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Veröffentlicht am 15.09.2016

Perfekt!

Todesmarsch
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Ich bin bereits seit einiger Zeit ein großer Fan von Stephen King und lese dabei auch besonders gern seine Bücher aus der Zeit, in der er einige Werke unter dem Pseudonym Richard Bachman veröffentlicht ...

Ich bin bereits seit einiger Zeit ein großer Fan von Stephen King und lese dabei auch besonders gern seine Bücher aus der Zeit, in der er einige Werke unter dem Pseudonym Richard Bachman veröffentlicht hat. Da ich „Todesmarsch“ zu meiner Schande immer noch nicht gelesen hatte, wurde es endlich an der Zeit und somit habe ich mich auf das Buch geradezu gestürzt.

Es ist wirklich traurig, dass ich diesem Buch erst jetzt eine Chance gegeben habe, denn so ein Werk hat es nicht verdient, allzu lange ungelesen im Regal zu stehen. „Todesmarsch“ besitzt alles, was ein gutes Buch braucht: Spannung, interessante und vielseitige Figuren und Überraschungsmomente. Dabei verwendet Stephen King wie in fast allen seinen Büchern eine sehr intensive Sprache, die mir zum Teil sogar eine Gänsehaut bescheren konnte. Zugegeben, die Dialoge sind dabei zum Großteil sehr salopp und ruppig, allerdings hat mich dies alles andere als abgeschreckt, da ich dies aufgrund der Figuren fast schon erwartet habe. Sehr interessant fand ich bei „Todesmarsch“ jedoch, dass Stephen King durchaus Kritik am politischen System der USA anbringt, jedoch das Buch niemals für politische Zwecke benutzt, sodass die Kritik am Verhalten der Soldaten und der Politiker nur selten thematisiert wird.

Einhundert Jungs im Alter von 14 bis 17 Jahren brechen am 1. Mai zum sogenannten Todesmarsch auf. Eine Wanderung, bei der die Jugendlichen eine gewisse Schrittgeschwindigkeit aufbringen müssen und niemals stehen bleiben dürfen. Sollte dies geschehen, wird derjenige nach drei Verwarnungen von Soldaten, die die Jungs begleiten, erschossen. Derjenige, der am Ende übrig bleibt, darf als Einziger überleben und ein sorgenfreies Leben führen, bei dem ihm sämtliche Wünsche erfüllt werden.

Hauptfigur ist hierbei Ray Garraty, ein eher unscheinbarer Teenager, der sich für den Marsch angemeldet hat und die Teilnahme immer mehr bereut. Während er mit neunundneunzig anderen Jugendlichen quer durch den Bundesstaat Maine wandert, freundet er sich mit einigen der Jungs an, sodass ihm die Folgen des Marsches nur noch schwerer fallen. So wird Peter McVries, mit dem er die meiste Zeit über gemeinsam marschiert, sein bester Freund, mit dem er über das Leben, aber auch über den Tod philosophiert. Die Gespräche zwischen ihnen regen dabei durchaus zum Nachdenken an, denn es ist schon erstaunlich, in welcher Art und Weise sie über den Tod denken und wie nüchtern sie die Tode der anderen Teilnehmer meistens aufnehmen. Weitere wichtige Figuren sind auch noch Arthur Baker und Stebbins, die unterschiedlicher nicht sein können. Während Arthur ein geselliger Jugendlicher ist, der sich im Laufe der Zeit mit Ray und Peter anfreundet, ist Stebbins stets für sich und bildet das Schlusslicht unter den Jugendlichen. Wenn er jedoch tatsächlich mit jemanden redet, ist dies meistens mit Ray, sodass an einigen Stellen sehr interessante Gespräche zwischen ihnen stattfinden.

So interessant und brutal ich den Marsch auch fand, so wenig konnte ich letztendlich mit dem Ende anfangen. Der Gewinner selbst ging vollkommen in Ordnung, lediglich die Art und Weise, wie es geschehen ist, hat mir leider nicht so ganz zugesagt, da mir alles viel zu schnell ging und ich letztendlich noch einige offene Fragen hatte, die leider nicht mehr beantwortet wurden. Hier hätte das Ende noch mindestens zehn bis zwanzig Seiten mehr verdient gehabt, sodass man mehr über den Gewinner und seine Wunsche hätte erfahren können, was allerdings nicht geschehen ist.

