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Veröffentlicht am 23.10.2020

Der 3. Band um Jan Grall und Rabea Wyler: spannend bis zu Schluss

Rache, auf ewig (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 3)
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Nach "Der Alphabetmörder" und "Rapunzel, mein" ist "Rache, auf ewig" schon der dritte Band rund um die beiden Fallanalytiker Jan Grall und Rabea Wyler. Vorab ist zu sagen, dass die Bücher natürlich aufeinander ...

Nach "Der Alphabetmörder" und "Rapunzel, mein" ist "Rache, auf ewig" schon der dritte Band rund um die beiden Fallanalytiker Jan Grall und Rabea Wyler. Vorab ist zu sagen, dass die Bücher natürlich aufeinander aufbauen und so wird in "Rache, auf ewig" immer wieder Bezug auf Erlebnisse genommen, die in den Vorgänger-Büchern thematisiert wurden. Alle drei Bände lassen sich aber trotzdem unabhängig voneinander lesen, da die einzelnen Fälle in sich abgeschlossen sind. Meiner Meinung nach kann der neueste Thriller also auch ohne Probleme als einzelnes Buch gelesen werden.

Zur Handlung:
Nachdem Jan und Rabea sich nach ihrem letzten Fall als private Profiler selbstständig gemacht haben, werden sie als externe Berater zu einem neuen Fall des BKA hinzugezogen. Schon das erste Mordopfer wurde auf grausamste Art und Weise hingerichtet und die Opferzahl steigt weiter an...
Doch der Fall hat für Jan Grall auch eine persönliche Komponente - denn eine der, im Verlauf der Ermittlungen, entführten Personen ist eine ihm nahestehende Person.
Schon bald stoßen die Ermittler auf eine Spur, die in den Bereich des Umwelt-Terrorismus führt. Aber sind sie auf dem richtigen Weg oder ist am Ende vielleicht doch alles ganz anders als gedacht?

Mein Fazit:
Schon die Vorgänger-Bände von Lars Schütz haben mich vom Schreibstil, den Charakteren und der Handlung her an die Bücher des Thriller-Autors Andreas Gruber (und hier vor allem an die Todes-Reihe) erinnert und so auch das neueste Werk aus seiner Feder. Für Fans von Gruber ist "Rache, auf ewig" (und seine beiden Vorgänger) also sicherlich zu empfehlen. Schütz schreibt sehr flüssig und bildhaft und baut durch die von Anfang an schockierende Handlung direkt Spannung auf. Auch die Privatleben der Hauptfiguren finden ihren Platz in der Geschichte. Der Leser bekommt so einen stärkeren Bezug zu den einzelnen Charakteren und kann sich damit noch besser in das Buch einfühlen.

Alles in allem ein solider Thriller und eine gute Fortsetzung der Reihe. Ich werde, falls es einen Nachfolgeband geben wird, sicherlich auch diesen wieder lesen.

Veröffentlicht am 23.10.2020

Augen zu und tot...

Flammenkinder
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"Flammenkinder" ist der 3. Band einer Reihe um den Ermittler Joona Linna, der aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.

Die Geschichte dreht sich um zwei brutale Morde in einem Heim für schwer ...

"Flammenkinder" ist der 3. Band einer Reihe um den Ermittler Joona Linna, der aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.

Die Geschichte dreht sich um zwei brutale Morde in einem Heim für schwer erziehbare Mädchen in Schweden. Nicht nur eines der Mädchen, sondern auch eine Betreuerin werden ermordet und allen ist sofort klar: es war eine der anderen Jugendlichen, die in der selben Nacht verschwunden ist und blutige Spuren hinterlassen hat.

Bei ihrer Flucht stiehlt das Mädchen ein Auto und entführt ein kleines Kind, das auf dem Rücksitz saß.

Joona, gegen den zu diesem Zeitpunkt intern ermittelt wird, wird als Beobachter zu dem grausamen Fall gerufen und er ist es auch, der Zweifel am Tathergang bekommt.

Im Laufe des Buches wechseln die Perspektiven und auch die Erzählweise (meist im Präsens, wird sie manchmal durch Sätze im Präteritum unterbrochen), was mich manchmal, zusammen mit zum Teil recht abgehackten Sätzen und dem ein oder anderen Logikfehler, ein wenig irritiert hat.

Nichtsdestotrotz ist die Geschichte wirklich interessant und vor allem das letze Drittel des Buches sehr spannend. Besonders gut gefallen hat mir die Wendung gegen Ende (auch wenn ich schon ein Gefühl in diese Richtung hatte).

