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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2022

Habe mehr erwartet

Schwarzlicht
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Ich hatte in der Vergangenheit bereits drei/vier Bücher von Camilla Läckberg gelesen, daher erwartete ich einen frischen, einfachen Schreibstil und ein sich steigerndes Tempo des Krimis, das es schafft, ...

Ich hatte in der Vergangenheit bereits drei/vier Bücher von Camilla Läckberg gelesen, daher erwartete ich einen frischen, einfachen Schreibstil und ein sich steigerndes Tempo des Krimis, das es schafft, den Leser an die Seiten zu fesseln.
Einige meiner Erwartungen wurden erfüllt. Illusionen und die Welt der Zauberer als Protagonisten zu haben, hat mich sehr fasziniert und ich war während des Lesens wirklich gefesselt, es ist eine interessante Idee.
Als weitere Stärke empfand ich die weibliche Protagonistin, Mina Dabiri, durchaus unkonventionell, gut charakterisiert und innovativ, mit ihren Phobien und ungelösten Punkten in ihrem Leben. Sie ist eine Figur, in der sich jeder zumindest in einigen kleinen Macke wiedererkennen kann, was sie in den Augen des Lesers fast zu einer Freundin macht, der man beim Lesen in manchen Situationen fast einen Rat geben möchte.
Aber kommen wir zu den wunden Punkten...
Ich hatte mehr von einem Krimi erwartet. Ich fand das Ende vorhersehbar und sogar teilweise unglaubwürdig. Es tut mir leid, denn nach der Hälfte des Buches war ich wirklich fasziniert von dem Fall, aber dann nahm alles eine Wendung, die weniger faszinierend war, und auf den letzten hundert Seiten wurde mir fast langweilig.
Die Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren, Mina und Vincent, fand ich völlig konstruiert und fast ein bisschen magisch. Die beiden finden zueinander und fühlen sich seit ihrer ersten Begegnung zueinander hingezogen, aber ohne jegliche Vermutung, als wären sie durch unsichtbare Fäden verbunden, die keinen Grund zur Existenz haben. Ich fand es zu melancholisch und sehr unrealistisch.
Die Größe des Buches. Mindestens hundert/zweihundert Seiten weniger hätten ausgereicht, um zum gleichen Ergebnis zu kommen. Ich war auch verblüfft darüber, dass alle Nebengeschichten des Romans praktisch keinen Abschluss haben. Ich weiß, dass zwei weitere Bücher folgen sollen, aber ich finde es richtig, dass einige Parallelgeschichten im Roman in sich abgeschlossen sind. Als Leser blätterte ich die letzte Seite um und fühlte mich ein wenig unzufrieden.
Abschließend möchte ich sagen, dass ich auf jeden Fall den zweiten Roman der Trilogie lesen werde, um zu sehen, wie sich die Dinge weiterentwickeln, aber ich werde definitiv geringere Erwartungen haben. Vielleicht überrascht es mich ja!

Veröffentlicht am 20.12.2021

Noch unterhaltsam

Die Früchte, die man erntet
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Dies ist der siebte Fall der Bergman-Serie. In diesem Buch finden wir unsere Hauptfiguren drei Jahre nach dem letzten Fall in Upsala, der sie alle sehr beeindruckt hat. Das Stockholmer Morddezernat hat ...

Dies ist der siebte Fall der Bergman-Serie. In diesem Buch finden wir unsere Hauptfiguren drei Jahre nach dem letzten Fall in Upsala, der sie alle sehr beeindruckt hat. Das Stockholmer Morddezernat hat es mit einem Serienmörder zu tun, der Leichen in der Kleinstadt Karlshamn ohne offensichtliche Verbindung zurücklässt. Ausserdem hat Sebastian Bergman beschlossen, zu kündigen und eine therapeutische Praxis zu eröffnen.
Die erste Hälfte war etwas langsam, sehr vorhersehbar und ohne Wendungen. Ich habe die Charaktere nicht gespürt, an die ich mich erinnerte, aber dann fängt es an, interessant zu werden, als sie eine Leiche finden.
Die Ermittlungen der Mordkommission sind leider zu schwach und ordentlich. Es bleibt oberflächlich. Was wirklich interessant ist, ist Billy und das neue Leben der anderen Charaktere. Das Problem ist, dass das die letzten 30% des Buches sind. Trotzdem wer Fan der Reihe ist, sollte das Buch lesen.

Veröffentlicht am 13.09.2021

Komplex und ohne die erforderliche Tiefe

Der Kolibri
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Das Buch ist eine Charakterstudie und wird in Form von E-Mails, Erzählungen, Dialogen, Briefen und Gedichten präsentiert. Marco Carrera erleidet eine Serientragödie im Leben. Die meisten von uns erleiden ...