Das Cover ist – wie bei fast allen King-Covern – relativ schlicht, allerdings auch sehr passend, sodass ich mir kein besseres Cover hätte vorstellen können. Gleiches gilt auch für die Kurzbeschreibung, die mich vom ersten Blick an überzeugen konnte, sodass ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Insgesamt hat mir „Todesmarsch“ mit seinen vielseitigen Figuren, der gedrückten Stimmung und dem intensiven Erzählstil unglaublich gut gefallen, sodass ich dieses Buch sicherlich auch ein zweites oder drittes Mal lesen werde. Wer Dystopien mag und gegenüber einer gewissen Brutalität in Büchern nicht abgeneigt ist, wird dieses Buch lieben. Ich kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Großartig

Revival
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Bücher von Stephen King sind für mich ein absolutes Muss, von daher war es kein Wunder, dass ich direkt zu seinem neuesten Werk „Revival“ greifen und es direkt lesen musste. Meine Erwartungen waren aufgrund ...

Bücher von Stephen King sind für mich ein absolutes Muss, von daher war es kein Wunder, dass ich direkt zu seinem neuesten Werk „Revival“ greifen und es direkt lesen musste. Meine Erwartungen waren aufgrund der Kurzbeschreibung und der Tatsache, dass der Autor zu meinen Lieblingsautoren zählt, enorm hoch und ich bin froh, dass dem Meister des Horrors mit diesem Buch ein weiteres Meisterwerk gelungen ist.

Der Schreibstil hat mir hierbei wieder einmal ausgesprochen gut gefallen. Der Autor rutscht zwar immer wieder in die saloppe Sprache ab, allerdings bin ich dies bereits aus anderen Büchern von ihm gewohnt, sodass ich dies mittlerweile auch als ganz angenehm empfinde. Die Dialoge sind hervorragend, oftmals schonungslos ehrlich und mit viel Sarkasmus gefüllt. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, nicht immer sympathisch, aber dennoch sehr interessant, sodass ich unbedingt wissen musste, wie es ihnen im Laufe der Geschichte ergehen wird.

Charles Jacobs, der als leidenschaftlicher Methodistenprediger arbeitet, verliert irgendwann seinen Glauben, nachdem ein Unfall geschehen ist. Fortan widmet er sich eher den Experimenten, die vor allem bedeuten, dass er sich komplett von Gott und seiner ursprünglichen Religion abgewandt hat. Jamie, der Charles bereits im Kindesalter kennengelernt hat, trifft nach einigen Jahren wieder auf ihn und wird immer mehr in seine neue Welt hineingezogen, denn er führt nicht unbedingt ein Leben, was man sich zuvor für ihn gewünscht hat, denn er ist drogenabhängig und auch sonst für seine Mitmenschen eine mittelgroße Enttäuschung. Es ist von daher kein Wunder, dass auch Jamies Familie hierbei eine Rolle spielt.

Wer jetzt aber glaubt, dass Jamie ein vollkommener Nichtsnutz ist, der vor allem unsympathisch ist, der hat sich getäuscht, denn in ihm steckt schon einiges, allerdings hält er sich selbst aufgrund seines Lebensstils sehr zurück. Dabei sind seine Gedanken und Gefühle oftmals sehr interessant. Sehr interessant ist dabei vor allem, dass man Jamie und seine Geschwister bereits im Kindesalter kennenlernt und er in der Geschichte immer mehr altert. Dadurch fühlt sich der Leser nicht nur mit ihm verbunden, sondern lernt auch sein gesamtes Leben mit allen Höhen und Tiefen kennen. Oftmals ist es dabei aber auch frustrierend zu sehen, wie er vom rechten Weg abkommt und sich quasi selbst bedingungslos an Charles und dessen Experimente ausliefert.

Neben den vielen Klischees, die es im Horror-Genre gibt, kommt Stephen King auch mit vielen neuen Ideen um die Ecke, die mich direkt angesprochen und stellenweise sogar schockiert haben. Außerdem kommen hierbei auch noch Liebhaber von guter Musik auf ihre Kosten, denn der Autor geht immer wieder auf die Musik im Laufe der Zeit ein, sodass man hier eine gute Mischung aus beidem hat. Hier wird auch schnell klar, wie sehr der Autor, der nebenbei auch als Musiker tätig ist, die Musik liebt. Es ist von daher sehr schön zu sehen, dass gleich zwei Sachen, die ihm wichtig sind, hierbei miteinander verbunden werden.

