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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2021

Eine verwirrende Reise von Maya bis zu den Nebencharakteren

Dein erster Blick für immer
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Maya ist eine Romantikerin – sie liebt Kleider und frisches Gebäck. Ausserdem glaubt sie auch an die Liebe auf den ersten Blick. Als sie eines Morgens einen jungen Mann sieht, der konzentriert einen Roman ...

Maya ist eine Romantikerin – sie liebt Kleider und frisches Gebäck. Ausserdem glaubt sie auch an die Liebe auf den ersten Blick. Als sie eines Morgens einen jungen Mann sieht, der konzentriert einen Roman liest, ist es um Maya geschehen. Sie steigt voller Hoffnung jeden Tag in den Zug, doch der Fremde scheint sie nicht zu bemerken, bis sie sich dazu entschliesst, ihm einen Zettel zu schreiben …

Meine Meinung
Der Anfang konnte mich sehr überzeugen – man befand sich gleich Mitten in der Geschichte drin mit reichlich Spannung und mit der Frage, was denn nun als nächstes passiert. Nur leider wird diese Antwort auf die Frage reichlich aufgeschoben, denn es gibt gleich zu Beginn sehr viele Zeitsprünge. Einmal befindet man sich in der Vergangenheit und dann wieder in der Gegenwart. Die Zeitsprünge haben mich leider sehr verwirrt, da sie auch nicht gekennzeichnet waren und ich manchmal einige Seiten brauchte, bis ich mich wieder eingefunden habe.

Maya war eine sympathische Protagonistin, aber um ehrlich zu sein, hatte ich während des Lesens keine Verbundenheit mit ihr gespürt. Ihre Geschichte und ihre Vergangenheit kannte ich zwar, aber das war auch schon ziemlich alles. Ich konnte sie nicht richtig einschätzen und das hat mich ein wenig gestört.

Auch die ganzen anderen Charaktere waren nicht wirklich greifbar. Ich denke, das war der Hauptgrund, weshalb es für mich dann ziemlich schnell langweilig wurde. Dieser kurze und spannende Anfang war zu wenig, um mich mit den Charakteren bekannt zu machen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch kein so grosses Interesse, von ihrer Vergangenheit zu erfahren.

Den Schreibstil mochte ich gerne. Er war sehr angenehm und flüssig zu lesen. Das Einzige, das mich daran gestört hat, war die Perspektive. Manchmal wurden Mayas Gefühle geschildert und im nächsten Moment, wie jemand sie anstarrte, den Maya gar nicht sah. Das hat meinen Lesefluss zum Teil unterbrochen.

Es waren sehr viele Charaktere in diesem Buch. Ich habe nichts dagegen, wenn auch Nebencharaktere in Büchern eine etwas grössere Geschichte haben. Aber zum Teil wurde Mayas Storyline komplett verdrängt, dabei habe ich das Buch gelesen, um mehr über Maya zu erfahren. Die vielen Namen und Beziehungen haben mich vor allem bis in die Hälfte des Buches sehr verwirrt.

Das Ende fand ich schön. Ich kann sogar sagen, dass ich fast schon überraschend fand. Schade nur, dass Mayas Geschichte so kurz kam und ich erst zum Schluss hin ein vages Knistern gespürt habe.

Fazit
Der Anfang des Buches konnte mich abholen, jedoch wurde es mit der Zeit immer verwirrender und leider auch langweiliger. Es kamen so viele verschiedene Personen und Zeitsprünge, die ich gar nicht richtig einordnen konnte.
Den Schreibstil der Autorin war angenehm und flüssig zu lesen, auch wenn mich die Perspektive ein wenig störte, aus der das Buch geschrieben war.
Ich hätte mir bei diesem Buch etwas mehr Tiefe und Entwicklung gewünscht und vor allem hat mir die Liebe und Romantik gefehlt, die ich bei so einem Titel und Klappentext erwarte.

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Veröffentlicht am 20.11.2020

Ein erschreckender Blick in die Zukunft

2084
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Klimaforscher James L. Powell zeigt uns, was uns bevorsteht: Die Alpen schneefrei, grosse Teile der Welt unter Wasser oder verwüstet und verbrannt. Atomkriege um Ressourcen und Millionen Menschen auf der ...