Das Buch ist eine Charakterstudie und wird in Form von E-Mails, Erzählungen, Dialogen, Briefen und Gedichten präsentiert. Marco Carrera erleidet eine Serientragödie im Leben. Die meisten von uns erleiden den Verlust unserer Eltern, aber Marco muss auch mit dem Tod seiner Schwester, seiner Tochter und schließlich mit seinem eigenen Tod fertig werden. Er heiratet ungestüm die Ehe scheitert und Carrera unternimmt große Anstrengungen sich zu finden, still zu stehen und zur Ruhe zu kommen. Er fühlt sich von der Welt und seiner Umgebung missverstanden. Die einzige Tragödie, die er vermeiden kann, ist ein Flugzeugabsturz in Larnaca. Der einzige Zweck seines Lebens wird auf seine Enkelin projiziert und die Achterbahn seiner Gefühle lässt ihn sein ganzen Leben nicht los.
Sandro Veronesis Schreibart ist nicht einfach, man muss sich konzentrieren und der Handlung zu folgen. In der zweiten Hälfte wird der Lesefluss besser dennoch gibt es keine wahre Geschichte, keine Handlung, keine tiefere Charakterstudie. Das Geschriebene ist oft langatmig und ich konnte der Handlung nicht immer folgen. Das Leid des Lebens, das durch die Sicht eines Mannes verdeutlich werden sollte, wurde mir dann doch zu viel.

Veröffentlicht am 19.03.2021

Weniger ist mehr

2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt
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Ein Naturkatastrophenthriller, wie wir sie in letzter Zeit häufig vortreffen. Diesmal geht es um den Klimawandel und die Gletscher in der Antarktis fangen an zu schmelzen. Die deutsche Forschungsstation ...

Ein Naturkatastrophenthriller, wie wir sie in letzter Zeit häufig vortreffen. Diesmal geht es um den Klimawandel und die Gletscher in der Antarktis fangen an zu schmelzen. Die deutsche Forschungsstation auf der Antarktis wird zerstört und der Glaziologe vor Ort, Jakob Richter, schafft es noch rechtzeitig seiner Freundin geheime Dokumente über Großkonzerne zu schicken, die beweisen, dass diese verantwortlich für die Klimakatastrophe sind.
Diese beginnt nun den Macht gegen die mächtigen und erfolgreichen. Wird sie es schaffen sich durchzusetzten?
Ein äußerst realistisches Szenario, das aber durch zu vielen Handlungssträngen an Seriosität verliert. Denn in dem Buch soll eine einzige Frau, die mitunter noch schwanger ist, es mit korrupten Politikern und Umweltverbrechern aufnehmen und all diese auch noch töten damit sich das Problem damit löst. Selbst eine Spezialagentin hätte damit ihre Schwierigkeiten. Ausserdem kommen in der Geschichte noch sehr viele parallele Handlungsstränge vor, Anführer einer Sekte, Klimaaktivisten, Rechtsradikale, Flüchtlinge ja, sogar mit Eheproblemen befassen wir uns als Leser. Vielleicht sollte sich der Autor besser auf sein Hauptthema konzentriert haben statt mit all dem ein wenig seinen Standpunkt zeigen zu wollen. Für mich war es etwas zu viel des Guten. Und obwohl der Roman am Anfang Potential zeigte, hat er sich als sehr komplex und verwirrend erwiesen.

Veröffentlicht am 18.10.2020

Sehr komplex und anstrengend

Final Control
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Tom ist der Gründer eines modernen Start Up Unternehmens im Gesundheitssektor, der einen Investor sucht. Da kommt ihm der Milliadär Dairon Arakis gerade recht. Doch handelt dieser uneigennützig? Wohl eher ...

Tom ist der Gründer eines modernen Start Up Unternehmens im Gesundheitssektor, der einen Investor sucht. Da kommt ihm der Milliadär Dairon Arakis gerade recht. Doch handelt dieser uneigennützig? Wohl eher kaum, da er vor allem die chinesische Regierung unterstützt, welche der totalen digitalen Überwachung hinterherstrebt und somit auch Europas Finanzclan unter ihre Fittiche nehmen möchte.
Ein mit einer anspruchsvollen und speziellen Sprache überwucherter Politthriller, der nicht jedermanns Geschmack sein wird. Das Buch ist nichts für angenehmen, lockere Stunden auf der Couch vor dem Kamin, es ist eine schwierige, komplexe Geschichte über ein dunkles, jedoch aktuelles Thema, das mit viel Recherche und Einzelheiten geschrieben worden ist, die der 08/15 Leser nur sehr schwer verstehen wird. Von daher ist der Roman auch wirklich interessant für diejenigen, die sich gerne mit Themen wie Finanzmärkte und deren Manipulation, digitale Kontrolle derer und unterschiedlichen politischen Interessen der Staaten befassen und auch ein wenig auskennen.
Der Schreibstil ist dementsprechend kompliziert und versucht durch kurzweilige Kapitel das Interesse aufrecht zu erhalten.
Für mich war das Buch eher anstrengend zu lesen und ich schaffte es auch kaum mit den Charakteren warm zu werden. Durch die ganzen komplexen Einzelheiten verlor ich irgendwann den Faden und las nur sporadisch um zu sehen, was letztendlich geschehen wird. Nicht unbedingt eine Leseempfehlung .