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Veröffentlicht am 07.10.2020

Im Netz der Videospiel-Industrie: Der Auftakt einer neuen Reihe um Prämienjäger Colter Shaw

Der Todesspieler
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Nach den erfolgreichen Buchreihen rund um Lincoln-Rhyme, Kathryn Dance und John Pellam, präsentiert Jeffery Deaver noch einmal einen ganz neuen Helden: Colter Shaw, ein Prämiensucher und Spurenleser, der ...

Nach den erfolgreichen Buchreihen rund um Lincoln-Rhyme, Kathryn Dance und John Pellam, präsentiert Jeffery Deaver noch einmal einen ganz neuen Helden: Colter Shaw, ein Prämiensucher und Spurenleser, der sich für Belohnungen auf die Suche nach vermissten Personen begibt und seine (Lebens-)Entscheidungen mit Wahrscheinlichkeiten und Prozentzahlen trifft.

In seinem ersten Fall bekommt er es unter anderem mit den tödlichen Gefahren der Videospiel-Industrie zu tun, nachdem es ihn in privater Mission in die Nähe des Silicon Valley verschlagen hat. Eine junge Studentin scheint entführt worden zu sein, es wird aber keine Lösegeldforderung gestellt. Colter Shaw macht sich auf die Suche und findet schon bald nicht nur die Studentin, sondern einen Fall, der sehr viel weiter und tiefer reicht, als gedacht.

Neben der spannenden Ermittlungstätigkeit, die den Protagonisten in die gefährlichen Abgründe der Spiele-Industrie führt, lernt der Leser auch das Privatleben von Colter Shaw kennen. Der Prämienjäger verbrachte seine Kindheit auf einem weit abgelegenen Anwesen in der kalifornischen Wildnis und bekam dabei von seinem Vater nicht nur das Spurenlesen, sondern auch das Überleben in der Natur beigebracht. Genau diese Rückblenden in die Vergangenheit sind es auch, die dem Helden eine persönliche Note verleihen und ihn sympathisch machen.

Neben der Haupt-Ermittlung wird außerdem schon bald klar, dass Colter Shaw auch eine weitere, sehr private Angelegenheit verfolgt, die ihm seit seiner Kindheit zu schaffen macht. Eine der Ermittlungen wird in "Der Todesspieler" aufgeklärt, die andere wird uns auf jeden Fall noch im zweiten Band begleiten.

Fazit: ein spannungsreicher Thriller rund um die mächtige Videospiel-Industrie, der leider schon in der Inhaltsangabe sehr viel von der Geschichte verrät und noch ein paar überraschende Wendungen vertragen hätte. Band 1 der Reihe ist trotz einigen Längen zwischendurch gut zu lesen und macht neugierig auf den Folgeband. Daher 4 von 5 Sternen von mir.

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Veröffentlicht am 24.06.2020

Die Würfel sind gefallen... und das Töten beginnt

Der Würfelmörder (Ein Fabian-Risk-Krimi 4)
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Zu Beginn sei gesagt, dass "Der Würfelmörder" im Jahr 2019 schon unter dem Titel "10 Stunden tot" erschienen ist und nun unter dem neuen Titel noch einmal neu aufgelegt wurde. Thematisch passt er nun perfekt ...

Zu Beginn sei gesagt, dass "Der Würfelmörder" im Jahr 2019 schon unter dem Titel "10 Stunden tot" erschienen ist und nun unter dem neuen Titel noch einmal neu aufgelegt wurde. Thematisch passt er nun perfekt zum Nachfolgeband "Die Rückkehr des Würfelmörders", der sozusagen Teil 2 der Würfelmörder-Serie darstellt. Besonders gut gefällt mir in diesem Zusammenhang auch die Gestaltung des Covers, das zusammen mit Band 2 ein Gesamtbild ergibt (die abgeschnittenen Enden der Würfel gehen zusammengelegt ineinander über, ein schönes Detail).
Beide Würfelmörder-Bücher gehören außerdem zu einer ganzen Reihe um Kommissar Fabian Risk und greifen zum Teil auch Geschehnisse auf, die in den Vorgängerbüchern behandelt wurden.

So werden dem Leser in den ersten paar Kapiteln des Würfelmördes auch direkt ziemlich viele Personen präsentiert, die (wenn man die vorangegangenen Bücher nicht kennt) erst einmal zugeordnet werden müssen. Was mir sehr gut gefällt: Schon im Prolog wird Spannung aufgebaut und diese kann tatsächlich auch das ganze Buch über gehalten werden, was dazu führt, dass man es gar nicht mehr aus der Hand legen will.

