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Veröffentlicht am 26.12.2020

Gelungener Auftakt zu einer magischen Trilogie

Burning Oceans: Reisende zwischen den Gezeiten
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In Burning Oceans geht es um die 16-jährige Caitleen, die nach dem Tod ihrer Großmutter mit ihrer Familie nach Irland zieht, zurück in das alte Cottage ihrer Granny. Doch bereits auf dem Hinweg verselbstständigt ...

In Burning Oceans geht es um die 16-jährige Caitleen, die nach dem Tod ihrer Großmutter mit ihrer Familie nach Irland zieht, zurück in das alte Cottage ihrer Granny. Doch bereits auf dem Hinweg verselbstständigt sich die Asche der Großmutter und fliegt davon in einen Fairytree. Und auch danach folgen immer mehr seltsame Ereignisse... und dann gibt es auch noch den geheimnisvollen Blake, der irgendetwas zu verbergen scheint



Burning Oceans ist der 1. Band einer Trilogie und hat mir wirklich gut gefallen.
Die Handlung ist unheimlich interessant und verwickelt sich mit alten Mythen Irlands. Die mysteriösen Ereignisse werfen nach und nach neue Fragen auf, die teils im 1. Band beantwortet werden, aber auch Konflikt- und Handlungspotential für die Folgebände lassen.

Burning Oceans Handlung lebt jedoch nicht von Gefechten oder großen Abenteuern. Es ist mehr ein Einstieg in die Trilogie, lässt einen die Charaktere kennenlernen, die Menschen und ihre Geschichte verstehen. Die Freundschaften, der Familienzusammenhalt spielen hier für den Moment eine größere Rolle, als viel Action. Aber gerade das tut dem Buch meiner Meinung nach so gut.

Natürlich spielt auch die Liebesgeschichte eine größere Rolle. Und auch diese mochte ich sehr. Sie steht nicht so weit im Vordergrund, wie es manchmal üblich ist bei Romantasy, das finde ich sehr erfrischend. Trotzdem spielt sie natürlich eine große Rolle, die der Geschichte gut tut. Blake und Cait mag ich gemeinsam sehr gerne, ihre Entwicklung gefällt mir gut. Zwar schien es mir am Ende für einen Moment fast zu schnell zu gehen, gegeben dem, was jedoch zuvor passiert ist und einem Geheimnis, das später gelüftet wird finde ich die Entwicklung jedoch passend.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er ist flüssig, es fällt leicht zu lesen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Zwar gab es am Anfang des Buches zwar einige Sätze, an denen ich kurz gehakt habe, das hat sich dann aber schnell verflüchtigt.

Insgesamt gefiel mir Burning Oceans sehr gut und ich freue mich auf den 2. Teil. Wer eine actiongeladene Fantasygeschichte sucht, ist vielleicht nicht perfekt mit diesem Buch aufgehoben, ich persönlich mochte aber genau, dass es das nicht ist sehr gerne. Für mich persönlich eine Fantasygeschichte zum Wohlfühlen.

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Veröffentlicht am 20.02.2021

Ein emotionales Buch mit Herz, das mich jedoch nicht zu hundert Prozent überzeugen konnte

Between Your Words
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In "Between Your Words" von Emma Scott geht es um Jim, einen Hilfspfleger, der eigentlich davon träumt Sprachtherapeut zu werden und Thea, eine junge Frau, die eigentlich vor Wärme strahlt, doch wegen ...

In "Between Your Words" von Emma Scott geht es um Jim, einen Hilfspfleger, der eigentlich davon träumt Sprachtherapeut zu werden und Thea, eine junge Frau, die eigentlich vor Wärme strahlt, doch wegen ihrer Amnesie in einem Gefängnis aus 5 Minuten gefangen ist.

Emma Scott erzählt in diesem Buch von Liebe, von Schmerz, Ehrlichkeit, ungeahnten Wendungen und vor allem von einem: Hoffnung.
In jeder Zeile steckt ein Stückchen Poesie und mit jedem Wort habe ich mich ein Stück weit mehr in ihren Schreibstil verliebt.
Er ist voller Leichtigkeit, spielt mit Worten und lässt einen in die Gefühlswelt der Protagonisten eintauchen wie kein anderer.
Ich habe mich wirklich unheimlich gut in der Erzählweise des Buches verlieren können und diese war für mich auch das Highlight des Buches, hat die Sachen, die ich nicht so gut fand wieder ausgewogen.

