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Veröffentlicht am 15.11.2020

Humor und Spannung aus Bayern

Den letzten Gang serviert der Tod
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In diesem Band ermittelt Kommissar Jennerwein in einem Nobelrestaurant. Gleich vier Morde sind hier geschehen und zwar auf unterschiedlichste Weise: Die Opfer wurden vergiftet, ertränkt, erschlagen und ...

In diesem Band ermittelt Kommissar Jennerwein in einem Nobelrestaurant. Gleich vier Morde sind hier geschehen und zwar auf unterschiedlichste Weise: Die Opfer wurden vergiftet, ertränkt, erschlagen und erstochen! Der Mörder war also sehr einfallsreich. Alle vier Leichen waren Mitglieder des exquisiten Kochclubs „Treize Plats“.

Das Cover ist wohlüberlegt und passt sehr gut zum Inhalt. Gerade Pilze spielen eine bedeutende Rolle in diesem Regionalkrimi.
Das Buch ist humorvoll und witzig geschrieben. Auch die Spannung kam nicht zu kurz. Aber trotzdem gab es für mich einige Längen, so beispielsweise die Details über die Pilze oder auch die Einschübe der Restaurantkritiken. Dies hat bei mir ein wenig den Lesefluss gehemmt.
Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass es mein erstes Buch von Jörg Maurer war und ich die Vorgängerbände nicht kenne.

Alles in allem war es durchaus schöne Leseunterhaltung mit einer guten Portion Spannung und viel bayrischem Flair. Die Personen wurden gut gezeichnet und Kommissar Jennerwein konnte ich mir sehr gut vorstellen. Auf jeden Fall hat mich das Buch neugierig auf mehr von Jörg Maurer und Jennerwein gemacht.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

intelligent, informativ und unterhaltsam zugleich

Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht
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Zur Autorin:
Andrea Petkovic ist 1987 in Bosnien geboren und zog im Alter von 6 Monaten mit ihrer Familie nach Darmstadt. Im Alter von sechs Jahren begann sie Tennis zu spielen. 2007 war der Beginn ihrer ...

Zur Autorin:
Andrea Petkovic ist 1987 in Bosnien geboren und zog im Alter von 6 Monaten mit ihrer Familie nach Darmstadt. Im Alter von sechs Jahren begann sie Tennis zu spielen. 2007 war der Beginn ihrer Profikarriere. 2011 schaffte sie es unter die besten 10 der Weltrangliste. Verletzungsbedingt fiel sie anschließend weit zurück und kämpfte sich aber wieder vor. 2014 spielte sie dann die beste Saison ihrer Karriere.
Nebenbei begann sie eine Tätigkeit als Autorin und als Moderatorin der ZDF-Sportreportage.

Zum Buch:
In diesem Buch erhält man einen Einblick in das Leben eines Tennisprofis, in seine Höhen und Tiefen. Sehr schnell merkt man, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Für ihre Erfolge musste die Autorin sehr viel geben und sehr hart arbeiten. Ein Stück Kindheit und Jugend ist dabei wohl verloren gegangen.

Doch die Einblicke in diesem Buch bieten viel mehr als einen Blick in das Leben von Andrea Petkovic und in den Tennissport. Ich fand es beim Lesen unglaublich, welches Schreibtalent in ihr schlummert. Die Autorin schreibt auf hohem Niveau. Man merkt wie gebildet und belesen sie ist. So mutet das Buch streckenweise fast philosophisch an. Immer wieder setzt sie sich auch mit bekannten Persönlichkeiten wie David Foster Wallace, Jonathan Franzen oder Philipp Roth auseinander. Auch Rodin, Einstein oder Dostojewski und viele andere bekannte Namen kommen hier vor.

Sehr schön beschreibt die Autorin aber auch der Druck der auf ihren Schultern lag und wie sie sich selbst immer wieder unter Erfolgszwang gesetzt hat. Man merkt anfangs auch, dass sie es als Migrantenkind sehr viel schwerer hatte, als manch anderer Tennisprofi. Bewundernswert fand ich es auch zu lesen, wie sie nach großem Verletzungspech nicht aufgegeben hat.

