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Veröffentlicht am 23.02.2017

Truth hurts

In deinem Herz
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Ich möchte darauf hinweisen, dass ich hier den letzten Band einer Trilogie rezensiere, und obwohl ich für dieses Buch nicht spoilere, ist es durchaus möglich, dass es zu den ersten beiden Bänden Hinweise ...

Ich möchte darauf hinweisen, dass ich hier den letzten Band einer Trilogie rezensiere, und obwohl ich für dieses Buch nicht spoilere, ist es durchaus möglich, dass es zu den ersten beiden Bänden Hinweise gibt. Falls ihr die noch nicht gelesen habt, ist jetzt die perfekte Gelegenheit, euch unauffällig und vorsichtig von dieser Rezension zurückzuziehen.

The coast is clear? Ok.

Zoe ist vor Elias geflohen, nachdem sie etwas Erschreckendes bei ihm gefunden hat. Sie lebt jetzt bei Franzi und Luna, die sich als richtig gute Freunde entpuppen. Eigentlich weiß sie, dass es am besten wäre, ihren Verdacht der Polizei mitzuteilen, doch ihr Gefühlswirrwarr lässt keinen klaren Gedanken zu. Niklas leiht ihr nicht nur seine Schulter zum Anlehnen, sondern sogar ein Hoodie zum Anziehen, und sie lernt seine überaus nervige Mutter kennen. Immer wieder wird sie von Erinnerungsfetzen überfallen, die sie nicht richtig zuordnen kann und was hat es mit ihren Zeichnungen auf sich? Zoe hat das Gefühl, dass sie mit dem Zeichnen mehr Unheil anrichtet, doch dann ist es ihre Begabung, die sie nicht nur auf die Spur eines Mörders führt, sondern möglicherweise auch Leben retten kann.

Wie schon in den ersten beiden Büchern schafft es Heidrun Wagner, das Tempo und die Spannung hochzuhalten, das ist ihre Begabung. Dass es mir am Schluss fast ein wenig zu schnell ging und mir das letzte Fitzelchen an Information fehlt, ist schon fast ein Luxusproblem, und das Ende mochte ich nicht hundert pro, doch das ist zum Teil auch meiner Abneigung einigen Protagonisten gegenüber geschuldet. Auf alle Fälle kann ich diese Trilogie jedem ans Herz legen, der Jugendbücher gepaart mit ein wenig Thrill und einem mega Schreibstil mag. Nicht zu vergessen natürlich die Zeichnungen von Miri D'Oro, die es perfekt geschafft hat, das, was Heidrun Wagner erzählt, künstlerisch zu ergänzen. Keine Buchreihe nur für Mädchen! (Das musste jetzt mal gesagt werden. ;D)

Veröffentlicht am 17.02.2017

Eine Lehre fürs Leben

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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Zoey Maisey ist 17, ein musikalisches Genie und ihr ist vor drei Jahren etwas Schreckliches passiert. Drei Menschen starben damals, sie überlebte als Einzige und musste in den Jugendarrest. Doch jetzt ...

Zoey Maisey ist 17, ein musikalisches Genie und ihr ist vor drei Jahren etwas Schreckliches passiert. Drei Menschen starben damals, sie überlebte als Einzige und musste in den Jugendarrest. Doch jetzt hat ihre Mutter den reichen und eleganten Unternehmer Chris Kennedy geheiratet und sie bilden zusammen mit seinem Sohn Lucas, der im selben Alter ist wie Zoey und der vor kurzem geborenen Tochter Grace. Niemals darf Chris von Zoeys Vergangenheit erfahren, hat ihr ihre Mutter eingeschärft. Lucas ist wie Zoey ein begabter Klavierspieler, und als sie beide in einer Kirche mit klassischen Stücken auftreten, steht plötzlich jemand inmitten der Menschen, der völlig die Fassung verliert und Zoey des Mordes beschuldigt. Und um Mitternacht ist Zoeys Mutter tot ...

Das Buch ist fast wie ein Kammerspiel aufgebaut und umfasst in der Gegenwart nur wenige Stunden, die Zeit vom Klaviervortrag bis zum nächsten Tag. Doch in dieser Zeit wird nicht nur der Tod von Zoeys Mutter geklärt, sondern auch immer wieder in die Vergangenheit geschwenkt zu dem, was Zoey damals passiert ist. Sie hatte damals eine Lektion erhalten, die sie jetzt nicht nur durch diese extreme Situation trägt, sondern auch für den Leser moralische Fragen aufwirft. Erzählt wird immer abwechselnd in kurzen Kapiteln aus verschiedenen Perspektiven, ein guter Schachzug, denn dadurch können alle Aspekte des Geschehens gut beleuchtet werden. Allerdings birgt das auch die Gefahr, dass manche Sachen zu ausführlich beschrieben werden, so dass ich in der Mitte des Buches gelegentlich ungeduldig wurde und den Fortlauf der Geschichte lieber etwas gedrängt gesehen hätte. Trotzdem ist das mal wieder ein Buch, das den Namen Psychothriller verdient.