Die Handlung mochte ich an sich eigentlich sehr gerne. Ich fand die Idee unheimlich spannend und bin immer noch von der Umsetzung gefesselt - Theas Geschichte ist unheimlich berührend und besonders.
Am Anfang war ich sehr begeistert von der sich entwickelnden Story, fand es spannend zu sehen, wohin sich das Ganze bewegt und mochte auch die medizinischen Aspekte sehr (auch wenn diese natürlich nicht ganz authentisch waren.)
Bis zu einem bestimmten Punkt war ich wirklich total gefesselt von der Geschichte und hatte keinen Kritikpunkt.
(SPOILER WARNUNG!)
Nach dem vermeintlichen Wendepunkt, als Thea das erste Mal aus ihrer Amnesie erwacht ist, gab es für mich jedoch einen Haken. Mir ging das ganze zu schnell - sie war so schnell wieder auf den Beinen, topmunter - und ich fand es nicht hundertprozentig authentisch.
Thea hat sich teilweise wie ein Teenager mitten in der Pubertät aufgeführt und auch, wenn ich das zu großen Teilen nachvollziehen konnte, gab es doch Momente, in denen ich nur mit dem Kopf schütteln wollte.
Für mich der stärkste Kritikpunkt ist aber folgender: Thea erfährt sexuellen Missbrauch. Während sie in ihrer Amnesie ist leidet sie schwer darunter, ist stark depressiv und schreckt scheinbar (SItuation mit der Schlange) auch nicht vor dem Tod zurück. Als sie jedoch aus ihrer Amnesie erwacht ist, scheint sie bei Jimmy an nichts anderes zu denken als Sex und das Thema wird kein einziges Mal wieder aufgearbeitet. Es wird verdrängt. Ich persönlich kann natürlich keine Stellung dazu nehmen, da ich noch nie Opfer von sexueller Übergriffigkeit war, glaube aber, dass das keine akkurate Darstellung ist und mehr darüber hätte geredet werden müssen.

Auch als es schließlich nach New York ging hatte ich das Gefühl, dass Jimmy und Thea die meiste Zeit nur an Sex denken und auch wenn ich Sex Szenen völlig okay finde, so fand ich sie hier doch etwas zu sehr in den Vordergrund gezogen. Vor allem, da es stets viel zu perfekt war.

Zum Ende hin mochte ich die Handlung wieder mehr, fand die Entwicklung der beiden schön und auch das Ende grundsätzlich angemessen - mir was dann aber doch zu viel "Happy" für das Happy End.

Was die Charaktere angeht mochte ich Jimmy wohl am liebsten. Er war ein toller männlicher Hauptprotagonist und seine Hintergrundgeschichte fand ich unheimlich berührend. Was er aus sich gemacht hat fand und finde ich toll und für ihn habe ich mich am meisten gefreut.
Thea mochte ich an sich auch sehr gerne. Ihre sonnige, offene und ehrliche Art, ihre Liebe für Kunst - doch irgendwie wurde ich mit ihr nie ganz warm. Sie war mir zu irrational, teilweise zu kindisch und uneinsichtig.

Die Nebencharaktere mochte ich alle gerne (bis auf Brett und Jules natürlich) und besonders Rita hat mir mit ihrer warmen Art sehr gefallen.
Delia mochte ich ebenfalls gerne - ja, ihr Kontrollzwang war mitunter anstrengend und vielleicht nicht immer nachvollziehbar, doch im Herzen wollte sie nur das Beste tun. Ich finde jedoch, dass ihre Entwicklung zum Schluss viel zu schnell und aprupt war und sich über die vorherigen Kapitel hätte ziehen müssen.

Ingesamt hat mir "Between Your Words" gut gefallen, mich zum Lachen gebracht und vor allem zum Weinen. Es hat mich so berührt, so mitgenommen und ich wünschte ich könnte sagen, es wäre für mich ein Highlight, es wäre perfekt. Doch trotz der Gefühle und der eigentlich so tollen Storyline war das Buch für mich einfach nicht zu hundert Prozent stimmig, weshalb es von mir nur 3,5 Sterne gibt.

Ich möchte jedoch gerne mehr von Emma Scott lesen, denn der Schreibstil des Buches war für mich definitiv ganz besonders.

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Moralisch kontrovers, philosophisch geschmückt und außergewöhnlich besonders

Der Vorleser
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Vermutlich hätte ich dieses Buch niemals in die Hände genommen, wenn unsere Deutschlehrerin uns nicht dazu verdonnert hätte. Vielleicht hätte ich irgendwann einmal den Film geschaut, aber auch das nur, ...


