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Veröffentlicht am 07.12.2020

Geschichte mal anders

Die Republik
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Ich fand die Idee, die DDR habe nach dem Krieg das ganze Deutschland nach dem Krieg als Ausbreitungsgebiet gehabt, prosperiere und habe sogar die (zerfallene) Sowjetunion wirtschaftlich und politisch hinter ...

Ich fand die Idee, die DDR habe nach dem Krieg das ganze Deutschland nach dem Krieg als Ausbreitungsgebiet gehabt, prosperiere und habe sogar die (zerfallene) Sowjetunion wirtschaftlich und politisch hinter sich gelassen gut. Sehr gut sogar.

Das Buch ist auch grundsätzlich gut geschrieben, baut Spannungsbögen auf und führt letztlich alle Handlungsstränge zusammen.

Aber man merkt es sicherlich schon an dieser distanzierten Beschreibung, dass ich trotzdem nicht wirklich begeistert war.

Was hat mich gestört?
Zwei Dinge: Es wurde (Roman hin/Roman her) die Chance vertan, die Situation insgesamt aussagekräftiger zu beschreiben. Wie kam es dazu? Wie stellt sich das jetzt dar? Wie ist das Leben in der "großen DDR"? Dazu gehört etwas mehr als das Einbringen eines DDR-Wasserstoffautos aus Volkswagenproduktion oder das Nennen von DDR-Buzzwords wie Griletta, Goldbroiler etc. „Die Republik“ ist ein Buch wie ein guter Actionfilm: schnell und rasant. Atemlos wird der Leser durch die Seiten gehetzt. Und das hohe Tempo ist auch notwendig, um die Spannung hochzuhalten, denn der Autor kann sich meiner Meinung nach nicht richtig entscheiden, was er aus der Geschichte machen will. Scheint es anfangs noch, als wäre „Die Republik“ ein klassischer Agentenroman, so zeigt sich bald, dass hier doch die politische Tiefe fehlt. In der Schilderung Berlin-Deutschlands wähnt man sich in einen Actionthriller wie „The Raid“, später dann erinnert die Geschichte gerade in dem Handlungsstrang um Christopher und Alicia an einen typischen Actionfilm, in dem ein oder mehrere Unbeteiligte in eine Verschwörung hineingezogen werden.
Mein Fazit:
Die Republik lässt mich einigermaßen ratlos und zwiegespalten zurück. Ich mochte den Krimianteil - aber leider nicht den Rest der Geschichte

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Inspirationen für Fans

Die Katze kocht!
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Das gesamte Kochbuch ist ein Sammelsurium von Rezepten, von denen Daniela Katzenberger überzeugt ist, eben weil sie schmecken und glücklich machen. Wer Aufwendiges sucht, sucht hier vergeblich.
Die Autorin ...

Das gesamte Kochbuch ist ein Sammelsurium von Rezepten, von denen Daniela Katzenberger überzeugt ist, eben weil sie schmecken und glücklich machen. Wer Aufwendiges sucht, sucht hier vergeblich.
Die Autorin hat auch kein Problem damit, auf Konserven oder Tiefkühlgemüse zurückzugreifen, wenn es mal flott gehen muss, was ich völlig okay finde. Ansonsten setzt sie sehr auf frische Zutaten.
Vor jedem Kapitel gibt es Erklärungen und Geschichten von Daniela, was den Fan freuen wird. Sie kommt sehr symphatisch rüber.
Neben den Fotos die es zu jedem Gericht gibt, gibt es auch eine Menge Bilder von Daniela, die sie auch mal privat zeigen.
Alles in allem aber nichts neues und berauschendes, leider.Nichtsdestotrotz ist das Buch wohl eher für ihre Fans bzw. für Fans von Kochbüchern im Allgemeinen ein „Must“. Wer ein „spezifisches Kochbuch“ sucht, ist hier fehl am Platze … damit gibt es dann 3 Sterne, weil ich finde, dass jeder selbst entscheiden muss, ob er/sie dieses Kochbuch braucht.

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Veröffentlicht am 24.04.2020

Konnte mich nicht ganz überzeugen

Saligia
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Keira ist mit ihren 16 Jahren keine normale Jugendliche, denn sie trägt die Todsünde der Ira in sich, die Todsünde des Zorns.
Als Außenseiterin zieht sie sich immer weiter zurück und dennoch findet sie ...

