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Veröffentlicht am 25.11.2020

Ein toller Klassiker – nostalgisch & lebendig

Der Trotzkopf
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„Der Trotzkopf“ ist wohl das bekannteste Werk von der deutschen Autorin Emmy von Rhoden, das über Generationen junge Mädchen begeistert hat.

Im Mittelpunkt der Handlung steht die 15-jährige Ilse, ein ...

„Der Trotzkopf“ ist wohl das bekannteste Werk von der deutschen Autorin Emmy von Rhoden, das über Generationen junge Mädchen begeistert hat.

Im Mittelpunkt der Handlung steht die 15-jährige Ilse, ein echter Wildfang, der von seinem Vater sehr verwöhnt und mit Nachsicht behandelt wird. Da sie standesgemäß erzogen werden soll, wird sie in ein Mädcheninternat geschickt. Es fällt ihr schwer sich einzugewöhnen, aber sie findet schnell gute Freundinnen u.a. ihre beste Freundin Nelly. Gemeinsam bewältigen sie die verschiedensten Lebenssituationen und sammeln Erfahrungen denen sich Heranwachsende stellen müssen.

Das Hörbuch wird von Heike Makatsch gelesen, der ich schon bei anderen Hörbüchern gerne zugehört habe. Ihre Stimme ist einfach angenehm und sie intoniert das gesamte Geschehen einfach großartig. Jeder Charakter bekam seinen eigenen Klang und insbesondere den Akzent von Nelly spricht sie einfach großartig.

In meiner Jugend habe ich die Bücher mit Begeisterung gelesen und das Hörbuch hat eine Menge Erinnerungen bei mir hervorgerufen. Die Sprache ist allerdings eine andere als heute, wirkt zum Teil ein wenig gestelzt und umständlich wodurch sich meine Tochter weniger für das Hörbuch begeistern konnte. Die 15-jährige Ilse wirkt durch ihr Verhalten auf mich heute weitaus jünger als sie ist und auch sind nicht mehr alle Situationen ganz zeitgemäß.

Hier wird Nostalgie lebendig und ich kann nicht anders als diesem Hörerlebnis 5 Sterne zu geben, da es mich so schön in die Vergangenheit zurückversetzt hat.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Interessanter Genremix – tiefgründig, spannend, philosophisch und humorvoll

Der Verdoppler
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„Der Verdoppler“ ist ein ungewöhnlicher und überraschender Science-Fiction-Roman des Autors Will Hofmann.

Der 62-jährige Undici hat eine unglaubliche Tour vor sich. Er will 10.000 Kilometer – von Italien ...

„Der Verdoppler“ ist ein ungewöhnlicher und überraschender Science-Fiction-Roman des Autors Will Hofmann.

Der 62-jährige Undici hat eine unglaubliche Tour vor sich. Er will 10.000 Kilometer – von Italien bis Bangladesh – mit dem Fahrrad zurücklegen, um seine ehemalige Freundin Dipu aufzusuchen, da diese ein Palmi hat, mit dem er die Menschheit retten möchte. Genau an diesem Gerät war Jahre zuvor ihre Beziehung zerbrochen, da sie die wissenschaftliche Denkweise nicht mit ihrem Glauben vereinbaren konnte.
Man legt Kilometer für Kilometer gemeinsam mit Undici die Strecke zurück. Dabei bereist man mit ihm die Länder und teilt seine Erlebnisse, die ebenso spannend wie interessant beschrieben werden. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit. Dieser Wechsel sorgt beim Lesen für einen Sog, reichlich Abwechslung und man muss einfach wissen, wie es weitergeht.

Undicis Reise ist aber viel mehr als eine Reise durch 12 Länder. Es ist eine Reise in sein Innerstes mit vielen philosophischen Ansätzen, die zum Nachdenken anregen. Gleichzeitig gibt es aber auch eine Menge humorvolle Stellen, über die ich schmunzeln konnte. Der Schreibstil von Will Hofmann läßt sich angenehm lesen, so dass die Story trotz ihrer Komplexität leicht verständlich bleibt.

„Der Verdoppler“ ist ein ungewöhnliches Buch, das ich gerne gelesen habe und jedem, der einfach mal etwas anderes - abseits der gängigen Genres - lesen möchte, nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 31.10.2020

Franziska kämpft weiter

Tribut der Schande
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„Tribut der Schande“ ist nach „Tribut der Sünde“ der zweite Teil der historischen Tribute-Serie von der Autorin Silvia Stolzenburg.

Mit einem erschreckendem Prolog wirft die Autorin ihre Leser direkt ...

„Tribut der Schande“ ist nach „Tribut der Sünde“ der zweite Teil der historischen Tribute-Serie von der Autorin Silvia Stolzenburg.