Das Cover passt zwar ganz gut zur Geschichte, allerdings muss ich zugeben, dass es mir nicht unbedingt gefällt und in meinen Augen auch nicht der schönste Hingucker. Allerdings muss man auch sagen, dass das Cover eine düstere Stimmung ausstrahlt, die ebenfalls zum Buch passt. Die Kurzbeschreibung liest sich dagegen spannend und ereignisreich, sodass ich unbedingt mehr erfahren wollte.

Insgesamt konnte mich Stephen King mit seinem neuesten Werk „Revival“ wieder einmal sehr gut unterhalten und schockieren, sodass ich dieses Buch mitsamt der vielseitigen Figuren sehr genossen habe. Ich freue mich bereits auf die kommenden Bücher die Autors, denn ich bekomme von ihm einfach nicht genug. Ich kann das Buch demnach nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Geschichte

Ein bisschen angeschlagen
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Am 18. Januar 2016 erscheint „Basar der bösen Träume“, eine Kurzgeschichtensammlung von Stephen King, im Heyne Verlag. Um dieses Buch noch mehr zu promoten, werden nun häppchenweise einige der Kurzgeschichten ...

Am 18. Januar 2016 erscheint „Basar der bösen Träume“, eine Kurzgeschichtensammlung von Stephen King, im Heyne Verlag. Um dieses Buch noch mehr zu promoten, werden nun häppchenweise einige der Kurzgeschichten vorab als Ebook veröffentlicht. Als großer Fan von Stephen King musste ich somit einige der Geschichten direkt kaufen und bin begeistert.

Den Anfang macht hierbei „Ein bisschen angeschlagen“, eine Geschichte, die zwar nicht den typischen King-Horror besitzt, dafür allerdings mit dem Leser spielt und zum Nachdenken anregt. Stephen King schreibt auch hier in seiner typischen Manier: Sehr direkt, ab und zu salopp, aber immer spannend und packend, sodass ich diese Kurzgeschichte geradezu verschlungen habe, denn jedes noch so kleine Buch, bzw. Ebook vom „Meister des Horrors“ zieht mich magisch an. Die Figuren sind trotz der Kürze sehr gut ausgearbeitet, die Dialoge sind erfrischend ehrlich, stellenweise aber auch voller Romantik.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Alles beginnt mit einem Traum, den Brad immer wieder durchlebt, allerdings scheint alles in Ordnung zu sein, sobald er aus diesem wieder erwacht. Brad arbeitet in der Werbebranche und hat dabei nicht nur ein Händchen dafür, was andere Menschen wollen, sondern besitzt auch sehr viel Phantasie, was ihm nicht nur bei der Arbeit, sondern auch im Privatleben mehr als hilfreich erscheint. Privat verbringt er die meiste Zeit mit Ellen, seiner geliebten Frau, die er schon seit fast dreißig Jahren kennt und diese noch wie am ersten Tag liebt, allerdings hat sich einiges verändert, seitdem Ellen an einer schweren Bronchitis erkrankt ist.

Obwohl diese Kurzgeschichte gerade einmal knapp neunundzwanzig Seiten lang ist, ist diese doch sehr intensiv, detailliert beschrieben und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann ziehen können. Hier war besonders das Ende sehr gelungen, das intensiver und emotionaler kaum sein kann.

Das Cover dürfte keine Überraschung sein, denn dies ist einfach das selbe wie auch bei „Basar der böse Träume“, was allerdings gut passt. Die Kurzbeschreibung verrät mir dagegen etwas zu viel, allerdings klingt diese auch so verlockend, dass man das Ebook nur schwer umgehen kann.

Kurz gesagt: „Ein bisschen angeschlagen“ ist ein spannender und emotionaler Vorgeschmack auf den „Basar der bösen Träume“, sodass ich der Kurzgeschichtensammlung nur noch mehr entgegensehe, demnach kann ich diese Geschichte nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Perfekt!