Vermutlich hätte ich dieses Buch niemals in die Hände genommen, wenn unsere Deutschlehrerin uns nicht dazu verdonnert hätte. Vielleicht hätte ich irgendwann einmal den Film geschaut, aber auch das nur, wenn ich durch Zufall darauf gestoßen wäre.

Doch unsere Deutschlehrerin hat uns den Auftrag gegeben das Buch zu lesen - zumindest den ersten Teil - und so habe ich innerhalb von ein paar Tagen das Buch beendet. Vielleicht hätte ich auch schneller lesen können, doch zugegeben waren manche Passagen nur schwer zu verstehen und der 1. Teil hat es mir auch nicht immer leicht gemacht, das Buch weiterzulesen. Dazu aber gleich mehr.

Ich wusste im Vorhinein ein wenig worum es geht, auch da ich mir den Trailer zum Film angeschaut habe und war so erstmal wenig überrascht vom Inhalt. Allerdings von Bernhard Schlinks teils wirklich philosophischen Einwürfen, über die ich mehr als einmal nachdenken musste.

Der erste Teil hat mir nicht sonderlich gut gefallen, er war gut geschrieben, bestand jedoch vor allem aus Sex - und auch wenn mir solche Szenen in gewissen Maßen nichts ausmachen, so waren es doch beachtlich viele. Und zu wissen, dass es ein 15-jähriger mit einer Mitte 30-Jährigen tut macht das ganze nicht viel besser. Dementsprechend hat dieser Teil mir einiges abverlangt und ich habe kaum erwartet, dass es besser wird... Doch das wurde es.

Ab dem 2. Teil habe ich angefangen das Buch zu genießen, mit all seinen komplexen Fragen, den moralischen Zwiespalten, zwischen denen der Protagonist steht und dem so ungewöhnlichen Schreibstil. Es ist eine besondere und doch so lehrreiche Aufarbeitung der NS-Zeit und zeigt Facetten, die man so z.B nicht im Geschichtsunterricht behandelt, und gerade für meine, noch so junge Generation, unheimlich viel Wert hat.
Ja, es war teilweise schwer verständlich, manche Zeilen mussten mehrmals gelesen werden, und doch fiel es mir irgendwie leicht.

Ich möchte weiterhin nicht zu viel verraten, doch ich kann eines Sagen: Am Ende habe ich geweint. Und dann habe ich mich gefragt, ob ich das überhaupt darf, oder ob das Weinen nicht auch moralisch verwerflich ist...

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Veröffentlicht am 14.12.2020

„Spannende Thematik, interessantes Setting – für mich aber nicht perfekt umgesetzt.“

2024 Grüne Neue Welt
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In „2024“, einem aktuellen Polit-Thriller, geht es um den 17-jährigen Lukas und dessen Vater Jürgen Becker – letzterer ist der Bundeskanzler Deutschland und Hauptauslöser dafür, dass Deutschland in den ...

