ich hatte viel Freude beim Lesen und vergebe sehr gerne volle fünf von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Toller und interessanter Roman

Neuleben
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Der zweite Roman von Katharina Fuchs erzählt die Geschichte ihrer Mutter und ihrer Tante weiter – im Nachkriegsdeutschland. Gisela und Therese sind mittlerweile erwachsenen Frauen. Gisela hat in Thereses ...

Der zweite Roman von Katharina Fuchs erzählt die Geschichte ihrer Mutter und ihrer Tante weiter – im Nachkriegsdeutschland. Gisela und Therese sind mittlerweile erwachsenen Frauen. Gisela hat in Thereses Bruder Felix die Liebe gefunden und Therese beginnt ihr Jura-Studium.

Die Geschichte gefällt mir sehr gut, vor allem da sie auf einer wahren Geschichte basiert. Das führt natürlich auch dazu, dass die gesamte Handlung sehr authentisch ist. Der Leser bekommt Einblicke in das gesamte Nachkriegsdeutschland – sowohl BRD als auch DDR. Therese macht ihr Jura-Studium sehr zu schaffen. Das Lernen fällt ihr relativ leicht. Allerdings musste sie die ganze Zeit gegen ihre Professoren und Kommilitonen ankämpfen: Eine Frau in der Justiz? Ein Unding. Doch letztendlich konnte sie es allen beweisen und wurde die erste Vorsitzende Richterin Deutschlands. Gisela hingegen möchte am Liebsten weiterhin Mode designen – allerdings hat auch sie zu kämpfen: Eine Ehefrau, die arbeitet? Was ist denn da kaputt?! Aber auch sie geht ihren Weg und setzt sich über die Gegenstimmen aller hinweg.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht unterschiedlicher Charaktere erzählt. Vor allem Gisela und Therese kommen zu Wort – aber auch Felix.

Ich vergebe fünf von fünf Sterne, da mir dieser Roman sehr gut gefallen hat, ich mich stets unterhalten gefühlt habe und ich einiges über die Nachkriegszeit lernen konnte.

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