Klimaforscher James L. Powell zeigt uns, was uns bevorsteht: Die Alpen schneefrei, grosse Teile der Welt unter Wasser oder verwüstet und verbrannt. Atomkriege um Ressourcen und Millionen Menschen auf der Flucht. Ein wissenschaftlich fundierter Zukunftsbericht, der uns die Augen öffnen soll, denn noch ist nicht alles verloren …

Meine Meinung
Ich war hingerissen von der Idee des Buches und zu Beginn auch sehr gespannt. Das Buch ist in verschieden Teil wie beispielsweise Dürre, Eis, Krieg und Faschismus gegliedert. Dabei befragt ein Wissenschaftler, der im Jahre 2084 lebt, andere Experten und Forscher zu ihrer Meinung zum Klimawandel.
Ich muss gestehen, dass das, was in diesem Buch geschildert wird, sehr erschreckend ist. Natürlich sind es nur Prognosen, aber mir hat es gehörig Angst eingeflösst, wenn ich mir die Welt in diesem beschriebenen Zustand vorstellte. Die Zustände der Welt in der Zukunft sind meiner Meinung nach gut begründet – so gut, dass ich es mir eben sehr bildhaft vorstellen konnte. Dabei fand ich jedoch, dass die Lösungsvorschläge des Autors ein wenig mager waren und sehr schwer umsetzbar.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass es zum Teil sehr trocken geschrieben war. Es waren beispielsweise seitenlange Beschreibungen einer ausgestorbenen Stadt, die mich langweilten und sich in etwa diesem Stil durch das gesamte Buch zogen. Diese Seiten habe ich dann schlussendlich nur noch überflogen. Deshalb hätte ich das Buch definitiv abgebrochen, wenn es kein Rezensionsexemplar gewesen wäre.

Fazit
Eine tolle Idee, die uns allen die Augen öffnen sollte. Mich haben einige beschrieben Zukunftsszenarien wirklich erschüttert. Jedoch fand ich die Lösungsvorschläge des Autors etwas bescheiden und nicht wirklich umsetzbar. Zwischenzeitlich wurde es dann leider auch sehr langweilig durch ellenlange Beschreibungen, die es nicht unbedingt gebraucht hätte.
Trotzdem ein Buch, das uns auf etwas Aktuelles und wirklich dringliches Aufmerksam macht.

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Veröffentlicht am 20.10.2020

Lustige und interessante Erfahrungsberichte

Happy Eating
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Anastasia Zampounidis ernährt sich zuckerfrei. Aber bis sie zu diesem Punkt in ihrem Leben kam, musste sie vieles hinterfragen und recherchieren und durch viele Selbstversuchte kam sie schliesslich auf ...

Anastasia Zampounidis ernährt sich zuckerfrei. Aber bis sie zu diesem Punkt in ihrem Leben kam, musste sie vieles hinterfragen und recherchieren und durch viele Selbstversuchte kam sie schliesslich auf die Lösung. Was braucht der Körper wirklich, damit wir glücklich sind?

Meine Meinung
Zu Beginn des Buches fühlte ich mich sehr unterhalten von ihrem lockeren und leicht verständlichen Ton. Es gab lustige Kommentare von der Autorin, die die Distanz zwischen ihr und den Lesern verringerte und eine erfreute Atmosphäre erschuf – als würde Anastasia Zampounidis direkt vor uns stehen und uns voller Tatendrang ihre Erfahrungen erzählen.

Für den Anfang fand ich das auch okay, aber mit der Zeit wurde es mir zu «privat» für einen Ratgeber (oder ist es doch eine Biografie?), der einem helfen sollte. Die lustigen Kommentare und persönlichen Anekdoten, die die Stimmung aufgelockert hatten, zogen sich durch das gesamte Buch durch, was an sich grundsätzlich überhaupt nicht verkehrt wäre – wenn das hier eine Biografie wäre. Aber das ist es nicht und deshalb (so lustig und wahr sie auch waren), passten sie für mich hier nicht hinein. Dementsprechend waren es für mich auch zu viele unnötige Informationen, mit denen ich nichts anfangen konnte.

Ich habe leider keine neuen Erkenntnisse durch das Lesen dieses Buches erlangt, was ich sehr schade finde, da mich das Thema wirklich interessiert und ich schon einige Bücher dazu in meinem Bücherregal habe. Es freut mich, dass Anastasia ihre persönliche Lösung gefunden hat und wirklich glücklich damit ist, aber für mich hat es sich nicht gelohnt, das zu lesen. So sympathisch (und manchmal etwas verrückt) Anastasia mir erschien, konnte sie mir nichts Neues beibringen – so gerne ich das auch gewollt hätte.