Veröffentlicht am 14.02.2017

Carve the mark

Rat der Neun - Gezeichnet
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Ich beziehe mich mit dieser Rezension auf das Hörbuch, von daher kann es vorkommen, dass ich Namen falsch schreibe, Hinweise dazu nehme ich gern entgegen.

Rat der Neun ist übrigens ein dummer Titel, denn ...

Ich beziehe mich mit dieser Rezension auf das Hörbuch, von daher kann es vorkommen, dass ich Namen falsch schreibe, Hinweise dazu nehme ich gern entgegen.

Rat der Neun ist übrigens ein dummer Titel, denn auch wenn der Rat der Neun erwähnt wird, spielt er keine wirkliche Rolle im Buch. Carve the mark, der Originaltitel, trifft es weitaus besser, denn das tun die Shotet, wenn sie ein anderes Leben beendet haben. Sie ritzen sich ein Todesmal in den Arm, um sich für immer daran zu erinnern. Die einen im Triumph, andere, um den Verlust zu bedauern. Doch von vorn: Auf einem recht unwichtigen Planeten in einer fremden Galaxie leben zwei Völker, die Thuvesi und die Shotet. Sie könnten ungleicher nicht sein - die Thuvesi eher sanft und zurückgezogen, die Shotet kriegerisch und aggressiv. Eine Gemeinsamkeit teilen alle: Irgendwann in der Pubertät entwickelt sich die Gabe eines Menschen, die für manche allerdings auch ein Fluch sein kann. Alle haben eine Gabe, doch nicht jeder eine Bestimmung, eine Lebensaufgabe, welche von Orakeln hervorgesagt wird. Akos ist der Sohn des Orakels von Thuve, der eines Tages mit seinem Bruder Eijeh von den Shotet entführt wird, wobei ihr Vater ermordet wird. Ryzek, der grausame Herrscher der Shotet, hat sich entschlossen, sich seinem Schicksal zu entziehen, es zu ändern, und dazu braucht er Eijeh. Um Eijeh zu retten, würde Akos alles tun, selbst wenn es bedeutet, zu einem Soldaten ausgebildet zu werden und sich mit Cyra, der berüchtigten Schwester von Ryzek, zu verbünden.

Die Geschichte ist nicht so kompliziert, wie es manche Rezensenten behaupten. Es gibt viele verschiedene Namen und Begriffe für fremde Dinge und Geräte, aber die Namen sind so einfach gehalten, dass sie sich wirklich jeder merken kann, der sich mal für eine Sekunde konzentriert. In dieser Hinsicht ist das Hörbuch vielleicht sogar von Vorteil, da das Vorlesen auf jeden Fall langsamer erfolgt als das selbstständige Lesen, so dass man selten irgendwas überfliegen oder verpassen kann. Mich hat "Die Bestimmung" nicht sonderlich begeistert, so dass ich eher skeptisch an die Geschichte heranging, doch hier wurde ich positiv überrascht. Die Story ist fremdartig und originell genug, um auch bei mehreren Stunde Hören noch zu fesseln, die Sache mit den Gaben und wie sie eingesetzt, genutzt oder gar missbraucht werden, interessant. Auch die Entwicklung der Protagonisten war nachvollziehbar, gut erklärt durch die von manchen als langatmig empfundene Einleitung mit ihrer Hintergrundgeschichte. Gestört hat mich mehr, dass manche Sachen nicht gut genug ausgearbeitet waren, nicht wirklich logisch. Bei Völkern, die schon lässig im Weltraum herumreisen, erwarte ich zum Beispiel ausgefeiltere Überwachungstechnik; meiner Meinung nach hätte die ganze Rebellensache überhaupt nicht funktionieren dürfen. Auch waren mir die beiden Hauptprotagonisten, die kaum älter als sechszehn waren, manches Mal zu abgebrüht und clever, aber was soll's, es ist Jugendfantasy, da müssen sie heldenhafter sein als normale Jugendliche. Ich empfehle das (Hör)Buch jedoch nur Leuten, die sich konzentrieren können, auch über Stunden, und die sich auf fremdartige Namen und Techniken einlassen möchten. Die beiden Sprecher, die Cyra und Akos ihre Stimmen liehen, waren außerordentlich souverän und machten ihre Sache wirklich gut.

Veröffentlicht am 12.02.2017

Die Aufgaben einer Luiseach

Sunshine Girl - Das Erwachen (Sunshine Girl 2)
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Sunshine weiß endlich, was sie ist: eine Luiseach, jemand, der Geistern dabei hilft weiterzuziehen. Allerdings hat sie überhaupt keine Ausbildung, weil sie ihr Mentor/Vater im Babyalter weggegeben hat. ...