Das Buch liest sich richtig gut. Teilweise ist es auch unterhaltsam. Gut gefallen haben mir auch manche kleine Weisheiten, die Andrea Petkovic hier von sich gegeben hat: „Denn oft sind die Niederlagen der eigentliche Auslöser für Fortschritt“ (S. 21) oder „In der Ruhe legst du die Grundlage für den Sturm“ (S. 54).
Trotz allem kamen für mich aber auch an manchen Stellen, vor allem in der zweiten Hälfte dann etwas Längen auf. Hier war mir das Buch zu allgemein gehalten und ich hätte mir wieder mehr Bezug auf ihr eigenes Leben gewünscht.

Aber alles in allem ein sehr interessantes Buch von einer begabten und intelligenten Autorin. Wer sich für Tennis oder Profisport interessiert, sollte hier unbedingt zugreifen.
Zusammen mit dem passenden Cover und dem im Nachhinein auch sehr passenden Titel wirklich ein tolles Gesamtpaket.

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Veröffentlicht am 10.10.2020

schöner Familienroman für alle Mütter und Töchter

Wo Liebe ist, ist auch ein Weg
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Es handelt sich hierbei um Band 4 der Mischief-Bay-Serie. Die Bände sind aber komplett in sich abgeschlossen und haben auch unterschiedliche Protagonisten, so dass man alle Bände sehr gut einzeln lesen ...

Es handelt sich hierbei um Band 4 der Mischief-Bay-Serie. Die Bände sind aber komplett in sich abgeschlossen und haben auch unterschiedliche Protagonisten, so dass man alle Bände sehr gut einzeln lesen kann, ohne die Vorgängerbände zu kennen.

Diesmal ist es in erster Linie eine Familiengeschichte, natürlich auch mit eingebauter Romanze. Es geht um die beiden Schwestern Harper und Stacey, die sehr unterschiedlich sind. Harper ist eigentlich ein Familienmensch und hat die Familie der beruflichen Karriere vorgezogen, so wie es vielen Frauen geht. Sie hat eine fast erwachsene Tochter, und nun hat ihr Mann sie wegen einer deutlich jüngeren verlassen. Ihre Schwester Stacey ist eher der Karrieretyp. Doch nun ist sie schwanger und nicht wirklich glücklich darüber. Sie hat Angst vor dem Muttersein und beschließt gleich wieder in ihren Job zurückzukehren und ihrem Mann das Baby zu überlassen. Auch die Mutter der beiden spielt eine bedeutende Rolle, sowie auch Harpers Tochter.

Der Roman liest sich in gewohnter Manier von Susan Mallery wieder sehr gut und unterhaltsam. Obwohl es ein Unterhaltungsroman ist, hat sie wieder interessante und tiefgründige Themen eingebaut und regt auch wieder zum Nachdenken an. Der Schreibstil ist wie immer humorvoll und leicht und locker zu lesen. Natürlich ist auch diesmal eine schöne Romanze eingebettet, so dass man auch ein wenig mitfiebern kann.

Die Charaktere in ihrer Unterschiedlichkeit sind sehr gut ausgearbeitet. Aber irgendwie konnte ich mich diesmal nicht so richtig mit den Hauptcharakteren identifizieren und gerade Stacey konnte ich leider überhaupt nicht verstehen. Irgendwie wurde ich warm mit ihr. Deswegen hat mich der Roman diesmal gefühlsmäßig nicht ganz so sehr gepackt wie die Vorgängerromane.

Aber nichtsdestotrotz kann ich das Buch allen die gerne Susan Mallery lesen wärmstens empfehlen. Es handelt sich wieder um einen absoluten Wohlfühlroman für schöne Lesestunden.

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Die Geschichte einer Metzgerfamilie

Fleisch ist mir nicht Wurst
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Der Metzgersohn Klaus Reichert ist im Gegensatz zu seinem Bruder nicht in den traditionellen elterlichen Familienbetrieb eingestiegen, sondern hat eine Karriere als Journalist und Kommunikationsberater ...