In „2024“, einem aktuellen Polit-Thriller, geht es um den 17-jährigen Lukas und dessen Vater Jürgen Becker – letzterer ist der Bundeskanzler Deutschland und Hauptauslöser dafür, dass Deutschland in den letzten vier Jahren nach der Coronapandemie eine grüne Welle erlebt hat.
Nun soll ein neues Gesetz veranlasst werden, das jeden Bürger in Deutschland verpflichten soll, einen CO2-Tracker zu tragen. Ein Tracker, der alle Daten der Bevölkerung bekommt.
Dann jedoch lernt Lukas Leyla kennen, die zur Gruppe der „Freedom Fighters“ gehört. Diese will das neue Gesetz verhindern – auch mit illegalen Mitteln. Er verliebt sich in Leyla und sie verbringen immer mehr Zeit miteinander… Doch dann wird aus der Aktion mehr, als sie eigentlich sein sollte.
Die Handlung des Romans finde ich spannend und gut gewählt. Sie ermöglicht viel Konfliktpotential und hat mir an sich auch ganz gut gefallen. Trotzdem finde ich, dass an manchen Stellen nicht ihr ganzes Potenzial ausgeschöpft wurde.
Zudem hatte ich das Gefühl, dass z.B Themen wie der Klimawandel erwähnt werden, jedoch schnell wieder in den Hintergrund rücken. Natürlich soll das auch gar nicht Augenmerk der Handlung sein, dennoch hätte ich mir bei manchen Thematiken mehr Input gewünscht.
Das hauptsächliche Setting des Romans ist in Berlin. Dort lernt Lukas auch Leyla kennen. Beinahe vom ersten Moment an wirkt es so, als wäre sie für ihn die Liebe des Lebens – ohne, dass er sie ein Stück weit kennt. Das hat mich durch das ganze Buch hinweg ein wenig gestört. Später gibt Lukas selbst zu bedenken, dass er nicht viel über Leyla weiß, dennoch weiß er, dass er sie liebt. Für mich persönlich war das ein wenig absurd, vielleicht auch weil ich es gewohnt bin, Liebesgeschichten sich über viele Seiten hinweg entwickeln zu sehen. Gerade dort hätte ich mir gewünscht, dass ihre Geschichte mehr ausgeschöpft worden wäre – mehr Gespräche, dass alles ein wenig langsamer ist.
Lukas war mir als Charakter insgesamt nicht ganz schlüssig. Zwar hat mich nichts an ihm groß „gestört“, warm wurde ich mit ihm jedoch auch nicht. Gerade seine Gefühle zu Leyla finde ich etwas unergründlich, und auch sonst schien es mir, als handle er oft sehr schnell, ohne über die Konsequenzen nachzudenken.
Leyla hingegen war mir deutlich sympathischer. Für mich hat trotzdem noch ein Stück Nähe gefehlt, ein paar mehr Emotionen – ich hätte gerne mehr über ihre Vergangenheit erfahren. Über sie an sich. Denn sie wirkt auf mich ein wenig einseitig.
Jürgen Becker war ebenso ein Charakter, bei dem ich mir nicht ganz schlüssig bin, was ich von ihm denken sollte – jedoch hatte ich bei ihm das Gefühl, dass Emotionen doch etwas klarer präsentiert wurden. Vielleicht hängt das hier auch mit den Erfahrungen des Autors und dem Alter der Charaktere zusammen. Bei Jürgen waren mir viele Handlungen auf jeden Fall schlüssiger – auch wenn sie mich oftmals schon an das typische Politikerverhalten erinnert hat, wie es uns in den Medien gezeigt wurde.
Die anderen Charaktere fand ich allesamt recht interessant, jedoch relativ unausgebaut. Zudem konnte ich mir gerade zu Beginn nicht alle Namen merken, da es eben doch oft sehr kurze, einfache Namen waren. Bis ich Tom und Jonas auseinander halten konnte sind ein paar Kapitel vergangen… Von den Nebencharakteren fand ich Yvonne und Joe am interessantesten. Sympathisch war mir jedoch keiner der beiden und gerade bei Joe hätte ich mir noch mehr Dimension gewünscht. Denn auch wenn seine Motive teils klar werden, so bleiben sie an anderer Stelle nur halb nachvollziehbar.
Der Erzählstil war recht kurzweilig. Es gab keine Längen und auch sonst war es recht angenehm zu lesen. Was ich mir jedoch gewünscht hätte wäre, dass in manchen Szenen mehr auf die Emotionen der einzelnen Figuren eingegangen wäre. Bei der Entführerszene z.B hätte ich es gut gefunden, wäre Lukas Angst ersichtlicher geworden. Generell erschien mir gerade diese Szene sehr kurz – wobei ich glaube, dass sie Potential zum Ausbau gehabt hätte.
Generell finde ich die Thematik des Romans sehr interessant, definitiv auch einmal etwas anderes und ein Blick in eine Zukunft, die es so vielleicht nie geben wird, aber gar nicht so fern scheint.
Die Idee Politthriller mit einer Liebesgeschichte zu verbinden finde ich gut, gerade für Leser, die sonst vielleicht weniger auf Thriller, Krimis etc. stehen. Allerdings erschien es mir teils so, als würde ein Punkt durch den anderen zu kurz kommen. Vielleicht hätten ein paar Seiten mehr dem Buch gut getan, um die Tiefe der Beziehung zwischen Lukas und Leyla zu zeigen, oder aber auch die spannenden Szenen mehr auszubauen, um einen höheren Spannungsbogen zu erzielen.
Das Buch war für mich nicht perfekt, trotzdem würde ich durchaus empfehlen es zu lesen, wenn man einmal in das Genre hineinschnuppern will. Ebenso ist die Thematik spannend. Meiner Meinung nach kann man dem Buch durchaus eine Chance geben – denn auch wenn es mich persönlich nicht 100%ig überzeugen konnte, gibt es glaube ich durchaus eine Menge Leute, die noch mehr Gefallen darin finden könnten.
Das Buch erhält von mir 3/5 Sternen.


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