Keira ist mit ihren 16 Jahren keine normale Jugendliche, denn sie trägt die Todsünde der Ira in sich, die Todsünde des Zorns.
Als Außenseiterin zieht sie sich immer weiter zurück und dennoch findet sie sich immer wieder aufs neue in Situationen wieder, die ihre Schuldgefühle zum Vorscheinen bringen. Denn Keira's Zorn überträgt sich auf andere, war Keira womöglich für den Tod ihres Vaters verantwortlich?
Als kurze Zeit später der unbekannte Elliot auftaucht und ihr von anderem Saligia berichtet die alle für eine Todsünde stehen, nimmt ihr Leben auf der Canterbury school eine ganz neue Wendung, eine tödliche. Die Grundidee ist auf alle Fälle originell. Hochmut, Habgier, Lust, Zorn, Völlerei Neid und Trägheit - jeder Saligia trägt eine der sieben Todsünden in sich und hat dementsprechende Fähigkeiten und Charakterzüge. Da im Buch häufig die lateinischen Begriffe dafür wie Superbia, Luxuria, Ira usw. genutzt werden, sind Notizen hilfreich. So fällt die Zuordnung leichter.

Das Ganze wird abwechselnd aus der Perspektive von Keira und von Saligia-Sucher Elliot erzählt. Der Schreibstil liest sich zwar flüssig, fällt aber auch sehr einfach, anspruchslos und nüchtern aus. So richtig anfreunden konnte ich mich damit nicht. Dem Buch hätten ein paar Seiten mehr nicht geschadet, hätten doch die Figuren so ein bisschen detaillierter gezeichnet werden können. Bis zum Schluss hatte ich meine Probleme, die Zimmernachbarinnen Keiras auseinander halten zu können, da sich auf mich so vollkommen austauschbar gewirkt haben (und das, obwohl sie doch alle angeblich verschiedene Todsünden tragen sollten).

Ich möchte nicht behaupten, dass mich der Plot nicht hätte überraschen können, aber insgesamt konnte mich das Buch einfach nicht genug fesseln, um die Vorfreude auf einen (dank des üblen Cliffhangers zum Schluss offensichtlich geplanten) zweiten Bandes zu schüren.

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Veröffentlicht am 30.12.2019

Nicht mein Buch

Sweet Sorrow
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Die Erzählung lebt vom Blick zurück aus der Sicht eines Erwachsenen. Unmittelbar muss ich an meinen Literaturlehrer mit 17 denken mit seiner dramatischen Aussage: diese Zeit damals war besch...... Die ...

Die Erzählung lebt vom Blick zurück aus der Sicht eines Erwachsenen. Unmittelbar muss ich an meinen Literaturlehrer mit 17 denken mit seiner dramatischen Aussage: diese Zeit damals war besch...... Die Geschichte ist weit entfernt von den klischeehaften süßen 17. Der Titel "sweet sorrow" trifft es eher. Nach dem Examen und vor dem Berufsleben, in dieser Zwischenzeit spielt er in einem Amateur-Sommertheater aus jungen Leuten eine Nebenrolle, im richtigen eigenen Leben die Hauptrolle. Ein paar persönliche Worte noch: Von 5 Sternen würde ich heute nur 3 vergeben, weil es einfach nicht mein Stil war. Irgendwie bin ich dann zwar in der Geschichte eingetaucht, aber meine Erwartungen waren wohl etwas höher gegriffen. Zumindest war das Buch nicht ganz so spannend, dass ich jede Minute danach greifen wollte.

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Veröffentlicht am 30.09.2019

Hat mich leider nicht begeistert

Beim Dehnen singe ich Balladen
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Kant hat die Ehe auch als einen Vertrag zur wechselseitigen Nutzung der Geschlechtsteile bezeichet. Das ist natürlich Quatsch, findet Jürgen von der Lippe. Ein Vertrag enthält schließlich immer eine Garantie. ...

Kant hat die Ehe auch als einen Vertrag zur wechselseitigen Nutzung der Geschlechtsteile bezeichet. Das ist natürlich Quatsch, findet Jürgen von der Lippe. Ein Vertrag enthält schließlich immer eine Garantie. Und welche Frau würde diese nicht nach kurzer Zeit in Anspruch nehmen, den Mann zurück zu seiner Mutter bringen und sagen, hier nimm ihn zurück, er ist ein Mängelexemplar?

Sie sind böse, sind sind abgründig, sie sind dreist und blitzgescheit, vor allem aber überraschend und schmerzhaft komisch: die neuesten Kurzgeschichten und Glossen von Altmeister Jürgen von der Lippe, der sich einmal mehr selbst übertroffen hat.

Meine Meinung:
Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut, da ich Jürgen von der Lippe einfach nur superwitzig und klasse finde. Die erste Geschichte hat mir auch die Lachtränen in die Augen getrieben. Aber das war dann auch schon. Bei jeder weiteren Geschichte, hat mir der Humor gefehlt (oder ich war zu doof diesen zu erkennen). Manche kamen mir wie Lückenfüller vor und bei wieder anderen habe ich nicht wirklich verstanden, was Jürgen von der Lippe uns damit eigentlich sagen will. Auf der Bühne unschlagbar konnte er dies für mich im Buch leider nicht setzen. Hier und da war eine recht amüsante Geschichte oder Glosse dabei. Aber leider nichts, das mich aus den Socken gehauen hat. Der Schreibstil ist flüssig und man kommt und schnell durch die Geschichten durch.