Der Metzgersohn Klaus Reichert ist im Gegensatz zu seinem Bruder nicht in den traditionellen elterlichen Familienbetrieb eingestiegen, sondern hat eine Karriere als Journalist und Kommunikationsberater gewählt. In diesem Buch hat er die Familiengeschichte niedergeschrieben und das Metzgerhandwerk kritisch betrachtet.
Der Titel des Buches ist ein wenig irreführend und hat bei mir falsche Vorstellungen geweckt. Ich dachte eher, dass der Fleischkonsum und die Wertschätzung der Tiere kritisch beleuchtet werden. Dies kommt am Ende zwar auch noch ein wenig, aber der Fokus liegt eindeutig auf der Familiengeschichte der Metzgerfamilie Reichert.
Der Erzählstil des Autors ist sehr interessant und gut geschrieben, so dass es nicht langweilig wird, auch wenn man andere Erwartungen hatte. Er schreibt sachlich, aber trotzdem unterhaltsam und gut lesbar. Etwas Ironie und Humor werden zwischendurch auch immer eingeflochten. Interessant fand ich auch die alten Fotos aus dem Familienalbum, die alles noch etwas veranschaulichen. Es kommt alles sehr authentisch und realitätsnah beim Lesen an, da der Autor aus erster Hand berichtet. Man merkt, dass Klaus Reichert weiß, wovon er schreibt. Dadurch, dass er nicht in den elterlichen Metzgerbetrieb eingestiegen ist, ist seine Sichtweise aber doch ein wenig anders und durchaus sehr kritisch.
Die Themen Fleischkonsum, Massentierhaltung usw. kamen erst gegen Ende des Buches zur Sprache und wurden meiner Meinung nach etwas zu knapp abgehandelt.
Aber alles in allem ein gut zu lesendes und interessantes Buch, für das ich 4 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

etwas zäher Beginn, dann aber immer besser und spannender

Geburtstagskind (Ewert Grens ermittelt 1)
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Das Buch beginnt mit einem Alptraum. Kommissar Ewert Grens wird zu einer Wohnung gerufen, bei der die Nachbarn schlimmes vermuten. Es wird tatsächlich ein kleines Mädchen aufgefunden an einem Ort des Grauens. ...

Das Buch beginnt mit einem Alptraum. Kommissar Ewert Grens wird zu einer Wohnung gerufen, bei der die Nachbarn schlimmes vermuten. Es wird tatsächlich ein kleines Mädchen aufgefunden an einem Ort des Grauens. Ihre Eltern und Geschwister lagen wohl schon einige Tage tot in der Wohnung. Sie wurden allesamt gleichermaßen mit Schüssen hingerichtet. Das Mädchen hatte an diesem Tag ihren fünften Geburtstag gefeiert und wurde wohl während der Feier Zeuge dieses Trauerspiels.
Dann zwanzig Jahre später tauchen Leichen auf, die genau die gleichen Einschüsse aufzeigen. Ewert Grens muss kurz vor seiner Pensionierung den Fall nochmal neu aufrollen. Und was ist aus dem Mädchen von damals geworden? Sie scheint in Gefahr zu schweben.

Während der Prolog schon richtig Gänsehaut aufkommen ließ, hat sich die erste Hälfte dieses 557 Seiten dicken Krimis für mich doch etwas gezogen. In verschiedenen Teilen wird aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten in unterschiedlichen Zeitebenen berichtet. Für mich hätten hier die Teile deutlich kürzer sein müssen und dafür ein häufigerer Wechsel. Von daher war es für mich in der ersten Hälfte teilweise wirklich etwas langatmig zu lesenn.
Aber dann zur Mitte hin hat das Buch ordentlich an Tempo und an Spannung zugelegt und mich dann so richtig in seinen Bann gezogen. Dann kam auch richtig Gänsehautfeeling auf.

Eingangs fand ich die Story auch zusätzlich etwas verwirrend und undurchsichtig. Aber so nach und nach ist dann alles etwas klarer geworden und die einzelnen Stränge wurden dann auch nachvollziehbar zu einem Ganzen zusammengefügt. Das Ende hatte dann sogar noch eine dicke Überraschung für mich parat.

Fazit:
Die zweite Hälfte hat mich richtig begeistert. Aber aufgrund des schwächeren Beginns vergebe ich 4 Sterne.

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