Basar der bösen Träume
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Stephen King konnte mich mit seinen Romanen und Kurzgeschichten schon immer begeistern, von daher war ich schon sehr auf „Basar der bösen Träume“ gespannt. Hier sind zwanzig Kurzgeschichten enthalten, ...

Stephen King konnte mich mit seinen Romanen und Kurzgeschichten schon immer begeistern, von daher war ich schon sehr auf „Basar der bösen Träume“ gespannt. Hier sind zwanzig Kurzgeschichten enthalten, die sich allesamt mit Situationen beschäftigen, die man selbst alles andere als gerne erleben möchte. Dabei sind einige Geschichten, wie z.B. „Raststätte Mile 81“ bereits im Vorfeld bekannt gewesen, andere der Kurzgeschichten wurden in dieser Sammlung tatsächlich zum ersten Mal veröffentlicht.

Wer hier nun glaubt, dass Stephen King hier nur auf das Horror-Genre setzt, der wird enttäuscht sein, denn in vielen der Geschichten geht es oftmals nur um den alltäglichen Horror, den einzelne Menschen in ihrem Alltag erleben müssen. Sei es z.B. das Leben mit einem Vater, der unter Alzheimer leidet wie z.B. in „Batman und Robin haben einen Disput“ oder auch den Tod eines geliebten Menschen, den man nicht verarbeiten kann, der ebenfalls in den Geschichten thematisiert wird. Außerdem gibt der Autor dem Leser auch stellenweise vereinzelte Botschaften mit, die mir doch sehr gefallen haben, allerdings wurde dabei niemals dauerhaft der Zeigefinger erhoben. Vielmehr geht es hier darum, dass man auch bedenkt, wie man seine Mitmenschen zu behandeln hat. Dies wird besonders in „Premium Harmony“ deutlich, wo sich ein Ehepaar wegen lediglich 99 Cent streitet und man dabei vergisst, worauf es im Leben tatsächlich ankommt.

Die Kurzgeschichten sind bunt gemischt, sprechen viele verschiedene Themen an, sind aber meiner Meinung nach durchweg interessant und ansprechend und konnten mich so manches Mal zum Nachdenken anregen. Normalerweise ist der Autor auch eher dafür bekannt, das er manche Dinge oftmals viel zu ausschweifend beschreibt, dies ist hier allerdings nicht der Fall, sodass sich die Geschichten relativ zügig lesen lassen, aber dabei dennoch ihre Botschaft nicht verlieren.

Das Cover ist gelungen und für mich ein absoluter Hingucker in meiner King-Sammlung. Besonders die Farbgestaltung ist dabei sehr ansprechend. Die Kurzbeschreibung ist dagegen sehr neutral gehalten, was aber auch gut ist, da man so vorab nur sehr wenig über die Geschichten erfährt und die Neugierde direkt geweckt wird.

Kurz gesagt: „Basar der bösen Träume“ ist eine vielseitige, spannende und interessante Sammlung an Kurzgeschichten, die aus älteren und neuen Geschichten besteht und sich dabei oftmals mit dem alltäglichen Horror des Lebens beschäftigt. Ich bin begeistert und kann die Geschichten somit nur empfehlen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Großartiger Auftakt

Eve & Caleb 1 - Wo Licht war
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Anna Careys Trilogie-Auftakt zu „Eve & Caleb“ stand schon seit langer Zeit ungelesen im Regal, da ich bei Dystopien grundsätzlich skeptisch bin. Da ich aber mal wieder Lust auf dieses Genre hatte, habe ...

Anna Careys Trilogie-Auftakt zu „Eve & Caleb“ stand schon seit langer Zeit ungelesen im Regal, da ich bei Dystopien grundsätzlich skeptisch bin. Da ich aber mal wieder Lust auf dieses Genre hatte, habe ich direkt zu „Wo Licht war“ gegriffen und konnte es nicht mehr aus den Händen legen. Selten war ich so schnell so begeistert, sodass ich mittlerweile auch schon die anderen beiden Bände gelesen habe.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Anna Carey beschreibt schonungslos die Regeln und Umstände im neuen Amerika und das Leben der Rebellen in der Wildnis. Hier sind vor allem die Wälder, aber auch die ehemals großen Städte wie San Francisco sehr gelungen, sodass ich mir nahezu alles bildlich vorstellen konnte. Die Dialoge fand ich am Anfang noch etwas hölzern, allerdings hat sich dies im Laufe der Geschichte deutlich verbessert, sodass ich sie stellenweise sogar als charmant und spritzig bezeichnen würde. Außerdem hat sich die Autorin sehr große Mühe mit ihren Figuren gegeben, die ich zwar nicht allesamt sympathisch, aber äußerst interessant fand, sodass ich immer mehr über sie erfahren wollte.