Der Würfelmörder beinhaltet verschiedene, zum Teil komplexe, Handlungsstränge, die teilweise voneinander unabhängig sind, am Ende aber doch zusammenhängen. Die einzelnen Kapitel spiegeln manchmal die Sicht des Mörders, manchmal die der jeweiligen Ermittler oder anderer Personen (wie z.B. eines Opfers) wieder. Langeweile kommt hier bestimmt nicht auf!

Die verschiedenen Morde sind alle sehr unterschiedlich, scheinbar ohne gemeinsamen Nenner, was es den Kriminalinspektoren (die Geschichte spielt in Schweden, teilweise auch in Dänemark) besonders schwer macht, zu erkennen, dass sie zusammen gehören. Das Buch lebt, neben der Jagd auf den bzw. die Mörder, auch von den vielen privaten Problemen und Verstrickungen der Hauptfiguren - und da gibt es eine Menge...

Der Autor beleuchtet in diesem Buch außerdem eine Menge verschiedener (auch gesellschaftspolitischer) Themen: von Fremdenfeindlichkeit/Rassismus über Alkoholismus, toxische Beziehungen und Pädophilie bis hin zum korrupten Polizisten (der vielleicht, vielleicht aber auch nicht, zum Mörder wurde), ist alles dabei. Hier fand ich es fast schon ein wenig zu viel des Guten, da ich das Gefühl hatte, dass Stefan Ahnhem so viele unterschiedliche Themen wie nur möglich versucht hat, in einem Buch unterzubringen.

Das Ende des Würfelmörders in diesem Buch ist dann eigentlich auch kein Ende, denn es bleibt offen. Zum Glück hatte ich schon den Nachfolgeband "Die Rückkehr des Würfelmörders" da und konnte direkt weiterlesen, ansonsten wäre ich wahrscheinlich erst einmal enttäuscht gewesen.
Der Würfelmörder kann meiner Meinung nach also nicht alleine, sondern sollte zwingend mit Band 2 zusammen gelesen werden, denn erst in diesem wird die Haupthandlung aufgelöst.

Insgesamt ein sehr spannendes, gut zu lesendes Buch mit einer interessanten Geschichte und teilweise sehr drastischen, verstörenden und zum Teil auch blutigen Darstellungen, dass meiner Meinung nach aber etwas zu viele Nebenschauplätze behandelt und (nur) in Verbindung mit dem Nachfolgeband eine abgeschlossene Einheit ergibt.

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Debut für Minke van Hoorn: Kurzweiliger Krimi im Cozy Crime Stil

Halligmord (Ein Minke-van-Hoorn-Krimi 1)
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Der erste Fall für Kommissarin Minke van Hoorn und wohl der Beginn einer Reihe rund um die sympathisch-friesische Ermittlerin. Gerade erst zurück in der Heimat, bekommt es Minke direkt am ersten Arbeitstag ...

Der erste Fall für Kommissarin Minke van Hoorn und wohl der Beginn einer Reihe rund um die sympathisch-friesische Ermittlerin. Gerade erst zurück in der Heimat, bekommt es Minke direkt am ersten Arbeitstag mit einem Mordfall zu tun.

Die Knochen eines vor mehr als 30 Jahren verschwundenen Mannes werden auf der kleinen Hallig Nekpen freigespült und setzen eine Ermittlung in Gang, in deren Verlauf nicht nur ein Zeuge entführt wird, sondern auch lang gehegte Familien-Geheimnisse ans Licht kommen. Und wäre die Aufarbeitung eines lange zurückliegenden Mordes nicht schon anstrengend genug, wird Minke die Arbeit auch noch von ihrem Kollegen erschwert, der kurz vor der Pension, nur noch seine Abschiedsparty im Kopf hat.


Die Autorin, die unter dem Pseudonym Greta Henning schreibt, hat einen launisch-kurzweiligen Nordsee-Krimi geschrieben, der den Leser in die Welt der friesischen Halligen entführt und das Leben an und vor der Nordseeküste, mitsamt Wattenmeer, Ebbe und Flut, wunderbar in die Geschichte einbettet. Ich konnte mich sehr gut in die nordische Umgebung hineinversetzen und fand diese wirklich toll und detailreich beschrieben (man bekommt direkt Lust darauf, nach Nordfriesland zu reisen und sich die Steilküsten und Halligen anzusehen).


Wer blutige, im Detail beschriebene Mordszenen, psychopatische (Serien-)Killer und steile Spannungskurven erwartet, für den ist dieser Krimi eher nichts - er punktet mit einer sympathischen Hauptfigur, tollen Naturszenen und Nordsee-Feeling. Er ist leicht und schnell zu lesen und lockt hier und da auch ein Schmunzeln hervor - eben ein Wohlfühl-Krimi in Cosy Crime Manier.

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