Sunshine weiß endlich, was sie ist: eine Luiseach, jemand, der Geistern dabei hilft weiterzuziehen. Allerdings hat sie überhaupt keine Ausbildung, weil sie ihr Mentor/Vater im Babyalter weggegeben hat. Er hatte seine Gründe, doch das macht es für Sunshine im Moment nicht einfacher, im Gegenteil. Sie gerät in Gefahr, denn wenn sich viele Geister um sie sammeln, kann es bei ihr zu einem Herzstillstand kommen. Aus diesem Grund ist Sunshines Adoptivmutter Kat auch einverstanden, dass Aidan - jener besagte Mentor/Vater, der am Ende des ersten Bandes überraschend auftauchte - sie mit nach Mexiko nimmt, um sie auszubilden. Doch Aidan hat Geheimnisse und das Wichtigste davon ist, dass es jemand auf Sunshines Leben abgesehen hat. Jemand, der ihr eigentlich näher stehen sollte als jeder andere.

Es ist nicht einfach, dieses Buch zu bewerten. Einerseits gefiel mir der erste Band besser, denn dort wurde mehr Wert darauf gelegt, den Figuren Tiefe zu geben. Hier blieben eigentlich alle recht blass, selbst Aidan, der doch eine wirklich große Rolle spielen sollte. Einfach nur geheimnisvoll wichtige Infos zurückzuhalten, finde ich ein bisschen mager und es machte ihn mir ziemlich unsympathisch. Dann jedoch ist dieses Buch wie auch schon das erste sehr flüssig geschrieben, so dass man es schon eher inhaliert als liest. Am Ende gibt's einen Cliffhanger, der diesen Namen wirklich, wirklich verdient und mich ernsthaft kopfkratzend zurückließ. Alles in allem vergebe ich daher 3,5/5 Punkten und denke, man kann das Buch gut weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 04.02.2017

Menschen und Squids

Evolution
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Zweiter Teil einer Trilogie - wer den ersten Teil nicht kennt, sollte auf eigene Verantwortung weiterlesen.

Lucy und ihre Freunde haben es fast unbeschadet in die Stadt der Überlebenden geschafft, außer ...

Zweiter Teil einer Trilogie - wer den ersten Teil nicht kennt, sollte auf eigene Verantwortung weiterlesen.

Lucy und ihre Freunde haben es fast unbeschadet in die Stadt der Überlebenden geschafft, außer Jem, den sie bei dem Kampf mit dem Bären in der Wildnis zurückgelassen haben. Die Menschen, auf die sie treffen, sind äußerst merkwürdig. Sie glauben an die nordische Mythologie und leben eher mittelalterlich, moderne Technik ist für sie schwarze Magie und verpönt. Marek schwingt sich zum Wortführer auf und kriecht den Anführern der Überlebenden in den Ihr-wisst-schon und entfernt sich immer mehr von den Freunden. Die anderen erfahren schnell, dass viele der hier Lebenden unter jämmerlichsten Umständen existieren und noch etwas: Sie sind nicht die ersten Zeitreisenden. Als sie in einem "heiligen" Buch mehr über die anderen Zeitreisenden erfahren wollen, kommt es zur Konfrontation zwischen den Überlebenden und ihnen und sie haben keine andere Wahl als aus der Stadt zu fliehen - in die feindliche Wildnis mit den Squids und anderen aggressiven Tieren und in die Wüste.

Der zweite Teil ist fast genauso spannend wie der erste und mir gefällt die Welt, die Thienemeyer entworfen hat, noch immer sehr gut. Doch manchmal nervt es mich, dass er um der Ereignisse Willen recht idiotische Sachen reinbringt. Bei einem Angriff auf die Stadt zum Beispiel steht ein Junge, der sein ganzes Leben lang unter diesen extremen, feindlichen Bedingungen verbracht hat, draußen herum und lässt sich von einem Adler (!) über die Mauer werfen - egal, wie dumm jemand ist, wer so aufgewachsen ist, handelt schon automatisch so, dass er sich in Deckung bringt. Marek kann zufällig super reiten, wobei der Autor meiner Meinung nach nicht viel Ahnung vom Reiten hat. Was da an Zügeln gezerrt wird, um die Richtung zu wechseln ... Noch schlimmer sind seine nicht vorhandenen Kenntnisse des Bogenschießens. Ich bin nur froh, dass das keinen Hauptteil des Buches ausmacht, so dass die wenigen Male, in denen er dort durch fürchterliche Unsachkenntnis glänzt, für die Handlung nicht unbedingt extrem wichtig ist. Ich mag die Reihe, wirklich, aber wenn man keinen Bock hat, sich ein bisschen bei Wiki mit einem Thema zu beschäftigen, sollte man wenigstens jemanden fragen, der Ahnung hat. Trotzdem erwartet Leute, die darüber hinwegsehen können, ein spannendes Abenteuer, ein paar wichtige ethische Aussagen und ein Sprecher, der seine Sache wirklich hervorragend macht.