Eve hat mir von Anfang an gut gefallen und ich wollte unbedingt mehr über sie und ihr Leben erfahren. Sie kam mir zwar anfangs sehr naiv und unbeholfen vor, was jedoch allein an der Erziehung in den Schulen lag. Je mehr ich sie im Laufe der Geschichte kennen lernen durfte, desto selbstbewusster und mutiger erschien sie mir, sodass ich sie immer mehr ins Herz geschlossen habe. Gleiches gilt auch für Arden, die als Einzelgängerin gilt und aus der Schule geflohen ist, als sie die Wahrheit über das Schulsystem erfährt. Während beide Mädchen gemeinsam durch die Wildnis streifen, merken sie, dass sie sich doch ähnlicher sind, als man zuvor erwartet hat. Arden war mir zwar anfangs noch recht suspekt mit ihrem Verhalten, allerdings konnte ich sie nach einer gewissen Zeit immer mehr verstehen, sodass sie zu meinen Lieblingsfiguren der gesamten Geschichte gehört.

Caleb ist ebenfalls sehr interessant: Er war bereits als kleiner Junge in den Arbeitslagern und schloss sich später den Rebellen an, mit denen er in den Wäldern des neuen Amerikas lebt. Er möchte sich mit dem König und dessen Regeln nicht identifizieren und kämpft somit im Stillen gegen dessen Machenschaften. Bei einem Ausflug trifft er auf Arden und Eve und stößt dabei zunächst auf Gegenwehr, denn den Mädchen wurde in den Schulen beigebracht, dass Männer als gefährlich gelten und nie gute Absichten haben. Dabei ist besonders interessant zu sehen, wie Eve und Caleb miteinander umgehen und im Laufe der Zeit sogar Vertrauen geschöpft wird.

Die Idee, hier eine Welt nach einer Seuche zu schaffen, ist sicherlich alles andere als neu, allerdings konnte mich Anna Carey von der ersten Seite an erreichen, sodass ich immer mehr über Eve, Caleb und das neue Amerika erfahren wollte. Während der Seuche sind sehr viele Menschen gestorben und die Kinder, die überlebt haben, wurden aufgeteilt: Die Mädchen kamen in Schulen und haben dort eine intensive Schulausbildung erhalten, während die Jungs in Arbeitslagern den gesamten Tag über schuften müssen und keine Schulausbildung genießen dürfen. Was Eve jedoch erst viel zu spät ahnt und sie erst zur Flucht animiert: Auch die Schulausbildung hat ihren Preis, denn der König verlangt einen hohen Preis dafür.

Der König des neuen Amerikas lebt in der sogenannten Stadt aus Sand, in der man eine neue Welt schaffen und das ehemalige Amerika, aber auch den Rest der Welt neu aufbauen möchte. Da allerdings nicht jeder im neuen Amerika leben möchte, gibt es genug Menschen außerhalb der Stadt, die in der Wildnis in maroden Häusern oder gar in Höhlen leben. Gleichzeitig gibt es auch den sogenannten Pfad, der Menschen dabei helfen soll, nach Califia zu kommen – ein Ort, an dem Menschen in Sicherheit sind und ihren Frieden finden.

Das Cover ist minimalistisch, aber dennoch schön anzusehen. Es freut mich hierbei besonders, dass alle drei Bände so gut zusammenpassen. Die Kurzbeschreibung liest sich spannend und bleibt dennoch geheimnisvoll. Perfekt.

Insgesamt ist „Wo Licht war“ ein nahezu perfekter Auftakt der „Eve & Caleb“-Trilogie und ich habe mich in der Wildnis des „neuen Amerikas“ direkt pudelwohl gefühlt, sodass ich die Geschichte nur jedem Leser ans Herz legen kann, der sich auch nur ansatzweise für Dystopien interessiert. Interessante Figuren und ein spannender, aber auch brutaler Plot runden den sehr guten Eindruck ab. Empfehlenswert!