Fazit
Das Buch wird begleitet von lustigen Kommentaren und interessanten Erfahrungsberichten von Anastasia Zampounidis, die für mich aber eher in eine Biografie als einen Ratgeber passen. Mir gefiel der lockere Ton der Autorin, aber leider habe ich nichts Neues lernen können und habe dementsprechend auch nichts daraus mitgenommen.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Ein verhängnisvoller Thriller

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
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Um was geht es?
Der Jigsaw-Man liebt Puzzle und verstreut die Körperteile seiner Opfer in der ganzen Stadt. Wer ist dieser Mörder, dessen Vorgehensweise dem Jigsaw-Killer ähnelt, der bereits hinter Gittern ...

Um was geht es?
Der Jigsaw-Man liebt Puzzle und verstreut die Körperteile seiner Opfer in der ganzen Stadt. Wer ist dieser Mörder, dessen Vorgehensweise dem Jigsaw-Killer ähnelt, der bereits hinter Gittern sitzt? Diese Frage stellt sich die Londoner SCU (Serial Crimes Unit), insbesondere DI Anjelica Henley, die der Fall mehr mitnimmt, als er sollte.

Meine Meinung
Der Prolog des Buches indem beschrieben wird, wie wahllose Personen Körperteile in ganz London finden, hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe. Die Vorfreude auf einen Thriller steigerte sich bei mir bis Unermessliche – so lange schon hatte ich keinen richtig guten Thriller mehr gelesen und legte meine Hoffnung in diese Geschichte.

Nach dem Prolog lernte man DI Anjelica Henley kennen, die sehr kalt und distanziert wirkte. Es war ihr erster Fall seit Monaten, den sie nicht vom Schreibtisch aus bearbeitete. Nun … die Ermittlungen begannen und gingen voran und wurden immer schleppender und gingen nicht mehr voran. Irgendwann verging mir die Lust am Buch. Meiner Meinung nach hätte man es ohne Probleme um 200 Seiten kürzen können.

An den Schreibstil musste ich mich zu Beginn erst einmal gewöhnen. Er war etwas stockend, nicht so flüssig und gefühlskalt und monoton. Aber er passte – vor allem zu unserer Protagonistin Henley, die ebenso war. Das Buch war aus der Erzählerperspektive geschrieben, was zusätzlich noch eine Distanz zwischen dem Leser und den Personen herstellte, was ich aber in diesem Fall nicht allzu schlimm fand. Wie erwähnt: Es passte – grösstenteils zumindest. Weil eben diese Distanz herrscht, störte es mich extrem, wenn plötzlich ein in die höhe schnellender Puls oder zu schnell schlagendes Herz beschrieben wurde. Auch wurden Henleys (und auch Ramouters (Azubi und Henleys Partner in diesem Fall) Gefühle vage angestreift, dann aber wieder komplett fallengelassen. Als hätte sich die Autorin nicht entscheiden können, wie sehr sie nun auf das Innenleben ihrer Charaktere eingehen möchte. Vor allem hätte man dort so viel rausholen können – mit DI Henley, die offensichtlich noch vieles zu verarbeiten hat …

Im Mittelteil des Buches geschah nichts Spannendes. Mir ist klar, dass solche Ermittlungen nicht von einem Tag auf den anderen abgeschlossen werden, aber in einem Buch kann man diese langweiligen Passagen kurz antönen und dann überspringen und nicht jeden einzelnen Hinweis schildern, den sie verfolgen, aus dem sich aber nichts Wertvolles ergibt. Es gab im Buch nie einen Höhepunkt, der mit genügend Spannung und Energie beschrieben wurde – für mich also definitiv kein Page-Turner. Was mir aber sehr gefiel, waren die kurzen Kapitel, die entgegen meiner Vorurteile, meinen Lesefluss überhaupt nicht störten.

Ein weiterer Kritikpunkt sind die mangelnden Beschreibungen der Charaktere. In der SCU arbeiten einige Leute, die meisten nur mit Nachnamen angesprochen werden. Sie befragen im Laufe der Geschichte bestimmt einen dutzend Zeugen und haben einige Opfer. All diese Menschen tragen Namen, die ich mir nicht einfach so merken kann. Ich brauche spezielle Merkmale, einzigartige Charakterzüge, die sie ausmachen, damit ich sie unterscheiden kann. Ich bin ganz ehrlich: Ich kam bei den Ermittlungen nicht mit – irgendwann verstand ich gar nicht mehr, wer das Opfer und wer der Täter war. Und an den Anfang zurückblättern, um jetzt nochmal nachzulesen, wer welche Funktion hatte, wollte ich nicht.