Mit einem erschreckendem Prolog wirft die Autorin ihre Leser direkt wieder in das 16. Jahrhundert in das Herzogtum Württemberg. Franziska Hochperger lebt als Franz verkleidet bei ihrem Freund Jakob, der heimlich in sie verliebt ist. Seit der Hinrichtung ihres Vaters und ihres Verlobten hegt sie Rachegedanken gegen den Herzog Ulrich von Württemberg und hat sich deswegen der Widerstandsbewegung der „Arme Konrad“ angeschlossen. Das Volk ist längst nicht mehr gewillt die hohen Steuern und Abgaben, die der Herzog ihnen auferlegt hat, hinzunehmen, zu zahlen und Hunger zu leiden. Aber nicht nur Franzi will den Tod von Ulrich, auch seine Frau Sabina möchte ihn loswerden und unterstützt heimlich den „Armen Konrad“.

Hier wird Geschichte lebendig und Fiktives und Historisches werden gekonnt miteinander verwoben. Die Charaktere werden authentisch und lebendig beschrieben, so dass man bei jeder Wendung – und davon gibt es zahlreiche – erneut mit Franzi und Jakob bangt. Insbesondere Franziska ist ein toller Charakter, eine mutige junge Frau, die vor nichts zurückschreckt und für ihre Ziele furchtlos kämpft. Die geschichtlichen politischen Hintergründe sind ausgesprochen interessant und es wird deutlich, dass die Menschen in dieser Zeit nicht zimperlich miteinander umgegangen sind.

Das Nachwort rundet das Buch gut ab, ist informativ und interessant. Aber es bleiben noch so einige Fragen offen, die mich nun gespannt auf den dritten Teil der Trilogie warten lassen.

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Veröffentlicht am 31.10.2020

Spannend & aktuell

Kreuzberg Blues
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„Kreuzberg Blues“ ist der zehnte Fall des in Stuttgart lebenden Autors Wolfgang Schorlau mit dem Privatermittler Georg Dengler der dieses Mal in Berlin ermittelt. Der Roman ist unabhängig von den vorherigen ...

„Kreuzberg Blues“ ist der zehnte Fall des in Stuttgart lebenden Autors Wolfgang Schorlau mit dem Privatermittler Georg Dengler der dieses Mal in Berlin ermittelt. Der Roman ist unabhängig von den vorherigen Bänden verständlich und wieder höchst aktuell und spannend.

In Berlin versucht der Immobilienhai Sebastian Kröger mit allen Mitteln seine Mieter aus ihren Wohnungen rauszuekeln und schreckt dabei vor nichts zurück. Die Mieter sind aber nicht bereit einfach klein beizugeben und Silke Herzog bittet ihre Freundin Olga um Hilfe. Diese überredet ihren Freund Georg Dengler den Fall in Berlin zu übernehmen.

Der Schreibstil von Wolfgang Schorlau ist fesselnd und abwechslungsreich, da er zwischen zahlreichen Erzählsträngen immer wieder hin- und herwechselt. Die Zusammenhänge werden nur langsam ersichtlich.
Die Gier der Immobilienwirtschaft und der Finanzwelt ist erschreckend. Hier tun sich menschliche Abgründe auf, die fassungslos machen und Entsetzen hervorrufen. Neben der Verzweiflung und der Angst der Mieter werden aktuelle Themen wie die Corona-Pandemie, Verschwörungstheorien und die Sichtweise von Impfgegnern gekonnt in die Handlung eingeflochten.

Mit Berlin hat der Autor den passenden Schauplatz gewählt, in dem das Leben pulsiert und es zahlreiche krasse Gegensätze gibt.

Ein politisch brisantes und höchst aktuelles Buch, das aufrüttelt und spannend zu lesen ist.

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Kurzweilig, amüsant & sehr persönlich

Männer in Kamelhaarmänteln
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„Männer in Kamelhaarmänteln“ ist ein sehr persönliches Buch der in Köln lebenden Autorin, Moderatorin und Journalistin Elke Heidenreich. In 60 kurzen Geschichten erinnert sie sich an Situationen aus ihrem ...

„Männer in Kamelhaarmänteln“ ist ein sehr persönliches Buch der in Köln lebenden Autorin, Moderatorin und Journalistin Elke Heidenreich. In 60 kurzen Geschichten erinnert sie sich an Situationen aus ihrem Leben.

Der Schreibstil ist ebenso abwechslungsreich wie die Situationen und Themen – auch wenn es immer irgendwie um Mode geht.

Es sind kurze Anekdoten – mal nur eine halbe Seite oder auch mal über zwei oder drei Seiten – in denen Elke Heidenreich ihre Erinnerungen und Gedanken über Kleidung und Menschen zusammenfasst. Man bekommt einen kleinen Einblick in ihr Leben und das anderer Prominenter. Immer wieder kommt der unverwechselbare Humor der Autorin durch, aber viele der Geschichten sind auch berührend und machen nachdenklich, so dass man sie nur langsam und Stück für Stück genießen kann.

Zwischen den Texten gibt es alte Fotos der Autorin und Zitate bekannter Persönlichkeiten. Das Buch gibt einen kleinen ganz persönlichen Blick in die Vergangenheit der Autorin.

Die kurzen Kapitel, die Bilder und die Zitate bieten viel Neues, aber auch ein paar Dinge, die jeder schon mal von weitem gehört/gelesen/gesehen hat und in denen er sich wiedererkennen kann. Das ist eine geniale Mischung und mir hat das Buch schöne Lesestunden beschert.

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