Gegen Ende, als Schwung und Nervenkitzel in den Thriller kam, wurde es auch spannend, weil ich die Aufregung durch die Seiten hindurch spüren konnte. Da konnte ich das Buch auch nicht mehr weglegen. Leider war das auch nur auf den letzten 50 Seiten der Fall.

Fazit
Obwohl der Prolog mich wirklich neugierig machte und so vielversprechend war, konnte mich das Buch nicht packen. Der Mittelteil – und somit die Ermittlungen zogen sich endlos dahin, was man problemlos hätte kürzen können. Der Schreibstil war etwas stockend und monoton, aber er passte zur Protagonistin, die ziemlich distanziert ist, trotzdem aber viel mit sich trägt, worauf meiner Meinung nach viel zu wenig eingegangen wurde.

Ausserdem waren mir die Personen zu wenig gut beschrieben und somit konnte ich sie kaum voneinander unterscheiden, was mich während des Lesens extrem beeinträchtigte. Einzig das Ende konnte mich kurz einnehmen, wo es kurz spannend wurde.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Ein etwas anderer Held

Kalmann
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Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da ich ein grosser Fan von Island bin und noch nie zuvor eine Geschichte gelesen habe, die dort spielt.

Um was geht es?
Kalmann ist der selbsternannte Sheriff von ...

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da ich ein grosser Fan von Island bin und noch nie zuvor eine Geschichte gelesen habe, die dort spielt.

Um was geht es?
Kalmann ist der selbsternannte Sheriff von Raufarhöfn. In diesem kleinen und fast ausgestorbenen Dorf in Island jagt und fischt er. Als er eines Tages eine Blutlache im Schnee entdeckt, ändert sich alles für ihn und das Dorf bekommt plötzlich mehr Aufmerksamkeit. Doch Kalmann denkt ein wenig anders und deshalb überrollen sich die Ereignisse …

Meine Meinung
Der Anfang der Geschichte konnte mich leider nicht wirklich packen, da er sich sehr lange zog. Er war gefüllt mit endlosen Monologen von Kalmann, die anstrengend zu lesen waren und mir fehlte ausserdem die Action, die im Klappentext versprochen wurde.

Mit Kalmann kam ich anfangs nicht zurecht, da ich nicht wusste, wo ich ihn überhaupt einordnen soll. Sein Denken las sich wie das eines Kindes, aber Kalmann ist erwachsen und offenbar ein wenig anders, was dem Buch eine spezielle Note verlieh. Mit der Zeit mochte ich ihn sehr gerne und habe auch einige Male herzhaft lachen müssen bei seinen mutigen und doch naiven Worten.

Die Handlung hätte man auch auf 100 Seiten packen können, aber da das nicht der Fall war, gab es sehr viele Lücken, die gefüllt werden mussten und unnötige Fragen. Zum Teil waren auch viel zu viele Personen involviert, sodass ich gar nicht mit den Namen nachkam und immer wieder umblättern musste, um nachzusehen, wer jetzt dieser Jemand nochmal war. Der Mittelteil war sehr langatmig und das zog sich fast bis zum Schluss.

Der Schreibstil des Autors war angenehm und flüssig zu lesen. Die Beschreibungen Islands fand ich sehr schön und ich konnte mir alles bildlich vor meinem inneren Auge vorstellen. Auch die Wortwahl war passend zum Charakter getroffen und somit leicht verständlich.

Vom Ende hätte ich mir viel mehr erwartet. Stattdessen wurde ich mit sehr vielen unbeantworteten Fragen zurückgelassen, auf die ich nie eine Antwort finden werde. Es war spannend, keine Frage, aber es kam mir sehr weit hergeholt vor und zu konstruiert, als dass es wahr sein könnte.

Fazit
Kalmann als Protagonist hat mich sehr gut unterhalten durch seine etwas andere Art, wie er auf die Welt blickt. Leider konnte mich die Geschichte an sich nicht überzeugen, da sie viele Lücken und langatmige Passagen vorwies. Der Schreibstil des Autors hingegen war sehr schön und flüssig zu lesen.

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